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Im Test! Grand Kingdom

Im Juni 2015 enthüllte das japanische Magazin Famitsu das strategische Rollenspiel Grand Kingdom für PlayStation 4 und PlayStation Vita. Entwickelt wurde der Titel von Tomohiko Deguchi, einst in leitender Position bei der Arbeit an Grand Knights History. Die beiden Videospiele sind sich ähnlich, doch zwischen ihnen gibt es keine Verbindungen, die auf der Geschichte oder Spielmechanik beruhen könnten.

Anfang Januar 2016 erfuhren wir von der bevorstehenden Lokalisierung. Eine große Bedeutung liegt auf dem besonderen Multiplayer-Modus in diesem Spiel, der die einzelnen Kampagnen der Hauptgeschichte und Nebenepisoden stark bereichert. Es gilt sich einer der vier großen Nationen anzuschließen, die sich dauerhaft im Krieg befinden.

Erwarten euch epische Schlachten auf dem Feld oder verbrennen die Missionen im Feuer der Eintönigkeit? Wir haben uns als Gildenführer erwiesen und unsere Truppen in den Kampf geschickt, um den Titel für euch zu testen.

Der Kampf um die Herrschaft beginnt

Flint und Lillia sind von Beginn an eure treuen Begleiter.
Flint und Lillia sind von Beginn an eure treuen Begleiter.

Vor über hundert Jahren ist das einst blühende Reich Uldein gefallen. Nun beanspruchen die „Four Great Nations“ die Herrschaft über den Kontinenten Resonail. Die Kämpfe werden nicht mehr von treuen und ehrenhaften Rittern ausgetragen, stattdessen verkaufen Söldner ihre Kampfkraft an den Höchstbietenden.

Ihr seid der Anführer einer Söldnereinheit und führt die Truppen durch das Land, welches von den Schlachten gezeichnet ist. Gegner und Hindernisse blockieren euren Weg, während ihr Aufträge löst, die sparsam von jeder Nation verteilt werden. Auf diesem Weg ergründet ihr das Geheimnis, das sich um den Untergang des einst mächtigen Reiches rankt.

Zu Beginn des Spiels schlüpft ihr in die Rolle einer unsichtbaren und namenlosen Person, die niemals in den Gesprächen als Avatar abgebildet wird. Alle Momente erlebt ihr aus den Augen des Charakters. Habt ihr euch für einen Namen und für einen Titel für eure Gilde entschieden, geben sich Flint und Lillia zu erkennen, die euch von nun an bis zum bitteren Ende mit Hinweisen unterstützen werden. Eure Hauptaufgabe liegt darin, als frischer Anführer eure Truppen zu befehligen. Nach den ersten Missionen landet ihr dabei allerdings in einem viel größeren Konflikt, der alle vier großen Reiche gleichermaßen bedroht.

Ein Anführer der Anfänger

Von der Basis aus beginnen alle eure Operationen.
Von der Basis aus beginnen alle eure Operationen.

Zugeben, eine kleine Armee von Söldnern anzuführen, ist nicht einfach. Aus diesem Grund wird der erste Kampf von einem ausführlichen Tutorial begleitet, welches euch in die Grundlagen des Kampfsystems einführt. Alle Schlachten, auch die im Multiplayer, laufen rundenbasiert ab, sodass ihr immer Zeit habt, eure Schritte zu planen.

Das Geschehen seht ihr aus einer ungewöhnlichen Perspektive, nämlich von der Seite. Die Schlachtfelder sind in die Länge gezogen, links stehen eure Figuren und rechts die feindlichen Gegner, die aus Soldaten oder Monstern bestehen können. Unten seht ihr eine Leiste, welche die Reihenfolge angibt, die durch die Werte für Agilität bestimmt wird.

Seid ihr am Zug, unterscheiden sich die Befehle für die Einheit in Abhängigkeit davon, ob es sich um einen Nahkämpfer handelt oder nicht. Führt die Figur eine Waffe, die sich für den Nahkampf eignet, muss sie sich zu ihrem Gegner bewegen. Eine Leiste, die in diesen Moment auftaucht, wird durch jeden Schritt verbraucht. Leert sich die Anzeige komplett, ist es nicht mehr möglich, in dieser Runde noch einen Laufschritt zu tätigen.

