Titel | Endless Ocean Luminous |
02. Mai 2024 | |
Nintendo | |
02. Mai 2024 | |
Nintendo of America | |
02. Mai 2024 | |
Nintendo Europe | |
System | Nintendo Switch |
Getestet für | Nintendo Switch |
Entwickler | Arika |
Genres | Adventure |
Texte | |
Vertonung |
Es hat fast 15 Jahre gedauert, aber Fans von Endless Ocean können endlich wieder auf Tauchtour gehen. Zuletzt war es auf der Wii möglich, die Meere zu erkunden und zahlreiche Unterwasser-Lebewesen zu beobachten. Auf der Nintendo Switch ist dies nun überall und jederzeit machbar. Doch hat sich das lange Warten auf einen neuen Ableger der Reihe gelohnt?
Auf ins kühle Nass!
Wenn ihr Endless Ocean Luminous startet, solltet ihr erst einmal im Story-Modus vorbeischauen. Dieser agiert nicht nur als Einführung in die Welt und Geschichte des neuen Ablegers, sondern auch als kleines Tutorial. Die Steuerung ist jedoch eigentlich recht simpel. Ihr schwimmt durch Neigen des linken Sticks in genau die Richtung, in welche ihr mit der Kamera schaut. Auf Knopfdruck könnt ihr auch gleichzeitig auf- oder abtauchen. Zu guter Letzt ist ein schnelleres Schwimmen durch die B-Taste ebenfalls möglich. Das war es dann auch schon mit der Steuerung Unterwasser, wenn es um euren Charakter geht. Es ist simpel – aber es funktioniert.
Im Story-Modus werdet ihr von der künstlichen Intelligenz Kiki begleitet. Zudem ist euer Tauch-Kumpane Daniel mit dabei. Dieser dient als Gesprächspartner für Kiki, da der Spieler-Charakter stumm ist. Gemeinsam dürft ihr einen abgelegenen und unbekannten Teil der Meere, die Verborgene See, erkunden. Dort befindet sich der Baum der Meere. Dieser liegt jedoch im Sterben. Das ist nicht gut, denn ohne diesen Baum gerät das gesamte Ökosystem der Meere in Gefahr.
Um diesen Baum zu retten, sollt ihr das mysteriöse Licht sammeln, welches die Unterwasser-Lebewesen umgibt. Dies geschieht durch die Scan-Funktion. Markiert ihr beim Gedrückthalten der Scan-Funktion diverse Lebewesen, sammelt ihr automatisch deren Lichtenergie ein. Ob ihr ein Lebewesen schon gescannt habt, erkennt ihr daran, ob ein blauer Schimmer es umgibt oder nicht. Ebenfalls könnt ihr anhand eines Fragezeichen-Symbols sehen, ob ihr den Datenbank-Eintrag der jeweiligen Fischart schon gelesen habt oder nicht. Scannt also so ziemlich alles, was euch unter die virtuelle Nase kommt. So findet ihr auch manchmal spezielle Variationen der Fischarten.
Zahlreiche Fischarten warten auf euch!
Über 550 verschiedene Lebewesen warten darauf, von euch entdeckt und gescannt zu werden. Dabei besitzt jeder Fisch, jede Schildkröte und die anderen zahlreichen Tierchen einen eigenen kleinen Eintrag. Dieser lehrt euch ein wenig über die Herkunft und die Lebensweise des gescannten Subjektes. In der Enzyklopädie im Hauptmenü könnt ihr die gescannten Lebewesen anschauen. Dort wird euch angezeigt, wie oft ihr ein Wesen gescannt habt und gibt euch die Angaben für das größte sowie das kleinste Exemplar wider. Außerdem könnt ihr euch dort das 3D-Modell ganz genau aus allen möglichen Richtungen anschauen.
Einen Großteil der Zeit verbringt ihr aber nicht im Story-Modus. Nach einigen Kapiteln müsst ihr euch in das Solo-Tauchen oder das Koop-Tauchen stürzen. Neue Abschnitte im Story-Modus werden freigeschaltet, wenn ihr bestimmte Mengen an Lebewesen gescannt habt. Dabei ist aber egal, ob es einen neuen Eintrag in der Enzyklopädie gibt oder nicht. Hauptsache ihr sammelt Licht! Ich fand es ein wenig schade, nicht einfach den Story-Modus durchspielen zu können um dann anschließend im Solo-Tauchgang entspannte Abenteuer zu erleben. Ich verstehe aber, wieso Nintendo hier das Scannen und Sammeln des Lichtes mit der Geschichte des Spieles verbinden wollte.
Schwimmt um euer Leben!
Bei einem Solo-Tauchgang erstellt das Spiel euch ein zufällig generiertes Gebiet. Das Ziel ist nun, sämtliche Gebiete abzuschwimmen und mindestens 80 % der Karte aufzudecken. Ist dies erreicht, wird der Rest der Karte ebenfalls aufgedeckt. Dabei sollt ihr natürlich nicht nur stupide Linien abschwimmen, sondern – wie bereits erwähnt – zahlreiche Lebewesen scannen und Licht sammeln. Im Story-Modus schaltet ihr recht schnell die Rätseltafel frei. Diese bietet euch 99 kleine Aufgaben, welche absolviert werden müssen. Dafür müsst ihr zum Beispiel bestimmte Gegenstände und Schätze unter Wasser finden und aufsammeln. Oder findet ein Gebiet voller Korallen, entdeckt eine Schatzkiste mit Bernstein oder schwimmt in einen bestimmten Raum in einem mysteriösen Turm.
