Titel | Kunitsu-Gami: Path of the Goddess |
19. Juli 2024 | |
Capcom | |
19. Juli 2024 | |
Capcom | |
19. Juli 2024 | |
Capcom | |
System | PlayStation, Xbox, PCs |
Getestet für | Xbox Series X |
Entwickler | Capcom |
Genres | Tower-Defense-Action |
Texte |
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Vertonung |
Capcoms legendäre Entwicklungsabteilung, genannt „Development Division 1“, welche sich unter anderem für Titel wie Resident Evil und Devil May Cry verantwortlich zeichnet, möchte mit Kunitsu-Gami: Path of the Goddess erneut Videospielgeschichte schreiben. Denn hier wird die sagenumwobene japanische Folklore mit Action- und Tower-Defense-orientierten Gameplay-Mechaniken vermischt. Ein doch recht bunter und abenteuerlicher Mix, könnte man also sagen.
Ursprünglich angekündigt wurde Kunitsu-Gami: Path of the Goddess im Juni des Jahres 2023. Die Rolle des leitenden Entwicklers übernahm Shuichi Kawata, welcher sich unter anderem für das im Jahre 2019 beziehungsweise 2020 veröffentlichte Action-Adventure Shinsekai: Into the Depths verantwortlich zeichnet.
Kunitsu-Gami: Path of the Goddess erschien letztendlich am 19. Juli dieses Jahres für PlayStation, Xbox und PCs. Abonnenten des Xbox Game Pass konnten den Titel außerdem bereits direkt zum Launch als Teil des Abos spielen.
Ob der waghalsige Mix aus traditioneller japanischer Folklore und actionreichen Tower-Defense-Mechaniken halten kann, was er verspricht, oder am Ende doch baden geht? Das erfahrt ihr wie immer in unserem Test.
Die Dunkelheit muss vertrieben werden
Die Handlung von Kunitsu-Gami: Path of the Goddess dreht sich um den von finsteren Geistern und bedrohlichen Dämonen befallenen Berg Kafuku. Wir übernehmen die Rolle von „Soh“, dem Diener und Beschützer der gesegneten Maid Yoshiro. Yoshiros Aufgabe ist es, den befallenen Berg Kafuku zu reinigen und die Dämonen und Yokai zu vertreiben und in ihre Welt zurückzuschicken. Eine Priesterin, die für das Gute kämpft sozusagen.
Um dieses Ziel zu erreichen, wandern wir also Seite an Seite mit Yoshiro in Richtung des Gipfels des Bergs Kafuku, stets mit dem Ziel vor Augen, die finsteren Kreaturen in die Schranken zu weisen und Yoshiro beim Absolvieren ihrer Reinigungs-Riten zu schützen. Auf diesem beschwerlichen Weg müssen nebenbei auch noch diverse Dorfbewohner aus den Klauen der Dämonen gerettet werden. Diese erweisen sich nach und nach jedoch als nützliche Helfer im Kampf gegen die zahlreichen Dämonen und als zusätzlichen Schutz für Yoshiro.
Tower-Defense trifft Action-Klopperei
Kunitsu-Gami: Path of the Goddess ist im Kern eine knallharte Action-Klopperei gepaart mit Tower-Defense-Elementen. Am Tag errichten wir beispielsweise unsere Basis, bereiten uns auf die bevorstehenden Kämpfe vor und teilen die Dorfbewohner, die uns zu Hilfe eilen, für bestimmte Aufgaben wie beispielsweise Reparaturen ein.
Bei Nacht ändert sich das Spielgeschehen jedoch drastisch. Denn nun treten die Yokai, Geister und Dämonen auf den Plan und versuchen unser Vorankommen zu stoppen und trachten Yoshiro nach dem Leben. Soh hat nun also die Aufgabe die dämonischen Widersacher zu bekämpfen und gleichzeitig Yoshiro zu schützen. Keine leichte Aufgabe, wenn man von mehreren Seiten gleichzeitig und von übernatürlichen Mächten angegriffen wird.
Neben etlichen regulären Gegnern erwarten uns immer wieder spannende Bosskämpfe mit deutlich größeren und furchteinflößenderen Gegnern. Gerade während der Bosskämpfe kommt so richtig Spannung und Fahrt auf, da diese doch deutlich anspruchsvoller sind als die normalen Gegner, mit denen man es sonst zu tun hat. Diese Bosskämpfe sind also auf jeden Fall eines der oder vielleicht sogar das Highlight von Kunitsu-Gami: Path of the Goddess.
Das Flair der japanischen Folklore hilft dem Titel dabei ungemein, einen außergewöhnlichen Touch zu bekommen und hebt ihn deutlich von den typischen Genrevertretern ab. Allerdings wird es sicher auch SpielerInnen geben, die sich mit diesem Setting wohl nicht so ganz anfreunden können, da es doch sehr japanisch wirkt. Aber das war hier ja auch das Ziel der Sache.
KI nicht immer auf der Höhe
Was mir während meiner Testphase aber doch relativ häufig aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass die KI der Gegner nicht immer problemlos reagiert. Oft bewegen sich die Gegner planlos durch die Gegend oder wissen nicht so recht, wen sie eigentlich gerade bekämpfen sollen.
Auch während der Bosskämpfe hat die KI hin und wieder Aussetzer und selbst der Boss weiß manchmal nicht mehr so recht, warum er gerade überhaupt an Ort und Stelle ist.
