Auf der Gamescom konnte wir uns einige Eindrücke über Playstation VR machen. Nachfolgend einige Erfahrungsberichte unserer Team-Mitglieder. Playstation VR erscheint am 13. Oktober 2016.
Alhym
Resident-Evil 7 VR und Tomb Raider VR
Gespannt hatte ich es mir zur Resident-Evil-7-VR-Demo auf einem Stuhl bequem gemacht und hatte Sorge, dass meine Brille ein Problem darstellen könnte. Diese war jedoch absolut kein Problem: Die PlayStation-VR-Brille passte einfach über die Brille. Es war durchaus bequem zu tragen, ohne Druckstellen, und hat sich leicht am Kopf angefühlt. Ein kurzes Tutorial folgte und schon war ich im Resident-Evil-7-Haus. Ich war WIRKLICH dort. Der Eindruck, den Virtual Reality erzeugt, muss einfach selbst erlebt werden. Ich war in dem Haus, das Haus war überall um mich herum.
Als ich die Stufen hochgeguckt habe, die sich hinter mir befanden (und meinen Kopf natürlich nach hinten gedreht habe dafür), habe ich instinktiv wie in der Realität üblich meine Augen zusammengekniffen, um auszumachen, was da oben denn nun sei. Als ich in einen Raum mit von der Decke hängenden Figuren ging, dachte ich, ich könnte sie mit meinem Kopf oder meinen Händen anfassen, wenn ich wollte, denn sie waren direkt über und vor mir! Kurz, der Eindruck und das Erlebnis von Virtual Reality ist phänomenal, auch wenn die Grafik noch zu wünschen übrig lässt. Zwar meinte der Helfer, es sei ein falsches Kabel angeschlossen, aber da meine spätere Tomb-Raider-VR-Demo auch nicht hochaufgelöst war, glaube ich das nicht.
Leider wurde mir von Resident Evil 7 ziemlich schnell schwindlig und ich musste abbrechen. Mit mulmigem Gefühl begann ich dann die Tomb-Raider-VR-Demo später am Tag. Hier ging ich durch Lara Crofts Haus und siehe da, es gab keine Probleme. Ich hätte das noch stundenlang fortführen können, so faszinierend war dieses Erlebnis! Ich bin mir nicht sicher, wieso mir von Resident Evil 7 übel wurde und bei Tomb Raider nicht. Meine Vermutung ist jedoch, dass man bei Resident Evil 7 mit dem rechten Stick die Kamera sprungartig drehen konnte, während diese bei Tomb Raider immer fix war.
In Tomb Raider wurde ein Modus benutzt, die eigene Figur an einen Ort zu teleportieren und zu drehen. Man ging also nicht richtig, man teleportierte sich von Ort zu Ort. Vielleicht hat diese Stabilität dazu beigetragen, dass mein Innenohr nicht komplett durchgedreht ist und um Hilfe gerufen hat. Ich kann nur hoffen, dass sich mein Schwindelgefühl legen wird, denn eines ist klar: Ich will unbedingt wieder in die Virtual-Reality-Welt eintauchen, selbst wenn die Qualität der Grafik noch zu wünschen übrig lässt und eher auf PlayStation-3-Niveau zu sein scheint!
Eric
Here They Lie
Ich hatte bisher noch keinerlei Erfahrungen mit Virtual Reality, also habe ich mich sehr auf das erste Ausprobieren der PlayStation-VR-Brille gefreut. Ich war richtig aufgeregt, als ich bei meiner ersten Anspieldemo, Here They Lie, die Brille aufgesetzt bekam. Bei der Demo startete ich in einer U-Bahn-Station, nur mit einer Taschenlampe bewaffnet. Bewegen konnte ich mich mithilfe des PlayStation-4-Controllers, die Kamera bewegte ich, logischerweise, indem ich umher schaute. Schon die ersten Momente waren etwas ganz Neues, Ungewohntes, aber irgendwie auch völlig Natürliches. Immerhin musste ich mich ja nur umschauen, um etwas zu sehen. Um mich nicht die ganze Zeit auf meinem Stuhl um 180° drehen zu müssen, um eine Kehrtwende oder Ähnliches zu machen, konnte ich auf Knopfdruck auch die Kamera um 90° bewegen.
