Titel | Foamstars |
6. Februar 2024 | |
Square Enix | |
6. Februar 2024 | |
Square Enix | |
6. Februar 2024 | |
Square Enix | |
System | PlayStation 4, PlayStation 5 |
Getestet für | PlayStation 5 |
Entwickler | Toylogic |
Genres | Team-Shooter |
Texte | |
Vertonung |
Bei der Ankündigung von Foamstars war mein Interesse direkt geweckt. Ein cooler Stil, gute Musik, hübsche Charaktere – und scheinbar irgendwie ähnlich wie Splatoon. Mittlerweile ist der Titel seit einigen Wochen erhältlich und ich habe einige Zeit damit verbracht. Leider sind meine Gefühle gemischter als ein Bananen-Erdbeer-Smoothie. Ein tolles Spiel mit viel Potential, welches irgendwie von seinem eigenen Publisher sabotiert wurde.
Schaumparty in Bath Vegas!
Ein Leben voller Glitzer, Glanz und Schaum erwartet die Besucher von Bath Vegas in Foamstars. Die offensichtlich an Las Vegas angelehnte Glücksspiel-Stadt ist der Hub für alle eure Tätigkeiten in diesem schaumigen Abenteuer. Wählt über ein Menü euer Ziel aus oder lauft durch das recht kleine Areal zum Shop, zur Charakter-Anpassung oder probiert die Figuren auf dem Trainingsfeld aus. Eine kurze Einleitung mit Tutorial erklärt euch vorher jedoch, wie man Foamstars spielt.
In Foamstars schießt ihr nicht mit Pistolenkugeln oder Farbe, sondern mit Schaum. Der Schaum fällt je nach Waffe früher oder später auf den Boden. Auf Schaum eurer eigenen Farbe könnt ihr normal laufen, in gegnerischem Schaum nicht. Wirklich cool: Je mehr Schaum an einer Stelle liegt, desto höher wird der Haufen. Somit könnt ihr euch Plattformen und Deckung erschaffen, wo sonst beides nicht vorhanden wäre. Manche Charaktere sind da besser als andere. Ein Feind steht auf einer Plattform, auf welche ihr nur mit einer Sprung-Plattform kommen würdet, diese wird aber von den Team-Kameraden verteidigt? Schäumt einen Haufen auf und greift so an!
Jeder der Charaktere hat zwei Fertigkeiten, welche sich nach Nutzung erst wieder erholen müssen. Das Poster-Girl Soa wirft eine Art Granate in Form ihres Schaumtieres. Davon besitzt jeder Charakter eines, welches auch für die Attacken genutzt wird. Das Schaumtier explodiert nach kurzer Zeit und häuft ebenfalls einiges an Schaum an. Ihre andere Fertigkeit lässt sie entweder nach oben oder zur Seite springen, während sie einige Schaumkugeln abfeuert. Zu guter Letzt sind da die ultimativen Fähigkeiten. Diese laden sich im Spielverlauf auf und kommen in zahlreichen Formen daher. Diese sorgen, wenn richtig angewandt, für richtig viele Chills!
Eine Arena voller erhitzter Gemüter
Richtig gelesen: In Foamstars tötet ihr niemanden. Ihr eliminiert niemanden. Besiegt ihr einen Gegner, killt das als „Chill“. Der Grund: Der Schaum ist gedacht um die aufgeheizten Kämpfer abzukühlen. Letztendlich ist es einfach eine Methode um einen Shooter familienfreundlich zu machen. Anders als bei Splatoon steht das „Chillen“ der Gegner auch im Vordergrund. Ihr gewinnt also nicht durch großes Einschäumen der Areale. Ein Chill geschieht jedoch nicht nur durch das bloße Abschießen und Reduzieren der Energie-Leiste.
Habt ihr die Lebensleiste eines Gegners mit eurem Schaum auf 0 gebracht, ist dieser nun fortan ein einziger Schaumball. Angreifen ist nicht mehr möglich, nur hilfloses Herumrollen und Springen kann dann noch getätigt werden. Nach kurzer Zeit wird man dann automatisch explodieren und bald neu auf dem Feld landen. Geschieht euch dies, kann euch nur euer eigenes Team helfen. Jeder Charakter besitzt ein Surfbrett, mit welchem man flott über den eigenen Schaum düsen kann. Mithilfe dieses Bretts könnt ihr eure MitspielerInnen befreien und diese können weiterkämpfen. Doch Vorsicht: Haut euch ein Gegner das Brett vor den Kopf im eingeschäumten Zustand, fliegt ihr direkt raus. Das ist natürlich das, was ihr anstreben wollt: Gegner einschäumen und schnell mit dem Brett erledigen. Das ist dann ein erfolgreicher „Chill“!
