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Im Test! Dragon Quest Builders für Nintendo Switch

TitelDragon Quest Builders
Japan01. März 2018
Square Enix
Nordamerika09. Februar 2018
Square Enix
Europa09. Februar 2018
Square Enix
SystemNintendo Switch
Getestet fürNintendo Switch
EntwicklerSquare Enix
GenresSandbox
Action-Adventure
Texte
Deutschland Nordamerika Japan

Am 14. Oktober 2016 erschien in Europa das Sandbox-Spiel Dragon Quest Builders für PlayStation 4 und PlayStation Vita (nur in digitaler Form). Anfang Dezember vermeldete der Entwickler Square Enix die weltweiten Verkaufszahlen, die zu diesem Zeitpunkt 1,1 Millionen überschritten hatten. Nach einer Andeutung zu einem Nachfolger Mitte Dezember 2016 wurde Dragon Quest Builders 2 offiziell im August 2017 für PlayStation 4 und Nintendo Switch angekündigt.

Die neue Plattform erschien ideal für das Sandbox-Spiel, dennoch war die Freude groß, als Square Enix bestätigte, dass Dragon Quest Builders für dieses System als Portierung veröffentlicht wird. In wenigen Tagen dürfen sich nun Nintendo-Switch-Besitzer als Erbauer in Alefgard beweisen, ob nun daheim am großen Bildschirm oder unterwegs. Großartige Veränderungen wurden nicht eingefügt, allerdings erwartet euch im freien Baumodus eine Überraschung, die nur in dieser Version existiert. Wir haben erneut die Städte in Alefgard aufgebaut und sind durch bestimmte Gebiete geritten.

Die erneute Zerstörung von Alefgard

Normalerweise retten Helden die Welt vor ihrem Untergang und besiegen den Oberbösewicht, um den Frieden zu gewährleisten. Aber was passiert, wenn der Held einen Handel mit dem letzten Boss eingeht und an der Zerstörung mitwirkt? Einst war Alefgard ein blühendes Land, bis der Drachenfürst seine Monster schickte und die Welt in Dunkelheit tauchte. Der Held, der auszog, um ihn zu besiegen, besiegelte sein Schicksal mit einer Teilherrschaft über die Welt.

Die Menschen erlebten schlimme Jahre, geplagt von Hunger, Krankheiten und Monstern. Sie verteilten sich auf verschiedene Inseln und verloren dabei ihre Kreativität und die Fähigkeit, Objekte und Gebäude zu bauen.

Nach einem langen Schlaf erwacht ihr in einem dunklen Loch. Ihr hört eine Stimme, die euch von nun an leiten wird. Die Göttin Rubiss hat euch als legendärer Erbauer auserwählt. Werdet ihr ihren Anforderungen gerecht und schenkt den letzten überlebenden Menschen eine neue Hoffnung? Wird es euch gelingen, die zerstörten Städte erneut aufzubauen und den Drachenfürsten zu vernichten?

Minecraft in Drachenform

In dieser Version trefft ihr auf einen treuen Freund.

Ist euch Dragon Quest Builders bereits auf den Systemen PlayStation 4 oder PlayStation Vita bekannt, wird euch dieser Abschnitt keine Neuigkeiten erzählen. Für die Neulinge gehen wir kurz auf die wichtigsten Sachen ein, bevor wir uns mit den Änderungen befassen. Das Sandbox-Spiel ist eine Mischung aus Minecraft und Rollenspielelementen, die eng mit der Serie „Dragon Quest“ verbunden sind.

Zu Beginn bestimmt ihr den Namen, das Geschlecht sowie das Aussehen eurer Spielfigur. Nach einer kurzen Einweisung der Göttin erhaltet ihr ein Banner, das ihr zu den Ruinen der ersten Stadt tragt, um Hoffnung zu verbreiten. Ihr errichtet dadurch euren Speicherpunkt und lockt den ersten Bewohner an den Ort. Von nun an müsst ihr Aufträge erfüllen, Objekte und Gebäude bauen und die Stadt vor Angriffen der Monster schützen.

Rohstoffe erhaltet ihr in der Umgebung. Sofern ihr mit einer getragenen Waffe auf Blöcke oder Gegenstände schlagt, könnt ihr die Beute in euer Inventar packen. Weitere Gegenstände erhaltet ihr durch das Besiegen von Monstern.