Hat man sich mit der Entfernung verschätzt oder einen Fehler begangen, kann der komplette Laufweg gelöscht werden, damit ihr einen anderen Pfad probieren könnt. Auf dem Schlachtfeld sind drei farbige Linien angebracht, auf denen man laufen und zwischen denen man wechseln kann, sofern kein Söldner oder Objekt den Weg versperrt.

»Alle Schlachten, auch die im Multiplayer, laufen rundenbasiert ab, sodass ihr immer Zeit habt, eure Schritte zu planen.«

Andere Klassen wie Magier oder Schützen greifen aus der Ferne an und müssen nicht unbedingt bewegt werden. Aktiviert ihr ihre Angriffe, zeigt eine schattierte Veränderung auf dem Boden an, wo die Attacke einschlagen wird. Praktisch ist, dass Fernkämpfer unabhängig von ihrer Linie aus andere Linien erreichen können.

Ihr erstellt eure Truppe und baut Objekte in euer Revier ein.
Ihr erstellt eure Truppe und baut Objekte in euer Revier ein.

Die verschiedenen Techniken werden zuerst drei verschiedenen Tasten zugeordnet. Später kann man ein Untermenü aufbauen, wobei drei weitere Fähigkeiten in das Angebot gelangen, sodass jede Figur bis zu sechs verschiedene Attacken im Kampf ausführen kann. Neue Talente erlernt man durch einen Aufstieg der Stufe. Nur im Gruppenmenü außerhalb der Schlachten kann man Änderungen an der Zusammenstellung der mitgebrachten Techniken ausführen.

In den Missionen, die an die Geschichte gebunden sind, sowie bei Trainingsübungen und im Einzelkampf, befinden sich vier Leute in der Gruppe. Wenn ihr nun die Gegner angreift, müsst ihr achtsam vorgehen. Durch die Möglichkeit von Eigenbeschuss könnt ihr eure eigenen Leute verletzen, wenn diese während der Ausführung einer Attacke im Weg stehen. Ebenso ist es möglich, dass ihr eure Feinde heilt. Farbliche Markierungen sorgen immer dafür, dass ihr genau seht, wo eine Attacke einschlagen wird. Ein wichtiges Ziel in jedem Kampf ist der Tod des gegnerischen Anführers, der sich sofort nachteilig für die Gruppe auswirkt.

Insgesamt stehen in der lokalisierten Fassung zu Beginn direkt 17 Klassen zur Verfügung, die alle ihre individuellen Vor-und Nachteile sowie Techniken besitzen. Zur Heilung könnt ihr im Gefecht nicht auf Gegenstände zurückgreifen, sondern benötigt den Beistand von bestimmten Fähigkeiten, um eure Lebensenergie zu regenerieren. Wird eine Figur aus eurer Gruppe getötet, ist es möglich, ihr Leben zu erhalten, indem ihr eine besondere Kraft in Anspruch nehmt.

Wenn ihr eure Gegner angreift und besiegt, erhaltet ihr Orb-ähnliche Gegenstände, die eine rundliche Anzeige auf der linken Seite auffüllen. Habt ihr bereits zwei dieser Objekte gesammelt, könnt ihr mit ihrem Verbrauch einen tödlichen Treffer abwehren und überlebt einen schweren Angriff. Reduziert ihr dagegen die Energie eines Feindes fast komplett, könnt ihr eines dieser Orbs nutzen, um eine unterstützende Attacke eines anderen Gruppenmitgliedes anzufordern, um diesem Feind den Rest zu geben. Alle Orbs, die nach einer Auseinandersetzung übrig bleiben, heilen um einen bestimmten Prozentsatz die Lebenspunkte eurer Gruppe. Je mehr Orbs ihr also spart, desto größer ist der Gewinn an neuer Energie.

Dann seid ihr auch schon bereit für den ersten Kampf.
Dann seid ihr auch schon bereit für den ersten Kampf.

Besondere Techniken der Söldner sind in einer Mission nur begrenzt einsetzbar. Ein Zähler zeigt euch an, wie oft ihr diese Attacke noch benutzen könnt. Bestimmte Gegenstände oder der Besuch bei einer Heilerin außerhalb der Kämpfe können die Anzahl dieser Attacken wiederherstellen.

Nach einem Kampf werdet ihr in der Geschichte mit Gold, Erfahrungspunkten und Objekten belohnt. Erreicht ein Söldner die nächste Stufe, müsst ihr die erhaltenen Punkte auf die verschiedenen Statuswerte verteilen, um ihn zu stärken und neue Fertigkeiten zu erhalten.

