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Im Test! Monster Hunter: World

Titel Monster Hunter: World
Japan 26. Januar 2018
Capcom
Nordamerika 26. Januar 2018
Capcom
Europa 26. Januar 2018
Capcom
System PlayStation 4, Xbox One, PC (Herbst 2018)
Getestet für PlayStation 4
Entwickler Capcom
Genres Action RPG
Texte
Deutschland Nordamerika Japan
Vertonung Deutschland Nordamerika Japan

Bildmaterial: Monster Hunter: World, Capcom

Monster Hunter ist meine Passion und Nemesis zugleich. Sollte ich je zugrunde gehen, liegt es entweder an der großen Ekstase oder dem Frust, die mit dieser Reihe einhergehen. Schafft es die Reihe jedoch die richtige Balance zu finden, erschafft es ein Spielgefühl, welches seinesgleichen sucht. Ob Monster Hunter: World diese Balance schafft, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.

Eine neue Welt mit neuen Monstern

Woran sich in Monster Hunter: World nichts geändert hat, ist die kinoreife Inszenierung. Gleich zu Beginn wird euer Schiff, welches sich auf dem Weg zur Neuen Welt befindet, um die Drachenältestenwanderung zu erforschen, von einem riesigen Vulkan zum Kentern gebracht. Dieser Vulkan heißt Zorah Magdaros und ist der Grund für eure Expedition. Zum Erforschen des Ungetüms bleibt jedoch nicht viel Zeit. In letzter Sekunde rettet ihr euch und die Wildexpertin per Flugdrachen und landet zumindest sicher auf dem Land. Nun gilt es lediglich ohne Ausrüstung sich durch den Urwald zu kämpfen, um sicher in der Forschungsbasis Astera anzukommen. Also warum nicht einfach vorpreschen ohne einen einzigen Gedanken an mögliche Gefahren zu verlieren? So verhält sich zumindest die Wildexpertin und bringt euch des Öfteren in die Bredouille.

Trotz hartnäckiger Umstände gelang ihr dennoch in die Basis. Dort lernt ihr alle wichtigen Personen und Örtlichkeiten kennen. Dafür müsst ihr etwas Zeit mitbringen. Bis die Vorstellungsrunde beendet ist und ihr die erste Quest annehmen dürft, vergeht viel Zeit. Vieles wird in einer Zwischensequenz erklärt beziehungsweise ihr müsst einer Person folgen, welche alles erklärt. Dies könnte an manchen Stellen ruhig etwas schneller vonstattengehen. Zumal euch in zahlreichen Tutorials die Prozesse näher erklärt werden. Kommt ihr an eine neue Situation im Spiel, wie zum Beispiel dem Schmieden, ploppt ein kurzer Text auf und erklärt euch, wie die Sache funktioniert. Und es wäre kein richtiges Monster Hunter, wenn dieser Text einen größeren Schriftgrad benötigen würde.

Der Editor bietet viele Möglichkeiten.

Zum ersten Mal in der Geschichte der Reihe bietet Monster Hunter: World eine Sprachausgabe. Dadurch werden ebenfalls einige Dinge für faule Leser erklärt. Die Sprache beschränkt sich dabei nicht nur auf eine englische und japanische Tonspur, sondern es gibt ebenfalls eine deutsche. Wer es jedoch ganz klassisch haben möchte, kann auf die einheimische Sprache aus den vorherigen Teilen zurückgreifen. In diesem Punkt haben die Entwickler an die Fans gedacht. Im Grunde kann man sich nicht über die deutsche Lokalisierung beklagen. So wahnsinnig oft kommt sie nicht zum Einsatz, dass man Fehler heraushört. Die Sprachausgabe ist ein wirklich netter Zusatz, der das Spiel aufwertet, da man unter anderem erfährt wie manche Monster richtig ausgesprochen werden. Allerdings wünscht man sich auch manchmal, dass die Charaktere ihre Klappe halten würden. In manchen Quests quatschen sie einen ständig schräg von der Seite an und geben „kluge“ Ratschläge. Es ist ein wenig vergleichbar mit dem „Hey, Listen!“ von Navi aus Zelda: Ocarina of Time: Nett gemeint, stört nach mehreren Spielstunden aber gewaltig. Besonders am Anfang, wenn sie noch viele Ratschläge geben, kann es ziemlich nervtötend sein.

