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Im Test! Xenoblade Chronicles X

Xenoblade Chronicles war für die Plattform Nintendo Wii ein großer Erfolg. In Japan verkaufte sich das Action-Rollenspiel in der ersten Woche fast 83.000 Mal. Im Jahr 2010 war der Titel das achtbestverkaufte Wii-Spiel in Japan. In Europa fiel die Nachfrage nach dem Videospiel viel höher aus als erwartet, sodass es kurz nach der Veröffentlichung zu einem Lieferengpass kam. Es gibt keine offiziellen Zahlen, die den Gesamtverkauf von Xenoblade Chronicles dokumentieren, doch laut Nintendo wurde im Westen eine größere Anzahl an Exemplaren als in Japan verkauft.

Auf der E3 2013 wurde während einer Nintendo Direct ein geheimnisvolles X in roter Farbe auf einem schwarzen Grund gezeigt. Erst auf dem Nintendo Digital Event zur E3 2014 wurde das Projekt als Xenoblade Chronicles X vorgestellt. Für die Entwicklung fiel abermals der Name von Monolith Soft und man sah bereits in der anfänglichen Phase deutliche Parallelen zu Xenoblade Chronicles.

In wenigen Tagen erscheint Xenoblade Chronicles X für Nintendo Wii U in Europa und Nordamerika. Kann Monolith Soft mit diesem Werk an den Erfolg des ersten Teils anknüpfen oder hat sich das Team in der gigantischen Welt dermaßen verlaufen, dass der wahre Kern vergessen wurde? Wir haben den Titel für euch getestet!

Der Sturz des fliegenden Wales

Ist das der Anfang vom Ende oder der Auftakt für einen Neubeginn?
Ist das der Anfang vom Ende oder der Auftakt für einen Neubeginn?

Im Jahr 2054 dringen Aliens in den Orbit der Erde ein und beginnen einen Kampf mit den Menschen. Aufgrund der hochentwickelten Technologie der Aliens haben die Bewohner der Erde keine Chance auf einen Sieg. Als letzte Maßnahme, um den Bestand unserer Rasse zu bewahren, schickt die Menschheit Raumschiffe, die sogenannten Archen, in das Weltall. Nur wenige dieser Schiffe gelangen durch die tobende Schlacht.

Eines dieser Schiffe ist der Weiße Wal, der zwei Jahre durch den Weltraum gleitet. Auch diese Entfernung und die vergangene Zeit hält die Aliens nicht davon ab, das Schiff aus heiterem Himmel zu attackieren. Der Angriff beschädigt das Gefährt, sodass die Menschen die Kontrolle über den Weißen Wal verlieren. Sie werden von der Anziehungskraft eines fremden Planeten erfasst, auf dem sie eine Notlandung durchführen.

Glücklicherweise handelt es sich hierbei um einen Planeten mit einer bestehenden Fauna und Flora. Die Ankömmlinge nennen ihre neue Heimat Mira und der Weiße Wal wird ihre neue Stadt, New Los Angeles (NLA). Jetzt liegt es an diesen Menschen, auf dem wilden und gefährlichen Planeten eine neue Existenz aufzubauen und den Fortbestand ihrer Rasse zu sichern.

„Zu Beginn entwerft ihr einen eigenen Charakter“

Nach kurzer Zeit bemerken die Bewohner der Stadt, dass sie nicht die einzigen intelligenten Lebewesen sind. Ein brutales Volk ist ihnen gefolgt und trachtet nach ihrem Leben. Gelingt es den Menschen in diesen dunklen Stunden zu überleben? Gemeinschaftlich wollen sie gegen die fremdartige Bedrohung kämpfen, doch können sie überhaupt einander vertrauen?

Die Bekämpfung der Feinde auf zwei Arten

Direkt zu Beginn des Spieles bemerkt ihr auch den ersten großen Unterschied zu Xenoblade Chronicles. Ihr entwerft einen eigenen Charakter, den ihr mit vorgefertigten Mitteln individuell gestalten könnt. Diese Figur wird in den Zwischenszenen nicht vertont. Lediglich in den Kämpfen hört ihr die Stimme dieser Figur. Überlegt euch eure Auswahl gut, denn erst sehr spät im Spiel erhaltet ihr die Gelegenheit das Aussehen zu verändern.

Die weiten Ebenen von Primordia warten auf euch.
Die weiten Ebenen von Primordia warten auf euch.

