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Im Test! Cthulhu Saves Christmas

Titel Cthulhu Saves Christmas
Japan 23. Dezember 2019
Zeboyd Games
Nordamerika 23. Dezember 2019
Zeboyd Games
Europa 23. Dezember 2019
Zeboyd Games
System PC
Getestet für PC
Entwickler Zeboyd Games
Genres Rundenbasiertes RPG
Texte
 Nordamerika 
Vertonung  –

Passend zu Weihnachten erschien am 23. Dezember 2019 Cthulhu Saves Christmas für Steam und GoG – ein Prequel zu Cthulhu Saves the World, entwickelt von Zeboyd Games, die sich zuletzt für Cosmic Star Heroine verantwortlich zeichneten.

Wie Cthulhu Saves the World ist Cthulhu Saves Christmas ein kurzes, sehr reduziertes Rollenspielerlebnis von etwa sechs Stunden. Nur drei Personen waren an der Entwicklung beteiligt und die Entwicklung dauerte etwa ein Jahr. Da Cosmic Star Heroine für ein kleines Team eine sehr aufwändige und anstrengende Produktion war, entschieden sich Robert Boyd (Programmierung und Design) und Billy Stiernberg (Grafiken) dazu, wieder ein Spiel von geringerem Umfang zu entwickeln.

Cosmic Star Heroine sieht man dem neuen Spiel aber durchaus an, denn grafisch bewegt es sich meilenweit über den alten Zeboyd-Spielen und auch das Kampfsystem ist stark an Cosmic Star Heroine angelehnt.

Weihnachtsmann in Gefahr

Nun, der Titel sagt eigentlich schon alles: Cthulhu, das urfinstere Geschöpf auf der Lovecraft-Welt, wird unfreiwillig dazu gezwungen, die League of Christmas Evil zu besiegen, um den Weihnachtsmann und somit das Weihnachtsfest zu retten. Die League besteht aus weihnachtlichen Sagenfiguren wie Krampus und Mari Lwyd – was auch für die Mitstreiter Cthulhus gilt.

Im Gegensatz zum Vorgängerspiel ist Cthulhu Saves Christmas stark von Persona inspiriert. Sprich: Es gibt eine klare Trennung zwischen Dungeons und der Hub-Welt (einer kleinen Stadt). Nach jedem Dungeon kann man ein paar Tage sozialen Aktivitäten nachgehen und sogenannte „R’lyehtionships“ ausbauen – die Social Links eben. Danach geht es in den nächsten Dungeon mit Weihnachtsthema.

Das Spiel nimmt sich dabei selbst nicht ernst und parodiert andere Spiele, vor allem Persona. Die vierte Wand wird regelmäßig durchbrochen und die Dialoge sind fast rein humoristischer Natur. Tatsächlich unterhalten die „R’lyehtionships“ aber sehr gut. Sie sind lustig geschrieben, abwechslungsreich und werfen nützliche Ausrüstungsgegenstände ab.

Technisch ist das Spiel ausgereift und zweckmäßig. Die Pixelgrafik ist hübsch anzusehen und die Maps schön gestaltet, allerdings werden Animationen außerhalb der Kämpfe deutlich sparsamer eingesetzt als in Cosmic Star Heroine.

Die Gegner in den Wahnsinn treiben

Auch die Kämpfe machen zunächst Spaß. Im Gegensatz zu üblichen RPG-Kampfsystemen spielen hier Zustandsveränderungen eine entscheidende Rolle. Jeder Gegner ist anfällig gegen jede Zustandsveränderung – aber in unterschiedlichem Maße. Gegebenenfalls muss man dieselbe Zustandsveränderung mehrfach einsetzen, um erfolgreich zu sein. Zugleich werden die Gegner jedes Mal resistenter, was verhindert, dass man dieselbe Zustandsveränderung immer und immer wieder einsetzen kann.

»Die vierte Wand wird regelmäßig durchbrochen und die Dialoge sind fast rein humoristischer Natur.«

Das Kampfsystem ist sehr kalkulierbar. Die Beschreibung jedes Skills sagt klar, was dieser bewirkt, inklusive dem relativen Schaden, den er anrichtet. Acht Skills stehen einem gleichzeitig zur Verfügung und jeder kann nur einmal eingesetzt werden, bis man sich verteidigt und somit alle Skills wieder auffrischt. Das Spiel ermutigt also dazu, eine Vielzahl verschiedener Skills einzusetzen. Da man jeden Kampf mit vollen HP startet und auch Items wiederverwendbar sind (aber nur einmal pro Kampf), gibt es nie einen Grund, sich zurückzuhalten.

Der Unterschied zu Cosmic Star Heroine ist der „Wahnsinn“ („Insanity“), der nicht nur eine Zustandsveränderung ist, die die Schwächen der Gegner umkehrt, sondern auch das Spielsystem selbst betrifft. Während man Skills für vier Slots „ausrüsten“ kann, werden drei weitere Slots zufällig gefüllt. Der achte Slot, „Verteidigen“, mischt diese Zufallsslots jedes Mal neu. Einige Skills stehen nur so zur Verfügung.

Cthulhu Saves Christmas ist ein angenehm straffes Spielerlebnis, das auf überschüssigen Ballast verzichtet und die Geduld des Spielers nicht zu sehr strapaziert. Zufallskämpfe können wie in Wild ARMs 2 per Knopfdruck vermieden werden und lassen wie in Wild ARMs 4 ganz nach, sobald man eine bestimmte Anzahl von Gegnern besiegt hat. Man kann danach dennoch wahlweise neue Gegner herbeibeschwören.

Die Kämpfe können auf höheren Schwierigkeitsgraden herausfordernd sein, allerdings werden normale Kämpfe trotz der flotten Animationen auf Normal und Schwer im späteren Verlauf sehr langatmig, da die Gegner unnötig viele HP haben. Davon abgesehen machen die Kämpfe aber viel Spaß und die Bosskämpfe können angenehm fordernd sein. Die Dungeons sind hübsch designt, aber in ihrer Komplexität sehr begrenzt und bieten abgesehen von Schatztruhen keinerlei Interaktionsmöglichkeiten.

Kurzes, knackiges Weihnachts-RPG

Unterm Strich ist Cthulhu Saves Christmas ein sehr unterhaltsames Mini-RPG, das neben dem interessanten Kampfsystem und dem Humor vor allem durch die Weihnachtsthematik besticht – und damit ein ziemlicher Einzelfall im Genre sein dürfte.

Story

Humorvolle Geschichte mit vielen Weihnachtselementen und Parodien. Social Links im Persona-Stil, nur weniger ernst. Schlicht präsentiert.

Gameplay

Durchdachtes, flottes und schnörkelloses Kampfsystem mit taktischer Vielfalt. Abseits kaum Gameplay.

Grafik

Hübsche Grafik im 32-Bit-Stil, viele Weihnachtssettings, aber sparsam an Animationen

Sound

Eingängiger Soundtrack mit stimmiger Kampfmusik

Sonstiges

Das einzige Weihnachts-RPG?

Bildmaterial: Cthulhu Saves Christmas, Zeboyd Games

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