»Das Sandbox-Spiel ist eine Mischung aus Minecraft und Rollenspielelementen, die eng mit der Serie „Dragon Quest“ verbunden sind.«

In der ersten Welt stehen euch wichtige Sachen in großer Anzahl zur Verfügung. Besiegt ihr den Boss, schließt ihr das Kapitel ab und aktiviert die nächste Episode. Je weiter ihr kommt, desto schwieriger werden die Anfänge in einem neuen Land. Euer Held besitzt nicht nur seine Lebensenergie, sondern auch eine Sättigungsanzeige, die ihr auffüllen solltet, wenn diese zur Neige geht, damit ihr nicht verhungert. Ein Levelsystem gibt es in diesem Videospiel nicht. Neue Waffen verbessern die Angriffskraft, stärkere Rüstungen sorgen für einen besseren Schutz und Lebenssamen erhöhen die Lebensenergie.

Die Sprites der Monster sollten euch bekannt sein, sofern ihr bereits ein Spiel aus der Dragon-Quest-Serie gespielt habt. Mit einfachen Schlägen und geschickten Ausweichbewegungen bestreitet ihr simpel die meisten Kämpfe. Dazwischen gibt es gewaltige Gegner wie Drachen oder Trolle, die schon eine andere Taktik erfordern. Mit den richtigen Werkzeugen ist es möglich, stärkere Geschütze aufzufahren, allerdings könnt ihr in den Episoden nicht alle beliebigen Gegenstände bauen. Für einige Objekte muss euch ein Rezept einfallen, für andere Sachen benötigt ihr Baupläne. Durch die verschiedenen Rezepte erbaut ihr nicht nur Waffen, Rüstungen oder Deko, sondern ihr kocht, schneidert oder schweißt ebenfalls. Eurer Kreativität sind dabei fast keine Grenzen gesetzt.

Der Kampf gegen den letzten Boss ist in jedem Kapitel eine gewaltige Herausforderung. Ihr müsst nicht nur um euer Überleben kämpfen, sondern auch die von euch erbaute Stadt beschützen. Hier verwendet ihr ganz besondere Geräte, verbunden mit einer einmaligen Strategie, sodass jeder Bosskampf zu einem wahren Highlight wird.

Leider könnt ihr nur im freien Baumodus reiten.

Die Länder erwarten euch mit riesigen Landschaften, jedes besitzt eine andere Fauna und Flora. Neben den unzähligen Materialien gibt es viele Geheimnisse wie Minen mit seltenen Erzen oder Schätzen, versteckte Nebenaufgaben oder Rätsel, die eine stundenlange Erkundung angenehm auflockern und den Tatendrang vergrößern. In jeder Episode löst ihr ein großes Kernproblem wie die Heilung einer Seuche oder ihr müsst eine Person aus einem Gefängnis befreien.

Solltet ihr sterben, werdet ihr in eurer Stadt wiederbelebt. Allerdings verliert ihr Gegenstände, die ihr am Ort eures Todes wieder einsammeln könnt. Das sehr zugängliche Gameplay und die weiten Welten lassen einen völlig versinken, wodurch man problemlos mehrere Stunden mit diesem Videospiel verbringen kann. Gelegentlich stellt sich Monotonie ein, vor allem, wenn man mehrmals von der Siedlung zu einem Punkt geschickt wird und wieder zurückkehren muss, aber insgesamt bleibt die Motivation erhalten, da es immer wieder überraschende Projekte für den Erbauer gibt.

Mein Reittier, das Säbelzahnkätzchen

Eine der großen Neuerungen der Nintendo-Switch-Version ist die Möglichkeit, auf einem Säbelzahnkätzchen zu reiten. Leider steht diese praktische Funktion nur im freien Baumodus zur Verfügung. Dafür könnt ihr hier das Reittier auf allen Inseln nutzen. Ihr seid nicht nur schneller unterwegs, sondern die Sprungkraft wird ebenfalls erhöht und ihr erhaltet bessere Materialien, wenn ihr die Gegner mit den scharfen Krallen vernichtet. Die Steuerung des Kätzchens wirkt etwas ungelenk, vor allem wenn es in eine Kurve geht, trotzdem wird der Spielspaß durch diesen Zusatz eindeutig erhöht.

Ansonsten hat sich grafisch nicht viel verändert.

Auf der freien Insel (=Terra Incognita) ist ein Onlinemodus aktiviert. An bestimmten Stellen ladet ihr Gebäude von anderen Spielern hoch und könnt selbst ein Bauwerk teilen. Habt ihr ein Hauptkapitel abgeschlossen, öffnet sich der Zugang auf eine neue Insel im freien Modus, außerdem erhaltet ihr neue Rezepte. In jedem Kapitel verbergen sich versteckte Missionen, die beim Abschluss offenbart werden. Gelingt es euch, diese Herausforderungen zu meistern, gewinnt ihr wertvolle Rezepte, die ihr auf Terra Incognita verwenden könnt. Damit ihr nicht ganz so einsam auf der Insel seid, besuchen euch gelegentlich NPCs, die sich in eurer Siedlung niederlassen. Neben Menschen zieht der Ort friedliche Monster an, die sich euch bei Bedarf anschließen.

