Viele Fans fragen sich, wie wertvoll die Übernahme von Bungie durch Sony für immerhin 3,6 Milliarden US-Dollar denn sein kann. Seitdem haben Medien bereits beleuchtet, welche Prioritäten wirklich hinter dieser Übernahme stecken.
Es geht weniger um Namen und exklusive Marken, als vielmehr um Technologien und Know-how. Mit Bungie kauft man sich aber ganz viel Live-Service-Wissen (Games as a Service) ein. Sony hatte schon vor einiger Zeit kommuniziert, dass etliche solche Spiele jetzt in Entwicklung seien.
In den aktuellen Slides zum Investorentreffen und der Verkündung der letzten Geschäftszahlen gehen Sony PlayStation und Jim Ryan ins Detail. Mit MLB The Show 22 verfüge man erst über ein einziges Live-Service-Spiel. Im „Diamond Dynasty“-Modus des Spiels können SpielerInnen zufällige Kartenpakete zukaufen, um zu versuchen, ein Traumteam zusammenzustellen. Dafür ist natürlich eine Ingame-Währung notwendig, die gekauft oder im Spiel verdient werden kann.
Das ist die Richtung, die Sony auch mit zwei weiteren, unangekündigten Live-Service-Games einschlagen will, die noch im laufenden Geschäftsjahr 2022 erscheinen sollen. Bis 2025 will man 12 derartige Spiele an den Start bringen, die sich über die kommenden Geschäftsjahre recht gleichmäßig verteilen.
Wie sehr diese Pläne zulasten der als Gegenstück dargestellten Single-Player-Games gehen, wird sich zeigen müssen. Sony hatte in dieser Woche auch verkündet, wieder erheblich mehr Geld in neue Marken investieren zu wollen. Ihr solltet nicht erwarten, dass man sich da nur Single-Player-Games widmet. Im Gegenteil, vermutlich.
Jim Ryan hatte schon im März klargestellt, dass man weniger auf ein Netflix-Modell setze – und verkündete stattdessen die Live-Service-Pläne. „Das Medium Videospiele unterscheidet sich so sehr von Musik und linearer Unterhaltung, dass ich nicht glaube, dass es auf ein Level wie Spotify oder Netflix gelangt“, sagte Jim Ryan dazu. Oder, anders: Jim Ryan glaubt nicht, dass sich ein solches Modell in diesem Medium jemals rechnen könnte.
Stattdessen sieht Ryan einen anderen Trend, nämlich den der Live-Service-Games. Einige der Live-Service-Games seien heutzutage für sich selbst genommen Abo-Dienste. „Dieses Phänomen des Live-Service-Spiels hat das enorme Wachstum der Spieleindustrie, das wir in den letzten zehn Jahren erlebt haben, zu einem großen Teil angetrieben“, so Ryan weiter. Wenn man ein Modell suche, das anhaltende Unterhaltung über einen langen Zeitraum bietet, sei das Modell des Live-Service-Games das bessere Abo-Modell.
Bildmaterial: Destiny 2, Bungie
Ich bin auch nicht unbedingt kein Fan von Service Spielen, aber ich frage mich wie man bei den vielen und ziemlich guten Singleplayer Releases seitens Sony so viel zu Kritisieren gibt. Ich mein wenn es nicht den persönlichen Geschmack betrifft ok, aber dieses Jahr kam/kommt Horizon und God of War, das Jahr zuvor waren es Returnal und Ratchet und nochmal das Jahr davor (fast schon das super Jahr) waren es Demons Souls, Miles Morales, Ghost of Tsushima und Last of Us 2. Und das sind nur Spiele die mir gerade spontan einfallen, es gibt bestimmt noch mehr (vor allem wenn man die Zeit exklusiven mit einrechnet). Also keine Ahnung wie man da in Sachen Single Player so viel Kritik üben kann (da gibt es doch bei Sony so viel andere stellen). Aber ich glaube es ist mittlerweile eh egal wie viel eine Firma releast, für manche ist es immer noch zu wenig oder falsch, ich mein letztes Jahr wurde ja auch Xbox dafür Kritisiert trotz Halo und Forza release (muss man sich mal vorstellen, da releast man 2 Flagschifftitel und man bekommt immer noch gesagt man hätte keine Exklusiven Titel. Wahrscheinlich wird Sony dieses Jahr mit Horizon und God of War das gleiche Schicksal erleiden).
Ein klassischer Fall von "Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen", sag' ich mal.
Die PS5 ist seit anderthalb Jahren nicht verfügbar (und nein, das liegt nicht allein an der Chipkrise), der Spielenachschub tröpfelt entsprechend (erinnert an Segas Saturn), eine volle Generation im Cross-Gen-Modus droht und in der Gemengelage macht Sony Ankündigungen, bei denen gefühlt der dritte Schritt vor dem ersten gegangen werden soll. Da wäre es eigentlich eher verwunderlich, wenn alle freudestrahlend in Ringelreihen tanzen würden - nicht dass es Kritik/Skepsis gibt.
Und bevor jemand Vermutungen aufstellt: Die Grundstimmung ist nicht toxisch - das war sie nie in den letzten anderthalb bis zwei Jahren.
Hab da nix zu kritisieren an Sony, wüste nicht was. Vieles betrifft mich gar nicht.
Kann ich absolut nachvollziehen und ist auch eine völlig legitime Meinung. Mir geht es bei Nintendo zum Beispiel ähnlich, da ich überwiegen nur Story Spiele spiele, gibt es da eigentlich nur Xenobalde für mich, was da richtig interessant ist. Deswegen war mein Beitrag ja eher an die gerichtet die sagen Sony hätte keine Spiele (was halt quatsch ist) und nicht an die die Sony Spiele uninteressant finden.
Keine Spiele trifft es sicher nicht, nur gibt es zu fast allem, was in den letzten anderthalb Jahren für die PS5 erschienen ist, auch eine PS4-Version und das wird wohl (notgedrungen) bis mindestens ins nächste Jahr hinein noch so bleiben.
Heißt: 90% der derzeitigen PS5-Titel sind aufgehübschte PS4-Titel. Mir ist das weitgehend egal, weil für mich Grafik wenig bis gar keine Rolle spielt, aber wenn Sony den Anschluss an die Konkurrenz (PC/XSX) nicht verlieren will, ist jeder weitere Tag Cross-Gen ein verlorener. Denn vom Cross-Gen profitiert nahezu ausschließlich die PS4.
Dieses Problem zu beheben sollte Sony derzeit als seine Hauptaufgabe betrachten, statt mit großen Ankündigungen eine Nachfrage anzuheizen zu versuchen, die man heute und morgen ohnehin nicht bedienen kann.