In zwei Teilen hat Square Enix in den letzten Tagen ein interessantes Interview zu Final Fantasy XVI mit Michael-Christopher Fox, Eve Chauviré und Manuel Gutierrez veröffentlicht. Ihr seht es an der Besetzung: Dabei geht es um die Lokalisierung des Spiels.
Wenn ihr an Einblicken zur Arbeitsweise an einer solch umfangreichen Lokalisierung interessiert seid, dann lest euch gerne das komplette Interview durch. Falls nicht, dann lasst euch zumindest von einer Anekdote berichten, die wir nachfolgend für euch aufbereitet haben.
Im zweiten Teil des Interviews ging es zum „Active Time Lore“-System des Spiels ins Detail. Diese spielinterne Enzyklopädie könnt ihr jederzeit und sogar während Zwischensequenzen aufrufen. Ihr erhaltet dann immer zur aktuellen Szenerie passende Informationen rund um Charaktere, Ereignisse, Schauplätze und Begrifflichkeiten.
Wie ihr vielleicht wisst, wurde bei Final Fantasy XVI ein neuer Ansatz bei der Lokalisierung gewählt. Fast alle Inhalte wurden zuerst auf Englisch erstellt, dann wurde in andere Sprachen übersetzt, darunter Japanisch. Das „Active Time Lore“-System geht jedoch fast vollständig auf Momoka Aono zurück, wie Koji Fox verrät. Somit wurde es aus dem Japanischen ins Englische übersetzt.
Spoiler voraus
Das Problem: Es gab Hunderte von Einträgen in dieser Enzyklopädie und fast täglich änderten sich Dinge. Und so kam es, dass Koji Fox und sein Team fast einen heftigen Spoiler zu Final Fantasy XVI eingebaut hätten – und zwar buchstäblich in Final Fantasy XVI. Lest nicht weiter, wenn ihr das Spiel noch nicht beendet habt oder zumindest weit fortgeschritten seid!
„Ich erinnere mich an einen Moment purer Panik […] als sich herausstellte, dass wir einen der Einträge so übersetzt hatten, dass er Ultima erwähnte, aber das japanische Team hatte ihn so geändert, dass er Ultima nicht mehr erwähnte, weil sich herausstellte, dass dieser Eintrag kurz vor dem Erscheinen von Ultima gezeigt wurde, sodass man noch nicht wusste, wer das war“, erinnert sich Koji Fox.
„Aber ich habe es im Englischen nicht mitbekommen, weil es eines von hundert anderen Dingen war, die sich an diesem Tag änderten, und ich habe alle anderen neunundneunzig mitbekommen, nur dieses eine fiel durch die Maschen. Drei Tage vor dem Master merke ich, dass Ultima hier erwähnt wird“, so Koji Fox weiter. Der „Master“ ist die fertige Version des Spiels, die kurz vor der Veröffentlichung ins Presswerk geht.
„Das wird ein großer Spoiler für so ziemlich das gesamte englischsprachige Publikum sein, und wir müssen das in Ordnung bringen. Ich erinnere mich, dass ich zu Nobuaki Komoto-san (leitender Projektmanager) ging und meinen Kopf neigte und sagen musste: ‚Das ist ein echtes Problem, können wir den Text aktualisieren und das Master neu erstellen lassen, um die Erwähnung von Ultima zu entfernen?‘ Sie haben das locker gesehen“, so Fox.
Und so war der Spoiler zum Spiel im Spiel am Ende doch nicht im Spiel. In der spanischen Version gab es ein ähnliches, wenngleich nicht so großes Problem. Hier gab Manuel Gutierrez sogar an, dass dieser Fehler es auch ins Spiel schaffte. „Das wurde in einem Update behoben, aber bis dahin hatte ich fast einen Monat lang Albträume“, erinnert er sich.
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