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Im Test! Fairy Fencer F: Advent Dark Force

TitelFairy Fencer F: Advent Dark Force
Japan17. Januar 2019
Compile Heart
Nordamerika17. Januar 2019
Idea Factory International
Europa17. Januar 2019
Ghostlight Interactive
SystemPlayStation 3, PlayStation 4, Nintendo Switch, PC
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerCompile Heart
GenresJRPG
Texte
Nordamerika
VertonungNordamerika Japan

Bildmaterial: Fairy Fencer F: Advent Dark Force, Ghostlight Interactive, Idea Factory International / Compile Heart

Mit der Hyperdimension-Neptunia-Reihe hat sich Idea Factory in die Herzen vieler JRPG-Fans gepflanzt. Doch irgendwann wird es Zeit für neue Ideen und neue Serien, weshalb man vor einigen Jahren auf PlayStation 3 mit Fairy Fencer F ein neues Abenteuer veröffentlichte, welches auf derselben Engine wie die Neptunia-Spiele lief.

Mit Fairy Fencer F: Advent Dark Force erschien 2015 dann eine erweiterte Version für PlayStation 4 und 2017 für PCs. Seit dem 17. Januar ist der Titel nun auch auf Nintendo Switch erhältlich. Doch kann Fairy Fencer F: Advent Dark Force auch nach fast fünf Jahren noch immer überzeugen?

Er wollte nur etwas essen, nicht die Welt retten

Ihr übernehmt in Fairy Fencer F: Advent Dark Force die Rolle von Fang, einem auf den ersten Blick egoistischen Hauptcharakter, der nur Essen im Kopf hat. Dieser befindet sich in einem Gefängnis, weil er Essen gestohlen hat. Gerettet wird er jedoch von einer Fairy, einem magischen Wesen, welches er vor kurzer Zeit aus einem Schwert befreite. Dieses Schwert, welches Fang aus dem Boden in einer Stadt zog, machte ihn zu einem sogenannten Fencer.

Diese sind in der Lage, Furies zu sammeln. Was sind Furies? Waffen, in denen Fairies, also magische Wesen, wohnen, um sie zu verstärken. Gemeinsam machen sich Fang und seine neue Gefährtin Eryn auf die Suche nach weiteren Furies, um stärker zu werden und vor allem Eryns verlorenes Gedächtnis wiederzuerlangen.

Dabei stoßen die beiden schnell auf weitere Gefährten, beispielsweise die mysteriöse Tiara, welche eine überraschend masochistische Ader besitzt, oder Harley, welche… nun, besonders große Qualitäten besitzt. Dabei sprechen wir natürlich von ihrer Kampfkraft und ihrem Wissen, denn sie erforscht Fairies und Furies, um mehr über sie zu erfahren. Die Story selbst ist in Fairy Fencer F: Advent Dark Force größtenteils nichts Besonderes, hat aber auch ihre Höhepunkte und die Charaktere sind äußerst liebenswert und lustig, wenn auch mit diversen Klischees beladen.

Die Gespräche zwischen den Protagonisten sind das, was Fans wahrscheinlich neben dem knackigen Kampfsystem zum Spielen motivieren wird. Zumindest war es bei mir so. Abgesehen von den Story-Gesprächen gibt es diverse Plaudereien abseits von der Geschichte, in denen ihr noch weitere Informationen über die Charaktere erhalten und ihnen näherkommen könnt.

Kämpfe ohne Grenzen

Fairy Fencer F: Advent Dark ForceDas Kampfsystem von Fairy Fencer F: Advent Dark Force wird denjenigen, die mal in die Neptunia-Reihe geschaut haben, bekannt vorkommen. Die Reihenfolge der angreifenden Einheiten wird euch angezeigt, damit ihr besser planen könnt. Ist ein Charakter an der Reihe, könnt ihr ihn in einem bestimmten Radius von seinem Ausgangspunkt ausgehend bewegen.

