Titel | Tales of Arise: Beyond the Dawn |
09. November 2023 | |
Bandai Namco | |
09. November 2023 | |
Bandai Namco | |
09. November 2023 | |
Bandai Namco | |
System | PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series, PC |
Getestet für | PS5 |
Entwickler | Bandai Namco Entertainment Inc. |
Genres | JRPG |
Texte | |
Vertonung |
Es ist nun bereits über zwei Jahre her, dass mit Tales of Arise ein weiteres Stück Tales-of-Geschichte geschrieben wurde. Der letzte Ableger erfreute sich großer Beliebtheit unter den Fans und auch wenn es anfangs dementiert wurde, wurde zu unserer Überraschung doch noch eine Story-Erweiterung angekündigt. Tales of Arise: Beyond the Dawn setzt die Hauptgeschichte mit einem weiteren Handlungsstrang fort.
Lohnt sich also ein Blick in den DLC? Kann dieser mit der gewohnten Qualität, so wie wir sie aus der Serie kennen, mithalten? Diese Fragen sind nicht leicht zu beantworten, aber ich gebe mein Bestes, euch meine Eindrücke, die ich beim Test des DLCs gewonnen habe, möglichst spoilerfrei mitzuteilen.
Eine kleine Spoilerwarnung muss ich dennoch aussprechen: Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass die „Beyond the Dawn“-Erweiterung direkt an die Haupthandlung von Tales of Arise ansetzt. Das bedeutet, dass man das Ende von Tales of Arise kennen sollte. Auch beim Starten des DLCs bekommen wir einen Warnhinweis. Getestet haben wir die Erweiterung in der PS5-Version des Spiels.
Ende gut, alles (nicht) gut?
Zunächst einmal möchte ich ein wenig ausholen, um das Finale von Arise nochmal Revue passieren zu lassen, damit wir uns in Erinnerung rufen, woran die Erweiterung eigentlich anknüpft. Die Hauptgeschichte handelte von den Zwillingswelten Dahna und Rena. Die Renäer unterdrückten die Dahnäer bereits seit über 300 Jahren, wodurch viel Hass, Leid und Zwietracht zwischen den beiden Völkern gesät wurde. Schlussendlich wurde von Alphen und seinen Mitstreitern die Unterdrückung der Renäer, in einem spektakulären Showdown, beendet.
Doch was geschah danach? Die Zwillingswelten Dahna und Rena verschmolzen zu einer neuen Welt. Wobei man eher davon spricht, dass Rena von Dahna absorbiert wurde. Fortan leben nun beide Völker in der neuen Welt zusammen. Die Geschichte ist genau ein Jahr nach dem finalen Showdown angesetzt. Man sollte meinen, dass nun Frieden herrscht und alle glücklich zusammenleben. Allerdings sieht das in der Realität meist anders aus. Eine jahrhundertelange Tyrannei ist nicht auf einmal vergessen.
Während Alphen von den Dahnäern als Held gefeiert wird, wird er von manchen Renäern als Zerstörer ihrer Welt gesehen. Aber auch untereinander haben die zwei Völker eine gewisse Missstimmung, denn einige Städte weigern sich Renäer aufzunehmen, in anderen teilte man aus humanitären Gründen die Ressourcen, während man sich in Viscint um eine gleichberechtigte Koexistenz bemüht, ungeachtet der Abstammung.
Eine neue Welt
Die neue Geschichte startet mit unseren Protagonisten Shionne und Alphen. Sie reisen bereits seit dem Ende der Hauptgeschichte durch die Welt, um die sogenannten Mausoleen zu versiegeln. Die Mausoleen sind Überbleibsel aus der alten Welt, die dem Planeten Astralenergie entziehen und der vollständigen Vereinigung der beiden Welten entgegenstehen. Aus diesem Grund hat es sich unser Protagonisten-Paar zur Aufgabe gemacht, alle Mausoleen zu versiegeln.
Am Adansee sehen wir ein mutmaßlich renäisches Mädchen, das von ein paar Dahnäern verfolgt wird. Wir erfahren von den Dahnäern, dass sie die Tochter eines renäischen Lords ist und deshalb verfolgt wird. Alphen, der als Flammenschwert erkannt wird, verweigert aber die Unterstützung, woraufhin die Dahnäer den Rückzug antreten. Stattdessen entscheiden sich Shionne und Alphen dem Mädchen zu helfen. Später erfahren wir, dass es sich bei dem Mädchen um Nazamil handelt und sie aus Niez rausgeflogen ist. Das Besondere an ihr ist, dass sie zwar die Tochter eines renäischen Lords ist, aber ihre Mutter eine dahnäische Sklavin war.
Spätestens ab hier sollte klar sein, dass es in Beyond the Dawn um die Geschichte zweier Völker geht, die durch ihre Vergangenheit gebrandmarkt sind und nun einen Weg finden müssen sich eine Welt zu teilen. Im Kern steht auch Nazamil die, zum Teil, Ablehnung von beiden Seiten erfährt und versucht ihren Platz in der Welt zu finden. An dieser Stelle möchte ich aber auch nicht zu viel von der weiteren Story verraten. Die Geschichte ist nicht besonders tiefgründig, setzt aber das Abenteuer von Alphen und seinen Mitstreitern gebührend fort. Die ein oder andere überraschende Wendung kann man erwarten, allerdings erfüllt die Geschichte auch wieder viele klassische RPG-Klischees, wenngleich ich besonders das Finale gut in Szene gesetzt empfand.
