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Im Test! Cyberpunk 2077

TitelCyberpunk 2077
Japan10. Dezember 2020
Spike Chunsoft
Nordamerika10. Dezember 2020
Warner Bros. Interactive Entertainment
Europa10. Dezember 2020
Bandai Namco Entertainment
SystemPlayStation 4/5, Xbox One, Xbox Series S/X, PCs, Google Stadia
Getestet fürPC
EntwicklerCD Projekt RED
GenresOpen-World-Action-RPG
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
VertonungDeutschland Nordamerika Japan

Selten zuvor gab es Spiele, die so sehr erwartet wurden, wie es beim potenziellen Sci-Fi-Blockbuster „Cyberpunk 2077“ vom polnischen Entwicklerstudio CD Projekt RED der Fall war. Offiziell angekündigt wurde der Titel erstmals im Mai des Jahres 2012. Allerdings gab es zu diesem Zeitpunkt noch keine konkreten Infos zum Spiel selbst. Der erste Teaser-Trailer zum Sci-Fi-Spiel folgte anschließend im Januar 2013. Dann wurde es jedoch erstmal still um das geheimnisvolle Projekt.

Der beeindruckende Messestand auf der E3 2019

Bis es erstmals bewegtes Spielmaterial zu sehen gab, dauerte es bis zur E3 im Jahre 2018. Dieses zum Großteil vorgerenderte Gameplay-Material bot zwar endlich einen ersten Blick auf den Stil des Titels, war aber technisch immer noch nicht aussagekräftig.

Während der E3 2019 gab es erstmals vor Publikum live gespieltes, echtes Gameplay-Material zu bestaunen. An dieser Präsentation durften wir sogar persönlich teilnehmen. Alle Infos hierzu könnt ihr in unserem ausführlichen Preview-Bericht nachlesen.

Nach mehrmaligen Verschiebungen war es am 10. Dezember 2020 endlich so weit und der heiß erwartete Titel erschien zeitgleich für PlayStation 4, Xbox One, PCs und Google Stadia. Die Versionen für PlayStation 4 und Xbox One sind auch auf PlayStation 5 sowie Xbox Series S/X spielbar. Ein Next-Gen-Update für die neuen Konsolen soll 2021 folgen.

Da CD Projekt RED mit der Entwicklung von Cyberpunk 2077 erst begann, als man das zweite DLC-Paket „Blood and Wine“ zum Rollenspiel-Hit „The Witcher 3: Wild Hunt“ im Mai 2016 fertiggestellt hatte, ist es nicht weiter verwunderlich, dass sich die Veröffentlichung von Cyberpunk 2077 bis Ende des Jahres 2020 hingezogen hat. Für ein Projekt mit der Größe eines Cyberpunk 2077 ist diese Entwicklungsdauer eigentlich sogar im Rahmen.

Dass es durchaus auch ein paar Tage mehr hätte sein dürfen, das zeigte sich zur Veröffentlichung. Uns stand zum Test des Spiels die PC-Version zur Verfügung. Ob Cyberpunk 2077 unseren Erwartungen und dem extremen Hype rund um den Titel gerecht werden kann, erfahrt ihr in unserem ausführlichen Test.

Ein Leben ganz nach den eigenen Wünschen – zumindest fast

In Cyberpunk 2077 übernehmt ihr die Rolle des Söldners „V“. Euren Charakter könnt ihr dabei relativ frei selbst erstellen. Das heißt, ihr habt die Wahl über Geschlecht, Aussehen sowie Fähigkeiten eures Charakters und könnt diese im Spielverlauf natürlich auch noch weiter ausbauen und modifizieren. Außerdem gibt es unterschiedliche Lebenswege, mit denen man entscheiden kann, wie man das Abenteuer und somit auch die Story seines Charakters beginnen möchte.

Die drei möglichen Lebenspfade mit denen man das Abenteuer beginnen kann

Zu Beginn des Spiels habt ihr daher die Wahl zwischen einem Nomadenleben in den Badlands, den staubigen Außenbezirken von Night City, einem Leben auf der Straße als sogenanntes „Street Kid“ oder einem Leben im Dienste der sogenannten „Corporations“, den Firmen und Unternehmen, die in Night City das Sagen haben. Doch egal, wofür man sich letztendlich entscheidet, die Story führt den Spieler früher oder später immer in dieselbe Richtung.

Die Wahl des Lebenspfads entscheidet also eher über den Prolog und die ersten 60 bis 90 Spielminuten als über das gesamte Spiel. Je nachdem, wie sich der Spieler letztendlich entscheidet, startet das Spiel an unterschiedlichen Orten und mit unterschiedlichen Voraussetzungen.