Seid ihr nah genug an einem Gegner, könnt ihr eine normale Angriffs-Reihe starten. Diese ist zu Beginn recht simpel, aber je weiter ihr im Spiel vorankommt, desto mehr Kombo-Angriffe könnt ihr einstellen und eure ganz eigenen Kombo-Ketten bilden. Auch wenn ein Kämpfer dabei zu Beginn auf Schwert-Angriffe ausgelegt ist, so kann er später auch Axt-Attacken erlernen. Feinde besitzen unterschiedliche Schwachpunkte, auch je nachdem mit welcher Waffen-Art ihr angreift, weshalb besonders bei starken Feinden eine Planung über die möglichen Angriffs-Kombos wichtig ist.

Neben den normalen Kombo-Angriffen gibt es noch die Spezial- oder Magie-Angriffe der Charaktere, von denen ihr im Spielverlauf einige weitere freischalten könnt. Diese Angriffe versetzen das Spielgeschehen in eine schwarze Leere, um dann den Bildschirm mit imposanten Angriffen zu füllen. Diese Attacken helfen euch dabei, große Mengen an Feinden schneller zu klären oder den Boss-Gegnern so richtig einzuheizen. Letztere sind oft ganz schön knackige Herausforderungen, bei denen ihr gut vorbereitet herangehen müsst.

»Manche Kommandos sind sich ähnlich, aber durch die unterschiedlichen Möglichkeiten bieten sich diverse Kampf-Strategien.«

Um so richtig ordentlich Schaden anzurichten, könnt ihr im Kampf die Fury-Form aktivieren. Bei dieser verwandelt sich der jeweilige Charakter nicht nur, sondern auch seine Status-Werte steigen ordentlich an. Auch ein neuer ultimativer Angriff wird euch dann ermöglicht, um auch die hartnäckigsten Feinde zu besiegen. Für noch mehr Abwechslung sorgen die individuellen Kommandos der einzelnen Charaktere.

Fang kann sich beispielsweise in einen konzentrierten Modus bringen, in welchem er zwar doppeltes Mana verbraucht, aber deutlich stärker ist. Die Gothic-Lolita Tiara kann einen Schild aufbauen, um im Notfall länger durchzuhalten und die restlichen Charaktere besser zu heilen. Manche Kommandos sind sich ähnlich, aber durch die unterschiedlichen Möglichkeiten bieten sich diverse Kampf-Strategien, je nachdem was euch lieber ist.

Um stärker zu werden, hilft es jedoch nicht einfach nur zu leveln und neue Ausrüstung zu erhalten. Das Ausrüsten von neuen Fairies bringt euch nicht nur bessere Werte, sondern auch diverse Boni. Ebenfalls darf das manuelle Aufrüsten der Status-Werte im Menü nicht vergessen werden, was längere Kombos ermöglicht oder neue Fähigkeiten bringt. Die Fairies leveln übrigens auch mit und auch wenn deren Level-Grenze deutlich schneller erreicht ist als die der normalen Charaktere, so ist das richtige Ausrüsten der Fairies ein wichtiger Aspekt des Spieles. Sollte es ja irgendwo auch, wenn es ein namensgebendes Element ist.

Es geht um Furies, nicht um Furries

Die Fairies sind jedoch auch für eine weitere Sache im Spiel wichtig: das Befreien der versiegelten Götter. Davon gibt es, wie so oft, eine gute Göttin und einen bösen Dämon, welche vor vielen Jahrhunderten gegeneinander kämpften und mithilfe von zahlreichen Furies versiegelt wurden. Das Einfügen von Fairies in die Waffen verstärkt nicht nur die jeweilige magische Kreatur, sondern löst auch einen Teil des Siegels.

Dabei ist es euch überlassen, ob ihr die Göttin oder den Dämon befreit, wobei Letzteres natürlich nicht unbedingt etwas Gutes für die Spielwelt bedeuten würde. Ein weiterer Vorteil durch das Lösen der Siegel sind die neuen Fähigkeiten, welche die Fairies erhalten und für Boni in den Dungeons genutzt werden können.