Einige behaupten, Monster Hunter: World sei der erste Teil der Reihe mit einer Geschichte, jedoch kann ich diesen Punkt nicht ganz nachvollziehen. Wie in allen vorherigen Teilen ist der Handlungsstrang lediglich Mittel zum Zweck und dient dazu Monster zu jagen: „Monster XY macht Probleme, also erjage es“. Der einzige Unterschied liegt an der besseren Präsentation, die es eigenständiger wirken lässt und dadurch einen gefesselter in den Bann ziehen kann. Im Endeffekt hatte auch ich meinen Spaß an der Geschichte. Wer die Serie allerdings kennt, sieht bereits früh im Spiel, worin die Geschichte enden wird und ergötzt sich an den schönen Zwischensequenzen. Aus persönlicher Sicht hätte ich mir von der Geschichte ein wenig mehr gewünscht, wenn man sie derart gut inszeniert. Das liegt unter anderem an dem verschenkten Potential einiger vorgestellter Charaktere, die ruhig etwas mehr auftauchen könnten, und der Tatsache, dass die Charaktere in dem Spiel keine Namen besitzen. Solche kleinen persönlichen Noten würden dem Spiel immerhin etwas mehr Tiefe verpassen.

1 Quest, 2 Quests, 3 Quests…

Die Geschichte des Spiels erlebt ihr über die Hauptquests. Diese beschränken sich dieses Mal nur auf das Jagen bestimmter Monster. Die Entwickler haben sich also von den langen und nervenden Sammelquests – welche man immer am Anfang machen musste – verabschiedet. Komplett weg sind sie jedoch nicht, sondern nur optional. Im Laufe der Geschichte, oder wenn ihr bestimmte Dinge freischaltet, haben einige Astera-Bewohner Quests für euch. Diese können ebenfalls darauf hinauslaufen bestimmte Monster zu jagen, dienen allerdings auch der Forschung oder der Erweiterung der Ausrüstung. Aus diesem Grund findet ihr dort auch Fang-Quests. Dadurch schaltet ihr unter anderem neue Zutaten für die Kantine frei, welche anschließend bessere und frischere Mahlzeiten zubereiten kann, welche wiederum Auswirkungen auf eure temporären Boni während einer Jagd haben.

Gefangene Monster können in Astera angesehen werden.

Untersuchungen könnt ihr über die Ressourcenzentrale registrieren. Das Besondere an diesen Quests sind die Extra-Belohnungen, die ihr erhalten könnt. Jedoch sind die meisten Quests an schärfere Restriktionen wie etwa weniger Zeit oder Fehlversuche gebunden. Leider besitzen die Untersuchungen eine Begrenzung und können nicht unendlich oft gestartet werden. Weitere Gründe, warum ihr die Ressourcenzentrale regelmäßig besuchen solltet, sind die Beutezüge. Das sind kleine Nebenquests, die ihr für nebenbei aktivieren könnt. Diese bestehen zum Beispiel darin eine bestimmte Anzahl an kleinen oder großen Monstern zu jagen oder zu fangen oder Insekten oder Honig zu sammeln. Dadurch erhaltet ihr Rüstkugeln für die Verbesserung eurer Rüstungsteile und Forschungspunkte.

Und nicht zu vergessen finden auch die Arena-Quests ihren Weg zurück in das Spiel. Dort erhaltet ihr keine Materialien, sondern Münzen, mit denen ihr besondere Ausrüstungsgegenstände herstellen könnt. In Event-Quests erwarten euch spezielle Herausforderungen, in denen ihr bessere Chancen auf Materialien oder einmalige Gegenstände habt.

Am Ende der Quest seht ihr einige Erfolge.

Wer alles ein wenig gemütlicher erkunden möchte, kann auf Erkundungstour gehen. Dazu müsst ihr lediglich ins jeweilige Gebiet reisen. Ganz entspannt und ohne Stress könnt ihr dann jede Ecke des jeweiligen Gebietes erforschen und findet vielleicht das eine oder andere Geheimnis. Dabei findet ihr eventuell passende Lagerplätze. Zu Beginn gibt es meist nur einen Lagerplatz in einem Gebiet, von dem ihr starten könnt. Der Rest möchte von euch gefunden werden. Anschließend könnt ihr mit den passenden Materialien und Forschungspunkten an der Ressourcenzentrale die Lagerplätze aufbauen lassen. Wollt ihr dennoch eine Quest starten, wenn ihr auf Erkundungstour seid, müsst ihr nicht extra nach Astera zurück. In jedem Lager wartet die Wildexpertin auf euch. Von dort könnt ihr eine Quest starten und eure Items auffüllen oder die Ausrüstung ändern. Ihr braucht ebenfalls nicht in die Lager zu Fuß zu laufen, sondern könnt dort ganz bequem per Schnellreisefunktion hinreisen.

