Videospiele sind heutzutage mehr als nur bloße Pixelhaufen. Sie können eine emotionale Achterbahnfahrt auslösen und mitreißende Geschichten erzählen, die unter die Haut gehen. Wie bei Filmen und Serien kann es möglicherweise so weit gehen, dass Spielern die Tränen kommen. Dies kann ganz unterschiedliche Gründe haben.
Einigen Spielerinnen und Spielern ist bestimmt schon die eine oder andere Träne über die Wange gerollt, als ein geliebter Charakter gestorben ist. Doch muss nicht immer der Tod für emotionale Momente sorgen. So können es auch tiefsinnige Gespräche zwischen Eltern und Kindern oder besten Freunden sein. Eventuell waren es bei euch auch Tränen der Freude, weil etwas Gutes passiert ist.
Aus eigener Erfahrung kann ich berichten, dass mich Videospiele – im Gegensatz zu Filmen und Serien – noch nie zum Weinen gebracht haben. Life is Strange war jedoch sehr nah dran und brachte sehr starke Emotionen hervor. Wie sieht es bei euch aus? Hat euch ein Videospiel schon einmal zum Weinen gebracht? Verratet es uns in unserer dieswöchigen Sonntagsfrage in den Kommentaren!
Falls ihr eine bestimmte Szene aus einem Spiel beschreibt, benutzt bitte die Spoilerfunktion.
Die Ergebnisse der Sonntagsfrage vom 15. September
In der vergangenen Sonntagsfrage ging es um Tifa und Aerith aus Final Fantasy VII. Man kann von einer sehr regen Teilnahme an dieser Umfrage zwischen den beiden Frauen sprechen. Insgesamt gaben 231 Userinnen und User ihre Stimme ab. Vielen Dank dafür!
Nach den ersten Stunden lag Tifa noch vorne. Das spiegelt in etwa auch den Kommentarbereich wider, der sich eher für die kämpferische Kindheitsfreundin von Cloud ausspricht. Doch am Ende nutzte ihr das nichts. Aerith gewinnt das Duell deutlich mit 68% zu 32%. Sie hat mehr als doppelt so viele Stimmen erhalten wie Tifa.
Klonoa (PSX)
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Einmal als der Großvater wegstirbt... schon allein die Art... und einmal am Ende als sich herausstellt, wofür man gekämpft hat: was das Lied für den Protagonisten als Schicksal bedeutet.
Pfff, FFX konnte mich da nicht mehr im Geringsten rühren xD echt lausig
FF7
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Setos Schicksal schockierte mich und Aeris' Tod war pure Verzweiflung und anschließender Hass auf Sephiroth
Lost Odyssey
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Quasi jede verdammte Story in Textform und mit ein paar visuellen Aspekten gespickt und atmosphärischer Musik.
NieR (1)
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Der Durchgang mit den verständlichen Stimmen ...
Journey
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Das Erklimmen des Berges und langsame Sterben, alleine, ohne Sicht auf Hoffnung und nach aller durchgestandener Mühe und Freude auf etwas Gutes - was danach kommt, kann man interpretieren wie man möchte
Walking Dead S.1
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Finale Entscheidung (nun gut ein Arm war eh schon weg). Ironischerweise weiß ich nicht mal was ich angewählt habe - aber das Schicksal der hinterbliebenen Person war dennoch tragisch.
The Last of Us
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Der Tod der Tochter am Anfang. Diese Verzweiflung, dieses Gurgeln, ein entsetzlicher Tod, der tief getroffen hat, weil er nicht episch dargestellt wurde, sondern...naja, imho real.
Lunar Eternal Blue, das Ende im Hauptspiel, bevor ich wusste das es noch nen Epilog gibt.