Das Streben nach Unsterblichkeit – auch in der Zukunft ein Thema

Primär geht es in Cyberpunk 2077 um das Finden eines mysteriösen Bio-Chips, welcher seinem Träger ewiges Leben ermöglichen kann. Der Chip kann den Charakter eines Menschen digitalisieren und so in einen neuen beziehungsweise fremden Körper übertragen. Auf diese Art und Weise kann der Träger des Chips seinen Geist immer wieder in neue Körper verpflanzen lassen und so ewig leben.

Immer wieder kommt es zu spannenden Duellen und Entscheidungen

Dass der Chip in der Welt von Cyberpunk 2077 ein extrem rares Gut ist und dementsprechend auch für unvorstellbare Summen gehandelt wird, braucht man an dieser Stelle wohl nicht weiter zu erwähnen.

Das ist auch der Grund, warum V den Chip aus dem Hauptquartier der berüchtigten Arasaka Corporation entwenden will. Während dieser waghalsigen Mission geht jedoch so einiges schief und so nimmt die Geschichte rund um den Söldner V, den mysteriösen Bio-Chip und die Daten, welche sich noch auf diesem Chip befinden, ihren Lauf.

Als ganz besonderes „Feature“ hat sich CD Projekt RED außerdem den weltweit bekannten und beliebten US-Schauspieler Keanu Reeves mit ins Boot geholt. Keanu übernimmt im Spiel die Rolle von Johnny Silverhand, einem Rockstar und Rebellen längst vergangener Tage. Johnny Silverhand war in früheren Zeiten der Frontmann von Night Citys beliebtester Rockband „Samurai“ und einer der größten Gegner der Arasaka Corporation.

Night City – eine gigantische Metropole mit Höhen und Tiefen

Night City ist quasi der Inbegriff einer dystopischen Metropole

Der beeindruckende Schauplatz dieses Abenteuers nennt sich Night City. Eine der letzten verbleibenden Mega-Metropolen im Freistaat Nordkalifornien. Night City wird von den mächtigsten Unternehmen der Stadt regiert. Da die Unternehmen in der Welt von Cyberpunk 2077 das Sagen haben und von den Gesetzen des Landes und des Staates nicht berührt werden, haben diese sozusagen Narrenfreiheit und können ungestört ihrem meist nicht ganz legalen Treiben nachgehen.

Night City ist eine Stadt voller Gegensätze, von den schönen und beeindruckenden Wolkenkratzern bis hin zu den versifften und gefährlichen Ghettos und den staubigen Badlands, den Außenbezirken rund um Night City, bietet diese Stadt alles, was man von einer Mega-Metropole in der dystopischen Zukunft erwarten würde.

Dutzende Fahrzeuge und die örtliche Metro ermöglichen komfortables Reisen

Wie es sich für einen waschechten Open-World-Titel gehört, hat der Spieler die Möglichkeit, sich frei in Night City zu bewegen. Neben unzähligen unterschiedlichen Autos und Motorrädern, kann man auch die örtliche Metro der Stadt nutzen, um so schnell von einem Ort zum anderen zu kommen. Hier hat man die Wahl, die Fahrzeuge vorübergehend zu stehlen oder diese zu kaufen, um sie per Schnellfunktion jederzeit zu sich rufen zu können.

Etliche Fahrzeuge bringen euch von A nach B

Viele Fahrzeuge, vor allem die höherwertigen, lassen sich gerade zu Beginn des Spiels jedoch nicht so einfach knacken, da die hierfür benötigten Skills noch fehlen. Hat man diese entsprechenden Skills aber erlernt, kann jedes Fahrzeug kurzerhand geknackt und entwendet werden. Die gestohlenen Fahrzeuge können jedoch nicht dauerhaft gelagert werden, wie es beispielsweise bei einem GTA der Fall ist. Lediglich gekaufte Fahrzeuge können jederzeit per Tastendruck gerufen werden.

Neben einfachen Alltagsfahrzeugen gibt es auch allerlei Sportwagen, Muscle-Cars und Motorräder im Spiel. Speziell das Design der Fahrzeuge ist absolut spitze und sollte jedem Auto-Fan das Herz aufgehen lassen. Auch die wummernden Sounds der kräftigen Motoren tragen zur Atmosphäre des Titels und der Soundkulisse bei. Sogar die Innenräume jedes einzelnen Fahrzeugs wurden mit äußerst viel Liebe zum Detail erstellt und lassen Cyberpunk-Feeling vom Feinsten aufkommen.

