Titel | Durarara!! Vol. 1 |
Jahr | 2010 |
Animation | Brain’s Base |
Publisher | Peppermint Anime |
Release | 28. Oktober 2016 |
Genres | Action, Mystery, Supernatural |
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Hmmm, ich brauche irgendeine gute Einleitung für den Beginn des Anime-Reviews von Durarara!!. Ich könnte ja den Namen falsch schreiben, da im Titel oft ra vorkommt. So etwas wie: „Dieses Mal dreht sich alles um Durararara!… ach ne Durara!!! Ne, das ist ebenfalls nicht richtig. Einen Moment bitte.“ Das könnte allerdings etwas zu aufgesetzt wirken. Mit einem klassischen Einstieg mache ich wahrscheinlich weniger falsch. Dementsprechend geht es nun auch los!
Bereits vor einigen Monaten kündigte Peppermint Anime an, dass sie sich die Lizenz zu Durarara!! und dessen zweite Staffel geschnappt haben. 2011 wurde die erste Staffel zwar schon einmal von Beez Entertainment auf DVD veröffentlicht, besaß jedoch keine deutsche Synchronisation. Mit der Neuveröffentlichung kommt diese nun dazu. An sich sollte das erste Volume des Animes bereits im April dieses Jahres veröffentlicht werden, wurde dann aber auf den Oktober verschoben. Ob sich die die zusätzliche Wartezeit gelohnt hat, schauen wir uns nun an.
Das kommt auf euch zu!!
Durarara!! dreht sich um Mikado Ryuugamine, ein „Landei“, welches aus schulischen Gründen nach Ikebukuro (Stadtviertel in Tokyo) zieht. Mikado ist eigentlich ziemlich zurückhaltend und ging nur ungern vor die Haustür, um etwas anderes oder Neues zu sehen/erleben. Aus diesem Grund ist die neue Umgebung für ihn sehr aufregend. Aber so richtig dreht sich die Geschichte nicht nur um ihn, sondern ebenfalls um seinen besten Freund Masaomi Kida. Masaomi lebt schon länger in dem Viertel und hilft Mikado, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. Er hat einen eigenwilligen Humor und ist ständig hinter attraktiven Frauen her… aber wartet mal. Geht es in der Geschichte von Durarara!! nicht um Izaya Orihara, welcher immer mal wieder plötzlich auftaucht und verschwindet oder um Shizuo Heiwajima, der ständig in der Stadt randaliert? Vielleicht dreht sich die Geschichte auch um Celty Sturluson, Simon Brezhnev oder die speziellen Gangs, die immer mal wieder genannt werden?
Ja, ja und ja! Im ersten Volume geht es weniger um eine einzelne Person, sondern um alle genannten Namen und einige mehr. Ihr erlebt aus verschiedenen Perspektiven, was diese Personen im belebten Stadtviertel Ikebukuro erleben. Das können einfache Dinge sein wie zum Beispiel die Einschulung von Mikado und Masaomi oder auch die Rettung einer Geisel vom geheimnisvollen kopflosen Motorradfahrer. Ikebukuro hat immer etwas zu bieten. Dementsprechend erlebt ihr viele unterschiedliche Handlungsstränge, die in gewisser Weise miteinander verbunden sind und zu einer gesamten Geschichte werden. Dabei zeichnet sich nach und nach die eigentliche Haupthandlung heraus.
Die Erzählweise gleicht ein wenig derjenigen eines allwissenden Erzählers in einem Roman. Neben den normalen Handlungen, die ihr zu sehen bekommt, erzählt eine Off-Stimme euch hin und wieder Hintergrundgeschichten über einzelne Personen sowie ihre emotionale Verfassung. So lernt man nicht nur die verschiedenen Facetten von Ikebukuro, sondern ebenfalls aller Beteiligter kennen. Dadurch wird man richtig in die Welt eingesaugt und möchte so viel wie möglich über die aktiven Personen erfahren sowie in welcher Weise sie miteinander verbunden sind.