Alles neu macht Quality of Life

Kommen wir nun zur gravierendsten Änderung im Spiel: dem kompletten Erlebnis! Was meine ich damit? Im Grunde das komplette Ökosystem. Capcom hat bislang immer versucht die Reihe so lebendig wie möglich zu gestalten, zum Beispiel in Form von verschiedenen Monsterinteraktionen. Jedoch ist ihnen dies nie so ganz gelungen und vieles fühlte sich nicht authentisch und immer noch wie eine bloße KI an. Mit Monster Hunter: World ändert sich das komplett. Capcom hat es geschafft eine Welt zu erschaffen, die sich real und echt anfühlt. Das fängt schon bei der offenen Struktur der Gebiete an. Es gibt endlich keine Ladezeiten mehr zwischen einzelnen Gebietsteilen. Damit lässt sich vieles einfacher erkunden.

»Das Sammeln von Items und Materialien ist so angenehm wie nie zuvor.«

Und apropos einfacher: Das Sammeln von Items und Materialien ist so angenehm wie nie zuvor. Im Vorbeigehen lassen sich Beeren, Kräuter und andere Sachen einsammeln und automatisch neue Verbrauchsgegenstände herstellen. Tränke könnt ihr damit im Nu eurem Inventar hinzufügen. Ein Beispiel: Ihr könnt in eurem Menü einstellen, dass beim Sammeln von Kräutern gleich Tränke hergestellt werden. Sammelt ihr anschließend ein paar Meter weiter Honig ein, habt ihr automatisch bessere Heilungstränke ohne einen Finger krumm zu machen. Diesen Automatismus könnt ihr für verschiedene Items einstellen. Es erleichtert euch das Leben und die Jagd gewaltig.

Grillen in freier Wildbahn.

Monster in freier Wildbahn greifen euch ebenfalls nicht mehr direkt an, wenn sie euch sehen – außer sie sind sehr aggressiv. Sie leben in diesem Ökosystem und wenn man ihnen kein Haar krümmt, tun sie es bei euch auch nicht. Wie man es im Grunde aus dem echten Leben kennt. Allerdings legen sie ein strenges Revierverhalten an den Tag. Sollte ein großes Monster im Revier von einem anderen Monster herumstreifen, können Konflikte entstehen und die Monster greifen sich gegenseitig an. Dabei können spannende Kämpfe entstehen, die aber leider nach vielen Stunden etwas eintönig wirken können, da sie oft gleich ablaufen. Was man hingegen nicht machen sollte, ist dazwischengehen, besonders nicht, wenn drei Monster gleichzeitig in einem Gebietsteil aktiv sind. In solchen unübersichtlichen Situationen werdet ihr gerade zu Beginn eurer Karriere als Jäger schnell in die Ecke gestoßen.

Ebenfalls etwas unübersichtlich können die großen Gebiete sein, zumindest anfangs. Die Welt wirkt einfach so riesig, sodass es einem schwer fällt die passende Richtung zu finden. Zum Glück gehören zu jeder guten Jägerausrüstung die sogenannten Spähkäfer. Diese zeigen Items, Materialien und Monsterspuren in eurer Umgebung an. Letztere sind unerlässlich für die Jagd auf Monster. Jedes große Monster hinterlässt zum Beispiel Fußspuren oder andere Sekrete, die ihr einsammeln könnt. Habt ihr genügend Spuren eingesammelt, zeigen euch die Käfer den passenden Weg. Wenn ihr im Laufe der Zeit immer mehr Spuren gesammelt habt, können eure Käfer gleich zu Beginn einer Quest den passenden Weg zu den Monstern anzeigen, ohne dass viele Spuren eingesammelt werden müssen. Im Laufe des Spiels werden die Käfer zu euren besten Freunden. Wirken sie am Anfang noch recht nervig, weil sie ständig vor einem herumschwirren, schleift sich die Sache im Laufe der Zeit so ein, dass man ihnen intuitiv folgt. Allerdings sollte man als Jäger weiterhin vorausschauend sein. Manchmal bewegen sich die Monster so seltsam, dass die Käfer immer einen anderen Weg anzeigen.

