Das Jahr 2017 neigt sich dem Ende zu und das Team von JPGames.de will euch dieses Jahr nun zum insgesamt dritten Mal seine Spiele des Jahres präsentieren. Täglich werden wir bis zum 31. Dezember daher die Auswahl von zwei Teammitgliedern präsentieren, die bis zu drei ihrer Favoriten des Jahres 2017 sowie die Titel, auf die sie sich 2018 am meisten freuen, vorstellen – heute ist Rygdea an der Reihe.
Ja ich weiß, „*buhu* das ist doch nur ein Remaster. Hat bei den GotY von 2017 nichts zu suchen“ – aber das ist mir egal. The Zodiac Age kam dieses Jahr raus und ich habe es dieses Jahr gespielt. Und wie ich es gespielt habe. Final Fantasy XII zählt heute noch für mich zu den großartigsten JRPGs. Das liegt hauptsächlich an der absolut überzeugenden und organischen Welt, den tollen Charakteren und ganz besonders an den Dialogen. Als JRPG-Fan hat man es nicht leicht, wenn man natürliche und realistische Dialoge bevorzugt. Doch hier haben sich anscheinend die sieben mysteriösen Planeten im Kalonso-Nebel mal in der perfekten Lage befunden, um so ein Drehbuch zu ermöglichen (dieser sinnlose Satz sollte zusätzlich noch einmal verdeutlichen, wie selten gut geschriebene Dialoge in japanischen Spielen sind). Dazu dann noch absolut fantastische Synchronsprecher und voilà: ein Spiel, das niemals alt und niemals vergessen wird.
Auch wenn es für viele keine Überraschung ist, dass NieR: Automata bei mir in der Liste auftaucht, so überrascht es mich umso mehr, dass es nicht für den ersten Platz gereicht hat. Hätte man mich 2016 gefragt, dann hätte ich darauf gewettet, dass der Nachfolger zum einzigartigen NieR die Pole-Position übernimmt. Nichtsdestotrotz haben es vor allem die Jungs und Mädels von Platinum Games geschafft, die größte Schwäche von NieR in eine Stärke umzuwandeln. Das schnelle und ästhetisch grandiose Kampfsystem hat mit den Androiden einfach nur Spaß gemacht. Yoko Taro hat mit Automata einen wahren Instant-Klassiker erschaffen, der besonders vom Design her eingeschlagen hat wie eine Bombe. Ein wenig enttäuscht war ich jedoch vom Soundtrack, der, obgleich immer noch sehr stark, nicht an das krönende Meisterwerk von Keiichi Okabe aus dem ersten Teil heran reicht. Dennoch ein absolutes Must Have in jeder Videospiel-Sammlung.
Was für ein Spiel. Was für eine Überraschung. Ich habe zwar mit Großartigem gerechnet (besonders bei dem Budget, das da reingeflossen ist), aber all meine Erwartungen wurden übertroffen. Die Schönheit der Welt, die modernen Urzeitkreaturen und die überzeugende Heldin haben es mir einfach angetan. Womit ich jedoch niemals gerechnet hätte, war, dass das Team von Guerilla Games (Killzone *hust*) eine so gigantische und doch intime Story mit einer genialen Erzählweise hinbekommt. Während man Aloy auf den Spuren ihrer Vergangenheit folgt, lernt man mit jeder neuen Information über sie auch etwas über die Welt und so wächst unser Wissen über die Welt zeitgleich mit dem Wissen von Aloy und zusätzlich noch über sie. Ein Meisterstück an Erzählkunst. Und nach getaner Arbeit trifft das Spiel dann noch einmal mitten ins Herz. Danke für dieses einzigartige Game of the Year 2017!
Hier folgt normalerweise ein kleiner Ausblick auf 2018, aber nicht bei mir. Ich möchte noch ein paar Worte des Dankes verlieren. Speziell an Activision Blizzard, Warner Bros. und EA, die es geschafft haben in einer so kurzen Zeit das Triple-A Geschäft mit ihren abgrundtief abstoßenden Vorgehensweisen tödlich zu vergiften. Durch exzessive Monetarisierung haben sie gezeigt, was sie von den Spielern weltweit halten und dass niemand mehr in diesen Firmen bereit ist, ein Videospiel als Kunst und Leidenschaft zu betrachten. Ein weiterer Dank an alle Spieler, die auf solche Manipulationen eingehen und Geld in ein Spiel stecken, für das sie schon viel Geld gezahlt haben und das ohne kalkulierbaren Gegenwert. Auch wenn die japanische Spielindustrie noch nicht so stark von solchen Taktiken betroffen ist, so wird der Tag doch kommen und ich kann nur hoffen, dass sich die Spieler bis dahin geeint gegen Monetarisierung stellen.