Toukiden: Das Zeitalter der Dämonen (讨 鬼 伝, Tōkiden, etwa „Legend of the Demon Slayer“ übersetzt) entstand in Zusammenarbeit von Tecmo Koei mit Sony Computer Entertainment Japan und wurde von Omega Force (Dynasty Warriors, One Piece: Pirate Warriors) entwickelt. Der Produzent ist Kenichi Ogasawara und der Regisseur Takashi Morinaka. Nobuo Miyoshi ist für die CGI verantwortlich, Musik wird von Hideki Sakamoto beigetragen.
Toukiden war ursprünglich nur für PlayStation Portable geplant, aber SCEJ-Präsident Hiroshi Kawano war derjenige, der das Spiel auch für PlayStation Vita haben wollte. Er wollte eine neue IP von Tecmo Koei für Sonys neuen Handheld. Toukiden ist eine neue IP. In unserem Test lest ihr, ob die ersten Schritte gelungen sind.
Eine neue Generation von Slayers
Die Welt heißt Nakatsu Kuni, die seit der Antike von „Slayers“ (oder „mononofu“, ein Wortspiel aus „Mononobe“ oder “ Krieger „) geschützt wird. Diese Krieger haben sich zusammengeschlossen, um Dämonen und andere Mächte der Finsternis seit 1.000 Jahren zu bekämpfen, damit verdienen Sie ihren Titel als „Dämonentöter“.
Acht Jahre vor der Haupthandlung werden die Zeit und der Himmel verzerrt und die Unterwelt taucht im Land der Menschen auf. Ein großer Dämon erhob sich aus dieser Kluft und stürzte das Land in eine Zeit des Unglücks. Die Slayers kämpften gegen den Dämon und seine Armee sieben anstrengende Tage, doch sie scheiterten beim Versuch, die Menschheit zu retten. Der große Konflikt war später als das „Erwachen“ – oder „Oumagadoki“ – bekannt.
Der Protagonist ist ein Teil der neuen Generation von Slayers, die es mit nicht enden wollenden dämonischen Kräften zu tun bekommen. Sie wohnen in Utakata Village, eine der letzten Verteidigungslinien im Krieg zwischen Dämonen und Menschen.
Die Jagd nach den Dämonen beginnt
Leben (blau) und Ausdauer (grün) werden in der oberen linken Ecke während der Jagd nach Dämonen angezeigt. Für jede Aktion des Protagonisten wird Ausdauer verbraucht, unbegrenzt schnelles Laufen (R-Taste) ist also nicht möglich. Dieses System dient der Planung, sodass die Spieler ihre Aktionen im Kampf sorgfältig beurteilen müssen.
Die Spieler können mit Hilfe von Kreis, Dreieck oder Quadrat angreifen, X dient dem Ausweichen. Die aktuelle Waffe bestimmt den Kampfstil des Protagonisten und jeder Dämon hat seine jeweiligen Stärken und Schwächen zu jeder Waffenangriffsart. L kann verwendet werden, um die Kamera zurückzusetzen oder auf ein bestimmtes Ziel einzurasten (L halten).
Unabhängig von der Größe eines Dämons wird empfohlen, mit dem Ritual der Reinigung die Körper oder abgetrennten Gliedmaßen zu beseitigen. Danach kann man sie zurück zum Utakata Dorf bringen, um neue Waffen und Ausrüstung herzustellen. Sobald ein Teil erhalten worden ist oder als Schatz gefunden wird, wird es nach Lage innerhalb des Dorfes im Startmenü katalogisiert.
Dämonen hinterlassen selten auch Mitama. Mitama sind Geister von historischen japanischen Figuren, die von den jeweiligen Dämonen verschlungen wurden. Diese Mitama stellen Zaubersprüche und passive Fähigkeiten (ähnlich der Armorskills in Monster Hunter) zur Verfügung. Die Mitama kann man aufleveln, um bessere Fähigkeiten zu erlangen. Später kann man bis zu drei verschiedene Mitama mit der Waffe kombinieren.
Größere Dämonen haben in der Regel hohe Verteidigungswerte gegen Charakter-Attacken. Slayers müssen schrittweise die Verteidigung schwächen, indem sie Schwachstellen wie Arme oder Beine angreifen und danach reinigen. Um Schwachstellen auszumachen, steht das Auge der Wahrheit zur Verfügung. Auf Kosten des Ausdauerwertes des Protagonisten kann man diese Fähigkeit durch Drücken der Select-Taste nutzen. Farben markieren die Schädigung jedes Körperteils: Weiß ist unversehrt und Rot ist stark geschädigt. Das Auge der Wahrheit kann auch verwendet werden, um versteckte Schätze, restaurative Punkte oder Dämonen, die seltene Mitama oder Schätze beherbergen, zu finden.
Sobald ein Dämon geschwächt ist, kann man seine Lebenspunkte direkt, für eine begrenzte Zeit angreifen. Wenn der Spieler es versäumt, die abtrennten Körperteile zu reinigen, ist es möglich, dass der Dämon, im Laufe des Kampfes diese wieder regeneriert. Große Dämonen ändern ihr Verhalten sobald sie viele Lebenspunkte oder Körperteile verlieren, oft resultiert dies in einer Transformation in eine sekundäre Form. Diese sekundären Formen können neue Teile zum Abtrennen beinhalten. Die Spieler können einen besonderen Bonus verdienen, wenn sie jeden Teil eines Dämons vollständig reinigen, bevor er stirbt.
Restaurative Punkte sind über die Gebiete der Karte verteilt und können durch verletzte Spieler mit Drücken von X benutzt werden. Gefallene Teamkameraden können durch gedrückt gehaltene R-Taste, neben Ihnen stehend, wiederbelebt werden.
Die Online-Funktionen
Zum Launch gab es einige Probleme, die aber mittlerweile mit dem aktuellen Patch ausgeräumt sind. Nun kann man entweder über die Schnellsuche ein passendes Spiel finden oder man benutzt die nutzerdefinierte Suche. Man kann aber auch selbst eine Lobby für bis zu vier Mitspieler erstellen. Wenn sich einmal nicht genug Mitspieler zusammenfinden, kann man diese durch die KI ersetzen, welche sich recht ansehnlich schlägt und wirklich hilfreich ist.
Wenn der Host das Spiel verlässt, wird einfach der nächste in der Liste zum Host. Die aktuelle Lobby wird nicht beendet. Hier kann man auch seine Waffen wechseln oder verstärken, aber leider, warum auch immer, keine neuen Waffen oder Rüstungen herstellen. Hierfür muss man notgedrungen tatsächlich wieder in den Offline-Modus wechseln. Es wäre gut, wenn Tecmo Koei hier nachbessert.
Technik
Zur Technik kann man sagen, dass sich Omega Force hier nicht hat lumpen lassen. Das Spiel läuft als eines der wenigen Spiele in nativer Auflösung (960×544) von Sonys PlayStation Vita. Toukiden kommt in der Regel ohne Framedrops daher. Wenn man aber nahe heranzoomt und zum Beispiel in einen Dämonen hineinrollt, kann es zu kurzen Rucklern kommen.
Fazit – Konkurrenz zu Capcom
Toukiden ist ein recht guter erster Versuch, sich als Alternative zu Monster Hunter zu etablieren. Wenn es auch nicht gleich gelingt, besser zu sein als die erfahrene Konkurrenz von Capcom.
Viele Kleinigkeiten sind störend, beispielsweise die fehlende Herstellung von Waffen im Online-Modus oder dass einige wichtige Spielelemente (Mitama-Leveling) hinter der Story gelocked sind und online nicht freigeschaltet werden, bis man diese eben offline beendet hat.
Wenn Omega Force und Tecmo Koei hier dranbleiben und weiterhin nachbessern, erwartet jeden PlayStation-Vita-Besitzer, der auch nur das geringste Interesse an dem Genre hat, ein absolutes Must Have!
Story: Mehr oder weniger dreht sich hier alles um „durch unser Abenteuer verbindet uns eine tiefe Freundschaft“. Kann man getrost überfliegen.
Gameplay: Steuerung geht nach ein wenig Einübung einfach von der Hand. Viele Combos und Details werden aber nicht im Ingame-Tutorial behandelt. Lest euch hierzu das digitale (!) Handbuch durch. Das gedruckte und in Farbe beiliegende Handbuch der Retail-Kopie hat nur ca. ¼ des Umfangs vom digitalen Handbuch.
Grafik: Referenz auf der Vita. Knackige Texturen, aber komprimierte und niedrig aufgelöste Pixeleffekte. Allerdings allgemein deutlich hübscher als die PlayStation-Portable-Version und auch viele andere PlayStation-Vita-Spiele.
Sound: Klassische Folklore-Klänge Japans, japanische Sprachausgabe.
Sonstiges: Badet in der warmen Quelle, um die Stats eures Charakters zu stärken!