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Im Test! Hyperdimension Neptunia U: Action Unleashed

Die Hyperdimension-Neptunia-Reihe wird immer größer und scheint, vor allem in Japan, das mächtigste Zugpferd von Idea Factory zu sein. Neben der Hauptreihe gibt es mittlerweile diverse Spin-offs, unter anderem könnt ihr in Hyperdimension Neptunia: Producing Perfection die bekannten weiblichen Hauptcharaktere in niedliche Idols verwandeln. Ein weiteres Spin-off ist Hyperdimension Neptunia U, welches für PlayStation Vita erschien und mit einem Warriors-ähnlichen Spielsystem überzeugen konnte. Nun erschien ebenjenes Neptunia U für den PC und wir fragen uns: Lohnt sich der Port?

HyperdimensionNeptuniaU_04An der Story des Spieles hat sich natürlich nichts geändert. Die beiden Redakteure, Famitsu und Dengekiko, welche an die zwei berühmten japanischen Videospielmagazinen Famitsu- und Dengeki angelehnt sind, haben eine super Idee: Sie wollen die berühmten CPU-Göttinnen und ihre Geschwister interviewen, um die Verkaufszahlen ihrer Magazine anzukurbeln. Um sie ordentlich kennenlernen zu können, gehen sie gemeinsam mit den aus den Spielen der Neptunia-Reihe bekannten Charakteren auf die Jagd nach Monstern. Das war es im Grunde auch schon mit der Story und man merkt, dass die Handlung eigentlich nur als Aufhänger dient, um künftig massig Monster zu schlachten. Natürlich sind hierbei die Gespräche im typischen Neptunia-Stil gehalten, auch wenn manchmal mit den „Memes“ ein wenig übertrieben wird.

Die Jagd nach Monstern spielt sich ganz wie im Original auf der PlayStation Vita. Jeder Charakter besitzt einen schwachen sowie einen starken Angriff. Diese können aneinandergereiht werden, um besonders coole und weitreichende Attacken zu wirken. Natürlich könnt ihr auf Knopfdruck nicht nur springen, sondern auch ausweichen. Mit jedem Angriff sammelt ihr benötigte Energie, um eure Spezialangriffe einsetzen zu können. Die Spezialangriffe sind vor allem gegen stärkere Gegner zu empfehlen, da sie ordentlich Schaden zufügen können.

Ein weiteres Feature ist der HDD-Modus. Wenn ihr hierfür genug EXE-Drive-Punkte gesammelt habt, ist es möglich, euren Charakter einen ordentlichen Power-Schub zu geben. Nach einer kurzen Transformation habt ihr nicht nur ein neues Aussehen, sondern auch neue Kombo-Angriffe und fügt euren Feinden deutlich mehr Schaden zu. Zusätzlich werdet ihr komplett geheilt. Die Verwandlung bleibt jedoch nicht für immer aufrecht erhalten: Eure EXE-Drive-Leiste leert sich langsam, und wenn diese leer ist, verwandelt ihr euch wieder zurück. Doch bevor dies passiert, könnt ihr mit einem letzten Spezialangriff, welcher teilweise durchaus imposant animiert ist, noch einmal ordentlich Schaden zufügen. Selbst Boss-Gegner haben damit oft kaum noch eine Chance. Nach dem nur im EXE Drive einsetzbaren Spezialangriff verwandelt ihr euch immer in die ursprüngliche Form zurück, also solltet ihr diese Attacke mit gutem Timing einsetzen.

HyperdimensionNeptuniaU_03In Hyperdimension Neptunia U könnt ihr nicht nur aus einem von bis zu zehn Charakteren wählen, sondern pro Mission direkt aus zwei Figuren. Denn in den Kämpfen seid ihr nie alleine unterwegs und könnt euch immer einen Unterstützungscharakter aussuchen. Dies ist recht praktisch, denn es bringt ein wenig mehr Abwechslung und erleichtert das Leveln der zehn Figuren deutlich, da ihr somit immer zwei Mädels auf einmal aufleveln könnt. Auf Knopfdruck könnt ihr in den Schlachten jederzeit zum anderen Charakter wechseln. Der inaktive Kämpfer wird langsam geheilt und auch die EXE-Drive-Leiste füllt sich nach und nach auf. Fällt ein Kämpfer, wird automatisch zur anderen Figur gewechselt. Sind beide besiegt, ist die Mission gescheitert. Aber keine Sorge: Geht eines der Mädels K.O., dauert es nicht allzu lange, bis sie wieder in derselben Schlacht einsatzbereit ist. Es macht durchaus sehr viel Spaß, das perfekte Team zu suchen, da sich die Charaktere allesamt recht unterschiedlich spielen – wobei es durchaus Kämpferinnen gibt, welche deutlich besser sind als der Rest. Mit Neptunia ist es vor allem in der CPU-Form super einfach, alle Gegner einfach wegzuspammen.

