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GC18: Unsere Eindrücke zu One Piece: World Seeker

Ich liebe One Piece! Seit vielen Jahren verfolge ich mit großer Leidenschaft die lange Reise der Strohhut-Piraten auf der Suche nach dem legendären Schatz. Daher stieg die Vorfreude auf das neuste und vor allem größte Abenteuer One Piece: World Seeker selbstverständlich immens. Frühere Spiele rund um Ruffy und seine Freunde konnten mich bereits begeistern und nun sollten sie endlich die Hauptrollen in einem großen Action-Adventure-Spiel übernehmen. Kurz darauf wurde eben diese Vorfreude gedämpft durch die Information, dass es sich mehr um ein Ruffy-Abenteuer als eines der Strohhut-Piraten handele, bei dem die restlichen Crew-Mitglieder zu Nebencharakteren degradiert werden sollen.

Willkommen auf Jail-Island

Nichtsdestotrotz habe ich das Projekt weiterhin mit großer Aufmerksamkeit verfolgt und konnte auf der diesjährigen Gamescom endlich selbst Hand anlegen und mir ein Bild zu einigen Aspekten des Spiels machen, abseits der Geschichte. Das Fazit fällt leider ernüchternder aus als erhofft. In einer kurzen Demo durfte ich mit Ruffy durch einen kleinen Teil von Jail-Island reisen und dabei die Grundzüge des Kampfsystems erproben.

Zunächst einmal ist One Piece: World Seeker das mit Abstand schönste Spiel im One-Piece-Universum. Die Charaktermodelle sind hübsch animiert und detailreich. Die Insel wirkt groß, farbenfroh und passt in das Bild dieser Erzählung. Während sich der Hauptteil der Demo auf einem grünen Feld abspielte, so konnten in der Ferne doch eine große Stadt und weitere thematisch unterschiedliche Orte gesichtet werden, die zweifelsohne in der Vollversion besucht werden können.

Zwischen Ruffy und seinem nächsten Missionsziel standen einige Marine-Soldaten, die es auszuschalten galt. Dabei konnte man einen direkten, oder, wie in den Trailern bereits zu sehen war, einen indirekten, Stealth-haltigen Weg wählen. Das Schleichen und Tarnen sowie die KI waren dabei nicht besonders gut ausgearbeitet und die Animation eher befremdlich, zumal man auch mit One Piece und besonders mit Monkey D. Ruffy ein vorsichtiges und durchdachtes Vorgehen nicht gerade erwartet. Dieses System hat sich, zumindest in der Demo, sehr befremdlich angefühlt. Womöglich werden hier noch weitere Fähigkeiten und Möglichkeiten im finalen Spiel geboten, doch so konnte es mich nicht überzeugen.

Und wieder, und wieder, und wieder

Doch die wohl größte Schwachstelle des Gameplays und zudem meine größte Sorge im Moment ist das Kampfsystem an sich. Man nutzt fast nur eine Taste, um zuzuschlagen und das bei jedem Gegner. Kombinationen, elaborierte Kampfstilveränderungen oder Ähnliches sind nicht zu erwarten. Zusätzlich zu dieser Ein-Knopf-Kombination werden zwei Haki-Arten geboten. Mit der einen kann Ruffy durch Strukturen hindurchsehen und so Feinde aus der Ferne aufspüren, die andere ermöglicht eine kurze Zeitlupe, in der Ruffy frei angreifen kann. Beide Fähigkeiten waren für die Demo nicht nötig. Der Schwierigkeitsgrad wird entscheiden, inwieweit der Einsatz später nötig sein wird.

Schlussendlich hat Ruffy noch vier Spezialangriffe im Handgepäck, die mit einer Leiste aktiviert werden können, welche sich im Laufe eines Kampfes auffüllt. Das war es im Großen und Ganzen. Mit einem solchen eher eintönigen System ein gigantisches Open-World-Spiel zu tragen wird äußert schwierig. In der kurzen Demo-Zeit ist mir dies schon negativ aufgefallen.

Am Ende der Demo stand Großadmiral Akainu dem Helden gegenüber. Auch dieser Kampf war von repetitiven Aktionen geplagt, die sowohl von Ruffy als auch vom Gegner genutzt wurden. Die Auseinandersetzung hat etwas länger gedauert, war jedoch die ganze Zeit mit derselben Strategie zu führen und der Großadmiral wiederholte nur ein aufs andere Mal dieselben, wenigen Angriffe. Das führte zur Vorhersehbarkeit und dazu, dass mich kein Angriff mehr verletzen konnte. Das war weder sehr spektakulär noch sehr spaßig.

One Piece: Ruffy Seeker

Abseits des Kampfes gab es zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht viel zu tun oder erkunden. Doch hier und da lagen einige Items zum Sammeln und mit seinem dehnbaren Arm konnte Ruffy sich an die unmöglichsten Orte schwingen. Es ist schön zu sehen, dass die einzigartigen Fähigkeiten des Charakters nicht nur zum Kämpfen genutzt werden können. Hier steckt viel Potential, besonders im Hinblick auf eine sehr vielfältige Open World. Doch ist das genug?

Nach diesem kurzen Eindruck mache ich mir mehr Sorgen um One Piece: World Seeker als noch zuvor. Selbstverständlich bleiben viele Aspekte noch im Verborgenen. Wie die Story ausgearbeitet sein wird, welche Missionen auf die Spieler warten und wie sich Ruffy und besonders seine Fähigkeiten im Verlauf des Abenteuers entwickeln werden. Nichtsdestotrotz ist das jetzige Kampfsystem bei weitem nicht genug, um ein Spiel für mehrere Stunden zu tragen. Ein Lichtblick hier wäre zu erwarten gewesen, wenn andere spielbare Charaktere zur Auswahl gestanden hätten und somit etwas Abwechslung geboten hätten, doch so ist es leider nicht genug.

One Piece: World Seeker soll noch in diesem Jahr für PlayStation 4, Xbox One und PCs erscheinen. Während hier alle Optionen offen stehen, wird in Japan ausschließlich die PlayStation-4-Version im Handel erscheinen.

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