Eine Quest nach der anderen

In Cyberpunk 2077 dreht sich storyseitig alles um die unterschiedlichen Quests. Neben den Hauptquests, welche die Hauptstory des Titels vorantreiben, gibt es auch allerlei Nebenquests und Zusatzmissionen, welche man absolvieren kann, aber nicht zwingend muss.

»Abseits der Hauptquests konnten die Entwickler von CD Projekt RED ihrer Kreativität freien Lauf lassen und so manch schräge und lustige Quest in die Tat umsetzen.«

Abseits der sehr spannend und schön geschriebenen Hauptquests, konnten die Entwickler von CD Projekt RED ihrer Kreativität speziell bei den Nebenquests und Nebenmissionen freien Lauf lassen und so manch schräge und lustige Quest in die Tat umsetzen. Bei vielen Titeln sind die Nebenquests gefühlt lediglich Füllmaterial. Dies trifft auf die Neben- und Zusatzquests von Cyberpunk 2077 aber keinesfalls zu. Diese werden auch oft dazu genutzt, der Hauptstory mehr Tiefe zu verleihen und den ein oder anderen wichtigen Charakter näher zu beleuchten oder dessen Motivation näher zu erläutern. Man merkt den Quests aber jederzeit an, mit wie viel Liebe zum Detail die Entwickler von CD Projekt RED bei der Sache waren.

Außerhalb der Quests ist nicht viel los

Außerhalb der unzähligen Quests bietet die Welt von Cyberpunk 2077 allerdings nicht wirklich viel. Es gibt zwar unzählige Bars, Clubs und Shops, doch bis auf kosmetische Items oder Waffen und hier und da mal eine Konversation gibt es hier nicht viel zu entdecken. So bietet Night City zwar eine äußerst schön gestaltete Spielwelt, aber die Welt fühlt sich für eine Mega-Metropole oft zu leer und zu licht besiedelt an.

Auf Konsolen ist dieses Problem allerdings noch deutlicher zu spüren als auf einem potenten PC. Denn auf Konsolen wurde die Passanten- und Verkehrsdichte etwas heruntergeregelt, um die Performance halten zu können. Für diese Passantendichte gibt es auf PCs eine eigene Einstellung, um diese je nach vorhandener Hardware anpassen zu können.

Modifikationen spielen eine wichtige Rolle

In der Welt von Cyberpunk 2077 spielen vor allem körperliche Modifikationen eine große und wichtige Rolle. So ist es dem Spieler unter anderem auch möglich, allerlei unterschiedliche Modifikationen an sich selbst vorzunehmen, um so beispielsweise höher springen zu können, besser zu zielen oder noch schneller und effektiver hacken zu können.

»In der Welt von Cyberpunk 2077 spielen vor allem körperliche Modifikationen eine große und wichtige Rolle. Mit diesen teils völlig unterschiedlichen Modifikationen kann jeder Spieler seinen ganz persönlichen Spielstil umsetzen.«

Mit Hilfe dieser Modifikationen kann man sich viele brenzlige Situationen etwas einfacher gestalten und sich auch den ein oder anderen Vorteil verschaffen. Hat man das Hacking-Feature beispielsweise ausgebaut, kann man in vielen Quests auch alternative Wege nutzen, um größere Feuergefechte weitestgehend zu vermeiden.

Mit diesen teils völlig unterschiedlichen Modifikationen kann jeder Spieler seinen ganz persönlichen Spielstil umsetzen. Egal ob man lieber unerkannt und leise oder aber brachial und laut vorgehen möchte, für jeden Spielstil gibt es die entsprechenden Modifikationen und Upgrades, um sich der jeweiligen Situation entsprechend anpassen zu können.

Grafisch vom Feinsten – allerdings mit Macken

Grafisch ist Cyberpunk 2077 wirklich eine Wucht. Noch nie wurde eine Metropole in einem Spiel so beeindruckend und schön dargestellt. Das Spiel strotzt nur so vor schönen Texturen, Licht- und Partikeleffekten und bietet alles, was man grafisch von einem Open-World-Titel erwarten könnte.

Speziell in der Nacht erstrahlt die Skyline von Night City in neonfarbenem Glanz und versetzt einen dabei immer wieder ins Staunen. Gerade auf PCs ist das Spiel über jeden Zweifel erhaben. Allerdings benötigt man einen relativ potenten PC, um die grafischen Vorteile des Titels auch wirklich ausreizen zu können.

Mit Raytracing sieht Cyberpunk 2077 noch mal eine Ecke beeindruckender aus

Für sehr potente Rechner bietet der Titel sogar eine Raytracing-Funktion. Hier muss man allerdings sehr teure und moderne Hardware sein Eigen nennen können, um das Spiel dann auch noch flüssig darstellen zu können.

