Beethoven, der Rhein und Haribo – das sind die Begriffe, die typisch Bönnsch sind. Doch seit mittlerweile 10 Jahre gesellt sich zu diesen Begriffen auch die „AnimagiC“. Die beliebte Anime-Convention fand dieses Jahr vom 29. bis zum 30. Juli in der Beethovenhalle Bonn statt. Wir waren auch dieses Jahr wieder für euch auf der Convention und berichten, was es dort so zu sehen gab.
Cosplay, so weit das Auge reicht
Schon am Bonner Hauptbahnhof sieht man vereinzelt verkleidete Gestalten, die sonst so nicht ins alltägliche Bonner Stadtleben hineinpassen. Ein bleicher Vampir mit blutfarbenen Haaren läuft uns in der Innenstadt entgegen. Es ist klar: Dieser Vampir besucht die AnimagiC. Die Convention findet in der Beethovenhalle statt, die sonst eigentlich für Orchesteraufführungen Verwendung findet. Doch die günstige Lage direkt am Rhein, vermittelt der Convention bei frischen Sommerwetter ein sehr angenehmes Ambiente. Die Location wird in zwei große Bereiche unterteilt: den Outdoor- und den Indoorbereich.
Besonders fällt auf, wieviele der Besucher Cosplayer sind. Man mag fast behaupten, dass die Besucher ohne Cosplay-Verkleidung in der Unterzahl sind. Ob Videospiel-, Anime- oder Manga-Cosplay, auf der Convention-Location ist alles vertreten. Fans des Verkleidens sind bei der AnimagiC im jeden Fall gut aufgehoben. Einerseits können sei beim Cosplayer-Wettbewerb der Convention teilnehmen und Preise gewinnen. Außerdem wird man im Shop-Bereich eine Großzahl an Perücken, farbigen Kontaktlisten und anderen Accessoires finden, um das eigene Kostüm zu perfektionieren. Doch auch Manga- und Animefans können hier bei der etlichen Auswahl an Comics und Merchandise zu ihren Lieblings-Franchises nur glücklich werden. Wenn zur Mittagszeit dann mal der Magen knurren sollte, kann man im Außenbereich des Geländes asiatisch angehauchte Mahlzeiten zu sich nehmen. Wer jedoch mal etwas Neues erleben möchte, kann sich auch im Maid-Café der AnimagiC bedienen lassen: Hier können sich die Kunden von „Kawaii“-Maids bedienen lassen, die ihr bestes Lächeln aufsetzen, so wie man aus dem Akihabara-Viertel in Tokio kennt.
Der Hauptfokus der Messe ist natürlich die Anime-Szene. Viele deutsche und internationale Publisher haben hier ihre Stände in den Hallen um ihre neuesten Serien oder Filme für die deutschen Fans zu präsentieren. Doch nicht nur die deutschen Verleihe, sondern auch die Macher selbst sind zahlreich aus Japan angereist. So gab es Q&A-Panels und Signierstunden von Anime-Größen wie Shinichiro Kashiwada oder Tomohiko Ito. Ebenso sind japanische Musiker nach Bonn gereist, um Fans ihre Musik live präsentieren zu können. Die japanische Sängerin Kanako Ito, die unter anderem das Steins;Gate-Opening gesungen hat, gab Konzerte während der AnimagiC. Eines davon fand am ersten Tag der Convention in Kollaboration mit ZWEI statt, einem japanischen Anime-Rock-Duo.
Auch Zocker kommen auf ihre Kosten
Natürlich dürfen bei einer Convention mit einer solch japanischen Thematik Videospiele nicht fehlen. Diese sind hier zahlreich in mehreren Formen vertreten. Einerseits war Square Enix mit einem Stand vertreten, an dem Besucher Spiele aus dem aktuellen Line-Up anspielen konnten. Allerings gab es leider wenig neuen Content, diesen heben sich der Publisher für größere Messen wie die Gamescom auf. Am Final-Fantasy-XV-Stand konnte man aber zum ersten Mal in Deutschland die Titan-Demo anspielen, die zuvor bei der E3 in Los Angeles präsentiert wurde.
Zudem durfte man als Besucher auch probeweise nach Ishgard reisen, die fiktionale Welt der neuen Erweiterung „Heavensward“ für Final Fantasy XIV. Auch Bandai Namco ließ es sich nicht nehmen, in der Beethovenhalle das neue Line-Up zu präsentieren. Der japanische Publisher hat nämlich einige Anime-basierte Spiele in seinem Angebot: „One Piece: Burning Blood“ und „Sword Art Online: Hollow Realization“ waren unter anderem anspielbar.
In der „Games-Zone“ haben die Besucher die Möglichkeit, sich mit ihren Freunden in verschiedenen Videospielen aus der Vergangenheit zu messen. Besonders beliebt, wie in jedem Jahr, war die Kampfspiel-Serie Super Smash Bros. aus dem Hause Nintendo. Wer jedoch zu viel von Videospielen hat, kann diese im „Bring & Buy“-Bereich auch gegen eine kleine Gebühr verkaufen.
Entspannter Anime-Treff am Rhein
Insgesamt besticht die Convention durch ihre entspannte und freundliche Atmosphäre. Für Anime-Fans und Cosplayer aus der nähreren Umgebung ist die AnimagiC sicherlich eine tolle Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten zu treffen. Eine Großzahl an japanischen Gästen, die an Anime und Manga mitgewirkt haben, verleihen der Convention Flair. Wir wünschen uns für die nächsten Jahre, dass das Team der AnimagiC ein bisschen mehr Frische ins Konzept bringt. Die Events und der Aufbau der Location haben sich seit 2 oder 3 Jahre nicht sehr geändert. Mit frischen Ideen würde man sicherlich die Convention etwas individueller gestalten und sich von den anderen deutschen Conventions abheben.
Leider wird ab nächsten Jahr die AnimagiC nicht mehr in Bonn stattfinden. Möglicherweise aufgrund des relativ kleinen Geländes an der Beethovenhalle wird die Convention nach Mannheim umziehen. Das ist schade für die Fans aus der Bonner Umgebung, doch die Düsseldorfer „DoKomi“-Convention ist sicherlich eine angemessene Alternative zur AnimagiC.