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Im Test! Mario & Sonic in Rio 2016

Im kommenden August finden erneut die Olympischen Spiele statt, welche diesmal in Rio ausgetragen werden. Passend dazu haben die Firmen Nintendo und SEGA abermals einen Ableger der Mario-&-Sonic-Reihe auf den Markt gebracht. Während die Wii-U-Version von Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 erst im Juni erscheinen wird, ist für Nintendo 3DS bereits eine eigene Fassung der sportlichen Minispielsammlung erhältlich.

Einzelspieler können sich auf einen kleinen Story-Modus freuen. In Form eures Mii reist ihr nach Rio, um an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Bevor dies jedoch möglich ist, müsst ihr euch zunächst entscheiden, ob ihr euer Können lieber für Team Mario oder Team Sonic unter Beweis stellen wollt. Je nachdem, wie ihr euch entscheidet, bekommt ihr eine kleine Rahmenhandlung aus der Sicht des jeweiligen Teams spendiert. Sobald ihr euch für ein Team entschieden habt, kann die Erkundungstour durch das virtuelle Rio de Janeiro beginnen, welches zugegebenermaßen aber doch recht leer daher kommt.

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Die Rahmenhandlung im Story-Modus ist nett, mehr aber auch nicht.

Hier und da stehen ein paar Mii oder Charaktere aus dem Mario-&-Sonic-Universum herum, mit denen ihr plaudern könnt. Ab und an gibt es auch Schatzkisten zu finden, die zum Beispiel Früchte enthalten, die sich anschließend in einem von Yoshis Shops gegen neue Outfits eintauschen lassen. Mithilfe von neuen Outfits verändert ihr nicht nur euer Aussehen, sondern könnt auch eure Attribute wie etwa Kraft oder Schnelligkeit verbessern. Scannt ihr einen Mario- oder Sonic-amiibo, werden dem jeweiligen Kostüm die entsprechenden Attribute des gescannten Charakters verliehen. Jedes Outfit setzt ein bestimmtes Level voraus, welches ihr durch Trainings-Disziplinen steigern könnt.

Das Ziel im Story-Modus ist nicht schwer zu erraten: Möglichst viele Gold-Medaillen gewinnen! Die Geschichte ist in sieben Tage eingeteilt, und jeden Tag steht eine andere Disziplin auf dem Plan. Um die Disziplin beziehungsweise den Tag erfolgreich abzuschließen, müsst ihr zuerst eine Qualifikationsrunde bestehen, ehe anschließend noch einmal im Finale um eine Medaille gekämpft wird. Nur wenn ihr im Finale den ersten Platz belegt, geht die Story weiter. Wer keine Lust auf den Story-Modus hat und sich lieber direkt an den einzelnen Disziplinen versuchen möchte, kann dies natürlich auch tun. Insgesamt gibt es 14 normale Disziplinen und 28, wenn man die jeweilige Plus-Variante dazu zählt:

»Die verschiedenen Sportarten bieten kurzweiligen Spielspaß, wobei einige mehr Unterhaltungswert besitzen, als die anderen.«
  • Fußball
  • Golf
  • 100m-Lauf
  • 110m-Hürdenlauf
  • Weitsprung
  • Speerwerfen
  • Schwimmen
  • Bogenschießen
  • Boxen
  • Tischtennis
  • Beach-Volleyball
  • Reitsport
  • BMX
  • Gymnastik

Die verschiedenen Sportarten bieten kurzweiligen Spielspaß, wobei einige mehr Unterhaltungswert besitzen, als die anderen. Mit den Plus-Disziplinen werdet ihr aber wohl den meisten Spaß haben. Hierbei handelt es sich um die gleichen 14 Sportarten, allerdings gepaart mit bekannten Elementen aus den Welten von Mario und Sonic. So springt ihr in der Plus-Variante von Weitsprung nicht mehr normal vom Boden ab, sondern hüpft auf eine Sprungfeder aus dem Sonic-Universum, die euch gleich einige Meter weiter katapultiert, sofern ihr den richtigen Absprungwinkel trefft. In der Luft könnt ihr anschließend mit dem richtigen Timing noch ein paar weitere Meter herausholen, indem ihr die X-Taste im passenden Moment drückt.

Das normale Tischtennis ist recht lahm, aber die Plus-Variante macht Spaß!
Das normale Tischtennis ist recht lahm, aber die Plus-Variante macht Spaß!

