Am 17. Januar lud Nintendo nach München ein, um die neue Nintendo Switch auszuprobieren. Dabei hatte ich die Gelegenheit, die Konsole ausführlich zu testen und konnte einen Eindruck von den Spielen sammeln, die zum Launch und in den nächsten Monaten für die Switch veröffentlicht werden. Wie mir die Konsole an sich gefallen hat, lest ihr in meinem Hands-On-Bericht. In diesem Artikel möchte ich euch meine drei Highlights vom Switch-Event ohne Rangfolge vorstellen.
The Legend of Zelda: Breath of the Wild zählt auf jeden Fall zu meinen Top-3-Spielen des Events. Ich hatte nämlich bisher keine Gelegenheit, das neue Zelda anzuspielen, weshalb es mir nichts ausmachte, dass auf dem Event, bezogen auf den Inhalt, dieselbe Demo wie bei der Wii-U-Version spielbar war. Besucher der letztjährigen E3 und ausgewählte Fans auf der Gamescom konnten diese bereits spielen. Ich muss sagen, dass ich mich mittlerweile in den Grafikstil von Breath of the Wild verliebt habe. Die Pastelltöne passen so wunderbar in die Welt von Hyrule, die in diesem Spiel so groß ist wie noch nie zuvor. Dazu kommt, dass es sich um ein Open-World-Spielerlebnis handelt, eine ganz neue Richtung für die Zelda-Reihe. Ich will nicht sagen, dass das Zelda-Franchise das unbedingt nötig hatte, ich mochte auch die linearen Ableger, aber der frische Wind tut durchaus gut.
Das freie Erkunden macht Spaß und da meine Zeit mit der Demo begrenzt war, habe ich mich einfach für das Entdecken der Welt entschieden, statt den Story-Quests zu folgen. Natürlich kann man die Welt aus Breath of the Wild nicht mit den Welten der Königsklasse der Open-World-RPGs, also zum Beispiel mit The Witcher 3, vergleichen. Dennoch fällt einem die Liebe zum Detail auf, die darin steckt. Gerade die Switch-Version bietet mehr Details als die Wii-U-Fassung, darunter eine verbesserte Weitsicht und vermehrte Vegetation. Während der Demo habe ich mich mit ein paar Gegnern angelegt, neue Waffen ausgerüstet, ein bisschen im Menü herumgespielt, bessere Ausrüstung gesucht und das Anschleichen-Feature ausprobiert. Die Möglichkeit, sich ganz frei für das zu entscheiden, was man am liebsten in Hyrule machen möchte, gefällt mir besonders gut. Ich hoffe nur, dass die Hauptstory nicht vernachlässigt wurde und uns in dieser Hinsicht auch ein spannendes Erlebnis erwartet.
Snipperclips darf auf keinen Fall unter meinen Highlights fehlen. Das eShop-Spiel hat schon während der offiziellen Switch-Präsentation mein Interesse geweckt und mein erster Eindruck hat sich dann auch auf dem Event bestätigt. Ein wirklich tolles Spiel, das vor allem vom Tabletop-Modus von Nintendo Switch profitiert und sich ganz einfach zu zweit mit je einem Joy-Con für die beiden Spieler zocken lässt. Der Schwierigkeitsgrad der Level steigt kontinuierlich an und man kommt teilweise ganz schön ins Grübeln. In Absprache mit dem Mitspieler muss man dann überlegen, ausprobieren, scheitern, eine neue Idee finden, scheitern – so lange, bis es am Ende klappt. Den bunten, niedlichen Grafikstil im Papierlook finde ich total gelungen, besonders die beiden Figuren an sich, die mich mit ihrer Reihe an witzigen Gesichtsausdrücken mehrmals zum Lachen gebracht haben.
Das Spielprinzip von Snipperclips ist recht simpel: In diesem Action-Puzzler geht es darum, zu zweit nacheinander verschiedene Rätsel zu lösen, indem man die Papierfigur des jeweils anderen in neue Formen schneidet. Manchmal muss man zusammen in eine vorgegebene Form passen oder sich so zuschneiden, dass man bestimmte Schalter aktivieren oder Gegenstände befördern kann. Für mich ist das ein Spiel, das ich in erster Linie wegen des Multiplayer-Aspekts spiele. Videospiele machen auch immer noch lokal zusammen mit Freunden und Familie Spaß und Snipperclips passt perfekt in dieses Konzept. Eine schnelle Runde für zwischendurch geht dabei immer und dadurch, dass man die Switch überall hin mitnehmen kann, macht das Snipperclips zu einem wunderbaren, portablen Spielerlebnis.
Splatoon 2 hat mir ebenfalls eine Menge Spaß gemacht. Mit dem Vorgänger für Wii U habe ich viel Zeit verbracht und ich denke, dass Splatoon zu einer der besten Nintendo-IPs überhaupt gehört. Umso erfreuter war ich, als der Nachfolger im Rahmen der Switch-Präsentation angekündigt wurde. Auf dem Event konnte man zwei neue Maps und neue Waffen(-sets) ausprobieren. Ein großer optischer Unterschied ist mir zwar nicht aufgefallen, aber die Lichteffekte wirkten deutlich besser, auch die Bäume sahen natürlicher aus. Das Spielprinzip fesselt nach wie vor an die Bildschirme: Obwohl wir auf dem Event nur den Revierkampf-Modus gespielt haben, hatten wir viel Spaß, was auch daran liegt, dass es eine lokale Runde mit acht Spielern war, die sich in Viererteams auf je einer Seite gegenüberstanden.
Besonders die Steuerung im Handheld-Modus von Nintendo Switch konnte mich begeistern. Für mich wirkte sie in Verbindung mit der Bewegungssteuerung am intuitivsten, was wahrscheinlich daran liegt, dass ich den Vorgänger hauptsächlich mit dem Wii-U-GamePad gespielt habe. Das Geschehen wird dabei hochauflösend und mit stabiler Bildrate auf dem kleinen Bildschirm angezeigt und man gewöhnt sich schnell daran, dass die Karte nun durch den X-Knopf aufgerufen wird. Die Steuerung mit dem Pro Controller hat mir nicht ganz so zugesagt, da ich mit der eingeschalteten Bewegungssteuerung nicht so gut klargekommen bin. Die neuen Waffen, wie zum Beispiel der Duo-Kleckser, haben mir allesamt gut gefallen und ich bin gespannt, welche zusätzlichen Waffen und neuen Kleidungsstücke uns in der finalen Version erwarten werden. Ich freue mich schon sehr auf Splatoon 2, spannende lokale und Online-Matches sowie auf die neue Kampagne, die gerne länger als im ersten Teil sein darf.