Bevor ich zum eigentlichen Thema komme muss ich sehr erstaunt zugeben das ich mit dem Ergebnis bei Tifa VS. Aerith nicht im geringsten mit diesem Resultat gerechnet habe, erst recht nicht in dieser dann doch sehr einseitigen Relation
Auch in den Kommis hat nicht viel darauf hingedeutet, macht mich schon ein bisschen sprachlos und verwundert mich ehrlich gesagt auch, aber sei es wie es ist, bin gewohnt was die eigene Meinung angeht zur Minderheit zu gehören xD
Zur aktuellen Frage habe ich gestimmt für "Meine Augen waren zumindest feucht-aber es kamen mir keine Tränen"
Hier und da schafft es ein Spiel schon das ich emotional sehr ergriffen bin wegen einer gewissen Dramatik untermalt mit entsprechender Atmosphäre, wenn einen ein Spiel so berührt dann ist das schon eine einzigartige Erfahrung und oftmals beschäftigt einen dann eine gewisse Thematik auch noch für längere Zeit
Aber tatsächlich bin ich eher öfters jemand den nostalgische Gefühle ein Freudentränchen entlocken können
Es kam schon öfters vor das ich längere Phasen hatte in denen ich inaktiv war oder mal von den aktuellen Spielen mich erschlagen gefühlt habe
Die simple Art mit alten Games Spaß zu haben und bekannte Tracks aus einem jahrelang geliebten Spiel beim zocken zu hören ist einfach klasse sodass man sich mit leicht wässrigen Augen die ein oder andere Passage etwas erschwert xD
Hin und wieder bin ich aber auch einfach vor Freude mitgerissen und kann mir ein Tränchen nicht verwehren einfach aus Leidenschaft, auch wenn die Dinge auf dem Papier eventuell unspektakulärer wirken als ein vermeintlich trauriges Schicksal einer Figur die einem im laufe eines Spiels ans Herz wächst
Einer dieser Momente war Rayman Legends, ich hatte zu der Zeit wirklich eher weniger gespielt und teils etwas die Motivation verloren, das Spiel sah aber so gut aus das ich unbedingt schon die Demo zocken wollte, was ich im Normal Fall nie tue aber da hatte es mich mal gereizt
Dann kam am Ende dieser Demo eines der berüchtigten Musiklevel und ich war einfach so hellauf begeistert weil es etwas derartiges vorher für mich noch nicht gab und mir auch bisher nicht bekannt ist
Einfach die Tatsache das man mich in einem Genre das ich schon ewig und 3 Tage spiele noch so begeistern kann mit so einer Idee die wirklich klasse umgesetzt wurde hat mich wieder realisieren lassen was ich am Hobby so liebe, die Kreativität der Entwickler und alles was so in ein Spiel einfleißen kann
Ich habe den rockigen Soundtrack gemocht, das Hüpfen im Rhythmus und den Levelverlauf, die Gegner die gelegentlich auftauchen und mitsingen und einen Abschluss wo Rayman eine der geilsten Animationen hat und ordentlich mit Luftgitarre abrockt, ich habe dieses Level rauf und runter gespielt weil ich einfach begeistert war
Ein weiteres mal sehr emotional wurde es für mich bei Mario Odyssey bei dem Auftritt von Pauline in New Donk City, als der erste Trailer zu Odyssey mit diesem Lied vorgestellt wurde habe ich es sogar recht unpassend und mies gefunden, ist aber mittlerweile einer meiner Lieblingssongs aus der Gaming Branche
Auf diesem Fest wird für mich einfach Nostalgie, Tradition und Langjährigkeit gefeiert in bester Manier die ich mir vorher nicht hätte ausmalen können, man spielt im modernen Spiel dennoch auch im Retrostil einen Arcadigen Level mit Anlehnung an diese Zeit während ein Song im Hintergrund genau das beschreibt und besingt womit alles angefangen hat und man auch nach Jahren noch seine Freude hat
Am Ende noch ein Retro DK als Boss und der Wiedereintritt in die Moderne um mit Pauline zu feiern die sogar einen "Tanzmove" hat der ihrem uralten Sprite aus der DK Arcade Zeit nachempfunden ist
Die Umsetzung in spielerischer und darstellerischer Sicht ist einfach einmalig gut und für mich ein absolutes Highlight für mich, egal wie häufig ich es noch erlebe so werde ich dort doch immer etwas wehmütig
