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Chorus: David Gaiders neustes Projekt ist ein Adventure-Musical

Bildmaterial: Chorus / Summerfall Studios 

Vielen dürfte David Gaider ein Begriff sein. Der Autor war unter anderem für das Lead-Writing der Dragon-Age-Reihe, Baldur’s Gate und Star Wars: The Old Republic verantwortlich und genießt, nicht nur von Fans, besonders wegen seiner tiefgründigen Charaktere und detaillierten Welten ein hohes Ansehen.

Nach 17 Jahren Tätigkeit für BioWare verließ er das namhafte Studio im Januar 2016. Kurz darauf begann er seine Arbeit als Creative Director beim ebenfalls kanadischen Entwickler Beamdog.

Inzwischen hat David Gaider, gemeinsam mit Liam Esler, ein eigenes Entwicklerstudio gegründet. Die offizielle Bekanntgabe von Summerfall Studios, so der Name, wurde am 17. September via Twitter verkündet. Das Studio will sich hauptsächlich auf Charaktere und Erzählung fokussieren und hat nun, im Rahmen der PAX Australia, sein erstes Projekt vorgestellt.

Chorus, ein Adventure im Musical-Format?

Ein Adventure-Titel, welcher die Spieler in Form eines Musicals durch die Geschichte führt. Hat es das schon mal gegeben? David Gaider und Liam Esler sind sich sicher, dass das nicht der Fall ist. Ins Gespräch kamen die beiden 2017 über das gemeinsame Interesse an Spielen wie Gone Home und Firewatch.

Mit den Jahren gab es jedoch nicht mehr viel Innovation in dem Genre und etwaige Spiele, welche in die Fußstapfen von Life is Strange und Dear Esther treten wollten, bekamen häufig den beiläufigen Namen „Walking-Simulator“. Ein Fan des Begriffs sind sie nicht. Aber Gaider und Esler sind sich auch bewusst, dass etwas Neues her muss.

Und genau das will Chorus: An Adventure Musical sein: ein illustriertes Adventure, welches mit dem Musical-Element frischen Wind in das Genre bringen soll.

Weitere bekannte Namen bereits verpflichtet

Für das ambitionierte Projekt konnte sich das Studio bereits weitere, durchaus bekannte Namen ins Boot holen. Laura Bailey, eine sehr bekannte Stimme nicht nur im Bereich der Videospiele, übernimmt dabei die Rolle der Protagonistin Grace und verleiht dieser ihre Stimme. Auch Troy Baker soll sofort sehr angetan von der Idee gewesen sein.

Was den Soundtrack betrifft, können sich vor allem auch Fans von Journey freuen. Austin Wintory, auch verantwortlich für Musik aus The Banner Saga, Assassin’s Creed: Syndicate, The Order: 1886 und Abzû, übernimmt in Chorus ebenfalls die Rolle des Komponisten. Als Art-Director nimmt Benjamin Ee die Feder in die Hand und beschert uns durchaus schöne Charakterdesigns sowie Einblicke in die Welt von Chorus.

Über Götter, Mord und Bandproben

Die Geschichte der Protagonistin Grace nimmt ihren Lauf, als die neue Sängerin ihrer Band an ihrer Türschwelle stirbt. Nicht, ohne Grace ihr Geheimnis zu verraten, dass sie in Wahrheit eine Muse ist. Kurzerhand werden Grace die Kräfte der sterbenden Muse übertragen und es gilt nun, ihre Unschuld an dem Tod derjenigen zu beweisen. Andernfalls droht die Strafe durch die Familie der Muse, alles Angehörige einer mystischen und geheimgehaltenen Gesellschaft. Grace‘ einzige Waffe: die Macht der Musik.

Dementsprechend ist auch das Gameplay gestaltet. Chorus ist ein Story-fokussierendes Spiel mit einem Mix aus Dialog, Adventure und interaktiven Musical-Songs.

Ganz im Sinne einer Muse liegt es hier bei Grace, Personen mit Gesang in ihren Bann zu ziehen. Hierüber wird es ihr ermöglicht, mit diversen Charakteren zu verhandeln, Meinungen zu ändern, Geständnisse hervorzubringen oder gar Beziehungen zu knüpfen.

