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Im Test! SNK Heroines: Tag Team Frenzy

Titel SNK Heroines: Tag Team Frenzy
Japan 07. September 2018
SNK
Nordamerika 07. September 2018
NIS America
Europa 07. September 2018
NIS America
System PlayStation 4, Nintendo Switch
Getestet für Nintendo Switch
Entwickler SNK
Genres Fighting
Texte
Nordamerika Japan Deutschland
Vertonung Japan

SNK blickt auf eine 40-jährige Geschichte zurück. Bekannt für die Fighter The King of Fighters, Samurai Shodown und Spiele wie Metal Slug und zahlreiche Arcade-Klassiker zählt SNK schon lange zum alten Eisen der japanischen Spieleindustrie. Mit dem Neo Geo hatte man es sogar schon einmal mit einer eigenen Konsole versucht, die aber nur in bestimmten Nischen große Beliebtheit genoss.

Neben der obligatorischen Kollektion von Klassikern zum Jubiläum liefert man nun auch einen Fanservice-Titel für Fans des Fighter-Genres. SNK Heroines: Tag Team Frenzy versammelt Heldinnen der oben genannten Titel und lässt sie aufeinander los. Dabei verpackt man die sonst so taffen Damen in knappen Kostümen und lässt sie im Story-Modus obendrein noch von einem perversen Stalker beobachten. Ein Traum für jeden Hardcore-Fan, schlüpft man doch scheinbar selber gern in die Rolle des Voyeurs, um seine Lieblingsheldinnen genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sarkasmus passt allerdings nicht zum Titel, denn Spaß wird hier in erster Linie großgeschrieben und wer das alles viel zu ernst nimmt, der ist halt selbst schuld. Mit der Hilfe von NIS America findet SNK Heroines: Tag Team Frenzy nun auf Nintendo Switch und PlayStation 4 eine Heimat. Nintendo Switch erhält hierbei sogar eine physische Kaufversion, was besonders Sammler freuen wird.

Gotta catch ’em all

Die Geschichte ist schnell erzählt, 14 Heldinnen verschwinden nach den Ereignissen von The King of Fighters XIV spurlos. Als sie wieder zu sich kommen, finden sie sich an einem unbekannten Ort wieder, verwirrt und in seltsame Klamotten gehüllt. Mit dem Ziel das mysteriöse Anwesen zu verlassen, kämpfen die Damen ohne wirklichen Grund gegeneinander.

Der Drahtzieher hinter der Entführung ist allerdings ein vermummter Spanner, der eigentlich nur seiner Sammlung aus jungen Frauen weitere Exemplare hinzufügen möchte. Ein Plot, wie er japanischer nicht sein könnte, vollkommen abstrus und weit, weit weg von jeder Ernsthaftigkeit.

Mit leider nur 14 Kämpferinnen bietet man einen Roster an Kämpfern an, der eher etwas schwach auf der Brust ist. Zahlenmäßig hätte man hier also durchaus noch nachlegen können, wohingegen die meisten Kämpferinnen auf ihre Merkmale bezogen wohl eher nicht unter die Kategorie „Schwach auf der Brust“ fallen dürften.

In Cosplays gehüllt und stets mit den nötigen Einblicken und Posen ausgestattet vermöbeln sich die Damen nach Herzenslust durch die ebenso leider nicht sehr zahlreichen Arenen. Für die nötige Abwechslung kann man aber zwei weitere Kostüme freischalten und diese ebenfalls mit ein paar kleinen Accessoires versehen. Alles in allem bleibt der Inhalt hier aber leider überschaubar, gerade da viele Gimmicks nur aus nicht wirklich interessant aussehenden Tattoos bestehen.

»Mit leider nur 14 Kämpferinnen bietet man einen Roster an Kämpfern an, der eher etwas schwach auf der Brust ist.«

Accessoires und Kostüme lassen sich über eine In-Game-Währung freischalten, die man zum Beispiel nach erfolgreichen Kämpfen erhält. Die Anzahl an Münzen, welche man einfach durch lockeres Spielen erhält, ist auch recht hoch, so dass man zügig neue Dinge freischalten kann, ohne großen Aufwand betreiben zu müssen.

Münzen kann man zudem noch dafür einsetzen, Hintergrundbilder für den Fotomodus einzukaufen. Hier gibt es eine Auswahl an gemalten Bildern, Fotos vom SNK-Büro oder Landschaften, in denen man seine Lieblingsheldin in verschiedenen Posen platzieren kann. Fotos für den privaten Gebrauch lassen sich hier genauso machen wie individuelle Avatare für den Online-Modus.