Noch so ein sonderbarer Fall war die Ankündigung von King K. Rool für Smash, einfach weil DKC mein Lieblingsspiel ist was unter anderem auch an dem hervorragenden Endboss liegt der im Genre einer meiner liebsten Widersacher überhaupt darstellt einfach wegen des Humors den Rare damals in die Spiele eingebracht hat
Somit stand diese Ankündigung nicht nur für den Charakteren sondern auch für meine liebsten Spiele und einen sehr geschätzten Charakteren der seit Jahren in der Versenkung verschollen war
Schon beim ersten anteasern das es ein Bosscharakter wird habe ich eine unsagbare Gänsehaut bekommen und als dann DK und Diddy eingeblendet wurden musste ich mich sehr beherrschen wegen so etwas nicht loszuheulen xD
Da bin ich eher erstaunt wie mich im Vergleich andere oftmals dramatische Dinge erst überzeugen müssen und ich dann bei einer bloßen Ankündigung mit nassen Augen und Gänsehaut dasitze^^'
Wirklich sehr emotional war für mich aber bspw. Zero Escape 1 beim wahren Ende, ich habe nie so emotional mitgerissen ein Sudoku lösen müssen während ich von einer fantastischen melancholischen Melodie mitgerissen wurde^^
Oder auch in der Tales of Reihe gibt es einige Momente in denen man mich irgendwie emotional erwischt, auch wenn man bei veilen Kompositionen von Motoi Sakuraba mittlerweile von Einheitsbrei reden mag
Traurige Melodien in den einzelnen Teilen hat er drauf, in Symphonia sind es gleich mehrere Titel die mir eine enorme Gänsehaut verschaffen, sei es "Deepest Woods" wenn man Ozette betritt oder auch wenn man ins zerstörte Luin kommt, allein wegen dem traurigen Soundtrack würde ich diesen Ort am liebsten in Trümmern lassen xD
Auch das Ende wenn man, Achtung Spoiler!!!! Mithos in seiner ersten normalen Form besiegt fand ich wegen seinen letzten Worten sehr bewegend und zählt auch allein deswegen schon mit zu meinen liebsten Endbossen in Spielen überhaupt, einfach mit einer erschöpften und hoffnungslosen Stimmlage beim Finalschlag zu sagen das er nur den Traum hatte von einer Welt in der er mit seiner Schwester leben kann reißt mich jedes mal wieder mit
Generell hat Symphonia für mich die mit Abstand meisten traurigen aber auch hörenswerten Stücke, Sakuraba ist einfach besser wenn er etwas nicht Orchestral einspielt sondern eher selbst am Synthesizer tätig ist (für mein Gehör jedenfalls)
Auch in Tales of Hearts R und Zestiria gibt es je ein trauriges Theme auch wenn mich die jeweiligen Stellen im Spiel nicht ganz so krass mitgerissen haben so haben es die Tracks allemal
Noch ein persönliches Highlight ist das traurige Theme bei Graces f was den Höhepunkt findet wenn man eine Stelle aus dem Opening in abgewandelt melancholischer Form raushören kann und am besten zum tragen kommt es in einer Szene wo Asbel mit Sophie allein unterwegs ist, im strömenden Regen und auf die Knie geht und Lauthals herausschreit das sich in all den Jahren nichts geändert hat
Zudem ist auch das Kindheitskapitel im Spiel eines meiner absoluten Highlights
Oftmals bin ich aber eher auf Gänsehaut als auf Tränen aus, aber emotional geht es bei mir schon in eine sehr ähnliche Richtung und macht das Gesamterlebnis um so vieles besser weil es erinnerungswürdiger ist und einen auch über das Spiel hinaus noch beschäftigt^^
(Allerdings habe ich ein wenig gelogen, geheult habe ich tatsächlich schon sehr oft in meiner Kindheit wo ich an einem schweren Spiel nach dem anderen im zarten Alter von 4 Reihenweise gebrochen wurde und durch derlei Gefühlsausbrüche mir ein paar Wochen Fernseh- und Konsolenverbot eingeheimst habe was die Gefühle in den entsprechenden Momenten nur noch verstärkt hatte, aber scheinbar war es trotzdem so einnehmend das ich eine enorme Leidenschaft für dieses Hobby entwickelt habe und auch trotz vielerlei Fehlschläge und Sackgassen nirgendwo sonst so auch nur annähernd so viel Spaß bei anderen Tätigkeiten im Leben habe^^)
Ein paar Spiele haben es auf jeden Fall schon geschafft, dass meine Augen sehr feucht wurden und vielleicht auch mal ein Tränchen runterlief, aber so richtig geheult habe ich nicht sehr oft.
