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Im Test! Dragon Quest: Fragmente der Vergangenheit

16 Jahre sind eine lange Zeit. So lange mussten die Fans der Dragon-Quest-Serie auf eine europäische Lokalisierung von Dragon Quest VII warten. Die originale Version erschien in Japan im Jahr 2000 für PlayStation und ein Jahr später in Nordamerika. Europa wurde damals nicht mit diesem Titel versorgt.

2013 wurde in Japan das Remake für Nintendo 3DS veröffentlicht und nach einer geraumen Wartezeit und vielen Gerüchten wurde die Lokalisierung für Europa und Nordamerika im November 2015 offiziell bestätigt. Während einer Nintendo Direct enthüllte man den Titel Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit.

In wenigen Tagen dürft ihr euch selbst in das Abenteuer stürzen. Gehört ihr zu den Veteranen, die damals das Abenteuer für PlayStation importiert haben oder nutzt ihr den Titel, um einen Einstieg in die Serie zu finden? Egal zu welcher Gruppe ihr gehört, das Remake bietet für alle Spieler Neuerungen und eine Reise, die euch für viele Spielstunden beschäftigen wird.

Hat es Square Enix geschafft, Dragon Quest VII an die heutige Zeit anzupassen? Wir haben für euch das Rollenspiel getestet und sind für euch in die Vergangenheit gereist, um die Gegenwart zu retten.

Wir sind nicht allein auf diesem Planeten

Das Abenteuer für die jungen Helden beginnt.
Das Abenteuer für die jungen Helden beginnt.

In einem kleinen und beschaulichen Fischerdorf namens Buttsbüttel lebt der namenlose Held aus Dragon Quest VII. Das Dorf befindet sich auf einer Insel, neben der größeren Stadt Estard, umgeben von einem riesigen Ozean, auf dem sich keine anderen Kontinente befinden.

Der Protagonist ist mit dem Prinzen von Estard, Gismar (im Original Kiefer), und Maribel befreundet. Tagtäglich behaupten die Seefahrer, dass sie noch nie auf eine andere Insel gestoßen sind, doch die jungen Leute können diese Theorie nicht glauben. In ihrer Freizeit beschäftigen sie sich damit, Geheimnisse zu ergründen.

Nach langer Forschung stößt der Prinz auf eine Aufzeichnung. Diese erläutert eine Zeremonie, die in einer uralten Ruine durchgeführt werden soll. Der Mut der Kinder wird mit einem Erfolg belohnt, es öffnet sich ein Tor, welches die jungen Menschen in eine andere Welt führt. Gemeinsam landen die drei Freunde in der Vergangenheit, doch in diesen Zeiten herrschen Probleme, außerdem existieren in dieser Epoche wilde Monster.

Was passiert, wenn die Jugendlichen in die Vergangenheit eingreifen und welchen Einfluss wird ihr Handeln auf die Gegenwart haben? Neugierig stürzen sie sich in eine Reihe von Abenteuer und sorgen für die Wiederentdeckung verschwundener Inseln. Doch wer steckt hinter diesen Taten? Werden der Held, Gismar und Maribel den Menschen helfen oder läuten sie ihren Untergang ein?

Schleimfach verbesserte Spielmechanik

Buttsbüttel ist ein beschauliches Fischerdorf.
Buttsbüttel ist ein beschauliches Fischerdorf.

Square Enix hat Dragon Quest VII für das Remake komplett überarbeitet. Ihr befindet euch in einer dreidimensionalen Welt, dennoch werdet ihr viele Details der Orte und Personen wiedererkennen, sofern ihr das Original gespielt habt.

Der Anfang mag sich für ein Rollenspiel vielleicht ein wenig ziehen, zumindest für die Spieler, die darauf brennen, das Kampfsystem auszuprobieren. In den ersten zwei bis drei Stunden erkundet ihr die Umgebung auf der Insel, ohne auf ein Monster zu stoßen Zuerst müsst ihr das Geheimnis der Ruine lüften, wobei die Entwickler den Tutorial-Dungeon ziemlich vereinfacht haben und euch somit schneller in das Geschehen bringen.

Sobald ihr die Vergangenheit betretet, begegnet ihr direkt den ersten schleimigen Monstern, die euch nicht durch eine zufällige Begegnung angreifen. Auf der Weltkarte sowie in den Verliesen seht ihr eure Feinde und könnt, wenn die Gänge nicht allzu eng sind, Begegnungen auch ausweichen. Allerdings ist es anzuraten, viele Auseinandersetzungen zu bestreiten, da ihr in diesem Rollenspiel viele Erfahrungspunkte benötigt, um die nächste Stufe zu erreichen.