Unterstrichen werden die Personen, die im Vordergrund stehen, von einem zusätzlichen stilistischen Mittel. Während die Stadt in prächtigen Farben erstrahlt und die aktiven Charaktere ausgemalt sind, sind alle Personen in der näheren Umgebung ausgegraut. Dadurch lässt man sich weniger von der Umgebung ablenken und der Fokus liegt verstärkt auf den aktiven Geschehnissen. Der grafische Animationsstil passt ebenfalls gut. Ich würde ihn als unsaubere, klare Struktur bezeichnen. Da manche Charaktere in manchen Situationen größere, schwärzere Umrisse aufweisen, wirkt es unsauber. Gleichzeitig vermittelt es dem Anime durchweg eine klare Struktur, die zu ihm passt und diesen tougher sowie rougher wirken lässt.
Die deutsche Lokalisierung!!
Wie schon bei anderen Produktionen hat Peppermint Anime das Studio Oxygen Sound für die Synchronisation beauftragt. Diese dürften es nicht allzu leicht gehabt haben. Da es in Durarara!! viele aktive Sprecherrollen gibt, könnte es bestimmt schnell zu Problemen oder zu Unzufriedenheit seitens der Fans kommen. Jedoch weist der Cast bekannte und erfahrene Sprecher auf, sodass eine gewisse Expertise gegeben ist. Christian Zeiger (u.a. Rot in Pokémon Origins, Armin in Attack on Titan) übernimmt die Rolle von Mikado. Er macht seine Sache sehr gut und vertont Mikados jugendliches, schüchternes Wesen, aber auch seine lebhaften Gedanken, akkurat. Franca Orlia, die Stimme von Celty, kennt man noch nicht aus vielen Animeserien (u.a. Kimi Nishino in Tokyo Ghoul). Sie besitzt eine sehr sanfte Stimme und passt gut zum Charakter von Celty, welcher nach außen zwar etwas aggressiver wirkt, sich im Inneren jedoch oft unsicher fühlt.
Masaomis Stimme sollten die meisten als neue Stimme von Son Goku aus DBZ Kai kennen. Wie bei Mikado ist seine Stimme sehr jugendlich und passt sich seinem Verhalten an, beispielsweise wenn er Mädchen anbaggert. René Dawn-Claude übernimmt die Rolle von Izaya. Ihn könntet ihr aus anderen Peppermint-Produktionen wie Kill la Kill (Houka Inumuta) oder Fate/Stay Night: Unlimited Blade Works (Gilgamesh) kennen. Jaron Löwenberg spricht Shizuo und könnte einigen auch geläufig sein (u.a. Shinya Kogami in Psycho-Pass). Beide genannten Sprecher agieren oft zusammen und während Izaya eher die ruhige, kühle, gelassene Person ist, wird Shizuo schnell aufbrausend. Sowohl René als auch Jaron vertonen ihre Charaktere außerordentlich gut. Gleiches gilt im Grunde für den gesamten Anime. Die meisten Charaktere und Stimmen passen gut zusammen und erzeugen glaubhafte Situationen sowie Emotionen.
Wem das dennoch nicht zusagen sollte, demjenigen bleibt noch die japanische Synchronisation mit deutschen Untertiteln. Diese sind weiß mit einem schwarzen Rand. Bis auf die Tatsache, dass sie nicht eins zu eins mit der deutschen Synchronisation übereinstimmt, gibt es an den Untertiteln im Grunde nichts zu bemängeln. Sie geben das wesentliche wieder. Allerdings kann man ab und zu den Überblick verlieren, wenn jemand gerade in Gedanken spricht und noch jemand von außen. Dann ist nicht klar gekennzeichnet, was von wem kommt.
Das erste Volume von Durarara!! wird zusammen mit einer silbernen Box ausgeliefert. Diese wirkt edel. Allerdings befindet sich außer dem ersten Volume nichts anders darin und deshalb wirkt die Box ebenfalls etwas zu groß (das wird sich wahrscheinlich ändern, wenn Volume 2 erscheint). Auch ganz nett: Der FSK12-Aufkleber lässt sich von der Box entfernen. Zudem liegt dem Ganzen ein Code für Peppermints Video-on-Demand-Plattform AKIBA PASS bei. So können sich Fans die Folgen ohne zusätzliche Kosten dort anschauen.
Fazit!!
Technische Daten & Extras
Laufzeit: 325 Minuten (12 Folgen + OVA/Folge 12.5)
Format: 1920×1080
Audio: Japanisch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 2.0)
Untertitel: Deutsch (in weiß mit schwarzen Rand)
Extras: Code für AKIBA PASS
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Bonus: Clean Opening und Ending