Aber auch in Night City ist nicht alles perfekt. Denn hier und da kann es durchaus mal vorkommen, dass diverse Gegenstände verbuggt sind und NPCs in teils verwirrenden Posen vor euch auftauchen. Diese Bugs tauchen aber in der PC-Version relativ selten auf und sind im Grunde nicht so weitreichend, dass sie den Spielspaß komplett verderben.

Auf Next-Gen-Konsolen top, auf Last-Gen jedoch flop

Auch auf Konsolen sieht das Spiel toll aus und läuft auf PlayStation 5 und Xbox Series X auch weitgehend flüssig. Speziell die Konsolenversionen leiden jedoch unter häufigen Crashes.

Anders sieht es hier auf der letzten Konsolengeneration aus. Auf PlayStation 4, PlayStation 4 Pro, Xbox One und Xbox One X ist der Titel zwar spielbar, leidet jedoch teils unter massiven Framerate-Einbrüchen, Bugs und Crashes. Speziell vor dem Day-One-Update sah das Spiel auch texturmäßig wirklich schlecht aus und konnte keinesfalls als gleichwertig bezeichnet werden, wie es zuvor von CD Projekt RED kommuniziert wurde. Hier hätte man ehrlich sein müssen und die abgespeckten Last-Gen-Versionen so zeigen müssen, wie sie wirklich sind.

Auch auf Konsolen hat der Titel grafisch einiges zu bieten

Für alle PlayStation-5- und Xbox-Series-X-Besitzer gibt es jedoch keinen Grund, auf Cyberpunk 2077 zu verzichten. Das Spiel läuft gerade nach den letzten Updates relativ rund. Hin und wieder hat man zwar mit dem ein oder anderen Crash zu kämpfen, das Ganze hält sich allerdings noch im Rahmen. Technisch gesehen hätte der Titel also definitiv noch einige Monate Entwicklungszeit benötigt, um auch die letzten Bugs noch auszumerzen und den Titel performancetechnisch runder zu machen.

Im Laufe des Jahres 2021 soll laut dem Entwickler CD Projekt RED außerdem noch ein Next-Gen-Update kommen, welches das Spiel auf den beiden neuen Konsolen noch runder und technisch beeindruckender machen soll. Vielleicht ja sogar mit Raytracing-Effekten.

Bugs, die einem den Spielspaß rauben können

Auch wenn der Titel an sich technisch beeindruckend ist, so gibt es dennoch auch einiges zu beanstanden. Während einer der Hauptquests hatten wir selbst sogar das Pech, dass die Queststruktur so verbuggt war, dass man diese nicht abschließen konnte. Es blieb uns also nichts anderes übrig, als den Spielstand komplett zu löschen und von vorne zu beginnen. Das ist sehr ärgerlich und sollte bei einem Triple-A-Projekt wie Cyberpunk 2077 eigentlich nicht vorkommen.

Im Großen und Ganzen gibt es zwar sehr viele Bugs in Cyberpunk 2077, dennoch sollte einen das nicht davon abhalten, dem Spiel eine Chance zu geben. Allein die grandiose Atmosphäre, die Night City ausstrahlt, ist es wert. In den meisten Fällen können die Bugs mit einem Neuladen des letzten Spielstands behoben werden. Daher sind die meisten Bugs zwar unschön anzusehen, aber eigentlich relativ harmlos, was den Spielfortschritt betrifft.

Der Sound der Zukunft

Auf klangtechnischer Seite kann Cyberpunk 2077 vollstens überzeugen. Mit unzähligen Radiosendern, tollen Melodien und absolut fantastischen Waffen- und Motorensounds bietet der Titel alles, was man sich als passionierter Gamer wünschen könnte.

Speziell die Soundeffekte der Waffen und Motoren sind absolut beeindruckend und mit das Beste, was man seit Langem in der Gaming-Welt gehört hat. Voll aufdrehen ist also wärmstens empfohlen.

Speziell hervorzuheben sind auch die unzähligen Radiosender, welche zum großen Teil mit wirklich tollen und zum Setting passenden Songs ausgestattet wurden.

Zu früh veröffentlicht

Alles in allem kann Cyberpunk 2077 also durchaus überzeugen. Jedoch darf man auch nicht unerwähnt lassen, dass der Titel definitiv noch mehr Entwicklungszeit gebraucht hätte, um die noch vorhandenen Bugs zu verbessern und vor allem auch die Last-Gen-Versionen auf ein vernünftig spielbares Niveau zu heben.