Während ich also durch die Hallen schlurfte, war die Atmosphäre erstaunlich gut, trotz des Gamescom-Lärmes. Ich schaute mich um, da knallte mal eine Tür, dort sah ich ein unbekanntes Wesen. Wirklich gegruselt habe ich mich nicht, aber ein etwas merkwürdiges und bedrückendes Gefühl gab es durchaus. Vor allem, als ich eine dunkle Treppe zu einem niedriger gelegenen Zimmer betrat, wurde mir schon ein wenig mulmig. Auch, als ich an einer Klippe stand, setzte irgendwie ein wenig meine Höhenangst ein. Als dann aber ein fliegender Hammerhai vor meinen Augen durch die Gegend schwamm, musste ich ein wenig schmunzeln. Kurz darauf ging ich eine weitere Treppe hinunter, an deren Ende mich ein mit Blut bedeckter Gang erwartete, der an einem Abgrund voll mit Sternen endete. Da es dort nicht weiter ging, drehte ich mich um und plötzlich war hinter mir alles anders.
Völlig überrascht wanderte ich in die neue Umgebung, nur um eine verschlossene Tür zu finden, welche sich kurz vor dem Erreichen plötzlich von mir entfernte. So langsam verlor ich quasi die Kontrolle über das, was passierte und in einem normalen Spiel wäre mir das relativ egal, aber durch das VR-Erlebnis fühlte sich alles viel direkter, viel intensiver an. Als letztendlich ein brennender Mann aus einem Gemälde stampfte und langsam auf mich zu kam, war ich doch ein wenig panisch, auch wenn ich natürlich wusste: Mir kann nichts passieren. Als er mich dann schnappte und die Demo vorbei war, fühlte ich mich, als wäre ich aus einem fiesen Alptraum aufgewacht. Wirklich viel Gameplay hatte die Demo jedoch nicht, denn es gab keine Rätsel zu lösen oder sonstiges, sondern nur bloßes Herumlaufen.
Until Dawn: Rush of Blood
Als ich mich an die Station für Until Dawn: Rush of Blood begab, fiel mir ein riesiger, an die Wand gemalter und sehr grusliger Clown auf. Meine Frage war also durchaus berechtigt: „Gibt es in dieser Demo etwa Clowns? Ich hasse Clowns und hab tierisch Panik vor denen.“ Die Antwort: „Na, dann wirst du ja viel Spaß haben.“ Super! Anders als bei Here They Lie läuft man in Until Dawn: Rush of Blood nicht selbst umher, sondern fährt quasi durch eine Geisterbahn auf Schienen. Dementsprechend braucht man auch keinen PlayStation-4-Controller, sondern nutzt die Move-Controller, um zwei Waffen in den Händen zu halten. Das war eine durchaus interessante Erfahrung, zu wissen, dass man die Move-Controller in den Händen hält, aber zwei Pistolen zu sehen. Wofür die Pistolen genau waren, wusste ich zu Beginn nicht. Aber das hielt mich nicht davon ab, grundsätzlich auf alles zu ballern, was ich sah.
Direkt zu Beginn der Demo befand ich mich in einem dunklen Raum mit mehreren Pfeilern. Hinter mir schaute plötzlich eine Frau hervor und, logischerweise, war meine erste Reaktion: ballern. Sie verschwand direkt und als ich wieder „nach vorn“ schaute, wurde ich von zwei anderen Personen erschrocken, die aber auch schnell wieder verschwanden. Das war das erste und auch einzige Mal, dass ich tatsächlich laut „oh fuck“ sagte, einfach weil ich mich tatsächlich mega erschrak. Direkt darauf begann die Fahrt mit dem auf Schienen laufenden Gefährt und man fährt in einen Raum voller toter Schweinekadaver. Diese sind aber irgendwie nicht ganz so tot, wie es den Anschein macht, denn viele quieken laut herum, bewegen sich und verursachten bei mir einfach nur ein verdammt beklemmendes Gefühl.