Zunächst vermag das Kampfsystem ungewohnt zu sein. Die Ansicht ist ungewöhnlich und es dauert einige Kämpfe, bis man verstanden hat, auf welchem Weg man seine Kameraden nicht angreift. Auch wenn man sagt, dass ein großer Wert auf dem Multiplayer liegt, in Wahrheit kämpft ihr nie direkt gegen andere Spieler, sondern eine KI steuert ihre ausgerüsteten Truppen. Somit tretet ihr nur gegen den Computer an, der nicht immer intelligent seine Züge plant. In manchen Situationen betritt er selbst seine gelegten Fallen, was euch den Kampf erleichtert. Dennoch kann man nicht davon sprechen, dass die Kämpfe langweilig ablaufen, allerdings können sich die Auseinandersetzungen etwas in die Länge ziehen.

Es ist möglich, den Ablauf des Gefechts zu beschleunigen, aber in manchen Fällen muss man doch etwas länger auf das Ergebnis warten. Hat man sich an die Perspektive und an das System gewöhnt, genießt man ein flüssiges Kampfgeschehen in einer 2D-Ansicht. Allerdings muss man an einigen Stellen darauf achten, seine Kameraden nicht zu verletzen. Die Gefahr ist vor allem dann groß, wenn ein Objekt die Sicht verdeckt.

Der Kampf auf dem Schlachtfeld

Begebt ihr euch von eurer Basis in den Kampf, erwartet euch in allen Missionen ein Schlachtfeld, was sich vom Aufbau ähnelt und an ein Spielbrett erinnert. Die Personen und Gegner erinnern an Schachfiguren. Ihr hüpft von einem Punkt zum nächsten, um euren Auftrag zu erfüllen. In der Geschichte müsst ihr immer auf das Verstreichen der Tage achten, da ihr euer Ziel innerhalb einer bestimmten Zeit erreichen müsst. Jeder Schritt und jede Runde in einer Schlacht lassen einen Tag vergehen.

Die Schlachtfelder gleichen Spielbretter.
Die Schlachtfelder gleichen Spielbretter.

Nun befinden sich nicht nur Feinde auf den Feldern, sondern auch Gefahren wie Gewitter oder Treibsand. Gelangt ihr auf ein solches Feld, müsst ihr entscheiden, ob ihr es schnell auf Kosten eurer Lebensenergie überquert oder Vorsicht walten lasst und einige Tage wartet, bis ihr das Hindernis sicher überwinden könnt. Berührt ihr ein feindliches Symbol, kommt es automatisch zu einem Kampf.

Jeder Sieg bringt euch TP, mit denen ihr Feld-Fähigkeiten verwendet. Diese beziehen sich individuell auf die Söldner und können Lebensenergie herstellen, Hindernisse sofort bewältigen oder gegnerische Einheiten belasten. Einige Truhen sind verschlossen und können nur mit dem Einsatz von TP geöffnet werden. Wenn es ganz eng für eure Gruppe wird, solltet ihr einen Heiler aufsuchen, die auf dem Feld markiert sind, oder Gegenstände aus eurem Beutel verwenden. Der Inhalt des Beutels ist festgelegt, somit werden die verbrauchten Objekte nach jeder Mission wieder aufgefüllt, allerdings werden die gefundenen Items, die zusätzlich in den Beutel gelangen, nach Erledigung des Auftrages verkauft.

»Hat man sich an die Perspektive und an das System gewöhnt, genießt man ein flüssiges Kampfgeschehen in einer 2D-Ansicht.«

Wenn ihr in den größeren Kampagnen viele Kämpfe bestreitet, verletzt werdet oder kurzzeitig K.O. geht (nach einem Kampf werden tote Einheiten automatisch wiederbelebt, sofern die Gruppe einen Sieg erringt), reduziert sich die Moral der Truppe. Liegt diese nur noch bei 20 Prozent oder tiefer, kassiert eure Gruppe Nachteile für die Kämpfe. Verbringt ihr auf einem Feld mehrere Tage, erholt sich die Anzeige. Auch Gegenstände oder Heilerinnen sorgen für eine Erholung der Moral.