Werdet in jedem Match zum Star!
Im Hauptmodus, Smash the Star, müssen sieben Chills beim gegnerischen Team erzielt werden. Ist dies erreicht, endet das Match jedoch nicht, im Gegenteil. Nun geht es richtig ab! Der beste Spieler des Teams, welches sieben Chills erlebt hat, wird zum Star-Spieler. Dieser hält mehr aus, hat aber auch eine große Zielscheibe auf dem Rücken. Nun gilt es, den Star-Spieler einzuschäumen und zu chillen. Erwischt es die anderen Team-Mitglieder, kommen diese schnell wieder ins Spiel zurück. Dies sorgt für eine hektische, aber aufregende, schnelle Dynamik. Besonders wenn auf beiden Seiten der Star-Spieler auf dem Feld ist und beide Teams alles geben, um zu gewinnen, kommt echt Stimmung auf.
In der Rotation befinden sich dann noch andere Spielmodi. Rubber Duck Party ist ein typischer Tower-Defense-Modus. Erobert den Turm mit der DJ-Quietscheente, bewacht diesen und schiebt ihn in das gegnerische Ziel. Gelingt dies nicht im Zeitfenster, gewinnt das Team, welches die Ente am weitesten brachte. Ein anderer Modus teilt die Teams auf. Während zwei KämpferInnen in der Arena sind, befindet sich das restliche Team über ihnen und versucht mit möglichst viel Schaum das gegnerische Team zu sabotieren. Diese Modi sind auch nett, aber mir persönlich machte der „Smash the Star“-Modus einfach am meisten Spaß.
Rang-Modus vorhanden, aber die Spieler nicht
Ich habe ein paar Wochen ins Land gehen lassen, bevor ich diesen Test zu Foamstars schreiben wollte. Der Grund: Ein kompetitives Spiel dieser Art benötigt Langlebigkeit und einen spaßigen Ranglisten-Modus. Hier wurde seit Release schon das System verändert. Anfangs konntet ihr Rangpunkte sammeln und diese dann bei der Gelegenheit für eine Rangerhöhung ausgeben. Bei einem Sieg stieg man auf, bei einer Niederlage verlor man die eingesetzten Punkte.
Dies wurde mittlerweile entfernt und man muss keine Rangpunkte mehr ausgeben um aufzusteigen. Zwei Siege und ihr steigt auf. Zwei Niederlagen und ihr bleibt einfach auf eurem Rang. Das nimmt ehrlich ein bisschen den Reiz des Modus – denn wenn es nichts zu verlieren gibt, muss man theoretisch nur viel spielen um irgendwann einen hohen Rang zu haben. Trotzdem hatte ich konstant immer Schwierigkeiten, andere SpielerInnen zu finden. Dabei habe ich es zu unterschiedlichsten Zeiten an unterschiedlichen Tagen versucht. Schade. Denn eigentlich spiele ich den Titel wirklich gern.
Missions-Modus zum Trainieren und Einschlafen
Da es schwierig ist einen Charakter in einem Live-Match richtig zu trainieren, kann euch der Missions-Modus hier helfen. Nicht alle, aber einige spielbare Figuren könnt ihr hier auswählen und einen Energiekern vor Wellen von Monstern beschützen. Untermalt wird dies von Gesprächen der Charaktere. So lernt ihr die KämpferInnen ein wenig mehr kennen – das ist durchaus eine coole Sache. Leider gehen die Gespräche zu lang, sind teils einfach belanglos und langweilig. Die Wellen von Monstern zu besiegen ist keine große Herausforderung. Schade, dass hier nicht ein richtiger Abenteuer-Modus wie beispielsweise in Splatoon gebaut wurde. Das hätte sicher viel Potential gehabt.
Letztendlich ist der Titel aber nun einmal auf Multiplayer ausgelegt. Deswegen könnt ihr den Missions-Modus auch mit anderen SpielerInnen bewältigen. Dort wird es dann noch einmal komplexer und abwechslungsreicher. Wer also hier die richtige Truppe findet, kann definitiv nochmal einiges an Spielspaß aus dem Modus herausholen.
Gebt euer Geld aus!
