Mit der Neuauflage von Shadows of the Damned sind die Branchengrößen Shinji Mikami und Suda 51 wieder in aller Munde. In einem Gespräch mit GamesIndustry philosophierten die beiden Entwickler nun über die Gründe dafür, dass sich Titel mit unverwechselbarem Stil im Laufe der Jahre rar gemacht haben. Suda ist sich sicher: Das liegt nicht zuletzt an Bewertungsaggregatoren wie Metacritic.
„Jeder schenkt den Metacritic-Wertungen zu viel Aufmerksamkeit und kümmert sich zu sehr darum. Es ist mittlerweile an einem Punkt angelangt, an dem es fast eine feste Formel gibt – ‚wenn Sie eine hohe Metacritic-Wertung erzielen möchten, müssen Sie das Spiel so entwickeln'“, erklärt Suda.
Und weiter: „Wenn Sie ein Spiel haben, das nicht in diese Formel, diesen Marktfähigkeitsrahmen passt, verliert es Punkte bei Metacritic. Die größeren Unternehmen möchten sich mit so etwas vielleicht nicht befassen. Das ist vielleicht nicht der Hauptgrund, aber sicherlich einer. Alle kümmern sich zu sehr um die Zahlen.“
Suda kommt zu dem Schluss: „Persönlich interessieren mich die Metacritic-Zahlen nicht so sehr. Ich bin mir ihrer nicht wirklich bewusst. Uns ist es wichtig, die Spiele herauszubringen, die wir herausbringen wollen, und dafür zu sorgen, dass die Leute die Spiele spielen, die wir ihnen ermöglichen wollen.“
Mikami glaubt unterdessen, dass es viele weniger konventionelle Titel gibt, die jedoch weniger Aufmerksamkeit erhalten, „weil es so viele Spiele mit großem Budget gibt und so viel Aufwand in deren Marketing gesteckt wird.“
Er erklärt: „Die Art von Spielen, die die meiste Marketingunterstützung erhalten, sind diejenigen, die ein möglichst breites Publikum ansprechen müssen.“ Und folgerichtig: „Einzigartigere Spiele haben nicht wirklich die gleiche Marktfähigkeit.“
Bleibt zu hoffen, dass Shadows of the Damned: Hella Remastered gut ankommt. Der Titel erscheint am 31. Oktober, übrigens komplett ungeschnitten gegenüber dem Original.
via GamesIndustry, Bildmaterial: Shadows of the Damned: Hella Remastered, Grasshopper Manufacture