Yoichi Erikawa, Gründer und CEO von Koei Tecmo, auch bekannt unter seinem Pseudonym Kou Shibusawa, hat in einem Interview mit Denfaminicogamer einige interessante Einblicke in die Entwicklung des Action-RPGs Nioh gegeben.
2017 ist Nioh erschienen – ja, so lange ist das schon wieder her. Nioh ist bekannt für seine außergewöhnlich lange Entwicklungszeit von über 12 Jahren. Die Pre-Production-Phase begann 2004 – da waren Koei und Tecmo sogar noch getrennt. Das Projekt wurde währenddessen mehrfach gestoppt und neu gestartet.
Erikawa erklärte im Interview, dass die Hauptursache für die Verzögerungen in seiner eigenen Arbeitsweise lag. Laut Erikawa würde er bis heute die finalen Checks für alle Spiele von Koei Tecmo ganz persönlich durchführen. Dabei legt er besonderen Wert darauf, ob ein Spiel „eine neue Form von Unterhaltungswert“ bietet.
Wenn ein Titel diesen Anforderungen nicht genügt, ordnet er Überarbeitungen an. Bei Nioh führte diese Vorgehensweise dazu, dass das Spiel insgesamt dreimal von Grund auf neu entwickelt wurde, bevor es seinen Vorstellungen entsprach.
„Die Entwicklung hat 12 Jahre gedauert. Wenn jemand, der unter mir arbeitet, das getan hätte, wäre er gefeuert worden“, scherzt Erikawa, bevor er hinzufügt, dass Nioh „ein Spiel war, das ich selbstgefällig verfolgt habe“. Dennoch bereut er die langwierige Entwicklung nicht.
So sagt er weiter: „Trotzdem haben wir nach drei Überarbeitungen ein gutes Spiel herausgebracht. Nioh entstand, als Koei und Tecmo fusionierten, und es verband die Stärken beider Unternehmen zu etwas Unterhaltsamen. Wie Sie wissen, lag Koeis Stärke bei historischen Spielen, während Tecmo bei Actionspielen brillierte.“
Von Koei, über Omega Force, zu Team Ninja
Die Entwicklung begann 2004 noch bei Koei. Nach der Fusion mit Tecmo im Jahr 2008 wurde die ursprüngliche, stark JRPG-inspirierte Version des Spiels verworfen, und das Projekt wurde an Omega Force übergeben, das Studio hinter der „Dynasty Warriors“-Reihe. Doch auch diese Version wurde später verworfen
Schließlich übernahm Tecmos Team Ninja, bekannt für die „Ninja Gaiden“- und „Dead or Alive“-Reihen, die Leitung. Unter ihrer Führung entwickelte sich Nioh zu einem actionorientierten Titel, der den Erwartungen von Erikawa schließlich gerecht wurde.
Wie Fumihiko Yasuda, der Creative Director von Nioh, 2016 gegenüber Eurogamer erklärte, entsprachen die frühen Versionen des Spiels nicht Erikawas Vision. Obwohl Team Ninja bei der finalen Entwicklung weitgehend freie Hand hatte, testete Erikawa das Spiel weiterhin regelmäßig selbst, sodass die Entwickler „seine wachsamen Augen“ stets spürten. Angenehm.
Immerhin, das Ergebnis passte: Nioh und dessen Fortsetzung verkauften sich zusammen fast acht Millionen Mal, wobei fast 90 Prozent der Verkäufe aus dem Westen stammten. Auf ein Nioh 3 warten Nioh-Fans seitdem allerdings vergeblich.
via Automaton Media, Bildmaterial: Nioh, Koei Tecmo, Team Ninja
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