Stürmisch, regnerisch, kalt. So die Lage in Hamburg vor dem Anspieltermin zu Lost Sphear und Secret of Mana. Es sollte um einiges besser werden als die Wetterlage. Nichtsdestotrotz wollen wir einmal unvoreingenommen an die Sache gehen. Mit Franzbrötchen in der rechten und Kaffee in der linken Hand war nun erst einmal Zeit für eine kurze Einführung zu Lost Sphear.
Mit Lost Sphear geht Tokyo RPG Factory mit dem zweiten Spiel nach I am Setsuna an den Start. Tokyo RPG Factory ist ein Studio von Square Enix, ein kleiner Schlag Enthusiasten, die es sich zum Ziel gemacht haben, den Geist der 90er-JRPGs einzufangen und für die heutige Spielergemeinschaft schmackhaft zu machen. Nach I am Setsuna gab es einige Anregungen von Fans, wie man das Spielerlebnis noch verbessern könnte, und die Entwickler scheinen sich diese zu Herzen genommen zu haben.
Lost Sphear bietet demnach einige Verbesserungen beim Gameplay und bei der Darstellung. So löst man zum Beispiel das mit der Zeit ernüchternde „Eis und Schnee“-Thema aus I am Setsuna ab und geht mehr in die klassische Diversität aus alten JRPGs. Abwechslung wird demnach visuell schon einmal definitiv geboten, wenn man die Kontinente zu Fuß erkundet oder mit dem Schiff neue ansteuert. Interessant in der Welt von Lost Sphear ist, dass ziemlich zu Beginn des Spiels einige Orte auf der Karte verschwinden und als weiße Flächen verharren, bis man sich um diese mit Hilfe von „Erinnerungen“ kümmert.
Erinnerungen sammelt man durch Kämpfe oder findet diese an zahlreichen Sammelpunkten. Mit diesen kann man nun die weißen Flecken auf der Karte wieder mit Leben füllen. Während einige Orte natürlich fest mit der Geschichte verbunden sind, lassen sich einige Punkte auch wahlweise mit anderen Objekten bestücken. Diese Objekte dienen dann nicht nur dazu, die Welt zu einem wohnlicheren Ort zu machen, sondern bieten auch nette Boni für Kämpfe, das Sammeln oder ermöglichen das Freischalten von bestimmten Daten wie gegnerische Lebenspunkte oder das Nutzen der Minimap. Die optionalen Orte lassen sich demnach auch wieder ändern, falls man andere Boni nutzen möchte. Hier lassen sich später auch Sets festlegen, um nicht ständig alle Orte per pedes abklappern zu müssen.
Mit den sogenannten Vulcosuits kommt die nächste Veränderung zum Erstling I am Setsuna. Die Charaktere lassen sich ab einem bestimmten Punkt im Spiel in Mechs verwandeln, die wahlweise im Kampf mit anderen Skills aufwarten, aber auch außerhalb bestimmte Blockaden und Hürden aus dem Weg schaffen können. Das aktive Nutzen der Suits im Kampf kostet spezifische Punkte, außerhalb der Kämpfe gibt es keine Beschränkung, sodass man getrost zwischen Charakter und dessen Exosuit wechseln kann.
Im Laufe des Spiels wird man einen ganzen Pool an Kameraden anheuern und ist gezwungen hier die passenden vier aktiven Charaktere herauszusuchen. Zu Beginn wirkt das Kampfsystem trotz dem taktischen Positionieren der Spielfiguren sehr fad und simpel. Das ändert sich allerdings im späteren Verlauf, wo die richtigen Skills und die Position über Sieg und Niederlage entscheiden können.
Sollte man also in den Genuss der Demo kommen, die es derzeit im japanischen PlayStation Store zu laden gibt, so kann man sich schon einmal beruhigt sehen, dass das Kampfsystem und das Gameplay an sich komplexer und taktischer werden, wenn die Zeit voranschreitet.
Die Nintendo-Switch-Version steht der PlayStation-4-Version in nichts nach und lässt sich wunderbar im Handheld-Modus spielen. Auf englische Stimmen wurde zudem verzichtet, da das Spiel bis auf einige Kampfschreie gänzlich ohne Synchronisation auskommt.
Lost Sphear erscheint am 23. Januar 2018 und neben der digitalen Version für Nintendo Switch, PlayStation 4 und Steam wird es auch exklusive Collector’s Editions mit physischem Spiel für Nintendo Switch und PlayStation 4 geben.