Sehr schade und das vor allem bei einem Titel wie Kunitsu-Gami: Path of the Goddess, denn die Kämpfe sind neben dem Tower-Defense-Feature ja quasi das Herzstück des Spiels.
Auch optisch ein Kunstwerk
Auch auf Seiten der Grafik kann man bei Kunitsu-Gami: Path of the Goddess schon fast von einem Kunstwerk sprechen. Denn hier werden einem die Farben und Effekte geradezu um die Ohren gehauen. Vor allem optisch kann der Titel also seine ganze Pracht entfalten und erschafft so ein ganz eigenes Spielgefühl.
Die Texturen und Effekte sind durchaus ordentlich. Als technisches Meisterwerk in Sachen Texturen oder Effekten kann man Kunitsu-Gami: Path of the Goddess aber sicher nicht bezeichnen. Ruckler gab es während meiner Testsession außerdem keine. Der Titel lief mit stets flüssigen 60 Frames, was durchaus sehr angenehm ist. Hin und wieder gab es auftauchende Grafikfehler bei aktiviertem Unschärfe-Effekt. Deaktiviert man diese Option, waren diese allerdings verschwunden.
Die optischen Stärken liegen bei Kunitsu-Gami: Path of the Goddess ganz klar im Art-Design und nicht bei der technischen Umsetzung selbst. Wer hier also Triple-A-Bombast-Optik erwartet, wird eher enttäuscht sein.
Asiatische Klänge versüßen das Abenteuer zusätzlich
Natürlich spielt bei einem so kunstvoll angehauchten Titel wie Kunitsu-Gami: Path of the Goddess auch der Sound eine immens wichtige Rolle. Und eines ist sicher, dieser enttäuscht keinesfalls.
Mit passenden, asiatischen Klängen, wuchtigen Soundeffekten und dem gerade während der hektischen Bosskämpfe anziehenden Soundtrack kann Kunitsu-Gami: Path of the Goddess auch in diesem Punkt glänzen und wirkt absolut rund.
Hektische Kämpfe und taktische Planung treffen aufeinander
Kunitsu-Gami: Path of the Goddess ist ein toller und durchaus gelungener Versuch japanische Folklore mit hektischem und actionreichem Tower-Defense-Gameplay zu vereinen. Speziell die liebevoll umgesetzte Atmosphäre mit Anleihen an die japanischen Vorlagen ist einzigartig in diesem Genre und macht Kunitsu-Gami: Path of the Goddess zu etwas Besonderem.
Auch wenn das Gameplay nach einiger Zeit vielleicht eintönig wirken kann, so hat Kunitsu-Gami: Path of the Goddess dennoch mehr zu bieten, als es auf den ersten Blick scheint, denn durch das Tower-Defense-Feature bietet der Titel doch etwas mehr Tiefgang. Das klare Highlight sind aber ganz klar die spaßigen Bosskämpfe gegen deutlich größere Gegner. Hier gibt es durchaus spannende Duelle auszufechten, da diese Kämpfe deutlich anspruchsvoller sind.
Grafisch und soundtechnisch ist Kunitsu-Gami: Path of the Goddess ebenfalls ein absolut rundes Produkt. Auch wenn der Titel in Sachen Texturen oder Effekten sicher nicht zum Triple-A-Segment zählt, so schafft es Kunitsu-Gami: Path of the Goddess dennoch gekonnt, eine einmalige Atmosphäre zu erzeugen. Auch soundtechnisch gibt es einen tollen Soundtrack und passende Soundeffekte auf die Ohren. Einzig und allein die Gegner-KI hätte noch etwas Arbeit vertragen können, denn diese hat des Öfteren Aussetzer und die Gegner wissen oft nicht so recht, wen sie denn eigentlich gerade bekämpfen sollen.
Wer etwas mit dem Tower-Defense-Gameplay oder der japanischen Folklore anfangen kann, wird mit Kunitsu-Gami: Path of the Goddess auf jeden Fall eine äußerst spaßige Zeit haben. SpielerInnen, die hier ein Triple-A-Feuerwerk erwarten, werden wohl aber eher enttäuscht.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Kunitsu-Gami: Path of the Goddess, Capcom
Danke für den Test! Habe gestern mal die Demo ausprobiert und war nach anfänglichen Schwierigkeiten mangels Erklärungen auch recht angetan vom Spiel. Sobald man weiß, was zu tun ist, geht alles gut von der Hand. Ich hab mir allerdings schon gedacht, was im Test beschrieben wurde: Mit der Zeit werden die Kämpfe bei Nacht doch etwas monoton. Solange anderweitig für Abwechslung gesorgt ist und die Level weitläufiger werden, kann man das aber sehr gut verzeihen. Auf die Gegner-KI bin ich später mal gespannt.
Wie sieht es denn im weiteren Verlauf mit dem Ressourcenmanagement aus? Hier wird ja die selbe Währung dafür genutzt den Dorfbewohnern Jobs zuzuweisen und Yoshiro den Weg zu ebnen. Leider hatte ich das nicht gewusst und allen Dorfbewohnern Rollen zugewiesen. Deswegen musste ich gleich im ersten Level der Demo 2 Nächte Gegner schnetzeln, um an ausreichend Währung zu kommen, damit ich Yoshiros Weg ebenen kann. Klar, das ist in erster Linie der Unwissenheit zuzuschreiben. Trotzdem etwas unglücklich gelöst.