Auf der Karte seht ihr viele Felder mit besonderen Ereignissen wie Fallen, Truhen oder Materialien, die ihr abbauen könnt. Es gibt versteckte Wege, die euch zu schönen Belohnungen führen, doch behaltet immer den Ablauf der Tage im Auge. Sinken die Tage auf Null, verliert ihr die Mission, ebenso, wenn eure Gruppe komplett sterben sollte.

In vielen Bereichen lauern tödliche Gefahren.
In vielen Bereichen lauern tödliche Gefahren.

Auch wenn der grobe Aufbau durch die Form eines Brettes sich in allen Missionen ähnelt, sorgen die individuellen Gestaltungen für Abwechslung und Spannung. Ihr müsst euren Weg genau planen und immer überlegen, ob sich ein Umweg zu einer Truhe lohnt. In den Trainingsmissionen gibt es Gebilde, die einer Stadt ähneln und in denen ihr Händler findet, die euch Gegenstände verkaufen, die ihr ansonsten nicht findet.

Zu Beginn sind die Wege noch einfach gegliedert, doch später seht ihr nur noch Bruchstücke der Pfade, die durch geheime Abkürzungen verbunden sind. Für Abwechslung sorgen Beschützermissionen, in denen ihr bestimmte Felder vor der Begegnung mit Feinden bewahren müsst. Ein Zeichen zeigt euch immer, wo sich euer nächstes Ziel befindet, sodass ihr immer einen Überblick behaltet. Auch wenn die Tage in den Missionen, die mit der Geschichte verbunden sind, ablaufen, so bleibt das Spiel immer sehr fair und lässt euch viel Spielraum, wobei man allerdings nie trödeln sollte.

Wir spielen Krieg in Resonail

In Resonail herrschen die vier Großmächte Landerth, Valkyr, Fiel und Magion. Ihr schließt euch für eine ausgesuchte Anzahl an Kriegen einer Nation an und vertretet dieses Land. Der Krieg befindet sich im ständigen Wandel und somit wechselt euer Feind. Einen Krieg könnt ihr selbst austragen oder eine eurer Truppen als Avatar aussenden, die automatisch im Hintergrund gegen andere Spieler kämpft.

Das Schlachtfeld im Krieg ist ähnlich aufgebaut wie in den Missionen, zu den Fallen gesellen sich Festungen, die ihr stürzen müsst. Alle feindlichen Soldaten lösen einen Kampf aus, in den Befestigungen der Gegner kämpft ihr drei Schlachten direkt hintereinander, wobei ihr zwischendurch die Möglichkeit habt, eure Mitglieder zu heilen. Im Krieg werden andere Gegenstände eingesetzt als in den Missionen, zudem bekommt ihr Royals, die Währung, die man in den Hauptstädten verwendet.

Jede Klasse besitzt individuelle Kampftechniken.
Jede Klasse besitzt individuelle Kampftechniken.

Gewinnt ihr einen Schlachtzug, werdet ihr mit wertvollen Belohnungen ausgestattet. Ist die Zeit der Kriege vorbei, könnt ihr euch einer anderen Nation anschließen. Gefallen euch die Ergebnisse des aktuellen Landes nicht, könnt ihr gegen eine Strafgebühr den Vertrag vorzeitig beenden.

Steht ihr unter Vertrag bei einem Reich, dürft ihr die Hauptstädte besuchen. Eine Ausnahme sind die Städte der Feinde. An diesen Orten sprecht ihr über Menüs mit einigen Bewohnern, könnt das Schloss besuchen, wenn ihr für dieses Land in den Krieg zieht, und im Laden Gegenstände mit Royals erwerben. Zudem gibt es Schmiede, die aus Blaupausen und Materialien, die ihr in den Missionen findet, neue Waffen und Rüstungen erstellen. In den Unterkünften der Soldaten besprecht ihr die nächsten Kriegszüge, gebt Schätzungen ab oder spendet Materialien, um das Angebot des Ladens und eure Kriegsgeschütze für das Feld zu verbessern.