Apropos Dinge holen: Anders als in Splatoon gibt euch der Shop hier nicht die Möglichkeit neue Waffen zu kaufen, welche ihr mit eurem hart erarbeiteten Ingame-Geld erwerbt. Denn das gibt es nicht. Der Shop bietet euch Kostüme, Posen, Waffenskins oder den Season Pass. All das könnt ihr jedoch nur mit eurem hart verdienten, realen Geld kaufen. Darunter sind coole Skins und wenn man den Titel so gern spielt wie ich, finde ich es auch völlig okay, dann mal ein wenig Geld für einen Charakter auszugeben, den man viel spielt. Aber halt eher in einem Free-to-play-Spiel. Nach den ersten Wochen war Foamstars aber nicht mehr bei PlayStation Plus und kostet somit nun 29,99 Euro.
Und hier habe ich einen Konflikt. Denn für 29,99 Euro bietet euch das Spiel sicherlich einen netten Multiplayer-Modus, aber der Missions-Modus ist beispielsweise dafür einfach schwach. Freispielen könnt ihr ein paar Posen, Avatare für euer Spielprofil oder Titel. Im Season Pass sind ebenfalls Level enthalten, welche Belohnungen für Free-to-play-SpielerInnen beinhalten. Auch die neuen Charaktere, welche in fast jeder Season hinzugefügt werden, können gratis erspielt werden. Also eigentlich ein faires System. Für ein Free-to-play-Spiel. Aber das ist Foamstars nicht. Hier sollte Square Enix ganz schnell überlegen, ob man dies nicht ändert. Denn die Spielerschaft ist aktuell nicht sehr groß und nur so kann man Leute beim Spielen halten.
Ein toller Stil mit klasse Soundtrack
Sicherlich ist das Geschmackssache, aber ich persönlich mag den knalligen Stil von Foamstars, die Designs der Charaktere und den bunten Schaum. Der Titel läuft auf der PlayStation 5 flüssig und spielt sich mit Controller klasse. Hier können übrigens auch Motion Controls genutzt werden. Die verschiedenen kaufbaren Skins reichen von „cool“ zu „langweilig“, aber auch hier ist das sicherlich eine Frage des eigenen Geschmacks. In den Kämpfen könnt ihr einige unterschiedliche Songs hören, welche irgendwie perfekt passen und euch mit Gesang auch motivieren und anfeuern. Umso mehr ist es ärgerlich, dass man wegen den Songs letztendlich negative Schlagzeilen machte.
Leider komme ich nicht darum herum, kurz das Thema KI anzusprechen. Damit meine ich nicht die künstliche Intelligenz, welche die Monster im Missions-Modus haben. Sondern die Tatsache, dass die Alben-Cover für die Songs im Spiel zum Teil mit künstlicher Intelligenz erschaffen wurden. Laut Produzent macht der Anteil von KI im Spiel „0,01 %“ aus. Dennoch hat man hier das Spiel auf diese Weise mit negativen Schlagzeilen sabotiert – und somit sicherlich einen Teil der Interessenten vergrault. Schade, denn das Art-Design ist cool. Wieso man das also überhaupt gemacht hat, ist unverständlich.
Ein spaßiges Spielprinzip mit vielen Problemchen
Im Grunde macht mir Foamstars wirklich viel Spaß und ich habe es immer gern gestartet, werde es auch noch oft spielen. Aber nach einiger Spielzeit nervt zum Beispiel die geringe Anzahl an spielbaren Maps. Diese sind nicht nur an die Modi gebunden, sondern auch unfassbar wenige. Die Anzahl der Charaktere wirkt auch recht gering, aber dies kann sich theoretisch mit ausreichend Lebenszeit ändern und sie spielen sich immerhin recht unterschiedlich. Ein wenig mehr Charaktere hätten es anfangs aber dennoch ruhig sein können. Letztendlich spiele ich wahrscheinlich eh immer ΔGITO, weil er als Shark-Boy einfach der Coolste ist, aber mehr Optionen sind natürlich trotzdem willkommen und mehr als nötig!
Laut Roadmap sollen wohl erst in Season 4 neue Maps hinzukommen. Das ist im Mai und somit viel zu spät. Auch neue Modi kommen erst mit Season 6. Wir befinden uns nach knapp einem Monat in Season 2 und die Inhalte, welche SpielerInnen bekommen, sind rein im Shop für echtes Geld erhältlich. Doch wozu etwas kaufen, wenn ihr dann gute fünf Minuten pro Match warten müsst, bis es losgeht? Foamstars hat ein echtes Spieler-Problem und Square Enix muss schnell etwas machen, damit dieses Problem gelöst wird.
Kein schaumiger Stern – trotz Potential
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Foamstars, Square Enix, Toylogic