Apropos Dungeons: Dort verbringt ihr viel Zeit in Fairy Fencer. Diese sehen selten besonders schön oder abwechslungsreich aus und wiederholen sich leider sogar. Vor allem ärgerlich ist dies, wenn ihr zum vierten Mal im selben Gebiet seid, einfach weil die Story das euch so vorgibt. Hier merkt man einfach das allgemein niedrige Budget der Spieles. Zufallskämpfe gibt es nicht, ihr könnt die Feinde durch die Gegend laufen sehen. Eine Berührung startet den Kampf, aber falls ihr keine Lust auf eine Konfrontation habt, ist das Ausweichen nun nicht wirklich schwer. Neben Gegnern findet ihr auch Schätze in der Welt, welche oft neue Accessoires für eure Charaktere bieten oder zusätzliche Heil-Gegenstände.

Technische Meisterleistung, aber nur am Gegenteilstag

Auch wenn Fairy Fencer F: Advent Dark Force schon über fünf Jahre alt ist, so war es wohl damals auch schon keine technische Glanzleistung. Der Titel ist auf der Switch zwar nicht hässlich, aber wirklich hübsch ist er leider auch nicht.

Deswegen ist es nicht verständlich, wie die Bildrate oft bei deutlich weniger als 30 Bildern die Sekunde herumkriecht und manchmal wahrscheinlich nicht einmal 20 Bilder schafft. In den Kämpfen sieht das größtenteils anders aus, aber sobald ihr eine Spezial-Attacke nutzt, liefert euch das Spiel flüssige 60 Bilder pro Sekunde. Schade, dass die Portierung nicht dafür genutzt wurde, alte technische Probleme auszumerzen.

Als Fairy Fencer F damals erschien, wurde unter anderem damit geworben, dass Nobuo Uematsu am Soundtrack mitgewirkt hat. Wo genau weiß allerdings niemand, denn auch wenn der Soundtrack nicht schlecht ist und ein paar hübsche Stücke beherbergt, so wirklich umhauen kann er aber auch niemanden. Die englische Sprachausgabe ist gut gelungen, es kann aber auch auf die japanische Version gewechselt werden.

Ein Fury kommt selten allein

»Auch wenn ich persönlich durchaus Spaß mit Fairy Fencer F: Advent Dark Force hatte, so ist dieser Titel durchaus nur etwas für Liebhaber des Genres. Es ist grindlastig, die Dungeons sind langweilig und es ist eine technische Katastrophe. Das Kampfsystem hingegen macht viel Spaß, vor allem durch die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten. Außerdem mochte ich die Charaktere persönlich sehr, vor allem Eryn und Tiara haben es mir angetan. Die DLC-Inhalte bieten euch übrigens auch die Möglichkeit, den Titel im absoluten Einfach-Modus zu spielen, da die mitgelieferten Fairies euch zu großen Teilen durch das Spiel tragen können.«

 

Sammeln von Waffen, Furies genannt, um nicht nur die Welt, sondern auch Fangs Freunde zu retten.
Bereisen von langweiligen Dungeons, in denen ihr mithilfe des sehr spaßigen Kampfsystems zahlreiche Monster zerkloppt.
Nicht wirklich hässlich, aber auch keine absolute Schönheit. Leider technisch eine kleine Katastrophe mit zahlreichen Einbrüchen der Bildrate.
Nobuo Uematsu ist mal am Kompositionsraum vorbeigelaufen, weshalb sein Name in den Credits steht. Dennoch toller Soundtrack mit einem besonders nervigen Stück. (Ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ihr es spielt.)
DLC-Inhalte des Original-Spieles enthalten, zahlreiche Fairies können gesammelt werden und euch verstärken. Englische sowie japanische Sprachausgabe, nur englische Texte.