Aus heiterem Himmel werden die großen Hauptstädte der Erde von gigantischen Wesen angegriffen. In wenigen Stunden zerfallen diese Städte zu Ruinen, unzählige Menschen verlieren ihr Leben. Das Militär sendet Soldaten und die Luftwaffe aus, um die Bedrohung zu bekämpfen. Trotz ihrer mutigen Taten und Bemühungen können die bewaffneten Einheiten diesen Kreaturen noch nicht einmal einen Kratzer zufügen.
Die Monster besitzen Formen, die an Götter und Dämonen erinnern. Schon bald findet man einen passenden Begriff für diese riesigen Wesen: „Gigants“. In Tokio verschwindet eine dieser Kreaturen durch die Hände eines einzelnen Jungen. Als die „Gigants“ erschienen, wurde dieses Kind ein Wirt einer unbekannten Lebensform, die man als „Yorigami“ bezeichnet.
Zu diesem Zeitpunkt entdeckte die Menschheit die einzige Waffe, die man gegen die „Gigants“ einsetzen kann. Menschen mit dieser Macht werden „Kamibito“ genannt. Allerdings ist ihre Anzahl stark begrenzt. Werden sie gemeinsam die Welt vor ihrem Untergang beschützen können?
Wir beginnen das Abenteuer in Ray Gigant in einer Basis in Tokio. Unser Held in der ersten Episode des Videospiels trägt den Namen Ichiya Amakaze. Er ist der junge Mann, der in Tokio den „Gigant“ vernichtete. Sein neuer Wohnort nach dem Angriff der Wesen ist die Akademie „Outer Sector Shinjuku Special Administrative Academy“. Ichiyas Kraft ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Das „Yorigami“ verleiht ihm eine übermenschliche Macht, die ihre Nebenwirkungen besitzt. Nach seinem erfolgreichen Angriff verliert er die Kontrolle über sein Bewusstsein und wütet in der Stadt, die er beschützen wollte.
Bei seiner Ankunft in der Akademie ist er dementsprechend verwirrt und sträubt sich, seine vollen Kräfte zu entfalten. Die folgenden Ereignisse überzeugen Ichiya schließlich, sich den Menschen anzuschließen, die sich gegen die Kreaturen behaupten. Gemeinsam mit Mana Kano und Kazuomi Miwa betritt er einen Bereich, der „Megalosite“ genannt wird. In diesem Gebiet halten sich „Gigants“ auf, die bekämpft werden müssen. Anders als Ichiya benutzen Mana und Kazuomi die Waffen „Kurogami“. Die Werkzeuge sind eine Nachahmung der „Yorigami“, allerdings besitzen sie keinen Intellekt.
Im Verlies beweist Ichiyas „Yorigami“, das den Namen Habakiri trägt, seine Kräfte. Es redet nicht nur mit seinem Besitzer Ichiya, sondern lüftet Markierungen auf der Karte und heilt die Lebenspunkte der Kämpfer nach jedem Kampf. Der Dungeon dient als Tutorial und erklärt ausführlich das besondere Kampfsystem des Rollenspiels.
Alle Mitglieder teilen sich eine Anzahl an Aktionspunkten. Jeder Befehl verschlingt je nach Art Punkte. Erleiden die Gruppenmitglieder Schaden, werden einige Punkte wiederhergestellt. Jeder Kampf erfordert ein taktisches Vorgehen. Ihr müsst genau planen, welche Angriffe die Helden verwenden sollen. Sinken die AP auf null, könnt ihr in der Runde nicht mehr agieren.
Der erste „Megalosite“ ist übersichtlich aufgebaut und leicht zu erforschen. Am Ende wartet ein stärkerer „Gigant“ auf eure Gruppe. Dieser Kampf ist im Gegensatz zu den herkömmlichen Feinden eine größere Herausforderung. Doch im Spielverlauf trefft ihr noch auf gewaltigere Gegner, die sich nach einer kompletten Erkundung eines Verlieses zeigen und eine enorme Gefahr für eine unerfahrene Gruppe darstellen.
Die Ansicht im Kampf erinnert durch die Gestaltung an das Rollenspiel Time and Eternity. Ihr seht die Rückseite der Helden und die Gegner von vorne. Dabei erblickt ihr nie eure gesamte Gruppe, sondern immer nur eine Figur. Über das Steuerkreuz schaltet ihr zwischen den Charakteren und gebt mit diesem auch die Befehle für die aktuelle Runde ein. Jeder Held kann fünf Aktionen in einer Runde ausführen, wobei die AP das Limit begrenzen. Ihr entscheidet, welche Figur sich aktiv beteiligt und welche Fähigkeiten verwendet werden.
Nach jedem Gefecht werden die Lebenspunkte komplett regeneriert. Sollte sich während einer Schlacht der erlittene Schaden stark auf die Energie auswirken, können einige Charaktere Heilzauber anwenden. Heilende Gegenstände stehen auch zur Verfügung. Allerdings landen diese Objekte nicht in einem Inventar, sondern als Befehl im taktischen Kampfmenü.
Was Ray Gigant als Dungeon Crawler neben diesem Kampfsystem besonders macht, ist die Geschichte, die einen großen Stellenwert einnimmt. Zwischen der Erkundung der Verliese gibt es viele Gespräche, die im Stil einer Visual Novel erzählt werden. In diesen Dialogen könnt ihr kleine Entscheidungen treffen, die nur einen Einfluss auf die aktuelle Unterhaltung haben.
Im kommenden Review werden wir euch mehr über die Feinheiten des Kampfsystems erzählen, die erst nach dem ersten Dungeon aktiviert werden. Noch mag das System einfach klingen, jedoch spielt der bereits erwähnte Nebeneffekt der „Yorigami“ auch in den Schlachten eine entscheidende Rolle. Drei große Helden erleben in Ray Gigant ihr Abenteuer und jeder von ihnen besitzt eine Episode, sodass ihr die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven seht. Nicht nur die „Gigants“ sind eure Feinde. Auch in Zeiten der Not können die Menschen es nicht lassen, sich gegenseitig zu täuschen. Wer gehört zu euren Feinden und wer ist ein Verbündeter?