Durchaus witzig, wenn man sich hier etwas auslassen möchte, aber langfristig auch eher ungeeignet, um genug Aufmerksamkeit hineinstecken zu wollen.

Jetzt gibt’s auf die Glocken

Wir erinnern uns… der Spaß steht im Vordergrund und genau darauf legen wir jetzt das Augenmerk. Das Gameplay, also der Kampf an sich, gestaltet sich mit ein paar interessanten Features, die man so eher weniger im Genre findet. Der übliche Energiebalken teilt sich den Platz mit einem Balken, der für spezielle Angriffe gedacht ist. Verliert man Lebensenergie, so hat man mehr Platz für Special Moves. Dieses Feature erlaubt, in einer Zwickmühle durch häufigeren Einsatz von starken Special Moves wieder zurück ins Spiel zu finden.

Hat man den Balken geleert, so lädt sich dieser langsam wieder mit der Zeit auf. Hier kommt das Tag-Team-Konzept zum Tragen. Mehr oder weniger taktisch kann man zwischen dem zweiten Charakter hin und her wechseln und so dessen Special-Move-Balken zum Vorteil einsetzen. Eine Kämpferin, die derzeit nicht aktiv kämpft, lädt ihren Balken schneller auf als der derzeit aktive Kämpfer.

In SNK Heroines: Tag Team Frenzy werden Special Moves über einen einzigen Knopf gehandhabt. Lediglich die Richtungstasten entscheiden darüber, welche Attacke nun ausgeführt wird. Das vereinfacht das Gameplay sehr stark und eröffnet so den Zugang für eine breite Masse an Spielern. Ein weiterer Bestandteil sind Items, die je nach Art dem Gegner schaden, aber auch dem eigenen Kämpfer positive Boni bescheren können. Spielt man zu zweit, so ist der zweite Spieler für den Einsatz dieser Items zuständig. Wie oft die Gegenstände in den Arenen aufploppen, lässt sich in den Optionen einstellen.

Bis auf eine störende Komponente haben die Effekte der Items eher wenig Einfluss auf die Kämpfe. Dennoch sind diese eine nette Abwechslung und dienen auf jeden Fall der Unterhaltung.

»Das Gameplay, also der Kampf an sich, gestaltet sich mit ein paar interessanten Features, die man so eher weniger im Genre findet.«

Eine der ungewöhnlichsten Gameplay-Entscheidungen ist, dass man durch normale Angriffe nicht gewinnen kann. Um den Gegner zu besiegen, muss man diesen in den roten Bereich des Energiebalkens bringen und dann mit einem sogenannten Dream Finisher den Kampf beenden. Dieser Angriff ist allerdings blockbar, so dass der Ausgang des Kampfes recht spannend werden kann, je nachdem, wer als Erster einen Dream Finisher erfolgreich einsetzt.

Nichtsdestotrotz hat es einen Nutzen, den Gegner aller Energie zu entledigen, da dieser dann nämlich für einen kurzen Zeitraum betäubt ist. Ein betäubter Gegner kann keine Dream Finisher abblocken, also sollte man diese Chance nutzen und im besten Falle auch genug Energie auf dem Balken für Spezialtechniken übrig haben. Der Dream Finisher verbraucht einen ziemlich großen Teil dieses Balkens und obwohl die Attacke zu jeder Zeit einsetzbar ist, sollte man damit sparsam umgehen, ist es doch die einzige Möglichkeit, siegreich den Platz zu verlassen.

Die Kämpfe in SNK Heroines: Tag Team Frenzy machen definitiv Spaß, da kann man nicht viel gegen sagen, doch auch hier fehlt es irgendwie an Langzeitpotential. Für zwischendurch eignet sich der Fighter aber ohne Frage.

Wer mag es bunt?

SNK Heroines: Tag Team Frenzy nutzt die Grafik-Engine von The King of Fighters XIV und wirkt dementsprechend grafisch schon etwas in die Jahre gekommen. An bunten Farben und wackelnden sekundären Geschlechtsmerkmalen hat man allerdings nicht gespart. Auch wenn sich hier schon einige Fans zufriedengeben werden, wäre durchaus noch Luft nach oben gewesen.

Für ein Spiel, das sich primär durch Fanservice vermarktet, fehlt es mir persönlich noch mehr an Vielfalt. Bitte mehr Kostüme, mehr Posen und mehr Gimmicks! Wenn man schon an Charakteren und Arenen spart, dann fordere ich wenigstens mehr anzüglichen Nebenkram.
Wermutstropfen bleibt hier nur das DLC-Programm, welches nach und nach weitere Heldinnen dem Roster hinzufügen wird und dementsprechend weitere Accessoires für die bestehenden Kämpferinnen bieten wird.

