Titel | Samurai Shodown |
27. Juni 2019 | |
SNK Corporation | |
25. Juni 2019 | |
Athlon Games | |
25. Juni 2019 | |
Athlon Games | |
System | PlayStation 4, Xbox One |
Getestet für | PlayStation 4 |
Entwickler | SNK Corporation |
Genres | Beat ’em up |
Texte | |
Vertonung |
Bildmaterial: Samurai Shodown, Athlon Games / SNK
Die Samurai-Shodown-Reihe gilt in Beat-’em-up-Kreisen schon längst als legendär. Die Prügler-Reihe vom japanischen Entwickler SNK treibt bereits seit dem Jahr 1993 ihr Unwesen auf etlichen Arcade-Maschinen und Konsolen, wie zum Beispiel auf NeoGeo, Sega Mega Drive, PlayStation und etlichen weiteren Konsolen und Handhelds. Da ich persönlich bis auf ein paar Arcade-Runden vor etlichen Jahren keinerlei Berührungspunkte mit der Serie hatte, war das Reboot, welches lediglich den Namen „Samurai Shodown“ trägt, also eine Art Premiere im eigenen Wohnzimmer. Passend dazu habe ich mir natürlich noch einen Arcade-Stick besorgt, um einen bestmöglichen Eindruck vom neuen SNK-Prügler zu bekommen.
20 Kämpfer für ein Halleluja
Das Reboot von Samurai Shodown bietet von Haus aus 16 Kämpfer, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Darunter befinden sich neben dem Serien-Aushängeschild Haohmaru auch etliche weitere altbekannte Gesichter wie beispielsweise Ukyo Tachibana, Genjuro Kibagami und Nakoruru unter den Kämpfern.
Jeder Kämpfer nutzt neben den unterschiedlichsten Waffen auch die unterschiedlichsten Kampfstile, somit bleiben die Kämpfe bei Samurai Shodown stets spannend und abwechslungsreich. Der zum Releasezeitpunkt kostenlose Season-Pass beschert den Käufern von Samurai Shodown zudem die vier weiteren Kämpfer Rimururu, Basara, Kazuki Kazama und Wan-Fu.
Button-Mashing ist hier nicht angesagt!
Genau das ist es, was Samurai Shodown meiner Meinung nach so toll und interessant macht, denn das Spiel ist durch reines Button-Mashing eigentlich nicht spielbar beziehungsweise wird man kaum bis keine Erfolge verzeichnen können, denn das Kampfsystem des Spiels ist sehr auf Taktik ausgelegt.
Das heißt, jeder Schlag will gut überlegt sein, denn schwere Angriffe lassen euch zum Beispiel für einen kurzen Moment ohne Deckung und bieten so eine direkte Angriffsmöglichkeit für eure Gegner. Samurai Shodown spielt sich somit völlig anders als typische Vertreter des Genres, bei denen pures Button-Mashing oft zum Sieg führt. So muss man sich mit jedem einzelnen Charakter und dessen Eigenarten beziehungsweise Kampfverhalten vertraut machen, um eine Chance im Kampf zu haben. Wer hier einfach nur wie wild auf die Tasten hämmert, wird also kein Land sehen.
Auf den ersten Blick erscheint das relativ bockige Kampfsystem von Samurai Shodown also sehr behäbig und begrenzt, bietet in der Tiefe aber unheimlich viele Kniffe wie zum Beispiel den pro Kampf nur ein Mal ausführbaren Spezialangriff. Dieser zieht dem Gegner bei einem erfolgreichen Treffer ordentlich Lebensenergie ab oder aber gibt die Möglichkeit den Gegner zu entwaffnen, was dem Kampf eine völlig neue Wendung geben kann. Man kann also durchaus seinen Spaß mit dem Kampfsystem haben, solange man sich darauf einlässt und willig ist, die Feinheiten und Kniffe zu erlernen.
Jeder Kämpfer hat eigene Vor- und Nachteile, welche geschickt eingesetzt werden müssen
Jeder der 20 Kämpfer spielt sich absolut unterschiedlich und jeder Kämpfer hat eigene Vor- und Nachteile, die geschickt während des Kampfes eingesetzt werden wollen. So gibt es zum Beispiel sehr schnelle Kämpfer wie den Ninja Hattori Hanzo, welcher zwar äußerst flink agiert, dafür aber auch nur etwas schwächere Angriffe auf dem Kasten hat. Im Gegenzug bietet das Spiel jedoch auch Kämpfer wie zum Beispiel Earthquake, ein Riese mit sehr schweren und starken Angriffen, welcher durch seine Behäbigkeit aber deutlich schwerer zu spielen ist, da das Timing für die Angriffe gefühlt noch schwerer zu treffen ist als bei schnelleren Kämpfern.
