Auf dem diesjährigen Post-E3-Event bei Nintendo of Europe in Frankfurt wurden neben dem heiß erwarteten The Legend of Zelda: Breath of the Wild auch weitere Spiele präsentiert. Wir waren vor Ort und möchten euch natürlich nicht vorenthalten, was Nintendo noch auf Lager hatte!
Neben den üblichen Verdächtigen The Legend of Zelda: Breath of the Wild und Dragon Quest VII: Fragmente der Vergangenheit, welches in Europa Premiere feiern darf, wurden im Rahmen einer Bühnenpräsentation auch Paper Mario: Color Splash und Mario Party: Star Rush gezeigt. Zum Testen standen unter anderem Sonic Boom: Fire & Ice, Severed und BOXBOXBOY! zur Verfügung. Selbstredend haben wir Hand angelegt und möchten unsere ersten Eindrücke mit euch teilen!
Als Außenstehender liest man oft über den Unmut von Serienfans, die nicht mehr so recht daran glauben, dass in absehbarer Zeit ein vernünftiges Mario Party entwickelt wird. Um es unverblümt und kurz zu machen, scheint Nintendo mit Mario Party: Star Rush genau diese Leute bedienen zu wollen. Die erste Auffälligkeit stellt das Spielbrett dar, welches in viereckige Zellen eingeteilt ist, wobei jede Zelle eben einen Zähler des Würfels bedeutet. Würfelt ihr eine Drei, läuft Mario drei Zellen weiter – in welche Richtung, ist dem Spieler selbst überlassen.
Weiter geht es mit der Tatsache, dass niemand mehr auf den anderen warten muss. Alle Spieler würfeln und bewegen sich im Prinzip zur selben Zeit. Auf Wiedersehen schleppendes Brettspiel, willkommen Tempo und Freude! Über kurz oder lang sollen Spieler wieder Sterne erbeuten. Diesmal allerdings, indem sie den Boss auf der Karte aufsuchen und an einem jeweiligen Mini-Spiel teilnehmen. Erfolg hat jedoch nicht immer der, der auch das Minispiel gewinnt: auf dem Spielbrett sind Münzen verteilt und zehn Münzen bedeuten am Ende des Minispiels einen Stern. Der mit den meisten Sternen gewinnt. Ein Mario Party steht und fällt zu großen Teilen mit den Minispielen und davon gab es nicht allzu viele zu sehen. Dementsprechend bleibt abzuwarten, ob das kommende 3DS-Mario-Party alles besser macht oder hinter den Erwartungen bleibt. Wer den Weg des Geschickten geht und wer eher Goldgräber ist, entscheidet sich hierzulande am 7. Oktober!
Ein weiteres, lediglich auf der Bühne gezeigtes, Spiel ist Paper Mario mit dem Untertitel Color Splash. Der aus Pflanzenfasern bestehende Mario kämpft sich hier, bewaffnet mit einem Hammer, durch die kunterbunte, farbenfrohe Insel namens Prisma (Prism Island). Ziel des Abenteuers ist es, die verlorene Farbe auf die Insel zurückzuholen. Die Spielwelt besteht, wie gewohnt, aus vielen Schichten des Werkstoffs, aus dem auch der Protagonist und der Rest der Welt besteht. Dabei wurde offenkundig Wert auf Details gelegt: überall gibt es etwas zu sehen, der Tiefeneindruck entsteht durch viele, ebenfalls detaillierte Ebenen und auch der Strand mit mehreren Blautönen, welche Wellen darstellen sollen, weiß zu überzeugen. Das Kampfsystem ist rundenbasiert und erfordert ein zusammengestelltes Kartendeck, auf welches während des Kampfes zurückgegriffen wird.
Die Stärke der Karte lässt sich individuell regeln: umso weiter die Karte mit Farbe befüllt wird, desto mehr Schaden richtet sie an. Die Schattenseite: Papier-Mario kann die Farbe auch mal ausgehen. Eine weitere, nette Mechanik ist die Möglichkeit, vorbestimmte Teile der Spielwelt ausschneiden zu können, um Hindernisse zu umgehen. Besser wäre nur gewesen, wenn der Spieler selbst etwas hätte zeichnen können. Rollenspielelemente waren während der Präsentation nicht zu erkennen, jedoch macht das neue Paper Mario auch ohne diese einen ziemlich charmanten Eindruck. Vor allem der permanente Wortwitz weiß das Geschehen aufzulockern. Auch Paper Mario: Color Splash erscheint am 7. Oktober.