Wollt ihr, dass ein Monster nicht das Weite sucht, hilft euch eventuell eure Umgebung. Seien es natürliche Schlingen, die das Monster fangen, fallende Felsen, die ihr abschießen könnt, ein brechender Damm oder eine Paralyse-Kröte, die das Monster bewegungsunfähig macht. Bezieht eure Umgebung immer mit in eure Jagd ein. Es hilft euch. Immer! Dabei habt ihr einen weiteren Freund an eurem Arm: Die Schleuder. Diese könnt ihr mit unterschiedlichen Materialien aus der Wildnis laden. Dadurch könnt ihr unter anderem Blitzbomben abfeuern oder Steine auf Monster schießen. Letztere können euch zum Beispiel helfen, damit Monster nicht das Gebiet verlassen oder ihr löst damit einen Felsen aus, der anschließend auf das Monster fällt und großen Schaden anrichtet. Darüber hinaus könnt ihr mit der Schleuder an speziellen Käfern an Bäumen hochschwingen und euch entweder besser aus dem Staub machen oder einen Luftangriff starten.

Der Ghillie-Mantel macht euch „unsichtbar“.

Kombiniert ihr das Ganze mit dem sogenannten Ghillie-Mantel, wird es noch interessanter. Der genannte Mantel tarnt euch gegenüber den Monstern. Mit Hilfe der Steine könntet ihr nun ein Monster in eine gewünschte Position bringen, da es durch die aufkommenden Geräusche aufmerksam wird. Anschließend könnt ihr einen verheerenden Angriff starten oder eine Falle legen. Im Laufe des Spiels schaltet ihr noch weitere Mäntel frei, die euch gleiten lassen oder mehr Schutz bieten. Die Mäntel können nur für eine bestimmte Zeit verwendet werden und müssen sich nach Gebrauch für eine gewisse Zeit regenerieren, bis sie erneut eingesetzt werden können.

Das Jagen der großen Monster beschränkt sich nicht mehr auf das bloße Erjagen der Monster mit der Waffe, sondern bietet jede Menge Variationen. Dazu zählt ebenfalls die KI des Monsters, die nicht mehr nur stumpf irgendwelchen Schemen folgt, sondern sehr lebendig wirkt. Dass die Monster gewisse Züge wiederholen und man nach vielen Stunden ungefähr erahnen kann, wie sich ein Monster verhält, lässt sich dennoch nicht ändern. Muss man allerdings auch nicht, da die Kämpfe selbst nach vielen Stunden herausfordernd sind. Die Bewegungsabläufe laufen eben nicht immer exakt gleich ab. Dadurch darf man nie unaufmerksam werden. So bleibt eine Jagd selbst nach vielen Stunden spaßig.

»Neu bei einer Jagd gegen Monster sind die Zahlen, die euch bei Treffern angezeigt werden. In den vorherigen Teilen gab es so etwas nicht.«

Neu bei einer Jagd gegen Monster sind die Zahlen, die euch bei Treffern angezeigt werden. In den vorherigen Teilen gab es so etwas nicht. Das liegt unter anderem daran, weil die Entwickler wollten, dass sich die Jagd so natürlich wie möglich anfühlt. Dieses Mal haben sie das Konzept ein wenig aufgebrochen und ihr könnt euch die Zahlen anzeigen lassen. Wollt ihr das ursprüngliche Gefühl haben, könnt ihr diese auch ausstellen. Dies ist jedem selbst überlassen. Ich war der Sache anfangs skeptisch gegenüber und hatte sie ausgeschaltet. Mittlerweile habe ich sie immer an, weil ich bei jedem meiner Angriffe immer direktes Feedback bekomme, ob mein Schlag nun ins Schwarze getroffen hat oder nicht. Zu erkennen ist das an der Farbe der Treffer. Orangefarbige Treffer signalisieren euch, dass ihr eine verwundbare Stelle der Monster getroffen habt, während weiße Treffer meist gepanzertere Regionen des Monsters sind.

Nicht nur schick, sondern auch nützlich: Die Ausrüstung eines Jägers

So viele Rüstungsteile.

Nicht nur bei den Monstern hat sich einiges getan, sondern ebenso beim Schmied. Beginnend damit, dass jede Waffenkategorie nur zwei Waffen besitzt – eine aus Eisen und eine aus Knochen. Das schafft deutlich mehr Übersicht und Anfänger sollten nicht zu sehr überfordert sein. Wollt ihr eine Waffe verbessern, benötigt ihr natürlich noch diverse Materialien. Welche ihr benötigt, könnt ihr dem Erweiterungsbaum entnehmen. Dieser zeigt euch übersichtlich alle zukünftigen Erweiterungen einer Waffe an und welche Materialien ihr braucht. Diese könnt ihr ebenfalls in einem Tagebuch abspeichern und solltet ihr die passenden Materialien einsammeln, wird euch das auf dem Bildschirm angezeigt.