Zuerst bestimmt ihr das Geschlecht und verfeinert mit weiteren Vorgaben die Größe des Körpers, das Gesicht, die Frisur, Augen- und Haarfarbe, sowie bestimmte Merkmale. Die Möglichkeit, die Oberweite der weiblichen Avatare in beide Richtungen zu verändern, wurde aus der lokalisierten Version entfernt.

Habt ihr euch dann noch für einen Namen und eine Synchronstimme entschieden, wobei in dieser Fassung nur englische Sprecher zur Auswahl stehen, beginnt das Abenteuer auf dem fremden Planeten. Die ersten Minuten weisen euch in das Kampfsystem des Rollenspiels ein. Habt ihr bereits Xenoblade Chronicles gespielt, werden euch viele Elemente sehr bekannt vorkommen.

Jede Figur trägt zwei Waffen, die sie für den Nah- oder Fernkampf verwendet und bequem mit der X-Taste wechselt. Die Gegner werden durch automatisch ausgeführte Angriffe attackiert. Eine Leiste, die sich im unteren Teil des Bildschirmes befindet, zeigt die Kampffähigkeiten an, die zusätzlich durchgeführt werden können. Hat man eine solche Technik angewendet, benötigt diese einige Augenblicke, bis sie wieder aufgeladen ist.

Nach dem ersten Aufladen steht die Fertigkeit wieder zur Verfügung. Allerdings könnt ihr auch warten, bis eine doppelte Aufladung stattgefunden hat. In diesem Zustand werden weitere Effekte ausgelöst und der Schaden erhöht sich. Je nach Werkzeug oder Technik gibt eine Anzeige an, wo ihr stehen solltet, um den Feind wirksamer zu treffen. Ihr steuert eine Figur, die restlichen Mitglieder werden von einer ordentlich ausgearbeiteten KI übernommen. Ein spezielles Menü erlaubt euch eine manuelle Befehlsgewalt über die gesamte Gruppe oder über einzelne Kämpfer.

Die Feinde erleiden einen größeren Schaden, wenn sie von euch umgeworfen werden. Zuerst verwendet ihr Techniken, die einen Gegner zum Schwanken bringen. Mit dem richtigen Timing werft ihr das Monster um und behindert es so kurze Zeit, eigenständige Aktionen auszuführen. Neu ist die Vernichtung von Gliedmaßen. Im Kampf zielt ihr entweder auf den ganzen Körper des Gegners oder nur auf einen bestimmten Punkt, wodurch ihr Gliedmaßen zerstört. Damit verhindert ihr bestimmte Attacken und gewinnt nach dem Gefecht besondere Gegenstände.

Ein dynamisches und taktisches Kampfsystem steht euch im Gefecht zur Seite.
Ein dynamisches und taktisches Kampfsystem steht euch im Gefecht zur Seite.

Einige der besonderen Fähigkeiten verbrauchen Spannungspunkte (SP). Die Leiste wird unter der Lebensenergie der Mitglieder präsentiert. Die Punkte werden durch die automatisch ausgeführten Angriffe aufgebaut. Verliert ein Kamerad seine kompletten Lebenspunkte, ist seine Wiederbelebung im Gefecht möglich, die 3.000 SP verbraucht.

Stirbt eure gesteuerte Figur, wird die Schlacht nach 30 Sekunden beendet oder ihr lasst euch sofort zum letzten Reisepunkt teleportieren. Es gibt in diesem Sinn kein Game Over, die verdienten Erfahrungspunkte dürft ihr ebenfalls behalten. Ist euch ein Endboss in einem Kapitel zu stark, besteht die Möglichkeit, seine Stufe nach drei gescheiterten Versuchen herabzusetzen.

Etwas komplizierter gestaltet ist die Heilung der Lebensenergie. Es gibt nur sehr wenige Fähigkeiten, die diese wiederherstellen. Zwar ist es möglich, Gegenstände im Kampf zu verwenden, aber diese Objekte sind nur als Sold für eure Division zu erhalten und somit relativ selten. Auf diesen Punkt gehen wir nachher noch ausführlicher ein.