Auch kleine Aufgaben finden sich in der Welt, welche von euch nicht nur verlangen einen bestimmten Fisch zu finden, sondern auch als Begleiter bei euch haben zu müssen. Je größer oder seltener das Lebewesen, desto höher sind die „Kosten“ um es als Begleiter bei euch zu haben. Dies bedeutet letztendlich einfach nur, dass das Wesen neben euch schwimmt und euch bei eurem Tauchabenteuer begleitet. Schätze oder spezielle Lebewesen müssen aber nicht unbedingt rein blind gefunden werden. Euer Cursor blinkt und der Controller beziehungsweise die Switch vibriert, je näher ihr einem der gesuchten Objekte kommt.
Gigantische Lebewesen und kleine Krebse
Bei über 550 Wesen ist natürlich viel Abwechslung dabei. Besonders interessant sind dabei die „Unbekannten Lebewesen“, ganz spezielle Tiere, welche oft sehr groß sind. Davon gibt es wirklich viele und auch ein paar Sachen, mit denen man wohl nicht rechnen würde. Genauer ins Detail möchte ich da aber nicht gehen – diese Überraschungen möchte ich euch nicht vermiesen. Aber auch wenn manche dieser Wesen durchaus bedrohlich aussehen: Gefahr gibt es in Endless Ocean Luminous nicht. Ihr müsst also nicht davor Angst haben, von einem Hai gefressen zu werden.
Habt ihr ein besonders tolles Gebiet für das Solo-Tauchen, dann könnt ihr den Code für dieses Areal auch mit euren Freunden oder anderen SpielerInnen im Internet teilen. Gleichzeitig könnt ihr natürlich ebenfalls mithilfe eines Tauchort-Codes ein bestimmtes Gebiet erkunden. Mit der Koop-Funktion können bis zu 30 SpielerInnen gleichzeitig die See erkunden. Um sich gut zu verständigen gibt es verschiedene Möglichkeiten um Orte und Lebewesen zu markieren, sowie lustige und nützliche Gesten. Beim Koop-Tauchen benötigt ihr jedoch eine spezielle Koop-ID. Einfach zufällig anderen SpielerInnen beitreten könnt ihr leider nicht. Schade.
Durch die Tauchgänge sammelt ihr Münzen, welche ihr gegen neue Gesten und Sticker eintauschen könnt. Außerdem können unterschiedliche Farben für euren Charakter gekauft werden. Dies erhöht die Abwechslung beim Spielen mit anderen TaucherInnen und bringt mehr Farbe ins Spiel. Die Sticker könnt ihr auch auf eurem Tauchanzug platzieren – das fand ich persönlich sehr niedlich.
Hübsche Unterwasser-Welten in toller Atmosphäre
Aufgrund der Natur der Solo-Tauchgänge, in denen die Umgebungen und Areale zufällig generiert sind, gibt es teils leere Gegenden. Das sind aber die wenigsten Gebiete – wie bereits erwähnt gibt es hübsche Korallen-Riffe, mysteriöse Ruinen oder versteckte Höhlen. Die Unterwasser-Welt ist hübsch gestaltet und die sich darin befindlichen Lebewesen sind gut animiert. Fans von See-Lebewesen werden hier voll auf ihre Kosten kommen.
Hinzu kommt die tolle Geräuschkulisse, welche die Atmosphäre perfekt abrundet. Ein angenehmer Soundtrack untermalt eure Abenteuer im Meer. Eine Sache mag ich persönlich jedoch nicht, hier kann sicherlich lange darüber diskutiert werden: Die KI, Kiki, wird als einziger Charakter vertont und liest euch auch die Namen der Lebewesen sowie die Enzyklopädie-Einträge vor. Das ist grundsätzlich toll und hilft dabei, das Spiel für mehr Leute zugänglich zu machen.
Der Wermutstropfen für mich persönlich ist hier aber, dass diese Texte tatsächlich von einer künstlichen Intelligenz gesprochen werden. Nun könnte man sagen, bei über 500 Einträgen und diversen Textpassagen in der Geschichte wäre hier der Aufwand für eine richtige Vertonung zu groß gewesen oder hätte sich nicht gelohnt. Ich möchte nun keine Box der Pandora aufmachen, finde aber einen solchen Gedankengang nicht gut für die zahlreichen SprecherInnen, welche sicherlich gern diese Aufgabe übernommen hätten. Und Nintendo mangelt es nun sicher nicht an potentiellem Budget hierfür.
Entspannung, aber ohne große Besonderheiten
Endless Ocean Luminous wird sicher seine Fans finden. Im Vergleich zum Vorgänger ist aber zum Beispiel der Story-Modus zu simpel gehalten, was so manche SpielerInnen verärgern könnte. Wer Lust auf entspannte Tauchgänge hat, wo man die Karte aufdeckt, Schätze sammelt und Fische scannt, der könnte hier ein paar angenehme Abende verbringen und mit Freunden oder Unbekannten auf gemeinsame Reisen gehen.
Für mich persönlich, das muss ich an der Stelle anmerken, war Endless Ocean Luminous aber nichts. Das heißt nicht, dass der Titel schlecht ist – ich bin vielleicht einfach nicht die Zielgruppe dafür. Dafür habe ich zu wenig Interesse am Meeresboden, dafür geschieht mir im Spiel einfach zu wenig und das doch recht schnell repetitive Scannen von Fischen gibt mir nicht ausreichend Befriedigung, um nach mehreren Stunden weiter dran zu bleiben.
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Endless Ocean Luminous, Nintendo, ARIKA