Kommen wir zu Sonic Boom: Fire & Ice. Als Teil des Boom-Spin-offs zum Sonic-Franchise muss der neue 3DS-Ableger sicher einiges wiedergutmachen. Das von Sanzaru Games entwickelte Spiel um den beliebten Igel soll auf dem Sonic-Boom-Cartoon basieren, welcher ab dem 4. Juli auch in Deutschland ausgestrahlt werden soll. Im Rahmen der Demoversion wurde nicht allzu viel von der Geschichte preisgegeben, allerdings hat Sonic auch ohne Kontext Spaß bereitet.
Der größtenteils zweidimensional gehaltene Plattformer erlaubt, das temporeiche Gameplay der alten Tage wiederaufzunehmen. Neben dem Story-Modus warten spaßige Level auf den Spieler, in welchen Rennen auf Zeit im Vordergrund stehen. Auch Minispiele im Stile der Temple-Run-Titel stehen dem Spieler zur Verfügung. Neben Sonic sind auch Tails, Knuckles, Sticks und Amy spielbar, wobei jeder Charakter eigene, spezielle Kräfte besitzt. So schießt Tails beispielsweise Laser, Sonic kann über kurze Distanzen spurten und mit Amy kommen Spieler in den Genuss von Hammer-time! Vorwegnehmen lässt sich auch, dass einige Endgegner beide Bildschirme von Nintendo 3DS beanspruchen und Charaktere im fliegenden Wechsel zusammenarbeiten müssen, um diese zu besiegen. Sonic Boom: Fire & Ice erscheint hierzulande am 27. Oktober für Nintendo 3DS.
Mit Severed veröffentlichen die kreativen Köpfe hinter Guacamelee! den zweiten Titel für die aktuelle Nintendo-Heimkonsole. Während die DrinkBox Studios mit Guacamelee! einen farbenfrohen und zu keinem Zeitpunkt wirklich dunklen und bösen Plattformer abgeliefert haben, geht Severed einen ganz anderen Weg. In Severed übernehmen Spieler die Rolle einer einarmigen, jungen Frau, die ihren Bruder an eine Art Unterwelt-Monster verloren hat. So macht sie sich im Stile klassischer Dungeon-Crawler von Raster zu Raster auf den Weg, um ihren Bruder zu rächen. Während die Navigation durch die Spielwelt mit dem Steuerkreuz realisiert wird, müssen Spieler während der packenden Kämpfe auf den Touchscreen von Wii U zurückgreifen.
Einige Durchgänge der Minimap sind durch fremdartigen Bewuchs verschlossen und können erst nach dem Aufsammeln bestimmter Schlüssel geöffnet werden. Selbstredend sind diese gut bewacht. Werden Monster durch das Zerschneiden mit dem Finger oder Stylus auf dem Touchscreen besiegt, besteht die Möglichkeit ihre Körperteile einzusammeln, welche wiederum für das Verbessern unterschiedlicher Fähigkeiten herangezogen werden. Was grausam klingt, ist auch ziemlich grausam, aber ehrlich gesagt auch ziemlich spaßig und zieht den Spieler, nicht zuletzt aufgrund des von DrinkBox bekannten Artstyles, in seinen Bann. Severed soll hierzulande noch in diesem Sommer für Wii U erscheinen.
Ein eher kleiner, unauffälliger Titel, welcher auch nicht mit prächtigen Farben glänzen kann, aber trotz dessen Spaß bereitet, war BOXBOXBOY!. Freunde des Vorgängers werden sicherlich auch hier auf ihre Kosten kommen. Der Spieler muss Spielsituationen lösen, die meist mit dem Überqueren von Lücken oder gefährlichen Passagen zusammenhängen. Hierfür stehen unterschiedliche Kisten-Konfigurationen zur Verfügung: je nach Level entweder zwei einzelne Kisten, zwei nach Belieben zusammengesetzte Kisten, vier einzelne Kisten und so weiter. Das monochrome Spielerlebnis sorgt spätestens nach den ersten, gewöhnungsbedürftigen Minuten für Spielspaß, auch, wenn es in der Form vermutlich nichts für stundenlanges Entertainment darstellt. Freunde kniffliger Minispiele müssen sich nicht mehr allzu lange gedulden: BOXBOXBOY! erscheint am 30. Juni im Nintendo eShop.