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Angeschaut! Wish Upon the Pleiades

Jahr 2015
Animation Gainax
Publisher Anime House
Release 29.07.2016
Genres Magical-Girl
Action
Comedy
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Ein wenig Werbung kann nie schaden, dachte sich wahrscheinlich auch die Automarke Subaru, als sie in Zusammenarbeit mit dem Animationsstudio Gainax einen kurzen Anime namens Wish Upon the Pleiades erstellt haben. Dieser handelt nun nicht, wie vielleicht erwartet wird, von Autos, sondern von einer Gruppe Schülerinnen, die sich dank eines Aliens verwandeln können. Das Lustige daran sind die eingebauten Elemente und Anspielungen auf die Automarke wie zum Beispiel die Motorengeräusche, die die Flugbesen der Damen von sich geben oder der Name der Protagonistin.

Während die ursprüngliche Serie aus dem Jahre 2011 lediglich aus vier Episoden bestand und exklusiv online ausgestrahlt wurde, entstand letztes Jahr eine zwölfteilige Serie daraus, die mehr aus der Idee macht und weiter auf die Charaktere eingeht. Seit Ende Juli sind die magischen Mädchen dank Herausgeber Anime House übrigens auch in Deutschland auf DVD und Blu-ray unterwegs. Wir haben einmal einen Blick auf die ersten drei Folgen des Animes geworfen!

Fünf magische Mädchen im Sternenmeer

Wish Upon the PleiadesAls Subaru sich auf den Weg zur Schule begibt, ahnt sie nicht, wie seltsam dieser Tag für sie werden wird. Erst verwandelt sich die Sternwarte in einen blühenden Garten, in dem Subaru einen geheimnisvollen Jungen trifft, und im Anschluss stiehlt ein komisches Wesen ihren Kompass. Als sie das Wesen verfolgt, stolpert sie in einen Raum, der eigentlich für normale Menschen versiegelt ist und trifft dort auf vier Mädchen in Magical-Girl-Outfits. Was es mit all dem auf sich hat? Das würde Subaru auch zu gerne wissen, zumal auch ihre Kindheitsfreundin Aoi mit von der Partie ist.

Es stellt sich schon bald heraus, dass es sich bei dem Wesen um einen Außerirdischen handelt, der unfreiwillig auf der Erde gelandet ist. Fragmente des Antriebes seines kaputten Raumschiffes sind in alle Himmelsrichtungen verstreut und so verleiht er den fünf Schülerinnen magische Kräfte, damit sie für ihn die Teile suchen und einsammeln. Die Aufgabe stellt sich als schwieriger heraus als erwartet und zu allem Überfluss gibt es da noch eine Person, die sich den magischen Mädchen jedes Mal in den Weg stellt und ihnen die Fragmente vor der Nase weg schnappt.

In den ersten drei Folgen passiert noch nicht wirklich viel, aber sie geben einen guten ersten Eindruck auf das Setting, die Charaktere und vor allem darauf, wie Subaru und Aoi zueinander stehen. Leider wirkt hierbei so gut wie alles noch ein wenig stereotypisch und flach, weil einmal mehr die Grundformel für das Magical-Girl-Genre verwendet wird und der Anime in diesem Punkt bislang nichts Besonderes an sich hat.

Es gibt mal wieder eine Gruppe von Schülerinnen, die von einem nicht menschlichen Wesen auserwählt werden, eine Aufgabe zu erfüllen und ihr Gegenspieler ist eine männliche Person. Dazu lassen sich die Damen entsprechend diversen Stereotypen und einem Farbschema zuweisen. Es ist auffallend, allerdings trotzdem nicht unbedingt als negativ anzusehen, weil die Charaktere allesamt liebenswert herübergebracht werden und für genügend Unterhaltung sorgen. Ganz interessant ist zudem die benutzte Thematik über Astronomie und die mit eingestreuten Sci-Fi-Elemente.

Begleitet wird Wish Upon the Pleiades von einem farbenfrohen, hellen Stil und zum Großteil hübschen Animationen. Hierbei wird vor allem Wert auf die Hintergründe und Effekte gelegt, die gerne einmal zum Staunen einladen. Etwas wackelig und fehl am Platz wirken hingegen die vereinzelt benutzten CG-Elemente, die Anwendung in Flugeinlagen und Kampfszenen finden. Nicht immer fügen sich die Charaktermodelle gut in den Hintergrund ein und stechen deswegen etwas negativ hervor. Davon einmal abgesehen gibt es am Design und der Optik nichts zu kritisieren, auch die Bildschärfe ist von hoher Qualität.