Berührt ihr ein Monster, geht es nach einer kurzen Ladezeit in die Schlacht. Die Grundzüge aus dem Original sind zu erkennen, doch man merkt, dass die Geschwindigkeit deutlich schneller ist und die Elemente modernisiert wurden, wie die Darstellung der Animationen sowie die Bewegung der Feinde und Hintergründe. Zu Beginn gebt ihr die Befehle für eine Runde ein, ein Text informiert euch zusätzlich, was gerade im Gefecht passiert. Das Menü wurde überarbeitet und ist nun besser lesbar. Sterbt ihr während einer Schlacht, erwartet euch kein Game Over, allerdings verliert ihr die Hälfte eures Golds, sofern ihr dieses nicht auf einer Bank in Sicherheit gebracht habt.

»Erst nach dem ersten Drittel ist es möglich, die Klasse zu wechseln. Ab diesem Punkt erhaltet ihr Zugriff auf viele verschiedene Berufe.«

Am Anfang des Spiels ist die Anzahl der Fähigkeiten, die von den Figuren eingesetzt werden können, sehr begrenzt. Erst nach dem ersten Drittel ist es möglich, die Klasse zu wechseln. Ab diesem Punkt erhaltet ihr Zugriff auf viele verschiedene Berufe, die nach Erlernung zu weiteren Klassen führen, damit ihr die Mitglieder der Gruppe individuell ausbauen könnt. Es ist sogar möglich, Techniken bestimmter Monster zu erhalten, sofern ihr ihre Herzen findet, wobei die Chance, diese Objekte zu bekommen, sich im Remake deutlich verbessert hat. Nach einem Wechsel einer erweiterten Klasse werden die erlernten Fertigkeiten leider nicht übertragen.

Sobald man diesen Punkt überschritten hat, bemerkt man einen Anstieg der Schwierigkeitsstufe. Auch wenn ihr zu Beginn keine Schwierigkeiten in den Dungeons hattet und die Bosse mit Leichtigkeit besiegt habt, werden die anschließenden Auseinandersetzungen heftiger und ihr müsst strategisch die neu erworbenen Fertigkeiten einsetzen, um durch die langen Labyrinthe zu gelangen. Über die Schultertasten kontrolliert ihr bequem die Kameraeinstellung, sodass ihr alle Winkel des Spiels erkunden könnt.

Die Zufallsbegegnungen wurden komplett beseitigt.
Die Zufallsbegegnungen wurden komplett beseitigt.

Die Welten wechselt ihr mit verschiedenen Teleportern und bereist die Gegenwart mit einem Schiff oder einem fliegenden Objekt, um die aufgetauchten Inseln zu besuchen. Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit spielt sich episodenhaft. Zuerst müsst ihr Fragmente einer Karte finden, die ihr in einem Tempel in ein Podest setzt. Ist ein Abschnitt komplett, reist ihr in die Vergangenheit und müsst an diesem Ort ein Problem lösen.

Die Aufgaben sind sehr vielfältig und abwechslungsreich gestaltet. In einem Dorf droht ein Vulkanausbruch, in einer Stadt sind die Bewohner versteinert oder ihr müsst in einer Arena gegen Monster kämpfen, wobei eure Fähigkeiten versiegelt sind. Einige Stellen verlangen von euch Gehirnschleim, wobei es auch immer wichtig ist, dass ihr euch mit den NPCs und den Mitgliedern aus eurer Gruppe unterhaltet.

Zahme Schleime suchen eine Zuflucht

Ein größeres Minispiel sorgt für frischen Wind im Alltag der jungen Helden. Das Element, eine Zuflucht für Monster aufzubauen, die versuchen, ein Leben als Mensch zu führen, wurde im Remake übernommen. Je mehr versteckte Mitglieder ihr sammelt, desto größer wird das Dorf, in dem die Bewohner leben.

Das Kampfsystem wurde beschleunigt und modernisiert.
Das Kampfsystem wurde beschleunigt und modernisiert.