Auf Anhieb fällt mir da Brothers: A Tale of Two Sons ein. Das Ende war richtig schlimm
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wie man den eigenen Bruder so kurz vor dem Ziel mit jedem Handgriff selber begraben muss. Ich hatte dabei kaum was gesehen, da meine Sicht absolut verschwommen war. Danach war ich völlig fertig.
Ansonsten nehmen mich auch Dinge mit, die nicht unbedingt super traurig sind, sondern eher rührend, wie bei Okami zum Beispiel
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da hatte mich Issuns Rede am Ende doch sehr gerührt, wie er Amaterasu zugeredet hatte um nicht aufzugeben
Dann natürlich noch so Sachen wie in Nier und Nier Automata. Die beiden Spiele haben mich noch Monate später aufgewühlt.
Und natürlich ganz aktuell mal wieder Ni no Kuni. Gestern erst saß ich wieder mit Tränen da, wegen dem Anfang. Dann gibts ja noch mal am Ende so eine sehr rührende Stelle, die mich damals sogar noch mehr mitgenommen hatte.
Die Musik tut dann immer ihr übriges um mich im Nachhinein emotional niederzuknüppeln. Manchmal reichen schon wenige Noten, damit ich nen Kloß im Hals habe und ich froh bin, wenn ich zuhause bin^^
Zur letzten Umfrage:
Ich bin gerade echt etwas schockiert, dass Aerith so haushoch die Sache für sich entscheiden konnte. Dachte, Tifa hätte die Sache locker in der Tasche
Super alte Umfrage, aber das Thema ist ja deswegen nach wie vor nicht abgeschrieben, drum möchte ich auch einen besonderen Titel nennen der mich emotional doch schon intensiv mitgenommen hat:
Napple Tale~ Arsia in Daydream (Dreamcast, japan only, 2000)
Hatte es mir 2006 von einen Freund, der gerade in Japan war, mitbringen lassen, es aber erst
2008 irgendwann im Juli komplett durchgespielt. Dabei stehts versucht alles mitzunehmen (ich lasse mir dabei immer Zeit und gehöre nicht zu der Fraktion "Textwegklicker/Ignoranten & Formel 1 Spieler") und habe dabei die außergewöhnlichen Characktere, die Welt, die wunderschöne Musik, die herzergreifende, nachdenklich machende Geschichte und das Gefühl der Vergänglichkeit/des Abschieds förmlich in mich aufgesogen. Als dann die Credits runter scrollten und der berührende Ending Song dazu trällerte war dann auch klar das die Geschichte zu ende erzählt ist, und man von hier ab allein gelassen wird mit seinen Emotionen. Da kam schon eine Träne, oder auch Zwei...
Zusammen mit "Nights into Dreams" (Sega Saturn) gehört Napple Tale zu meinen schönsten, weil emotionalsten Spieleerfahrungen.
Da ich kein Muttersprachler in Japanisch bin, habe ich nicht 100 Prozent von absolut allen Dialogen verstanden, meine absolvierten Semester im Japanischsprachkurs und das darin Erlernte haben mir aber weitestgehend geholfen die Story und einen großteil der Gespräche zu verstehen. Mittlerweile gibt es, 20 Jahre ( ! ) nach Release des Spiels in Japan, womit niemand mehr gerechnet hatte, eine sehr akkurate englische Fan Übersetzung im Netz, ideal für die jenigen die sich sonst nicht ran trauen oder bisher nur den fantastischen Soundtrack von Yoko Kanno und die Songs von Maaya Sakamoto irgendwann, irgendwo gehört haben...