Das Menü außerhalb der Kämpfe bildet die Basis. Hier heuert ihr neue Mitglieder für Gold an, kauft Gegenstände im Basisladen, dessen Angebot ab einem Punkt nicht mehr erweitert wird, sammelt Informationen über andere Spieler und sucht euch eine Mission aus. Neben der Handlung könnt ihr im Einzelspieler-Modus einen Auftrag für ein Land erledigen, einen Wettkampf bestreiten oder einfach nur eure Truppe trainieren. Im Trainingsmodus bereist ihr je nach Stufe die verschiedenen Regionen der Welt, sucht nach Materialien und vernichtet besondere Gegner. Der Spielstand befindet sich auf einer Datei und wird automatisch gesichert, wenn ihr das Spiel verlasst. Bedauerlicherweise ist es nicht möglich, den Spielstand zu speichern, wenn man sich in einer Mission befindet.

»Für die Erledigung aller Handlungsmissionen wird man um die 50 bis 60 Stunden brauchen, dazu kommen der Krieg sowie die Trainings- und Einzelmissionen.«

Ihr lest sicherlich schon aus diesen Worten heraus, dass Grand Kingdom einen massiven Inhalt bietet. Die Geschichte wird in zwölf Episoden erzählt, anschließend hat man Zugriff auf Nebengeschichten der vier Großmächte, die allesamt auch noch einmal zwölf Missionen beinhalten. Dazu könnt ihr Stunden im Krieg verbringen und eure Truppen im Trainingsmodus trainieren und Materialien suchen, um eure Ausrüstung zu verstärken.

Das Ziel, starke Söldner zu produzieren, sollte auch ganz vorne liegen. Ab der Stufe 20 könnt ihr eine Rolle nutzen, die zwar das Level auf Eins reduziert, aber eine Eignung um eine Stufe erhöht. Je höher eine Begabung ist, desto schneller könnt ihr diesen Wert leveln. Auf Dauer gesehen können die ausgetragenen Kämpfe repetitiv wirken, auch wenn es möglich ist, das Schlachtfeld mit Fallen und hilfreichen Objekten auszustatten. Vielleicht hätte ein richtiger Online-Multiplayer-Modus, in dem man direkt gegen andere Spieler kämpft, an dieser Stelle für mehr Abwechslung gesorgt.

Hübsche Soldaten in einer 2D-Umgebung

Sind die Aufgaben zu schwierig, könnt ihr eure Söldner trainieren.
Sind die Aufgaben zu schwierig, könnt ihr eure Söldner trainieren.

Die grafische Gestaltung erinnert durch die gezeichneten 2D-Illustrationen an die Spiele von VanillaWare, allerdings wird die Qualität des Studios nicht ganz erreicht. Nach Belieben kann man seine Figuren anpassen, sie werden in den Schlachten passend animiert und ihr Aussehen verändert sich je nach getragener Rüstung. Die Feinde sind ebenfalls mit vielen Details versehen und bewegen sich je nach Angriff anders. Leider bedient man sich im Bereich der Monster nur einigen Sprites, die später farblich abgeändert werden.

Die Effekte in den Kämpfen werden entsprechend durch die Attacken erzeugt. Einige Zaubersprüche fallen kaum ins Auge, andere wiederum sind imposanter animiert. Charmant sind die gezeichneten Hintergründe, die sich entsprechend der Umgebung verändern. Erlebt man einen Dialog, werden actionreiche Szenen in Form von Bildern gezeigt, die Figuren stehen dabei im Vordergrund und verändern situationsbedingt ihre Mimik. Der Soundtrack passt sehr gut zu den gezeigten Ereignissen und erzeugt immer wieder die richtige Atmosphäre. Die meisten Stücke geben den nötigen Schub, um heroische Heldentaten zu vollbringen. Ihr habt zudem die Wahl, ob die Gespräche auf Japanisch oder Englisch vertont werden sollten.

Der Sieg der vier Königreiche

Durch die ungewöhnliche Perspektive hebt sich Grand Kingdom von vielen strategischen Rollenspielen ab in Verbindung mit dem erfrischenden Kampfsystem. Fleißige Strategen dürfen sich auf 17 Klassen freuen, die ganz unterschiedlich auf dem Schlachtfeld gesteuert werden und eine Vielzahl an unterschiedlichen Techniken besitzen.

Es gibt eine Geschichte, die euch durch die Handlungsmissionen begleitet, die später auch etwas interessanter erzählt wird, aber insgesamt sollen euch die Kämpfe unterhalten. Durch die kurzen Einblendungen der Geschichte ist es auch nicht möglich, sich mit einer Figur zu identifizieren, allerdings findet man sympathische Charaktere, denen man gerne im Handlungsverlauf folgt.