Die deutsche Veröffentlichung

Subaru Samira Jakobs
Aoi Anna Gamburg
Hikaru
Charlotte Uhlig
Nanako Rieke Werner
Itsuki Anne Ballhaus
Minato Konrad Bösherz

Bei der deutschen Synchronisation klingt kein Sprecher fehlbesetzt, aber hin und wieder gibt es leider doch Stellen, wo Betonungen falsch oder nicht stark genug gesetzt werden, was vor allem bei Anna Gamburg, der Sprecherin von Aoi, auffällig ist. Anne Ballhaus sticht mit ihrer wirklich niedliche Stimme für Itsuki dagegen sehr positiv hervor. Insgesamt hellere und teils etwas quietschige Stimmen haben die japanischen Sprecherinnen, selbst der Junge Minato wird hier von einer Frau gesprochen und klingt dadurch um einiges femininer als in der deutschen Synchronisation. Von der Tonqualität her sind beide Synchronisationen einwandfrei, ohne störendes Rauschen oder Knistern.

Wie auch schon bei Danmachi macht Anime House wieder Gebrauch von etwas kreativeren Texten im Dub. Dies hat im Falle von Wish Upon the Pleiades sowohl positive als auch negative Seiten an sich. Es gibt Begriffe, wie zum Beispiel ‚Chefchen‘, die sich gut einfügen und auch besser zum deutschen Sprachgebrauch passen, allerdings wird nicht selten zu frei übersetzt und es kommt sogar vor, dass Dinge gesagt werden, die nie im Original vorkommen. Ein Beispiel dazu wäre eine Szene in Folge zwei, in der es um die Freundschaft um Subaru und Aoi geht. Im Dub sagt Minato an der Stelle „Ich hab noch eine Idee, hörst du? Wir könnten Freunde werden.“, während die Untertitel „Hab etwas Geduld… dann wird die Freundschaft schon wachsen.“ anzeigen. Ja, der Dub ist hier komplett falsch, was eigentlich nicht passieren sollte.

3CC20DC3-DF80-403C-A794-DAAB09BA52F8_zpskr1a971mSelbst die deutschen Untertitel enthalten in einigen Fällen kleinere Fehler. Einmal wurde durch eine Fehlübersetzung der Sinn eines ganzen Satzes verdreht. Es ist schon irgendwie schade, wenn die englischen Untertitel auf einer deutschen Anime-Blu-ray eine richtigere Übersetzung anbieten als die deutschen Untertitel. Angezeigt werden die Untertitel in weißer Schrift mit einer schwarzen Umrandung.

Ausgestattet ist die erste Wish-Upon-the-Pleiades-Blu-ray mit einem Wendecover und zwei hübschen Postkarten (gezeichnet vom Mangaka Anmi). Außerdem ist ein 14-seitiges Booklet mit Zeichnungen, Entwürfen und wissenswerten Informationen enthalten. Auf der Blu-ray befindet sich zudem eine Karaoke-Version des Openings, ein Kurzvideo zum Synchro-Workshop der Connichi 2015 und ein paar Trailer.

Fazit

Von den ersten drei Folgen her wirkt Wish Upon the Pleiades wie eine weitere, typische Magical-Girl-Serie, die nicht wirklich viel neu macht. Interessant ist allerdings die Verwendung von Astronomie und Sci-Fi-Elementen, die wahrscheinlich auch noch im späteren Verlauf eine wichtige Rolle spielen werden. Die Charaktere sind allesamt stereotypisch, aber liebevoll gestaltet und unterhaltsam mitanzusehen. Zudem besteht hier ein hoher Niedlichkeitsfaktor, der gut mit der Optik und hellen Farbwahl zusammen passt. Wer also Anime-Serien mit niedlichen Mädchen in der Hauptrolle mag, der ist hier schon einmal an der richtigen Adresse.

Auch vom Optischen her kann der Anime sich sehen lassen, wenn man mal von den etwas seltsamen CG-Einlagen absieht. Leider sind sowohl der deutsche Dub als auch die deutschen Untertitel nicht frei von Fehlern und es kommt sogar vor, dass sich Dinge dazugedichtet werden, die im Original nie gesagt werden. Eine klare Empfehlung kann an dieser Stelle allerdings nicht ausgesprochen werden, da drei Folgen einfach nicht genug sind, um sagen zu können, ob der Anime sich insgesamt lohnen wird. Er macht allerdings bis zu diesem Punkt keinen schlechten Eindruck und man möchte gerne mehr über die Charaktere und die Situation erfahren.

Technische Daten & Extras

  • Laufzeit: ca. 80 min (Episode 1 – 3)
  • Bild: 1080p, 16:9 -1.77:1
  • Audio: Japanisch (DTS-HD 2.0), Deutsch (DTS-HD 2.0)
  • Untertitel: Deutsch, Englisch (weiße Schrift, schwarzer Rand)
  • Bonusmaterial: Karaoke-Version des Openings, Synchro-Workshop Connichi 2015, Trailer
  • Extras: Wendecover, Booklet, zwei Postkarten
  • Altersfreigabe: ab 6