Soundtechnisch gibt es nicht sehr viel zu erzählen. Die einzelnen Stücke siedeln sich in der Pop-Richtung an und das Titellied mit Vocals bleibt positiv in Erinnerung. Im Laufe des Spiels schaltet man weitere Stücke frei, die man im Hauptmenü laufen lassen kann.

Als stimmliche Untermalung im Hauptmenü kann man ebenfalls die einzelnen Kämpferinnen einrichten, sofern man diese freigeschaltet hat. SNK Heroines: Tag Team Frenzy bietet ansonsten ausschließlich eine japanische Synchronisation mit den bekannten Stimmen aus den verschiedenen Fightern.

Die spaßigste Nebensache der Welt?

»SNK Heroines: Tag Team Frenzy will sich gar nicht ernst nehmen und das ist auch vollkommen in Ordnung so. Das Kampfsystem ist zumindest für einen überschaubaren Zeitraum äußerst spaßig. Mit einer sehr einfach zu erlernenden Steuerung ist der Fighter für jeden Spieler zugänglich. Die Tag-Team-Komponente fügt sich gut ins Spiel ein und lässt sich auch wunderbar im Koop-Spiel nutzen. Darüber hinaus bringt man mit witzigen Items und dem Dream-Finisher-Prinzip als einzige Möglichkeit, einen Kampf zu gewinnen, auflockernde Features in das manchmal recht konservative Regelwerk eines Fighters.

SNK Heroines: Tag Team Frenzy ist eines dieser Spiele, das man als Partygag vorzeigt und dann auch schon wieder wegpackt. Auf lange Sicht baut das Spiel leider recht zügig ab und auch die Möglichkeit, seine Kämpferin in verschiedene Kostüme zu packen und mit Accessoires auszustatten, verliert leider recht schnell den Reiz.

Fans und Interessierte sollten sich vielleicht erst einmal die weiterführende Behandlung durch DLCs anschauen und für einen geringeren Preis zuschlagen. Sammler können sich aber zumindest die Switch-Version ins Regal stellen, während Spieler auf PlayStation 4 hier nur auf eine digitale Version zurückgreifen dürfen.«

 

Abstrus, anzüglich und verstörend. Typische Fanservice-Kost ohne großen Anspruch, aber mit Unterhaltungspotential.
Tag-Team-Kämpfe mit jeder Menge Spaß gespickt. Items und Dream Finisher frischen das Genre mit witzigen Features auf. Leider fehlt es hier und da an Langzeitspaß.
Bunt, aber grafisch mit viel Luft nach oben. Auch wenn ausreichend Möglichkeiten zur individuellen Gestaltung des Charakters bestehen, hätte man hier durchaus noch eine Schippe nachlegen können.
Bis auf kleine Ausnahmen nichts wirklich Erwähnenswertes. Musik und Stimmen lassen sich für das Hauptmenü freischalten. Japanische Synchronisation mit den Originalstimmen der Heldinnen.
Online-Modus und lokaler Multiplayer im Koop oder kompetitiv. Der leider recht magere Roster soll mit DLC-Charakteren aufgefüllt werden.

3 Kommentare

  1. An sich fänd ich es wirklich witzig das mal auszuprobieren. Scheint ja schon eher etwas schräg zu sein, was mir gut gefällt. Dass die Steuerung simpel gehalten wurde ist auch erstmal nicht verkehrt. Nur der Punkt mit den DLCs hält mich sehr vom Kauf ab... Man hätte das Spiel dann einfach nach hinten schieben sollen und es dann gleich fertig raushauen sollen, anstatt nun wieder extra Kohle versuchen abzugreifen... v,v Aber leider ist das ja Gang und Gebe geworden...
    Naja mal abwarten wie viel das noch wird mit den DLCs und ob ich das Spiel mal günstig irgendwo finde^^

  2. Nur 14 Charaktere ist schon ziemlich mau, war ja abzusehen das man den Rest per DLC anbietet, echt schade da es ohnehin kein Umfangsmonster sein wird, ich habe es zwar vorbestellt aber ich hatte mir bis Release doch etwas mehr erhofft wobei sicherlich trotzdem ein solides Beat em Up dabei rumkommen wird

  3. Da man in Europa mal wieder nur Switch Besitzern eine physische Version gönnt, bleibt dieses Spiel neben Blade Strangers (von dem es in Europa nur in UK eine physische Switch Version gibt), ein Nischenkampfspiel, dass ich gerne unterstützen würde, aber aufgrund der Veröffentlichungspolitik nicht tun werde. Zumindest so lange nicht, bis es als Download oder Import günstig genug ist.
    Besonders bei Kampfspielen unverständlich, da die Community auf der PS4 am Größten ist.

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