Fazit

Cyberpunk 2077 bietet fast alles, was ich mir von einem Titel im Cyberpunk-Setting gewünscht habe. Tolle Haupt- und Nebenquests, eine beeindruckende Grafik, einen großartigen Soundtrack, krachende Soundeffekte und mit Night City einen tollen und beklemmenden Schauplatz, der es vermag, einen immer wieder ins Staunen zu versetzen. Von der grandiosen Atmosphäre des Titels ganz zu schweigen.

Abseits der unzähligen Quests gibt es in Night City allerdings nur wenig zu entdecken und zu unternehmen. Das lässt die Stadt im Nachhinein doch etwas steril und leer wirken. Auch gibt es für meinen Geschmack etwas zu wenig Leben in Night City. Für eine Mega-Metropole ist die Stadt einfach etwas zu licht besiedelt und der Eindruck einer pulsierenden und überfüllten Großstadt kommt nicht so oft durch, wie ich es mir gewünscht hätte.

Anzuprangern ist auch die Veröffentlichungspolitik des Entwicklers CD Projekt RED. Hier hätte man definitiv offen und ehrlich mit SpielerInnen umgehen müssen und die offensichtlich benachteiligten und schwächeren Last-Gen-Versionen auch als solche präsentieren müssen.

Hat man die Wahl und einen entsprechend potenten PC, sollte man Cyberpunk 2077 auf jeden Fall auf dem Rechner spielen. Auch die Versionen für PS5 und Xbox Series X sind jedoch bis auf ein paar Bugs gut spielbar. Ein Next-Gen-Patch für die Konsolen befindet sich bereits in Arbeit und soll noch in diesem Jahr kostenlos für alle Käufer erhältlich sein. SpielerInnen, die lediglich eine Last-Gen-Konsole besitzen, sollten sich vor dem Kauf schlau machen, ob sie die Performance-Probleme und die deutlich schlechtere Optik in Kauf nehmen möchten. Oder warten, bis CD Projekt RED gebührend nachgebessert hat.

Wer auch nur ansatzweise etwas mit dem Open-World-Genre und dem Cyberpunk- beziehungsweise Sci-Fi-Setting anfangen kann, ist bei Cyberpunk 2077 aber goldrichtig. Trotz der unzähligen Bugs und der nicht immer optimalen Performance des Titels kann ich eine grundsätzliche Kaufempfehlung für den Titel aussprechen. Auch wenn der Titel viele Ecken und Kanten hat, so wurden meine Erwartungen an Cyberpunk 2077 nicht enttäuscht.

Hinweis der Redaktion (Tony): CD Projekt RED machte in den Monaten vor der Veröffentlichung viele Negativschlagzeilen rund um das Thema Crunch. MitarbeiterInnen von CD Projekt RED mussten übereinstimmenden Berichten zufolge Überstunden absolvieren, auch am Wochenende, um das Spiel rechtzeitig fertigzustellen. Crunch gehört nicht „dazu“, Crunch ist nicht in Ordnung. Crunch richtet Schaden an. Auch, dass auch andere Entwickler crunchen, rechtfertigt den Crunch bei Cyberpunk 2077 nicht. Es geht besser.

Story

Der Söldner V macht sich auf die Suche nach einem speziellen Bio-Chip der Arasaka Corporation, welcher ewiges Leben ermöglicht und somit unschätzbar wertvoll ist. Auf dieser Mission geht jedoch so einiges schief und die Geschichte nimmt ihren Lauf.

Gameplay

Open-World-Gameplay in First-Person-Perspektive mit unzähligen spannenden Haupt- und Nebenquests. Abseits dieser Quests gibt es jedoch nicht sonderlich viel zu entdecken.

Grafik

Schöne Texturen, knackige Licht- und Partikeleffekte und ein wunderschön designtes Night City. Alles, was man von einem Spiel dieser Art erwarten könnte. Auf einem potenten PC kann man Night City sogar mit Raytracing-Effekten genießen.

Sound

Vom Allerfeinsten. Von brechenden Motorensounds bis hin zu den wuchtigen Waffen- und Explosionsgeräuschen bietet das Spiel wirklich alles, was man sich als Sound-Fetischist wünschen könnte. Der tolle Soundtrack und die unzähligen Radiosender tun ihr Übriges und tragen ungemein zur Atmosphäre bei.

Sonstiges

CD Projekt RED hätte sich noch etwas mehr Zeit nehmen sollen, um dem Titel den Feinschliff zu verpassen, den er verdient hätte. So kam das Spiel leider etwas früh und mit zu vielen Bugs auf den Markt.

Bildmaterial: Cyberpunk 2077, Bandai Namco, CD Projekt RED