Zusätzlich könnt ihr Monster nach einem Kampf zähmen, die sich freuen, wenn ihr ihnen etwas über den Monsterpark erzählt. Diese Monster schickt ihr später zu dritt auf die Suche nach Transittafeln, die ihr auch von den Bewohnern der Zuflucht als Geschenk bekommt. Setzt ihr diese Tafeln in ein Podest, gelangt ihr in kleinere Verliese. Hier begegnen euch nur das Monster der Art, die euch die Tafel geschenkt hat. Am Ende des Labyrinths erwartet euch eine verstärkte Ausgabe, die ihr besiegen könnt, um einmal einen besonderen Gegenstand zu erhalten.

Die Tafeln werden zu einem Teil über StreetPass getauscht, alternativ könnt ihr auch eure Monster auf die Suche nach weiteren Objekten aussenden. Allerdings sind diese Dungeons keine ganz neuen Gebilde, sondern setzen sich aus bekannten Elementen der Verliese zusammen, die ihr im Hauptspiel erkundet. Habt ihr die Nase mit Schleim voll von den Monstern, ist ein obligatorischer Besuch im Kasino zu empfehlen.

Der Schleim trügt nicht

Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit gehört zu den nostalgischen Rollenspielen, doch das Remake wurde aufwendig an die heutige Zeit angepasst. Die komplette Veränderung in 3D ist eine wahre Augenweide, auch wenn kleinere Fehler in der Grafik die Ansicht etwas trüben. Wir haben das Spiel auf dem System Nintendo 3DS getestet. Auffällig waren leichtes Kantenflimmern, Nachladen der Texturen, keine glatten Kanten oder genaue Begrenzungen der Objekte. In den Szenen sieht man gelegentlich, wie ein Kopf durch einen Türrahmen gleitet. Dennoch sollten euch diese Sachen nicht abschrecken, wenn man sie mit den liebevollen Details wie wabernden Nebelschwaden oder wunderschönen Lichteffekten vergleicht, die durch den 3D-Effekt eine noch größere Wirkung erzielen.

In den Labyrinthen warten neben Feinden auch Fallen und Rätsel.
In den Labyrinthen warten neben Feinden auch Fallen und Rätsel.

Die Sprites für die NPCs wiederholen sich, allerdings besitzt jedes Dorf seinen eignen Charme und präsentiert eine andere Kultur, oft auch in Verbindung mit einem Dialekt in der deutschen Übersetzung. Alle Häuser sind begehbar und ihr dürft nach Herzenslust einen Blick in die Schränke werfen und Vasen zerschlagen.

Die Verliese sind zunächst sehr übersichtlich, doch später erwarten euch verschlungene Höhlen, Teleporter und kleine Rätseleinlagen. Im unteren Teil befindet sich die Karte, die euch immer einen klaren Überblick liefert. Alle Sprites der Monster tauchen plötzlich auf und greifen euch an, wenn sie sich in der Nähe befinden. Im Kampf hat jede Art ihr eigenes Bewegungsmuster, wobei diese mit verschiedenen Einzelheiten ausgestattet sind. Vernichtet ihr ein Monster mit einem kritischen Schlag, seht ihr eine andere Animation als wenn ihr dieses mit einem normalen Treffer tötet.

Es gibt nicht nur verschiedene Hintergründe für die Labyrinthe und die Weltkarte, auch sind diese animiert. Entweder zieht eine Wolke am Himmel vorbei oder ihr blickt auf einen Wasserfall. Die Animationen sind vielfältig ausgestattet und glänzen mit Details, die man erst mit den Augen entdecken muss.

»Dragon Quest VII gehört zu den nostalgischen Rollenspielen, doch das Remake wurde aufwendig an die heutige Zeit angepasst.«

Einen kleinen Abstrich gibt es für den Soundtrack der westliche Lokalisierung. Während man in der japanischen Version die orchestralen Stücke hört, müssen wir uns mit MIDI-Sound begnügen. Die Lieder der aktuellen Fassungen klingen viel besser als im Original, doch vielleicht wird dieser Punkt einigen die Spielfreude etwas trüben.

Die Lieder werden instrumental gespielt und klingen zum größten Teil sehr klassisch, wie geschaffen für das nostalgische Abenteuer. In den Kämpfen wird die Atmosphäre der Dragon-Quest-Serie von bekannten Tönen unterstützt, deren Ursprünge man noch aus den Zeiten der Titel für NES kennt.

