Titel | Another |
Jahr | 2012 (JP)/2016 (DE) |
Animation | P.A. Works |
Publisher | Kazé |
Release | 26. August 2016 |
Genres | Horror |
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Horrorserien können es wirklich schwer haben. Entweder sie sind gut in Szene gesetzt, besitzen dafür aber eine miserable Geschichte oder umgekehrt. Eine Serie, in der der beides passt, ist wirklich nicht leicht zu finden. In der heutigen Zeit lassen sich Leute halt nicht mehr so einfach erschrecken und sind bereits einiges gewohnt. Wie sehr einen Another das Gruseln lehrt, erfahrt ihr in den nächsten Zeilen.
Das erwartet euch im Anime
Beginnen wir erst mal mit der Prämisse: Vor 26 Jahren starb ein beliebter Schüler der Yomiyama-Mittelschule. Seine Mitschüler der Klasse 3-3 ignorierten allerdings seinen Tod und taten so, als wäre er immer noch ein Teil der Klasse. Und dann geschah es. Am Tag der Abschlussfeier war der Tote neben seinen Klassenkameraden auf dem Abschlussfoto zu sehen. Seit diesem Tag liegt ein Fluch auf der Klasse 3-3. Dieser sorgt dafür, dass Schüler und deren Verwandte schreckliche Unfälle erleiden und sterben können.
Zu Beginn des neuen Schuljahres wird Koichi Sakakibara, welcher erst kürzlich in die Gegend gezogen ist, Teil dieser Klasse. Allerdings kann er aufgrund einer Lungenkrankheit nicht an den ersten Schulwochen teilnehmen und verbringt die ersten drei Monate im Krankenhaus. Am Tag seiner Entlassung besuchen ihn drei seiner Mitschüler und stellen ihm unter anderem ein paar merkwürdige Fragen. Zusätzlich begegnet er Mei Misaka, einer weiteren Mitschülerin, welche eine Augenklappe trägt. Sie wirkt etwas anders als die anderen Mitschüler, besonders, da sie auf dem Weg zur Leichenhalle ist. Außerdem entdeckt Koichi an seinem ersten Schultag, dass sie von den anderen ignoriert wird. Warum ist das so?
Viele dürften von der eigentlichen Geschichte nicht sonderlich beeindruckt sein. So etwas hat man wahrscheinlich schon mehrfach gesehen. Eine Person kommt an einen neuen Ort und anstatt dass die Einheimischen sie über alles aufklären, tun sie es nichts. Anschließend kommt es natürlich zu Problemen und alle regen sich auf. Zum Glück wirkt die Inszenierung der Erzählung dem gut entgegen. Die Atmosphäre ist schon schaurig und bedrückend. Jedes Mal, wenn Koichi sich mit Mei unterhält, scheint die Welt anderes zu interagieren. Das sorgt für Spannungen. Wer sich übrigens vor Puppen gruselt, kommt hier ebenfalls auf seine Kosten. Diese seelenlosen Gestalten tauchen hin und wieder auf und sorgen dafür, dass man sich unwohl fühlt (sofern man etwas gegen Puppen hat).
Schön ist ebenfalls der gute Schnitt zwischen der hellen Lüge und der düsteren Wahrheit. Wenn Koichi Personen auf die schlimmen Geschehnisse anspricht, erkennt man richtig gut die Furcht in den Augen seiner Mitschüler und wie unangenehm ihnen das Thema teilweise ist. Wenn es um solche Darstellungen geht, hat Another eine wirklich gute Bildsprache. Diese kann man durchaus als Highlight des Animes bezeichnen, da die Bildsprache diverse schwächere Teile der Geschichte überdeckt und man sich so immerhin über etwas freut beziehungsweise sich gruselt. Um die Stimmung komplett hervorzuheben, verzichtet der Anime ebenfalls großartig auf musikalische Untermalung. Sie hält sich eher im Hintergrund und fällt auch mal weg, um Gespräche in den Vordergrund zu stellen.
Die deutsche Lokalisierung
Apropos Ton. Die deutsche Lokalisierung von Another ist im Großen und Ganzen gelungen. Vor allem die Stimmen der Protagonisten machen ihre Sache ordentlich und verkaufen die jeweiligen Situationen glaubwürdig. Bei ihnen sind kleinere Patzer verschmerzbar. Probleme haben mir eher einige Nebencharaktere/Mitschüler bereitet. Auch wenn diese nicht so viele Sprechanteile bekommen, klingen einige einfach nicht glaubwürdig oder etwas zu alt. Das kann natürlich an meinem persönlichen Urteilsvermögen liegen. Im Endeffekt kann ich allerdings sagen: Man kann es sich anhören und es gibt wesentlich schlimmere Lokalisierungen.
Gleiches gilt für die Verpackung der Blu-ray. Wie schon gewohnt, wird das erste Volume in einem schönen Sammelschuber angeliefert, welches stabil ist und Platz für die kommenden Volumes bietet. Darüber hinaus erwartet euch ein kleines Booklet als Extra. Dort findet ihr nicht nur Informationen über die einzelnen Charaktere, sondern ebenfalls Interviews mit Personen, die an der Entstehung des Animes beteiligt waren. Wer also mehr über Another erfahren möchte, kann dies damit tun. Und wer das Logo der FSK nicht mag, demjenigen wird noch zusätzlich ein Wendecover geboten.
Fazit
Another ist eine kleine, feine Horrorserie, die man sich durchaus an einem verregneten Abend anschauen kann. Das Problem ist nur, dass man eine solche Geschichte bereits häufig gesehen hat und diese daher etwas vorhersehbar scheint. Dennoch habe ich Lust, mir die kommenden Volumes zu holen, da ich wissen möchte, wie die Geschichte nun endet. Das heißt, in einem gewissen Punkt hat mir die Geschichte doch gefallen. Wahrscheinlich liegt dies an der Inszenierung und der guten Bildsprache, die einem doch hin und wieder einen Schauer über den Rücken jagt. (Zudem kann ich Puppen in Horrorserien nicht leiden.)
Technische Daten & Extras
- Laufzeit: 100 Minuten (4 Episoden)
- Format: 1920×1080
- Audio: Japanisch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 2.0)
- Extras: Booklet
- Altersfreigabe: ab 16 Jahren