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Im Test! Apollo Justice: Ace Attorney für 3DS

Titel Apollo Justice: Ace Attorney
Japan 23. November 2017
Capcom
Nordamerika 23. November 2017
Capcom
Europa 23. November 2017
Capcom
System Nintendo 3DS
Getestet für Nintendo 3DS
Entwickler Capcom
Genres Visual Novel, Puzzle
Texte
 Nordamerika 
Vertonung  Nordamerika 

Schon als junger Spund, der Richterin Barbara Salesch schaute, wusste ich: Gerichtsverhandlungen sind unfassbar spannend! Doch dann veröffentlichte Capcom die Ace-Attorney-Trilogie nach und nach auf Nintendo DS und ich wurde erneut darin bestätigt, wie spannend und interessant eine Gerichtsverhandlung sein kann. Die Visual-Novel-Reihe zieht den Spieler mit ihren interessanten Charakteren, abgedrehten Fällen und witzigen Dialogen schnell in ihren Bann. Als die ursprüngliche Trilogie abgeschlossen war, wollten die Fans unbedingt mehr und somit veröffentlichte Capcom Apollo Justice: Ace Attorney. Der Titel mit einem neuen Hauptcharakter ist nun auch auf Nintendo 3DS mit schärferen Grafiken und leider nur komplett in englischer Sprache hierzulande erhältlich. Aber hat der Zahn der Zeit an Apollo Justice genagt oder ist es auch heute noch empfehlenswert?

Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Apollo Justice: Ace Attorney um eine Visual Novel, also müsst ihr euch auf einiges an Lesestoff gefasst machen. Die Story des Spieles setzt nicht unbedingt Vorwissen voraus, aber es macht wahrscheinlich deutlich mehr Spaß, wenn die Trilogie zuvor gespielt wurde. Somit setzt der Titel einige Jahre nach dem Ende von Ace Attorney: Trial and Tribulations an, aber steckt euch in die Schuhe des namensgebenden Apollo Justice. Dieser hat gerade erst seine Ausbildung zum Anwalt abgeschlossen und muss nun direkt in seinem ersten Fall den weltberühmten Phoenix Wright verteidigen. Dieser soll in einem russischen Pub einen Mord begangen haben.

Natürlich glaubt Apollo daran, dass Phoenix unschuldig ist und es ist nun eure Aufgabe, in den Zeugenaussagen die Widersprüche zu finden und mit den Beweisen, die euch zur Verfügung stehen, jene Widersprüche zu belegen! Hierbei ist die Gerichtsverhandlung in die normalen Gespräche, in denen ihr manchmal einfach nur die richtigen Antworten geben oder Beweise vorlegen müsst, und in die Kreuzverhöre unterteilt. Letztere stellen den Kern der Verhandlungen dar und werden euch oft abstraktes Denken abverlangen.

In einem Kreuzverhör besitzt ihr verschiedene Möglichkeiten. Nachdem euch einmal die komplette Zeugenaussage vorgesprochen wurde, könnt ihr nun Aussagen einzeln auswählen und angreifen. Dann bekommt ihr noch einmal neue Details zum jeweiligen Teil der Aussage oder könnt sogar in der neuen Aussage Widersprüche entdecken, die euch zum Präsentieren des richtigen Beweises führen. Dieser kann über die Gerichtsakte ausgewählt und präsentiert werden. Oft gibt es die Möglichkeit, einen Gegenstand als 3D-Objekt anzuschauen und neue Hinweise zu entdecken.

Es gilt also jederzeit aufmerksam zu lesen und die richtigen Elemente auszuwählen. Hierbei ist es manchmal jedoch schwierig, den Beweis bei der richtigen Aussage zu präsentieren, da nicht immer ganz klar ist, wo er nun wirksam ist. Ihr wisst zwar oft, welcher Beweis präsentiert werden muss, aber nicht immer ist klar, bei welchem Teil der Aussage er nun tatsächlich gezählt wird. Übrigens könnt ihr in den Kreuzverhören einen Knopf gedrückt halten und „HOLD IT!“ (Moment mal!) in das Mikrofon eures Nintendo 3DS brüllen, um den Zeugen anzugreifen. Ehrlich gesagt ist das total albern, aber vor allem bei dem Präsentieren eines wichtigen Beweises, der den Fall herumreißen kann, „OBJECTION!“ (Einspruch!) zu rufen fühlt sich einfach unfassbar cool an.

