Etwas überraschend stellte Nintendo während dem Digital Event anlässlich der E3 ein neues Zelda vor. Zu Nintendos Post-E3-Event in Frankfurt konnten wir daher auch selbst Hand anlegen an das ganz neue Zelda: Tri Force Heroes für den 3DS.
Die etwas unerfreuliche Nachricht zuerst: Man kann das neue Zelda-Abenteuer wirklich nur noch mit drei Charakteren spielen. Der aus Four Swords bekannte lila Link musste leider seinen Platz aus Gameplay-Gründen räumen. Das Gute: Das war es auch direkt mit schlechten Nachrichten. Tri Force Heroes macht unglaublich viel Spaß, was auch wieder an vielen kleinen Details liegt, die Nintendos Spiele auszeichnen.
Unsere Anspielversion hatte auch bereits ganze vier Level zu bieten, die sich in der Schwierigkeit steigerten. Im ersten Anlauf wagten wir uns also direkt mutig und vielleicht etwas voreilig an das vorletzte Level. Trotz 3 Feen sollten wir aber dessen Ende nicht zu Gesicht bekommen. Viel zu lachen gab es unterwegs aber trotzdem. Das liegt auch an den kleinen Bildchen, die man sich schicken kann, die auch immer größer werden durch mehrmaliges antippen oder sogar ein wenig animiert sind und so Link zum Cheerleader werden lassen. Sehr charmant und nicht zu nervig mit den richtigen Leuten.
Bevor man sich ins Abenteuer stürzt, wählt sich jeder eines von sechs Kostümen, die etwas spielerische Abwechslung bieten. In Zeldas Robe gehüllt wird euer Link nur noch Herzen unter Krügen und Gräsern finden, als Samurai habt ihr einen größeren Radius für eure Wirbelattacke oder im Bomber-Outfit könnt ihr größere Bomben mit größerem Sprengradius mit euch führen. Je nach Level dürfte das ein oder das andere Kleidungsstück von Vorteil sein. Wir hatten mit dem ersten Griff leider etwas Pech.
Sind alle Kostüme gewählt, hält jedes Level auch noch einen eigenen Satz Waffen bereit, aus dem man wählen kann. In unserem ersten Fall waren das Bombe und zwei mal die Pustekanone, mit der man Gegenstände oder Teamkameraden über Abgründe feuern kann, auf dass sie hoffentlich nicht in selbigem landen – leider traf das Gegenteil viel zu oft ein und die Feen hatten reichlich Arbeit mit uns.
Eine weitere Besonderheit von Tri Force Heroes ist, dass man jederzeit seinen Teamkameraden schnappen kann und so zu dritt ein Totem bildet. Dabei muss man sich auch sehr auf die Teamkollegen verlassen, da nur der unterste Link den Pfahl bewegen kann und der oberste seine Items verwenden kann. Bei Rätseln oder Bossen eine echte Herausforderung, die gutes Timing und Absprache erfordet. Sollte man nicht zusammen in einem Raum sein, könnte das sehr spannend und chaotisch werden. Das war es während der kurzen Session auf alle Fälle bereits.
Es ist also jede Menge Teamplay gefragt, denn alle drei Links teilen sich eine gemeinsame Herzleiste, die auch bereits zu Beginn eine ganze Reihe füllt. Das trügerische allerdings: Andauernd werden einem zu dritt und schlecht abgesprochen Abgründe, eigene Bomben und Luftstöße direkt zum Verhängnis und man sieht einzelne Herzen schnell – auch optisch – dahinpurzeln.
Die Rätsel selbst sind dann auch zu dritt zu lösen und bieten dadurch spielerische Neuerungen, auch wenn man sich oft an Klassikern bedient und Zelda-Fans auf Anhieb die eine erloschene Fackel ausmachen.
Im zweiten Anlauf und eine Level-Stufe einfacher konnten wir dann auch noch ein spannendes Bossgefecht bestreiten. Erneut waren Totembau und Timing wichtig. Hektisch wurde es, weil der mit Bomben an oberster Stelle sein musste und uns das stellenweise vor eine unlösbare Aufgabe stellte. Am Ende war nur noch ein Herz in der Leiste übrig, doch der Boss besiegt und drei Links wurden zu wilden Cheerleadern.
Tri Force Heroes hat überrascht und extrem viel Spaß gemacht. Die kleinen Dungeon-Ausflüge können mit den richtigen Mitspielern eine gelungene Herausforderung darstellen. Zwar kann man auch alleine spielen, was wir nach unserem Spielerlebnis in keiner Weise empfehlen würden. Viel zu oft müsste man für geringe Teilabschnitte zwischen den drei Links hin- und herwechseln. Lieber zu dritt, in einem Raum und der Spaß ist garantiert.