Tischtennis macht in der Plus-Version ebenfalls mehr Laune. Jede Seite der Tischtennisplatte wird in sechs Bereiche eingeteilt und jedes Mal, wenn der Ball in einem Bereich aufkommt, steigt der Punktewert dieses Feldes um eins. Daher solltet ihr dann gezielt eure Schläge platzieren, um möglichst viele hohe Punktefelder auf der Seite des Gegners zu haben. Landet der Ball zum Beispiel in einem Bereich mit einer Zehn und euer Gegner trifft nicht, bekommt ihr anstelle des üblichen Punktes die vollen zehn Punkte. Anschließend wird der Punktewert des Feldes wieder auf null zurückgesetzt.

Abseits der 14 Haupt-Disziplinen und ihrer Plus-Varianten lassen sich im Story-Modus noch die bereits erwähnten Trainings-Disziplinen spielen. Diese insgesamt mehr als 50 Minispiele lassen sich ausschließlich in diesem Modus spielen. Habt ihr sie einmal erfolgreich absolviert, sind sie danach jederzeit im Untermenü des Story-Modus auswählbar. Darunter fallen Disziplinen wie Hammerwerfen, Hochsprung, Fechten, Badminton oder Segelboot-Rennen.

Die verschiedenen Steuerungsmöglichkeiten von Nintendo 3DS werden in den Minispielen voll ausgeschöpft. Vor jedem Minispiel wird mithilfe von Einblendungen und Texten die Steuerung erklärt, was den Einstieg leicht macht und so jedes Minispiel schnell zu absolvieren ist. Beim Bogenschießen wird zum Beispiel mit Druck der R-Taste der Bogen gespannt, mithilfe des Gyrosensors wird gezielt und mit Loslassen der R-Taste wird der Pfeil abgeschossen. In der Disziplin Speerwerfen bestimmt ihr zunächst durch hin- und herbewegen des Touchpens die Geschwindigkeit eures Läufers. Hebt ihr den Touchpen hoch, gilt es anschließend, schnell eine möglichst lange Linie zu ziehen, die die Kraft des Wurfes bestimmt. Anfangs wird euch noch der optimale Winkel angezeigt, den ihr bei eurem Wurf natürlich im Hinterkopf behalten solltet.

Die klassische Button-Steuerung darf aber nicht fehlen und kommt bei den meisten Laufsportarten zum Einsatz. Im 100m-Lauf muss zu Beginn die B-Taste gedrückt werden, um in Startposition zu gehen. Sobald die Signalpistole ertönt, gilt es, den A-Knopf so schnell wie möglich hintereinander zu drücken, um die größtmögliche Geschwindigkeit zu erzielen. Mit Druck der X-Taste kann noch ein einmaliger, kurzer Supersprint hingelegt werden.

Die meisten Steuerungsmethoden funktionieren wunderbar und ohne Probleme, jedoch mit vereinzelten Ausnahmen. So hat Hammerwerfen zum Beispiel nur bedingt Spaß gemacht. Zunächst müssen die L-und die R-Taste gedrückt gehalten werden, um den Hammer zu greifen. Anschließen muss euer Nintendo 3DS kreisend bewegt werden, um Schwung zu holen und mit Loslassen der Schultertasten wird der Hammer geworfen. Allein das geforderte Kreisen kann nach ein, zwei Fehlversuchen schon gehörig auf den Wecker gehen. Hier wäre eine optionale Steuerungsmöglichkeit, wie etwa beim Fechten, wo man selbst entscheiden kann, ob man mit Bewegungssteuerung oder Schiebepad spielen will, wünschenswert gewesen. Nichtsdestotrotz haben sich die Entwickler merklich Mühe gegeben, so gut wie alle Features von Nintendo 3DS in dem Spiel zu nutzen.

»Dank des Download-Play-Features könnt ihr alle Minispiele mit bis zu drei weiteren Mitspielern bestreiten, selbst wenn diese das Spiel nicht besitzen.«

Dank des – heutzutage leider viel zu selten genutzten – Download-Play-Features könnt ihr alle Minispiele mit bis zu drei weiteren Mitspielern bestreiten, selbst wenn diese das Spiel nicht besitzen. Der Download von Handheld zu Handheld geht flott voran und die Ladezeiten vor jedem Minispiel halten sich auch in Grenzen. Alle Disziplinen können so ohne Einschränkungen gespielt werden, hier haben die Entwickler wirklich ganze Arbeit geleistet! Ein Online-Modus wäre hier noch die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen, um das Spiel auch mit Freunden spielen zu können, die nicht direkt in der Nachbarschaft wohnen.