Dies ist letztendlich alles, was ihr in den Gerichtsverhandlungen macht, aber die Fälle und die Charaktere machen es unfassbar spannend und spaßig. Jedoch gibt es nicht nur die Verhandlungen, denn einem Anwalt werden nicht immer sämtliche Beweise einfach vor oder während der Gerichtsverhandlung gegeben, wie es im ersten Fall geschieht. Deswegen müsst ihr immer wieder Nachforschungen anstellen. Dafür müssen an unterschiedlichen Orten diverse Zeugen befragt und Orte untersucht werden. Auch die Orte, an denen die Verbrechen getätigt wurden, müssen von euch genau unter die Lupe genommen werden. Aber keine Angst, ihr könnt nichts verpassen. Das Spiel geht erst dann weiter, wenn alles gefunden wurde, weshalb ihr niemals in einer Gerichtsverhandlung aufgrund eines fehlenden Beweises verlieren könnt.

Bisher könnte das Review sich auch, was das Gameplay angeht, um einen Test zu den vorherigen Teilen handeln. Das liegt daran, dass sich jedes Spiel ähnlich spielt, aber Capcom hat sich nicht auf die faule Haut gelegt und somit für Apollo Justice sich ein neues Gameplay-Element ausgedacht. Apollo lernt bereits im ersten Fall eine besondere Fähigkeit, mit welcher er erkennen kann, ob ein Zeuge nicht ganz die Wahrheit sagt. Hierfür kann er den Zeugen während seiner Aussage auf Knopfdruck ganz genau beobachten und nach den Ticks suchen, welche nervöse Zeugen haben könnten. Ein Beispiel hierfür ist, dass eine Zeugin oft ihren Nacken berührt, wenn sie lügt. Während es anfangs noch recht offensichtliche Ticks sind, so müsst ihr im späteren Spielverlauf wirklich ganz genau hinschauen.

Während die gesamte Reihe auf Nintendo DS eine tolle deutsche Lokalisierung bekam, so besitzt die 3DS-Fassung nur englische Texte und auch die wenigen gesprochenen Aspekte, welche in diesem Falle nur die „Objection!“- und „Hold it“-Momente darstellen, sind auf Englisch. Während die englische Lokalisierung klasse ist, so ist es schade, dass man auf die deutsche Fassung komplett verzichtet hat. Im Vergleich zum Original hat sich jedoch sonst nichts geändert, abgesehen von der Überspringen-Funktion, welche nun auch von Anfang an genutzt werden kann.

Grafisch hat sich nun nicht sehr viel getan im Vergleich, außer der Tatsache, dass die Zeichnungen nun deutlich schärfer sind als auf Nintendo DS. Alles andere wäre auch merkwürdig, immerhin sollte man schon von dem besseren Display von Nintendo 3DS Gebrauch machen. Einen 3D-Effekt gibt es trotzdem nicht, aber das wäre bei einem Spiel, welches größtenteils in 2D gehalten ist, auch ein wenig zu viel des Guten.

Auch wenn es keine Sprachausgabe gibt, so sollte man den Ton im Spiel dennoch immer angeschaltet lassen. Der Soundtrack macht einiges der Atmosphäre des Spieles aus, vor allem dann, wenn ihr einen Zeugen oder den Schuldigen in die Ecke treibt und das dazugehörige Musikstück spielt. Der Soundtrack schafft es, euch richtig anzuspornen und dass ihr euch wie ein richtiger Anwalt fühlt.

Kein Einspruch nötig!

»Im Großen und Ganzen kann ich jedem Apollo Justice: Ace Attorney definitiv empfehlen, der Visual Novels mag und nichts dagegen hat, ein paar harte Nüsse in Form von kniffligen Fällen zu knacken. Wie bereits beschrieben, müsst ihr die Vorgänger nicht gespielt haben, aber es wäre dennoch eine kluge Entscheidung, sich die drei Ace-Attorney-Spiele mit Phoenix Wright anzuschauen. Alleine schon, weil die Spiele großartig sind.«

 

Als Neuling in der Anwaltswelt müsst ihr vier sehr umfangreiche Fälle lösen, welche nicht nur auf eure Klienten große Auswirkungen haben.
Gespräche im Visual-Novel-Stil, bei denen ihr die richtigen Beweise sammeln und dann im Gerichtssaal präsentieren müsst.
Größtenteils 2D-Charaktere auf dem oberen Bildschirm, aber manche Beweise können in 3D angeschaut werden. Die Abwechslung und die zahlreichen Persönlichkeiten der Zeugen machen jeden Fall einzigartig.
Sobald ihr einen Zeugen in die Enge treibt, lässt der Soundtrack das Blut in euren Adern pumpen und bringt euch so richtig in Fahrt. Klasse!
Leider nur auf Englisch im eShop für Nintendo 3DS erhältlich, trotz deutscher DS-Fassung.