Es gibt keine Sprachausgabe, dennoch kann das Videospiel auch ohne diese eine ganz eigene Atmosphäre verbreiten. Dafür sorgt allein schon die deutsche Lokalisierung. Kenner des Originals werden auf viele neue Namen stoßen, so wurde aus Gabo Ruff. Wenn euch die Namen sehr stören sollten, könnt ihr diese später ändern. Auch die englische Lokalisierung wurde stark überarbeitet und man hat sich für die Zaubersprüche für ausgefallenere Bezeichnungen entschieden.

Prädikat: Schleimfach gut!

Ob ihr bereits die ursprüngliche Fassung kennt oder euch in ein komplett neues Abenteuer wagt, Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit ist ein absolutes Muss für jeden Fan rundenbasierter Rollenspiele mit einer nostalgischen Note. Durch die komplett überarbeitete Grafik in 3D und die Modernisierung der Spielelemente, Geschwindigkeit und Benutzeroberfläche hat man das Abenteuer wunderbar an die heutige Spielära angepasst.

Ihr solltet euch auf eine sehr lange Handlung gefasst machen. Für das Hauptspiel werdet ihr circa 80 bis 100 Stunden benötigen, wenn ihr gleichzeitig den Aufstieg der Gruppenmitglieder für die verschiedenen Klassen trainiert. Durch die fehlende Action ist der Einstieg in die Geschichte etwas mühsam, doch wenn ihr die ersten Inseln bereist, nimmt euch das Spiel gefangen.

»Möchtet ihr ein gigantisches Rollenspiel mit vielen Möglichkeiten aus der guten, alten Zeit spielen, solltet ihr einen Blick auf Dragon Quest VII werfen.«

Der Verlauf ist zunächst sehr episodenhaft geregelt. Habt ihr Fragmente gefunden, die ein komplettes Bild ergeben, reist ihr in die Vergangenheit und löst dort ein Problem. Anschließend taucht in der Gegenwart diese Insel auf, die sich durch die Jahre stark verändert hat. Auch in der aktuellen Zeit findet ihr weitere Fragmente, die ihr suchen müsst, um das nächste Bildnis zu vervollständigen. Jedoch sind die Schwierigkeiten der Dörfer abwechslungsreich gestaltet und mit kleinen Geschichten verbunden, sodass keine Langeweile aufkommt. Am Ende werden diese Episoden einen gemeinsamen Sinn ergeben.

Die Handhabung des Remakes wurde in Bezug auf die Fragmente vereinfacht. Ein Radar zeigt euch an, wo sich ein Stück befindet und eine Information enthüllt euch den betreffenden Ort. Normalerweise speichert man bei Dragon Quest in den Kirchen, aber hier habt ihr die Möglichkeit, eine Schnellspeicherung durchzuführen.

Regelmäßige Unterhaltungen mit den Mitgliedern der Gruppe solltet ihr nutzen, um Hinweise zu erhalten, außerdem lernt ihr dadurch die Figuren besser kennen. Zu bestimmten Dialogen, die ihr mit den NPCs führt, haben alle ihre eigene Meinung, die auch sehr humorvoll ausfallen kann. Möchtet ihr wieder ein gigantisches Rollenspiel mit vielen Möglichkeiten aus der guten, alten Zeit spielen, solltet ihr einen Blick auf Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit werfen.

Story: Der Protagonist erkundet mit seinen Freunden episodenhaft Inseln, auf denen man Probleme lösen muss. Was nach aufregenden Abenteuern klingt, wird allerdings von einer dämonischen Macht kontrolliert, die den Weltfrieden bedroht.

Gameplay: Euch erwartet ein rundenbasiertes Rollenspiel mit einem vielfältigen Klassensystem, das erst nach einem Drittel der Spielzeit freigeschaltet wird.

Grafik: Das Remake glänzt in einer komplett neuen, dreidimensionalen Umgebung. Man hat sehr viel Wert auf kleine Details gelegt, einige Grafikfehler trüben den Spielspaß ein wenig.

Sound: Die westliche Lokalisierung wurde mit einem MIDI-Soundtrack ausgestattet. Es gibt keine Sprachausgabe, stattdessen klassische Stücke und bekannte Töne aus der Dragon-Quest-Serie.

Sonstiges: Über StreetPass tauscht man Transittafeln, um neue Labyrinthe zu öffnen. Es gibt ein Kasino sowie die Möglichkeit, ein Dorf aufzubauen. Insgesamt warten an die 80 bis 100 Spielstunden. Zudem glänzt das Videospiel mit einer deutschen Lokalisierung.

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