Ein großer Teil des Spiels beschäftigt sich mit dem Aufbau der eigenen Söldner und der Teilnahme in den Kriegen zwischen den vier Nationen. Sammelt man zwischendurch noch genügend Materialien, kann man seine Ausrüstung verstärken und verfeinern. Es dreht sich um das Ausführen der Kriege, wobei man gegen die Gruppen anderer Spieler kämpft, die allerdings von einer KI gesteuert werden. Durch den ähnlichen Ablauf kann die Spielmechanik nach einer Zeit repetitiv werden. Das merkt man vor allem dann, wenn man sich an einem Tag stundenlang mit dem Spiel beschäftigt.

Für die Handlungsmissionen benötigt ihr viel Zeit, da man innerhalb dieser Aufträge den Spielstand nicht sichern kann. Verliert ihr eine Mission, behaltet ihr die gesammelte Erfahrung und auch die Materialien. Die Schwierigkeit kann man hierbei nicht anpassen. Sind die ersten Quests noch einfach gestaltet, warten später fiese Überraschungen auf euch. Wenn ihr dann sterbt, ist es meistens der letzte Kampf, der euch aus dieser Mission befördert, die ihr dann komplett wiederholen müsst. Einzelmissionen könnt ihr von der Schwierigkeit her anpassen, um eure Belohnungen zu erhöhen.

Benötigt ihr ein strategisches Rollenspiel, in dem der Kampf auf einem größeren Feld ausgetragen wird, solltet ihr euch die Demo zu Grand Kingdom laden und ausprobieren. Die ersten Eindrücke zeigen euch, ob ihr mit diesem Kampfsystem zurecht kommt. Da es durchaus kniffelige Passagen gibt, kann man Veteranen diesen Titel empfehlen. Neulinge müssen vielleicht ihre Gruppe für bestimmte Missionen trainieren, was im Krieg sehr schnell vonstatten geht. Der Inhalt des Spiels ist riesig. Für die lokalisierte Form hat man sich dafür entschieden, die kostenpflichtigen DLCs aus Japan (fünf weitere Klassen, Missionen der vier Großmächte) in das Paket für den Westen zu packen.

Für die Erledigung aller Handlungsmissionen wird man um die 50 bis 60 Stunden brauchen, dazu kommen der Krieg sowie die Trainings- und Einzelmissionen. Das Studio Monochrome hat mit diesem Titel ein unterhaltsames Abenteuer für PlayStation 4 und PlayStation Vita erschaffen, besonders für Spieler, die nicht unbedingt eine tiefe Erzählung benötigen, sondern ihre Figuren gerne ausbauen und ihre Kräfte gegen andere Spieler messen. Für diese Leute bietet Grand Kingdom einen stundenlangen Spielspaß mit vielen Herausforderungen. Allerdings verzögern die immer wiederkehrenden Ladezeiten den Spielfluss.

Story: Ihr beginnt als Anführer einer Truppe mit leichten Aufgaben, bis die Welt von einem anderen Königreich bedroht wird. Die Erzählung ist nicht sehr originell, aber kann zu den geführten Kämpfen begleitend unterhalten.

Gameplay: In diesem strategischen Rollenspiel werden die Kämpfe aus einer Seitenansicht gezeigt. Da es Friendly Fire gibt, müssen die Attacken genau geplant sein.

Grafik: Wunderschön gezeichneter 2D-Stil, der allerdings nicht ganz an die Qualität von VanillaWare heran reicht. Die Sprites für die Monster werden oft, mit farblichen Veränderungen, wiederverwertet. Animationen sind dagegen gelungen und es steckt viel Liebe in den Details.

Soundtrack: Passend zum Spiel und er erzeugt immer die richtige Atmosphäre, ohne jemals eintönig zu klingen. Es gibt eine englische und japanische Tonspur.

Sonstiges: Eine Onlineverbindung ist für viele Missionsarten notwendig, allerdings wird für den Multiplayer kein PlayStation Plus benötigt. Die Kämpfe finden immer gegen die KI statt. In der lokalisierten Form sind DLCs, die in Japan kostenpflichtig waren, als Zugabe enthalten (fünf weitere Klassen, zwölf Handlungsmissionen pro Nation).

Wenn ihr dazu einen visuellen Eindruck sehen möchtet, findet ihr ein entsprechendes Video auf YouTube: