Fast drei Jahre nach der Erstveröffentlichung von Cyberpunk 2077 erklärt Michał Platkow-Gilewski, Vizepräsident für PR und Kommunikation von CD Projekt RED, dass SpielerInnen dem Titel zur Veröffentlichung zu hart gegenüberstanden. Er behauptet, dass „es eine coole Sache wurde, es nicht zu mögen.“
„Eine coole Sache, es nicht zu mögen“
Im Gespräch mit GamesIndustry.biz sprach Platkow-Gilewski über die Startschwierigkeiten von Cyberpunk 2077 und den Weg von CD Projekt RED zur Behebung seiner Fehler. „Ich persönlich war nicht damit zufrieden, wie sich die Dinge entwickelten“, sagt Platkow-Gilewski über die erste Rezeption des Spiels.
„Das hatte ich nicht erwartet. Ich wusste sofort, dass wir zurückkommen mussten. Mir gefiel die Lage, an der wir uns [vor dem Start] befanden. Ich spreche nicht vom Höhepunkt des Hypes, aber zwei Jahre davor hatten wir unsere Community. Wir mochten sie, sie mochten uns, es war großartig, bei CD Projekt RED zu arbeiten.“
Die Lage änderte sich allerdings mit Veröffentlichung des Spiels. Cyberpunk 2077 erzielte zwar einen Metacritic-Score von stolzen 86 Punkten. Während sich PC-SpielerInnen aber über einen soliden Startschuss freuten, hatten insbesondere SpielerInnen der letzten Konsolengeneration das Nachsehen. Hier präsentierte sich Cyberpunk 2077 zum Start schlicht in einem katastrophalen Zustand. CD Projekt RED verteilte zudem nur PC-Keys frühzeitig an die Presse. Sony entfernte den Titel sogar zeitweise aus dem PlayStation Store und bot eine Rückerstattung an.
Da kann es durchaus anmaßend wirken, wenn Platkow-Gilewski meint, SpielerInnen seien etwas zu niedergeschlagen gewesen. „Ich glaube tatsächlich, dass Cyberpunk beim Start viel besser war, als es angenommen wurde, und selbst die ersten Kritiken waren positiv“, sagt er. „Dann wurde es eine coole Sache, es nicht zu mögen. Wir sind ziemlich schnell vom Helden zur Nullnummer geworden. Das war [ein] harter Moment. Wir wussten nicht, was passierte.“
Zweiter Frühling
Trotz der heftigen Kritik erklärt Platkow-Gilewski, dass das Team von seiner Kreation überzeugt geblieben sei. „Wir wussten, dass das Spiel großartig ist, ja, wir können es verbessern, ja, wir müssen uns Zeit dafür nehmen, und wir müssen einige Dinge neu aufbauen. Das hat uns viel Zeit gekostet, aber wir wurden nie gebrochen. Wir dachten immer: Lasst uns das durchziehen.“
Das Team zog es durch. Diverse Updates folgten und ließen Cyberpunk 2077 zuletzt quasi einen „zweiten Frühling“ erleben. Mit der anstehenden Erweiterung „Phantom Liberty“ ist der Titel nun einmal mehr im Gespräch. Erstes Gameplay lieferte man kürzlich – die Veröffentlichung ist für den 26. September 2023 angesetzt. Vielleicht macht „Phantom Liberty“ ja umso mehr vergangene Tage vergessen.
via PC Gamer, Bildmaterial: Cyberpunk 2077, Bandai Namco, CD Projekt RED