Abgesehen von sich bewegenden Schweineleichen kommen während der Fahrt Kreissägen von der Decke und ein Haken schwingt sich umher. Man weiß, es kann einem nichts anhaben, aber irgendwie ist dennoch weiter einfach nur beklemmend. Am Ende des Raumes erwartete mich dann ein riesiger Schweinekopf, welcher laut umher quiekte, und die Schienen endeten in dessen Mund. Während ich also auf dieses gigantische Stück Speck ballerte, um einen Ausgang zu öffnen, rannten zusätzlich noch Personen mit Schweinemasken auf mich zu. Diese mussten natürlich auch ausgeschaltet werden und das Schießen und Zielen mit den Move-Controllern funktionierte wirklich fantastisch. Ego-Shooter in VR könnten künftig ganz besondere Erlebnisse sein, aber wahrscheinlich auch ein gefundenes Fressen für „Killerspiel-Gegner.“
Was danach kam, kann ich nicht wirklich sagen, da ich nach einem auftauchenden Clown kurz die Augen schloss. (Ich habe wirklich tierische Panik vor Clowns, ich kann da einfach nicht anders.) Als ich dann Kinderlachen hörte, öffnete ich die Augen wieder und sah überall Marionetten um mich herum. Diese wollten mir nur Angst machen, abschießen musste ich da nichts. Während ich durch die Marionetten fuhr, ging es durchaus auch mal bergab und bergauf, was ein merkwürdiges Gefühl in meinem Magen verursachte. Nicht, dass mir schlecht wurde oder so, es fühlte sich aber tatsächlich ein wenig so an, als würde ich in einer Achterbahn sitzen. Was die Sinne einem in diesem Fall vorgaukeln, ist sehr überraschend und spaßig.
Letztendlich endete die Demo damit, dass ich einem Haufen Männer mit Clownsmasken eben jene vom Kopf schoss und eine riesige Figur mich schnappte, um mich in deren Mund zu stopfen. Until Dawn: Rush of Blood war wirklich genau das, was der Name versprach: Ein absoluter Adrenalin-Schub. Die ganze „Fahrt“ über hatte ich das Gefühl, „in Gefahr“ zu sein und die allgemeine Atmosphäre war einfach fantastisch bedrückend. Ich denke, dieses VR-Erlebnis hat mich vollends von VR überzeugt. Fraglich ist natürlich, ob ich so etwas am Stück als richtig vollwertiges Spiel zocken würde. Wahrscheinlich nicht, da ich sonst irgendwann voller Panik die Brille gegen die Wand werfen würde.
Shorti
Rigs
Wie viele andere war ich extrem gespannt auf meine erste VR-Erfahrung, besonders, da der Release ja nun unmittelbar bevorsteht. Anspielen durfte ich unter anderem den Mech-Arena-Shooter Rigs, den ich vorher bei den Trailern immer nur als „Mh, nun ja…“ abgestempelt hatte. Doch schon die ersten Sekunden begeisterten mich. Zwar steuert sich das Geschehen allgemein ganz normal mit dem Dualshock-Controller, doch die Charakterauswahl funktioniert schon mal anders. Mit einem Blick auf das jeweilige Bild wähle ich meine Figur. Beim ersten Anspielen kann man sich schon mal direkt dort verlieren, immerhin möchte man sich doch umschauen. Im Mech drin fühlt es sich tatsächlich wie eine andere Dimension an. ICH bin der, der den Mech steuert und genau das wurde sehr gut wiedergegeben. Der 3D-Effekt funktioniert fabelhaft und macht, zumindest mir, keine Probleme.
Die ersten Schritte in der Arena hingegen sorgten kurz für schummerige Momente, doch das legte sich nach kurzer Zeit. Es braucht einfach alles eine kurze Eingewöhnungszeit, ähnlich wie bei Filmen mit der 3D-Brille. Viel Zeit zum Umschauen blieb mir nicht, denn die Gefechte gingen recht schnell los und schon zu Beginn gab es dieses „Im freien Fall“-Gefühl, welches man von Achterbahnen oder Träumen kennt, im Bauch. Doch der Sinn von Rigs ist nicht das Herumspringen, sondern das Punkten! Wie beim Basketball muss das Runde durch das Netz. Bei Rigs seid ihr selbst der Ball und müsst, sobald ihr euch im Overload-Modus befindet, in die Mitte der Arena rennen, springen, was auch immer und durch den Ring fallen. In den Overload-Modus kommt ihr auf verschiedene Art und Weise. Entweder tötet ihr drei Gegner, ihr repariert eure Freunde oder, oder, oder. Besonders das Zielen war eine Umgewöhnung für mich. Shooter auf der Konsole liegen mir sehr gut, doch der rechte Stick ist dieses Mal nur für die Kamera selbst zuständig, denn das Zielkreuz sind eure Augen – ihr müsst nämlich euren Kopf bewegen, um treffen zu können! Technisch gesehen ist Rigs ein sehr gutes Vorzeige-Spiel, wenn es um VR geht.