Erstmals seid ihr in der Lage euren Waffen nicht nur ein Upgrade zu verpassen, sondern ebenfalls ein Downgrade. Gerade zu Beginn, wenn ihr noch nicht die benötigten Ressourcen habt, kann das sehr nützlich sein, um schnell den Verbesserungszweig zu wechseln. Besondere Verbesserungen gibt es dieses Mal für das Kinsekt der Insektenglefe und die Bogengewehre. An Letztere könnt ihr bis zu drei unterschiedliche Module implementieren, welche die Ladezeit verkürzen, den Rückstoß vermindern oder die Angriffsstärke bei Fern- bzw. Nahangriffen verstärken. Die Kinsekt-Verbesserung ähnelt der normalen Waffenverbesserung mit dem Zusatz, dass ihr dem Kinsekt bei Bedarf ein Element verpassen könnt. Es gibt also kein kompliziertes Fütterungsverfahren mit Nektar mehr.

»Erstmals seid ihr in der Lage euren Waffen nicht nur ein Upgrade zu verpassen, sondern ebenfalls ein Downgrade.«

Nicht nur die Schmiedekunst wurde verfeinert, sondern auch die Jagdkünste der Jäger. Jede Waffenkategorie hat neue Fähigkeiten erhalten, die sich gut in die bisherigen Bewegungsmuster einschmiegen oder dieses gar verbessern. Dazu zählen unter anderem der Drachentöter-Angriff des Bogens, der ein kleines Feuerwerk auf das Monster schießt, das aufgeladene Schwert der Energieklinge oder der Tackle beim Großschwert. An diesem Punkt kann ich leider nicht genau auf jede Waffe eingehen, weil der Text dann zu lang werden würde. Daher die Kurzfassung: Die Entwickler haben es geschafft, dass sich jede Bewegung der einzelnen Waffenkategorie geschmeidig und flüssig anfühlt. Als Jäger kommt man bei seiner Angriffschoreographie nie ins Stocken. Dazu kommen die genannten Erweiterungen in Form der Schleuder und der Mäntel, die alles abrunden.

Die Rüstungen sind ebenfalls nicht mehr das, was sie einmal waren bzw. die Fähigkeiten, die eine Rüstung euch geben kann. Während ihr früher im Grunde ein komplettes Set brauchtet, um Fähigkeiten wie Angriffs- oder Verteidigungsboni zu erlangen, könnt ihr nun verschiedene Rüstungsteile miteinander kombinieren. Jedes Teil besitzt eigenständige Fähigkeiten, die Auswirkungen auf euren Jäger haben. Dabei werden die Boni jedes Teils zusammenaddiert und nach bestimmten Staffelungen erhaltet ihr Verbesserungen. So lassen sich speziell zugeschnittene Sets entwickeln, welche am besten zu einer Waffenkategorie passen. Habt ihr euch für eine Waffe und ein für euch stimmiges Ausrüstungsset entschieden, habt ihr die Möglichkeiten es direkt auf der Jagd auszuprobieren. Falls ihr unsicher seid, ob alles passt, könnt ihr erstmals in einem Trainingslager diverse Sachen ausprobieren und üben.

Ihr könnt wieder Gildenkarten erstellen und anderen Spielern schicken.

Nicht nur allein ein großer Spaß

An jeder Ecke wirkt Monster Hunter: World gigantisch. Sei es bei der Welt, der grafischen Aufbereitung oder den zahlreichen Quests, die man absolvieren kann. Nichtsdestotrotz wirkt die Welt ein wenig „leer“ im Vergleich zu den vorherigen Teilen. Es fehlen bestimmte und vertraute Gebiete wie zum Beispiel eine Schneelandschaft. Die Monsteranzahl wirkt trotz ihrer sehr guten Qualität eher verhalten. Wahrscheinlich war es für die Entwickler nicht so einfach alle Monster in der neuen Engine umzusetzen. Gleiches gilt in Bezug auf den G-Rank-Modus, welcher leider bislang fehlt. In den kommenden Monaten wird dieser wie wahrscheinlich weitere Monster sicherlich nachgereicht in Form von DLCs.

