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Fumito Ueda über die Erzählkunst von The Last Guardian

Die Erwartungen an The Last Guardian sind groß, vor allem nach der langen Entwicklungszeit und dem großen Hype um die Neuenthüllung bei der letztjährigen E3 2016. Nach ICO will Fumito Ueda auch mit The Last Guardian einen Titel erschaffen, der Spieler zu Tränen rühren kann. Mit welchen Methoden Fumito Ueda dies erreichen will, erklärte er in einem Interview mit Corey Brotherson dem PlayStation Blog.

Trico und der kleine Junge werden keine gemeinsame Sprache haben. Bilder sind deshalb für The Last Guardian von großer Bedeutung. „Sie können nur mithilfe von Gesten, Bewegungen und Reaktionen kommunizieren. Deswegen war die visuelle Erzählweise die beste Methode, um die Geschichte zu präsentieren“, sagt Ueda. Dennoch wird es auch Stimmen im Spiel geben: „Zu Beginn des Spiels spricht eine Erzählerstimme, die dem älteren Selbst des Jungen gehört“, erklärt Ueda-san. „Das hilft, etwas Kontext zu schaffen, da der Großteil der Kommunikation nonverbal stattfindet, und man erhält dadurch als Spieler eine gewisse Nähe zu dem Jungen, da man direkten Zugang zu seinen Gedanken bekommt. Zudem ist es hilfreich, um dem Spieler auf natürliche Weise Hinweise, Informationen und Erklärungen zu geben.“

Uedas Ziel ist es natürlich auch, Spieler und den Charakter zu vereinen. „Eines meiner Lieblingselemente des Spiels sind die ‚Heureka!’-Momente, wenn der Junge versucht, Trico etwas zu erklären und dieser es endlich versteht“, sagt Ueda-san. „Das schafft nicht nur eine Bindung zwischen den Charakteren, sondern stellt auch eine Verbindung zu euch als Spielern her, weil ihr dieselben Erfolgsmomente feiert wie der kleine Junge.“

Neben der Vereinigung von Spieler und Charakter ist natürlich die Beziehung zu Trico von essentieller Bedeutung. „Ihre sich entwickelnde Bindung ist ein Hauptthema des Spiels“, erklärt Ueda-san. „Aber der große Unterschied zwischen dieser Beziehung und denen in ICO und Shadow of the Colossus ist, dass die zwischen dem Jungen und Trico viel dynamischer und kontrastreicher ist. Vom ersten Moment des Spieles an ist sich der Junge nicht sicher, ob Trico ein Freund oder Feind ist und man versucht sofort, herauszufinden, wie man die Kommunikationslücke überwinden kann. Aber anders als bei den geradlinigen Beziehungen wie in ICO und Shadow of the Colossus wird man hier dramatische Höhen und Tiefen innerhalb der Beziehung erleben…“

Aus ICO und Shadow of the Colossus kennen wir beängstigende Gegner unterschiedlicher Formen. Wie wird dies in The Last Guardian aussehen? Wer ist der Gegner von Trico und dem Jungen? „Partnerschaft“, meint Ueda-san lächelnd. „Da der Junge über keine Kampffertigkeiten verfügt, muss er mit Trico zusammenarbeiten, um die Bedrohungen zu überwinden.“

„In ICO fokussierten wir uns mehr auf die Rätselelemente beim Schutz von Prinzessin Yorda. In Shadow of the Colossus unterdessen setzten wir den Fokus darauf, euch anzutreiben, mit allen Mitteln die Kolosse zu besiegen. In The Last Guardian haben wir die sich verändernde Beziehung zwischen dem Jungen und Trico untersucht – und die Herausforderungen, die sich dadurch stellen, während man die Geheimnisse des Spiels aufdeckt. Aber das gelingt uns auch in den ruhigen Momenten des Spiels. Ohne diese friedlichen Pausen wären wir wahrscheinlich nicht in der Lage gewesen, die unterschiedlichen Nuancen und Entwicklungsschritte ihrer Beziehung, aber auch die Momente des Erfolges zu untermalen.“

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