Auf eine Xbox-One-Konsole in Deutschland kommen heute im Schnitt 4,4 PlayStation-4-Systeme. Deutschland ist und bleibt „Sony-Land“, doch der Unterschied ist noch deutlich größer als in der letzten Generation. Boerse-Online führte ein Interview mit Uwe Bassendowski, Chef von PlayStation-Deutschland.
„Deutschland war schon immer ein Playstation-Land“, findet auch Bassendowski. Doch es gibt auch andere Gründe. „In Deutschland verabschieden sich immer mehr Gamer vom PC und zocken stattdessen lieber auf der Konsole. Davon profitieren wir überproportional.“
Außerdem profitiert Sony von dem, was Microsoft falsch gemacht hat. „Wir haben uns mit der PS4 von Anfang klar auf das Gaming-Erlebnis konzentriert. Microsoft hat die Xbox One zum Start als Multimedia-Station positioniert und lag auch preislich klar über unserem Angebot. Außerdem sind wir im Markt und im Handel deutlich aktiver“, so Bassendowski.
Bassendowski macht aber auch noch eine „Kulturrevolution“ für den immensen Aufschwung verantwortlich. „Wir haben mit dem Launch der PS4 eine regelrechte Kulturrevolution eingeleitet. Früher waren wir in Deutschland ein reiner Publisher und haben uns auf unsere eigenen Inhalte konzentriert. Heute fragen wir bei jedem Titel: Was ist das Potenzial des Spiels für die Plattform? Und zwar unabhängig davon, ob es sich um einen Titel von Sony handelt oder um ein Angebot eines Thirdparty-Herstellers.“
„Wenn das Potenzial stimmt, greifen wir an. Wir haben im vergangenen Jahr mehrere Millionen Euro in Marketing-Kooperationen auch für externe Titel investiert. Wir sind inzwischen kein Hardware- und Software-Anbieter mehr, sondern eine Plattform-Managing-Gesellschaft. Das zahlt sich nun aus“, erklärt Bassendowski. PlayStation 4 sei ein „herausragendes Produkt“ und die Marke sei „positiv aufgeladen“.
Und deshalb glaubt Bassendowski auch: „Der Abstand gegenüber Microsoft und Nintendo wird im laufenden Jahr nicht kleiner, sondern größer. Das Einzige, was diesen Trend umkehren könnte, wäre eine deutliche Preissenkung.“ Doch sollte die Konkurrenz da aktiv werden, stellt Bassendowski auch gleich in Aussicht: „Wir sind ja auch nicht tatenlos.“