Und wenn die Entwickler schon dabei sind weiter an dem Spiel zu arbeiten, gibt es hoffentlich noch ein paar Verbesserungen in Bezug auf die Ladezeiten. Ich weiß nicht, wie es bei PlayStation 4 Pro aussieht, aber auf der normalen Version können die Ladezeiten – wenn man Quests startet oder in ein anderes Gebiet reist – ziemlich lange dauern. Man kann zum Glück Ladezeiten einsparen, wenn man bereits in einem Gebiet ist und von dort aus die Quests startet.

Was ebenfalls etwas nervig sein kann, ist die Tatsache, dass sich das Spiel beim Starten erst einmal mit dem PlayStation Network verbinden muss und man eine Online-Sitzung erstellen muss, auch wenn man alleine spielen möchte. Es ist zum Glück kein richtiger Online-Zwang, denn falls euer Internet mal nicht funktionieren sollte, startet das Spiel dennoch ohne Probleme. Während einer Quest könnt ihr dann nur keine Hilfe rufen. Die Entwickler haben das Spiel so konzipiert, dass ihr jederzeit – wenn ihr ebenfalls mit dem Internet verbunden seid – ein SOS-Leuchtfeuer zünden könnt. Damit können drei weitere Jäger eurer Quest beitreten, wenn ihr Hilfe bei einer Jagd benötigt. Egal ob bei Haupt-, Nebenquests oder Untersuchungen. Gerade für Neulinge kann das sehr hilfreich sein. Dennoch mein Tipp an der Stelle: Versucht die Monster erst einmal alleine zu jagen, sonst gibt es im Laufe des Spiels nur Probleme.

Abseits von dieser Möglichkeit im Multiplayer zu spielen, könnt ihr ebenfalls eure eigenen Sitzungen erstellen, in denen verschiedene Jäger beitreten können in einer großen Versammlungshalle. Anschließend habt ihr die Möglichkeit gewohnte Vierergruppen zu erstellen und gemeinsam auf die Jagd zu gehen. Falls ihr in eurem Freundeskreis ebenfalls begeisterte Jäger habt, wäre es eventuell von Vorteil eine eigene Jagdgruppe zu erstellen. Dadurch könnt ihr schneller im Spiel sehen, ob eure Freunde online sind und ihnen in einer Gruppe beitreten. Habt ihr euch für eine Variante der Jäger-Suche entschieden und seid als Gruppe zusammengeschlossen, läuft die Jagd ziemlich reibungslos in Bezug auf die Verbindungsqualität. Zumindest konnte ich bislang noch keine nennenswerten Störungen feststellen, die das Onlineerlebnis mindern.

Zwischen Passion und Nemesis: Monster Hunter: World

»Monster Hunter: World bietet Unterhaltung für unzählige Stunden und darüber hinaus. Viele spannende Kämpfe gegen Monster, tonnenweise Items, die gesammelt und verarbeitet werden möchten, wiedermal eine große Auswahl an schicken Rüstungen – ein Jäger möchte immerhin auch stylisch sein – sowie ein riesiges Ökosystem, welches sich lebendig anfühlt. Die Entwickler haben wahrlich ein kleines Meisterwerk gezaubert. Allerdings merkt man, dass Capcom am Anfang einer neuen Generation steht. Während man sich vorher nicht wesentlich auf die grafischen Aspekte des Spiels konzentrierte, wurden Umgebung und Gameplay sehr fein geschliffen. Mit der neuen Engine ist das noch nicht passiert, hier und da könnte noch gefeilt werden. Nichtsdestotrotz fühlt sich das Gameplay sehr geschmeidig an, es ist grafisch eine Wucht und selbst die Musik haut einen aus den Socken. Darüber hinaus entdeckt man selbst nach dutzenden Spielstunden immer wieder etwas Neues oder neue Mechaniken bestimmter Waffen, die man in einer bestimmten Form noch nicht verwendet hat. Capcom ist es wirklich gelungen eine geeignete Welt für Monsterjäger zu schaffen.«

 

Der Storymodus ist mal wieder Mittel zum Zweck (um Monster zu jagen). Dafür mit kinoreifer Inszenierung und wunderbaren Zwischensequenzen, die bei Laune halten und Spannung erzeugen.
Ein erweiterter Fähigkeitenkreis der Waffen und die Interaktionen mit der Umwelt schmiegen sich in das bisherige Arsenal an Bewegungs- und Interaktionsmuster ein.
Niemals sah die Monster-Hunter-Reihe besser aus. Ein Ökosystem, welches real und echt wirkt.
Atmosphärischer Soundtrack, der jede Jagd spannend und aufregend macht.
Neue Inhalte für die kommenden Monate angekündigt.