Festgelegte Start-Werte und Ausrüstung
So viel zur Geschichte von Beyond the Dawn, kommen wir zu den Gameplay-Aspekten des DLCs. Hier muss ich gleich vorweg sagen: Ich denke, die Erweiterung legt ihren Hauptfokus auf die Geschichte und nicht auf das Gameplay. Gerade beim Kampfsystem gibt es im Grunde nichts Neues.
Es wurde bereits angekündigt, dass der Fortschritt aus dem Hauptspiel nicht übernommen wird. Stattdessen werden diverse Boni in Form von Gald, FP und HP-Boni sowie spezielle Waffen freigeschaltet, je nachdem, wie der Fortschritt im Hauptspiel war. Das Charakter-Level aller Mitstreiter wird auf Level 65 gesetzt. Man hat gleich zu Beginn alle Titel in der Fertigkeiten-Matrix freigeschaltet, allerdings nicht alle Fertigkeiten selbst. Man hat nur eine beschränkte Auswahl am Anfang zur Verfügung, sodass man einige FP sammeln muss, um diese wieder freischalten zu können. Neue Skills oder Fertigkeiten gibt es nicht. Das wirkt leider etwas eintönig, auch wenn das Hauptspiel für den einen oder anderen schon eine Weile her ist.
Neuerungen im Nebenquest-Design
Eine Neuerung gibt es im Nebenquest-Design. In der Erweiterung gibt es wieder die klassischen Nebenquests, aber darüber hinaus die sogenannten Wiederaufbau-Quests, Ex-Quests und spezielle Charakter-Quests. Bei den Wiederaufbau-Quests handelt es sich um Quests, die den – wie der Name schon erahnen lässt – optischen Aufbau diverser Städte fördern und neue Items bei Händlern freischalten. Die optischen Anpassungen halten sich aber eher in Grenzen.
Ex-Quests sind besonders hervorgehobene Quests, die sich um ein bestimmtes Thema drehen. Die Charakter-Quests betreffen die sechs Mitstreiter. Hat man jeweils pro Charakter zwei solche Quests absolviert, bekommt dieser Charakter eine Boost-Angriff-Verstärkung. Klingt alles ein wenig spektakulärer, als es eigentlich ist, in der Regel handelt es sich hierbei um normale Fetch-Quests wie sammeln bestimmter Dinge oder man muss mit diversen Charakteren sprechen. Inhaltlich können sie aber mit der Qualität des Hauptspiels mithalten.
Gewohntes Gameplay mit wenig Änderungen
Ansonsten gibt es die bekannte Kampfarena, wo ein paar Kämpfe angepasst wurden, aber der ultimative Gruppenkampf wurde aus dem Hauptspiel übernommen. Es gibt sogar ein Achievement, wenn man ihn nochmal bestreitet. Im Grunde stellt die Erweiterung eine sehr abgespeckte Version des Hauptspiels dar, es gibt diverse neue Schatztruhen, Plaudereien und auch die aus dem Hauptspiel bekannten einzigartigen Gegner sowie ein paar Giganten-Zeugel, die man bekämpfen kann. Es gibt ein wenig Ausrüstung, die eigens für die Erweiterung geschaffen wurde, allerdings ist die zum Teil schlechter als die Endgame-Ausrüstung, die man sich beim Schmied leicht beschaffen kann, indem man die notwendigen Materialien zum Schmieden einfach kauft. Das nötige Kleingeld natürlich vorausgesetzt.
Vor allem das erneute Fertigen des Zubehörs empfand ich wenig motivierend, wenn man sich bereits dutzende Stunden im Hauptspiel damit beschäftigt hat und hier nun von vorne beginnen muss. So sah ich mich dazu genötigt, nur gerade eben das nötigste Zubehör herzustellen.
Die Welt schrumpft
Da die Geschichte nur in einem gewissen Teil der Welt von Tales of Arise spielt, wurde diese stark beschnitten oder es wurden Abkürzungen an Kartengrenzen hinzugefügt, sodass man zum Beispiel von Niez direkt nach Viscint reisen kann. Dies empfand ich aber als sinnvoll, da leere Gebiete dazwischen einfach unnötig gewesen wären. Die altbekannten Maps ähneln sich sehr im Vergleich zum Original, abgesehen davon, dass man den Einfluss des Zusammenschlusses der beiden Welten in vielen Städten erkennt, zum Beispiel wurden technologische Geräte der Renäer aufgebaut oder in manchen Gebieten kann man den Wiederaufbau sowie die Integration der Renäer beobachten. Es gibt insgesamt drei gänzlich neue Dungeons.
Um alles zu komplettieren, inklusive der Trophäen, habe ich ca. 21 Stunden gebraucht. Ich möchte einige Punkte nicht unnötig schlechtreden, man bekommt das gewohnte Tales-of-Arise-Erlebnis. Allerdings hätte die eine oder andere Neuerung, vor allem im Kampfsystem, vielleicht noch ein bisschen mehr Abwechslung reingebracht.
Fazit
Story
Gameplay
Grafik
Sound
Sonstiges
Bildmaterial: Tales of Arise: Beyond the Dawn, Bandai Namco