Bis man das Kampfsystem also wirklich auf dem Kasten hat, geht einige Zeit ins Land. Vor allem als Arcade-Stick-Neuling habe ich mich zu Anfang extrem schwer getan, die Angriffe richtig zu timen und auszuführen. Doch wenn man dann einen Kampf überstanden und vielleicht sogar gewonnen hat, ist das Erfolgsgefühl umso größer. Dennoch würde ich jedem Beat-’em-up-Fan auf jeden Fall empfehlen, bei dieser Art von Spielen unbedingt einen Arcade-Stick zu nutzen, denn nur so kommt richtiges Arcade-Feeling auf.
Easy to learn – hard to master
Natürlich bietet Samurai Shodown neben einem Solomodus inklusive Story auch einen Multiplayer-Modus für actiongeladene Kämpfe wahlweise gegen einen Freund auf der heimischen Couch oder aber im Online-Modus gegen Spieler aus der ganzen Welt.
Da die Story bei Beat-’em-up-Spielen generell eine eher untergeordnete Rolle einnimmt, verwundert es auch bei Samurai Shodown nicht, dass die Story eher generisch ausfällt. Der Titel spielt in Japan, zur Zeit der Tenmei-Ära. Das gesamte Land wird von dämonischen Mächten heimgesucht, währenddessen ergreift diese dämonische Macht Besitz vom Geist der bereits vor einiger Zeit verstorbenen Shizuka Gozen, deren Geist aufgrund ihres plötzlichen und unnatürlichen Todes zwischen den Welten wandert und so anfällig für die dämonischen Mächte ist.
Dieses Wandern zwischen den Welten nennt man im japanischen „Yomi“ (Unendlichkeit). Als sich diese dämonische Macht schließlich manifestiert und droht, ganz Japan zu zerstören, machen sich viele Krieger aus dem ganzen Land auf, es mit dieser teuflischen Macht aufzunehmen und den ruhelosen Geist der verstorbenen Shizuka Gozen zu erlösen.
Potential entfaltet sich im Online-Modus
Erst im Online-Modus wird jedoch deutlich, welches Potential in Samurai Shodown steckt, denn die hitzigen und spannenden Duelle gegen menschliche Spieler treiben einem förmlich den Schweiß auf die Stirn und in die Fingerspitzen. Da Button-Mashing wie bereits erwähnt nur wenig sinnvoll ist, sollten beide Spieler das eher komplexe Kampfsystem beherrschen, denn nur so sind spannende Duelle auf Augenhöhe wirklich möglich.
Bei Samurai Shodown gilt also das Prinzip „Easy to learn – hard to master“ auf ganzer Linie, denn ohne gekonntes Ausführen der Moves passiert nicht viel und ihr werdet von eurem Widersacher gnadenlos in den Boden gestampft. Um die Feinheiten des Kampfsystems zu erlernen, enthält das Spiel außerdem einen Dojo-Modus. In diesem Modus bekommt ihr die entsprechenden Eigenheiten eines jeden Charakters erklärt und gezeigt. So habt ihr alle Zeit der Welt, die verschiedenen Moves der einzelnen Kämpfer zu verinnerlichen.
Natürlich hört sich das komplexe Kampfsystem im ersten Moment abschreckend an, aber genau das ist es, was Samurai Shodown meiner Meinung nach zu etwas Besonderem macht. Es hebt das Spiel deutlich vom großen Rest des Beat-’em-up-Genres ab, welcher zum Großteil mit reinem Button-Mashing spielbar ist.
Auch auf der technischen Seiten gibt es viel Positives zu berichten, denn das Spiel läuft stets absolut flüssig mit 60 FPS und sieht dabei auch noch fantastisch aus. Der Cel-Shading-Look steht dem Reboot von Samurai Shodown sehr gut. Die Entwickler schaffen es, den Look der alten Klassiker beizubehalten und trotzdem einen modernen Look mit einzubringen. Auch soundtechnisch ist das Spiel super. Von bombastischen Effektsounds bis hin zu den sehr gut abgestimmten Klängen aus Fernost bietet das Spiel einiges für die Ohren.
Ein gelungenes Reboot
Kommentare sind geschlossen.