Auf dem offiziellen PlayStation-Blog veröffentlichte Katsura Hashino, Director von Persona 5, eine Nachricht an die Fans des Spieles in Nordamerika und Europa. Er möchte sich dankbar für den durchaus positiven Empfang des Spieles zeigen. Zusätzlich fertigte hierfür Character Designer Shigenori Soejima eine neue Zeichnung an, die den Hauptcharakter, Morgana und Ann abbilden.
Als Entwickler freut es mich sehr, dass auch außerhalb Japans so viele Menschen Persona 5 spielen.
Um ehrlich zu sein, ist es gar nicht so einfach, die Beliebtheit des Spiels im Westen einzuschätzen, da sich unser Team eben in Japan befindet. Wir können darum nicht alle Kommentare und Diskussionen verfolgen. Es wäre großartig, sich mit den Fans in Übersee auszutauschen, aber leider stecke ich im Entwicklerzimmer fest und schlürfe Instant-Ramen. [lacht]
Persona 5 ist eine äußerst „japanische” Geschichte mit einigen politischen Aspekten. Ich konnte mir also kaum vorstellen, wie westliche Spieler darauf reagieren würden. Mir war jedoch bewusst, dass sich viele Spieler in der westlichen Welt bereits auf Persona 5 gefreut haben, als sich das Spiel noch in der Entwicklung befand. Aus diesem Grund war ich neugierig, wie die Geschichte des Spiels aufgenommen werden würde.
Auf die Gefahr hin, abzuschweifen – ich glaube, dass es in traditionellen japanischen Superheldengeschichten häufig darum geht, gegen Eindringlinge von außerhalb der Gesellschaft zu kämpfen. Die westlichen Geschichten drehen sich dagegen um Bösewichte und Außenseiter, die aus der Gesellschaft selbst kommen.
Es existiert dort ein Bewusstsein für eine Gesellschaft, die das Böse selbst erschafft und dafür verantwortlich ist. Dadurch eröffnet sich beim Publikum Spielraum für die eigene Fantasie: „Das könnte auch ich gewesen sein.” Findet ihr zum Beispiel nicht, dass der Joker aus Batman ein paar gute Argumente hat, die einen ansprechen?
Auch Persona 5 ist eine Superheldengeschichte, in der ihr gegen Schurken kämpft, die aus der eigenen Gesellschaft kommen. Deshalb dachte ich mir, dass dieser Teil anders aufgenommen werden könnte als seine Vorgänger. Ich hätte natürlich auch komplett danebenliegen und dafür kritisiert werden können. Darum hielten sich Spannung und Sorge bei mir die Waage.
Da das Spiel im Westen gerade erst veröffentlicht wurde, möchte ich darauf gerne später zurückkommen, sobald ich Feedback vom westlichen Publikum erhalten habe – wie eure Gameplay-Erfahrungen waren, was ihr beim Spielen gefühlt habt etc. Ich hoffe, dass die Geschichte von Persona 5 bei jedem Spieler einen bleibenden Eindruck hinterlässt.
Ganz egal, welches Projekt als Nächstes kommt – ich liebe es, Rollenspiele zu erschaffen, die berühren und mit denen man sich identifizieren kann, unabhängig von kulturellen Unterschieden. Tatsächlich interessiere ich mich zurzeit sehr dafür, wie man diese Aspekte verstärken kann. Zum 20. Jubiläum der Persona-Reihe letztes Jahr gab ich die Entwicklung der Reihe an meine Nachfolger weiter und verkündete den Start meines neuen Rollenspielprojekts, das in einer Fantasywelt spielen wird.
Egal, ob ein Spiel so wie Persona oder Shin Megami Tensei in der Gegenwart angesiedelt ist oder in einer Fantasywelt: Ich möchte Spiele kreieren, die mittels einer Reise eine wertvolle Erfahrung der Selbstreflexion ermöglichen, während man Charaktere spielt, mit denen man sich auf tief greifender Ebene identifizieren kann.
Diese Bestrebungen sind nur möglich dank der positiven Aufnahme der Persona-Reihe und den RPGs von Atlus im Allgemeinen durch die Fans – nicht nur in Japan, sondern weltweit. Ich weiß all eure Unterstützung für den neuesten Teil der Persona-Reihe sehr zu schätzen und hoffe, dass ihr alle Freude an den kommenden RPGs von Atlus haben werdet.