Man hat Anspannung, Adrenalin, viel Action und alles geht so schnell. Für VR-Spieler ein Härtetest, ob man mit der virtuellen Realität zurecht kommt oder nicht doch einen Eimer neben sich stehen haben sollte. Mich persönlich hat man überzeugt, denn technisch konnte man viel bieten und hat gezeigt, dass ein weiter Evolutionszweig in der Videospiel-Welt entsteht. Und Rigs wird ein Launch-Kauf, es scheint für mich das Rocket League für VR zu werden.
Koji
The Playroom VR
Vorab sei kurz gesagt: PlayStation VR war nicht meine erste VR-Erfahrung. Ich durfte in der Vergangenheit bereits ein Dev-Kit des bekannten Oculus Rift ausprobieren. Auf der Gamescom am Sony-VR-Stand durfte ich dann PlayStation VR testen. Am Anfang gab es leichte Schwierigkeiten, die Brille aufzusetzen. Ein Mitarbeiter vom Stand half mir bei der richtigen Justierung. Ich hatte das Gefühl, das Bild sei sehr unscharf, was aber daran lag, dass man sich die Gläser wirklich fest an die Augen pressen muss. Nach einem kurzen Augenblick saß die VR-Brille fest und das Bild war in Ordnung. Nun konnte es losgehen!
Ich spielte mit zwei Sony-Mitarbeitern „The Playroom VR“. Das Spiel wird kostenlos beim Kauf von PlayStation VR zur Verfügung stehen. Bei The Playroom VR handelt es sich um eine Sammlung von Multiplayer-Partygames. Man startet quasi in einem virtuellen Zimmer, welches etwas chaotisch, im Stil des Spiels, gehalten wurde. Es gibt überall etwas zu entdecken, der Fokus liegt allerdings auf einem großen Bildschirm in der Mitte, mit dem man sich eines der vier Spiele aussuchen kann. Die Spiele sind so ausgelegt, dass ein Spieler mit der VR-Brille und die anderen ganz normal am TV mitspielen können.
Im ersten Spiel, Monster Escape, spielte ich einen Riesen, dessen Ziel es war, kleine Männchen auszuschalten, die wiederum versuchten, mir etwas entgegenzusetzen. Hierbei wird die ganze Umgebung miteinbezogen. So konnte ich mit meinem Kopf gegen Wände schlagen, sodass Steine runterbröckelten, um meine Gegner auszuschalten. Im zweiten Spiel, Cat and Mouse, war ich eine Katze, die aus einem Vorhang hervorschauen musste, um die Mäuse zu fangen. Die Mäuse wurden von den zwei weiteren Mitspielern gespielt, deren Aufgabe es war, den Käse aufzusammeln ohne von mir entdeckt zu werden. Die anderen Spiele konnte ich, aufgrund der begrenzten Zeit, leider nicht mehr testen.
Mein Fazit:
The Playroom VR macht sehr viel Spaß! Gerade für alle, die ihre ersten Erfahrungen mit Virtual Reality machen möchten, ist das Spiel perfekt, um die Möglichkeiten von VR auszutesten, ohne dass man überfordert wird. Außerdem bin ich positiv überrascht, die Spiele laufen flüssig und ohne zu ruckeln oder zu stottern. Zugegeben handelt es sich bei The Playroom VR nicht um sehr aufwendige Spiele, dennoch finde ich die Performance zufriedenstellend. Wenngleich an Grafik und Auflösung noch einiges getan werden kann, aber mit dieser Problematik haben alle Entwickler von VR-Brillen zu kämpfen. Selbst High-End-PCs haben da noch teilweise Probleme mit aufwendigen Spielen, daher ist es erstaunlich, wie gut PlayStation VR mit der begrenzten Hardware von PlayStation 4 funktioniert.