Nun zu dem Teil, der nicht allen Fans der Reihe gefällt: Nicht nur am Gameplay hat sich Neptunia U unter anderem bei Senran Kagura inspirieren lassen. Das berühmte Feature, in welchem ihr die Kleidung eurer Feinde zerstören könnt, kommt auch in Neptunia U in gewisser Form vor. Die Kleidung von NepNep und Co. leidet unter Angriffen eurer Feinde, aber auch unter den starken Angriffen der Mädels selbst. Ist die Kleidungsanzeige, welche sich im unteren linken Bildschirmrand befindet, komplett rot, zerreißt die Kleidung der Mädels in einer besonders aufreizenden Animation. Ist die Kleidung kaputt, erhaltet ihr deutlich mehr Schaden, teilt aber auch ein wenig mehr aus. Natürlich kommen die Charaktere selbst in den Gesprächen nicht darum herum, sich selbst über diese Art von Feature lustig zu machen. Ob das noch eine Form der Selbstironie oder schon fast ein „Über den Spieler lustig machen“ ist, kann jeder für sich selbst entscheiden. Es gibt aber auch im Laufe des Spieles die Möglichkeit, unzerstörbare Kleidung anzulegen – oder eben Klamotten, die von Kampfbeginn an bereits kaputt sind.

Die Story von Neptunia U ist in Missionen unterteilt, welche an verschiedenen Orten stattfinden. Um ordentlich leveln und stärker werden zu können, gibt es natürlich noch Zwischenmissionen, in welchen ihr ordentlich grinden könnt. Dort ist es meistens eure Aufgabe, einfach alles wegzuhauen, was euch in den Weg kommt. In den speziellen, rot markierten Quests sieht das aber oftmals nicht ganz so einfach aus. Denn dort bekommt ihr keinerlei Angabe darüber, was ihr überhaupt machen müsst, und oft führt ein kurzer Fehler direkt zum Neustart der Mission. Das Ganze bringt ein wenig Abwechslung in das sonst recht repetitive Gameplay, artet aber meist dennoch darin aus, einfach alles kaputtzuhauen. Ist das Spiel durchgespielt, schaltet ihr zudem komplett neue Modi frei, welche noch einmal ein wenig frischen Wind bringen.

Je mehr Gegner ihr besiegt, desto mehr Monster-Medaillen sammelt ihr. Diese dienen dafür, diverse Boni freizuschalten, wie Statusverbesserungen oder bessere Waffen für eure Charaktere. Auch das Lily-Rank-System kommt in Neptunia U wieder vor und bringt euch diverse Boni, wenn ihr zwei Charaktere häufig gemeinsam in den Kampf schickt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, sich diverse Events in Gameindustri anzuschauen, welche nach manchen Kämpfen freigeschaltet werden, und somit die Charaktere besser kennenzulernen oder einfach nur ein paar lustige Gespräche zu beobachten.

HyperdimensionNeptuniaU_02Was die Grafik von Neptunia U anbelangt, so ist das Spiel nicht unbedingt ein Augenschmaus, aber auch nicht hässlich. Das Spiel ist sehr bunt und die Mädels sind sehr schick animiert. Auf dem PC läuft der Titel nun meistens mit flüssigen 60 Bildern pro Sekunde und besitzt eine 1080p-Auflösung. Merkwürdig ist nur, dass die Kämpfe trotz aller Effekte flüssig ablaufen, aber die Siegerposen der Mädels nicht ganz so geschmeidig dargestellt werden.

 

Wenn man bereits einen Ableger der Neptunia-Reihe gespielt hat, hat man im Grunde auch schon alle Lieder gehört, welche in Neptunia U vorkommen. Die englische Sprachausgabe der weiblichen Protagonisten ist wie gewohnt gut, aber wer möchte, kann auch auf die japanische Synchronfassung zurückgreifen.

Hyperdimension Neptunia U richtet sich bewusst an Fans der Reihe und bringt ein solides Gameplay mit sich, auch wenn es nicht an das ausgereifte Kampfsysten eines Dynasty Warriors oder Hyrule Warriors heranreicht. Das Feature mit der zerrissenen Kleidung soll zudem wohl Senran Kagura-Fans ins Boot holen, die werden jedoch im Vergleich zu dem, was ihnen in Shinovi Versus geboten wird, nur müde lächeln. Ob jemand, der mit der Neptunia-Reihe bisher nie etwas am Hut hatte, mit Neptunia U Spaß haben wird, ist fraglich.

Story: Zwei Redakteure wollen Artikel über die Protagonistinnen der Neptunia-Reihe schreiben und gehen deswegen mit ihnen auf Monster-Jagd. Mehr Story gibt es nicht.

Gameplay: In Warriors-ähnlicher Manier schnetzelt ihr hunderte Monster einfach weg und bekämpft ab und an einen Boss. Eure Kleidung kann dabei kaputtgehen und die Mädels sexy darstellen.

Grafik: Fast immer 60 Bilder pro Sekunde, 1080p-Auflösung und schicke Effekte, die jedoch nicht verstecken können, dass es sich hier um den Port eines Vita-Spiel handelt.

Sound: Ausschließlich bekannte Melodien, englische und japanische Sprachausgabe, die zu überzeugen wissen.

Sonstiges: Arena- und Turm-Modus nach Beenden der „Story“, die für zusätzliche Abwechslung sorgen.

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