Während den Songs kann man mehrere Entscheidungen über ein Dialograd, ähnlich wie bei Mass Effect und Dragon Age: Inquisition, treffen. Das hat nicht nur Auswirkungen auf die Songtexte, sondern auch auf die musikalische Richtung des Titels.

David Gaider ist bekannt für seine realen, tiefgründigen Charaktere und deren komplex-diversen und eventuell romantischen Beziehungen zueinander. So wundert es nicht, dass auch in Chorus die Möglichkeit des Aufbaues von Freundschaften und, wenn man so will, romantischen Verbindungen besteht.

Des Weiteren hat man am Anfang des Spiels die Wahl zwischen drei verschiedenen Charaktermerkmalen: Kickass (für die Abenteurer), Clever (für die Intellektuellen) und Charming für die charismatischen der Spielerschaft. Im Laufe des Spiels kann man verschiedene Fähigkeiten der jeweiligen Merkmale freischalten oder gar komplett wechseln. Jede der drei Arten sorgt für verschiedene Weisen Chorus zu spielen und möchte somit einmalige Erfahrungen ermöglichen.

Warum Crowdfunding?

Die Idee zum Projekt entstand 2017 als Gaider und Esler etwas entwickeln wollten, was die Magie von Musicals, interaktives Storytelling und dramatische Liebe verbindet. Schnell manifestierte sich die Idee, als auch Baker, Wintory, Elie Young und weitere sich anschlossen.

So schnell wie sich talentierte, namhafte Kollegen und Kolleginnen der Branche fanden, so langsam ging es voran einen Publisher zu finden. Viele fanden das Projekt zwar durchaus interessant, aber doch zu neu und nischenhaft, um es letztendlich auch finanzieren zu wollen.

Letztendlich war es Film Victoria, eine australische Funding-Agentur, welche das nötige Startkapital zur Verfügung stellte. Allerdings mangelt es noch an Geld um die grundlegende Produktion richtig starten zu können. Benötigt werden hierfür 600.000 US-Dollar. Das Crowdfunding über fig läuft noch bis zum 10. November. Bisher fanden sich über 1.000 Backer. Mit rund 74.376 US-Dollar wurden bereits 12% des Ziels innerhalb der ersten sechs Stunden erreicht.

Das Spiel ist vorerst nur für einen Release auf PCs vorgesehen. Eine Veröffentlichung auf PlayStation 4, Xbox One, Switch und Android/iOS ist abhängig davon, welche Versionen gewünscht sind und ob entsprechende Stretchgoals erreicht werden. Zwar wurde noch kein festes Datum zur Veröffentlichung genannt, allerdings ist bei den Backer-Rewards das vierte Quartal 2021 als voraussichtlicher Lieferzeitraum angegeben.

Den ersten Trailer zu Chorus: An Adventure Musical seht ihr hier!

via Gamesindustry, fig

3 Kommentare

  1. Finde ich mal eine sehr spannende Idee. Ich habe vor kurzen erst gedacht, wie cool mal ein Spiel im Disney Stil wäre, wo also die Story in musikalischen Sequenzen erzählt wird. Passt daher irgendwie :D
    Ich weiß noch nicht, ob mir der Stil jetzt wirklich zusagt aber allein aufgrund dieser interessanten Idee würde ich das gerne mal ausprobieren. Hoffentlich schafft es eine Switch Version^^

  2. Bin grad auf die Suche nach Rhapsody für den DS gegangen ... einfach nicht gefunden. War dann doch in der Schublade wo es sein sollte nur ganz hinten :D
    Prinzipiell mag ich sowas ja. Artstyle ist aber auch nicht so meins. Mal schauen.

  3. Whut wie geil ey, das wird aber sowas von direkt gekauft.
    Das klingt ja mal richtig cool, mag auch ehrlich gesagt Musicals ganz gerne ab und zu. :P

    Dann auch mit Laura Bailey, das könnte echt was besonderes werden. Ich hoffe nur was das Gameplay angeht wird man da noch ein wenig mehr zu bieten haben. Also mehr als nur Dialogoptionen.

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