Zusätzlich habt ihr von dieser Insel aus Zugriff auf Terra Gladiatoria. Auf diesem Eiland erwarten euch besondere Gefechte, sofern ihr das benötigte Objekt zur Aktivierung baut. Bedauerlicherweise wurden Kritikpunkte für diese Version nicht verändert oder behoben. Es ist immer noch nicht möglich, eine bestimmte Anzahl von Objekten zu bauen. Entweder erzeugt ihr einen Gegenstand oder gleich so viele wie möglich.

»Bedauerlicherweise wurden Kritikpunkte für diese Version nicht verändert oder behoben.«

Die Welten sind riesig gebaut und ihr rennt die meiste Zeit zu Fuß durch die Gegend. Es gibt keine Schnellreisepunkte, sondern nur einen Gegenstand, der euch wieder in die Siedlung bringt. Somit lauft ihr mehrmals zu bestimmten Punkten auf den Karten, was nicht nur Zeit kostet, sondern auch Ressourcen wie Nahrung oder Heilmittel. Das Spiel hat einen Tag- und Nachtrhythmus, wobei in der Nacht eure Sicht sehr stark eingeschränkt ist. Außerdem sind in der Dunkelheit gefährliche Monster unterwegs. Habt ihr also kein Schlafquartier gebaut und könnt an einem Tag euer Ziel nicht erreichen, wird das Abenteuer sehr gefährlich.

Auf dem System Nintendo Switch spielt sich das Spiel sehr flüssig. Es gab nicht eine Stelle, die das Geschehen zum Ruckeln brachte. Grafisch haben wir keine Abstriche bemerkt. Wer bisher auf eine mobile Version des Titels verzichtet hat, da die Fassung für PlayStation Vita hierzulande nur digital erhältlich ist, hat nun die Möglichkeit, das Abenteuer unterwegs zu genießen.

Die farbenfrohe Gestaltung wird durch humorvolle Texte in deutscher Sprache hervorgehoben, wodurch das Spiel sehr charmant präsentiert wird. Die Musik begleitet euch mit neu arrangierten Stücken aus dem ersten Teil durch die Welt. Eine Vertonung gibt es nicht, sondern typischerweise viele der charakteristischen Geräusche und Jingles aus der Serie.

Erbaue dir die Welt, wie sie dir gefällt

»Ähnlich wie die Version für PlayStation 4 hat uns die Fassung von Dragon Quest Builders für Nintendo Switch sehr begeistert. Aber wie sollte es auch anders sein, denn schließlich wurde das Grundspiel komplett übernommen. Das Reiten auf dem Säbelzahnkätzchen ist eine willkommene Hilfe, die leider nur im freien Baumodus zur Verfügung steht. In den Hauptkapiteln müsst ihr immer noch sehr viel zu Fuß gehen.Unsere beiden Kritikpunkte, die sich allerdings nur im Bereich Spielkomfort bewegen, wurden in dieser Version nicht behoben. Der zweite Punkt war die Bestimmung der Anzahl bei der Herstellung von Gegenständen.

Dennoch ist dieses Spielerlebnis eine Empfehlung für Fans der Serie, wobei auch Neulinge ohne Probleme in die Welt von Dragon Quest Builders eintauchen können. Die Geschichte ist nicht sehr tiefgründig, aber es geht auch gar nicht um eine epische Erzählung. In diesem Videospiel ist eure Kreativität sehr gefragt, denn ihr seid nicht nur ein Teil der Spielwelt, sondern entwerft diese auch. Lasst euch Zeit beim Erkunden, entdeckt die charmanten Geheimnisse dieser Welt und erlebt die wundervolle deutsche Lokalisierung der Texte, die immer noch einen großen Teil des optimalen Spielerlebnisses dieser Serie ausmachen.«

Sie leitet euch als ein schmückendes Beiwerk durch das Spiel, charmant, humorvoll, aber nicht sehr tiefgründig gehalten.
Eine Mischung aus Minecraft und Rollenspiel, ausgestattet mit einem simplen Kampfsystem, wobei die Kämpfe gegen die Bosse eine richtige Herausforderung sind.
Farbenfroh, mit sauberen 3D-Sprites der bekannten Monster aus der Reihe.
Die Lieder sind neu arrangierte Stücke aus dem ersten Teil, unvertonte Dialoge, charakteristische Nebengeräusche.
Im freien Baumodus reitet ihr auf einem Säbelzahnkätzchen und bewegt euch schneller voran. Diese Änderung findet ihr nur exklusiv in der Nintendo-Switch-Version.

 

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