Leider verzichteten die Entwickler darauf, spendierten dem Spiel aber immerhin Online-Ranglisten, in denen ihr eure Rekorde mit Spielern aus aller Welt vergleichen könnt. Mit spielinternen Erfolgen sollen Einzelspieler zusätzlich noch etwas bei der Stange gehalten werden.

Ein weiteres nettes Gimmick gibt es für diejenigen, die ihren Nintendo 3DS regelmäßig unterwegs dabei haben, etwa um StreetPass zu nutzen. Das Ganze nennt sich Taschen-Marathon und macht sich den eingebauten Schrittzähler des Handhelds zu Nutze. Euer Ziel: Bis zu 42,195 Kilometer Fußweg mit eurem Handheld zurücklegen. Ganz so weit müsst ihr aber dann im echten Leben nicht laufen, denn ein Schritt wird im Spiel zu einem Meter umgerechnet. Im Taschen-Marathon lassen sich weitere Belohnungen für das Hauptspiel, also Outfits und Früchte, freischalten.

Optisch kann sich das Spiel durchaus sehen lassen.
Optisch kann sich das Spiel durchaus sehen lassen.

Betrachtet man Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 einmal von der technischen Seite, gibt es kaum Anlass zur Kritik. Alle Charaktere sind sehr detailliert und auch die Schauplätze wirken authentisch, hier hätte aber sicher noch etwas mehr drin sein können. Im Hintergrund tummeln sich Zuschauer aus dem Mario-&-Sonic-Universum auf den Tribünen. Der 3D-Effekt fällt nicht wirklich auf, ist bei einer Minispielsammlung aber ohnehin nicht wirklich wichtig.

Das spielt sich die meiste flüssig und wird nur ganz selten von einem Einbruch der Framerate gestört. Lediglich die Replays, die nach einem entscheidenden Treffer noch einmal gezeigt werden, wirken ziemlich holprig. Glücklicherweise lassen sich die Wiederholungs-Sequenzen jederzeit mit einem Tastendruck überspringen. Die musikalische Untermalung des Spiels kann als gelungen bezeichnet werden, denn sie fängt das Feeling von Sommer, Sonne, Samba und Rio de Janeiro sehr gut ein. Die Charaktere aus dem Sonic-Universum haben sogar ihre bekannten deutschen Synchronsprecher bekommen, was bei einer Minispielsammlung alles andere als selbstverständlich ist.

Fazit

Wer bisher noch keine Handheld-Version der Reihe sein Eigen nennt, darf durchaus mit Mario & Sonic bei den Olympischen Spielen: Rio 2016 liebäugeln, sollte sich aber im Klaren sein, dass der Titel auf längere Zeit gesehen langweilig für Einzelspieler werden kann. Der Umfang an Minispielen ist dank der zahlreichen Trainings-Disziplinen durchaus beachtlich, die Geschichte im Story-Modus dafür aber leider kaum der Rede wert. Ein Online-Modus hätte dem Spiel sicher gut getan, leider muss man sich aber wieder einmal nur mit Ranglisten zufrieden geben. Wer Freunde in der näheren Umgebung hat, die ebenfalls einen Nintendo 3DS besitzen, kann sich dank Download-Play mit bis zu drei weiteren Mitspielern messen, selbst wenn diese das Spiel nicht besitzen.

Story: Der Spieler kann sich im Einzelspieler-Modus für Team Mario oder Team Sonic entscheiden und in mehreren Sportarten um Gold-Medaillen kämpfen. Nebenher bekommt man je nach Wahl eine kleine, zweckmäßige Rahmenhandlung vorgesetzt.

Gameplay: Die Minispiele nutzen die verschiedenen Features von Nintendo 3DS fast komplett aus: Gyrosensor, Mikrofon, Stylus und die klassischen Buttons kommen alle zum Einsatz, lobenswert! Die zahlreichen Disziplinen wurden mit wenigen Ausnahmen gut spielbar umgesetzt.

Grafik: Die Charaktere sehen sehr detailliert aus, bei den Schauplätzen wäre sicher gerade im Story-Modus noch etwas mehr drin gewesen. Dennoch einer der hübscheren Titel des Handhelds.

Sound: Die Musik fängt die feurige und feierlustige Stimmung eines Rio de Janeiro sehr gut ein, Mario & Co. lassen ihre bekannten Sprüche ab, Sonic und seine Freunde wurden sogar auf Deutsch synchronisiert.

Sonstiges: Kann per Download-Play-Feature mit bis zu drei Freunden gespielt werden, selbst wenn diese das Spiel nicht besitzen. Leider nur Online-Ranglisten statt richtigem Online-Modus.

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