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No Man’s Sky entsteht aus einer einzigen 64-Bit-Zahl

Seitdem auf der E3 das kleine Indie-Studio Hello Games die Gelegenheit hatte, ihren neuesten Titel No Man’s Sky vorzustellen, ist schon eine gewisse Zeit vergangen. Aber nach wie vor ist niemandem so Recht klar, worum „das Spiel ohne Grenzen“ handeln soll – außer um Erkundung und Kämpfe. Vor einem Monat konnten wir bereits darüber berichten, dass es „traditionelle“ Mehrspielerelemente geben wird. Auf der Gamescom durfte Sean Murray Eurogamer nach der langen Sendepause Rede-und-Antwort stehen.

In No Man’s Sky startet der Spieler als armer Raumfahrer mit nur einem kleinen Schiff am Rande der Galaxie. Er möchte zum Zentrum vordringen, wo größere Reichtümer, aber auch Herausforderungen auf ihn warten. Also müsst ihr die nächsten Planeten abklappern, Ressourcen abbauen, Handel betreiben, euch vielleicht als Pirat probieren und das eine oder andere Schiff zu eurem Eigenen zu machen. Dadurch könnt ihr Geld für bessere Raumanzüge, neue Kanonen fürs Schiff und einen Warp-Antrieb leisten, um damit dann tiefer ins Zentrum der Galaxie vorzustoßen.

Die Planeten berechnet Hello Games aus prozeduralen Formeln. Sie bilden grobe Kontinent-Strukturen, Berge und Täler, Höhlensysteme, verästeln sich zu kleinen Strukturen, Bäume und Pflanzen, bis zur Fauna, bunte Alien-Tiere und Dino-Herden. Alle Elemente werden aus einer einzigen 64-Bit-Zahl errechnet. Jede Zahl bildet einen anderen Planeten ab und dieser lässt sich aus ihr eindeutig rekonstruieren. Die Welt um den Spieler herum wird in dem Moment berechnet, indem er mit dem Raumschiff zu ihr reist, und verschwindet wieder, wenn er sie verlässt.

Wie schon erwähnt wurde, werdet ihr nicht allein in diesem Universum sein. Hello Games führt alle Spieler online zusammen. Anfangs ist das gesamte Universum noch unerforscht. Nach und nach entdecken die Spieler die Planeten. 2^64, also über 18 Trillionen verschiedene Planeten, gibt es in No Man’s Sky. Ihre Entdeckungen sehen auch die anderen Spieler auf der Sternenkarte. Doch selbst, wer das Spiel erst in einigen Jahren zum ersten Mal startet, wird noch ein quasi unerforschtes Universum vorfinden, dazu teilt Hello Games das Universum in Sektionen ein. Natürlich könne man No Man’s Sky auch offline spielen. Das sei aber nicht das Prinzip des Spiels, denn es gehe darum, das Universum mit anderen gemeinsam zu erkunden und seine Forschung zu teilen. Die eigenen Entdeckungen würden deshalb auf dem Server mit anderen abgeglichen, wenn man später wieder online geht.

Eine Handlung mit Missionen oder Zwischensequenzen sei nicht geplant. No Man’s Sky orientiert sich eher an Vorbildern wie Minecraft oder Day-Z, in denen Spieler ihre eigenen Geschichten erfinden, tiefer ins Zentrum vordringen und auf dem Weg immer stärker werden.

Murray’s Schlussworte geben eine treffende Beschreibung, was uns in No Man’s Sky für PlayStation 4 erwarten wird: „Dieses Spiel zu erkunden, Dinge zu scannen, um eine Ecke zu gehen und eine Kreatur dort stehen zu sehen – Ich selbst merke es, während ich dieses Spiel entwickle: Alleine das macht schon so viel Spaß. Wir wollen natürlich zentrale Gameplay-Mechanismen. Natürlich wollen wir Dogfights im All oder tief über Planeten fliegend. Aber wir wollen auch diesen stilleren Teil des Spiels. Es ist einfach nett, sich etwas anzuschauen, das komplett aus dem Computer kommt und doch bisweilen so schön aussieht. Hierher zu fliegen“, er zeigt auf den Bildschirm, ist auf bewundernswerte Art mittlerweile komplett in seinem eigenen Spiel aufgegangen, „sich hier ein paar Fische anzuschauen oder zu erleben, was für eine Kreatur das hier ist. Sich zu sagen, hier war noch niemand anderes – das ist es, was wir mit diesem Spiel erreichen wollten.“