Ein wichtiges Element des Kampfsystems sind die Kampfrufe, die eure Mitstreiter von Zeit zu Zeit in einem Gefecht verlauten lassen. Ihre Ermutigungen werden immer in einer bestimmten Farbe dargestellt. Wendet ihr anschließend eine dazu farblich passende Fähigkeit an, heilt ihr einige Lebenspunkte von den Charakteren, die sich gemeinsam an dem Ruf beteiligen, verbessert die Harmonie zwischen ihnen und löst weitere positive Effekte aus.

„In Skells wird das Kampfsystem noch dynamischer“

Nach der Verwendung einer Technik besteht die Chance auf die innere Herausforderung. In diesem Moment bildet sich ein Kreis auf dem Bildschirm und ihr müsst die B-Taste drücken, wenn der äußere Ring den inneren überlappt. Je geschickter ihr seid, umso besser fällt das Ergebnis aus. Eine perfekte Reaktion heilt die Lebenspunkte und SP der Gruppe und lässt die Moral in der Gruppe steigen. Werden die Kampfteilnehmer von einer hohen Moral unterstützt, stoßen sie öfter Kampfrufe aus.

Aber erst mit den Skells entfaltet das Kampfsystem seine wahre Stärke.
Aber erst mit den Skells entfaltet das Kampfsystem seine wahre Stärke.

Ab einem bestimmten Punkt im Spiel wird die Übertaktungs-Funktion freigeschaltet. Habt ihr 3.000 SP angesammelt, könnt ihr diesen Zustand für eine begrenzte Zeit aktivieren. Der Modus sorgt für die Erhöhung der Kampffähigkeiten und gestattet eine dreifache Aufladung der Techniken. Kombiniert ihr die Farben der Fertigkeiten geschickt, verlängert ihr die Zeit der Übertaktung. Je mehr Teilnehmer ihre SP für die Übertaktung gleichzeitig opfern, desto mehr Boni löst ihr für die gesamte Gruppe aus.

Seid ihr im späteren Verlauf mit den Skells unterwegs, wird das Kampfsystem noch dynamischer. Die Fertigkeiten werden den Kampfrobotern durch ihre angelegte Ausrüstung verliehen. Das Grundsystem bleibt sich gleich, es werden Kampfrufe, die innere Herausforderung und die Übertaktung genutzt. Eine neue Funktion ist in diesem Fall das Fesseln. Gerät der Feind durch das Schwanken aus dem Gleichgewicht, erscheint ein Symbol, ZL und ZR gleichzeitig zu drücken. Seid ihr mit der Eingabe erfolgreich, wird der Gegner gefesselt. Er erleidet einen höheren Schaden. Durch die Bewältigung der inneren Herausforderung verlängert ihr die Zeit des Effektes.

Gelegentlich schaltet das Spiel während einer Schlacht in den Cockpit-Modus. Nun erlebt ihr das Geschehen aus der Sicht des Piloten. Zudem seid ihr in diesen Augenblicken unbesiegbar und alle Techniken stehen euch ohne die Zeit der Aufladung zur Verfügung. Neben der Lebensenergie und den SP solltet ihr immer ein Auge auf den Treibstoff werfen. Dieser wird im Kampf durch die Auswahl von Techniken oder im Flugmodus verbraucht. Bleiben die Skells stehen, regeneriert sich die Tankfüllung. Ihr könnt die Roboter auch im BLADE-Quartier auftanken.

Töten euch die Feinde, dann läuft die Situation nicht ganz so glimpflich für euch ab, als wenn ihr außerhalb der Roboter bezwungen werdet. Verliert euer Skell seine komplette Energie, müsst ihr das Gefährt verlassen. Eine innere Herausforderung entscheidet über den weiteren Verlauf. Entweder sorgt eine perfekte Wertung dafür, dass euer Skell ohne Probleme in das Quartier gebracht wird oder ihr müsst einen besonderen Gegenstand, beziehungsweise viel Geld in die Bergung investieren. Eure Begleiter verlassen immer mit einer perfekten Wertung ihren Roboter, allerdings dauert es einige Zeit, bis der Skell wieder einsatzfähig ist.

Da die Roboter viel größer als die Menschen sind, erlebt ihr das Geschehen aus einem anderen Blickwinkel. Normale Monster wirken viel kleiner und werden durch eine Berührung schon getötet, dafür könnt ihr in die Augen der größeren Feinde blicken. Je nach Gegnerart werdet ihr in den Skells ignoriert oder von fliegenden Monstern gejagt. Entscheidet ihr euch für eine Schnellreise, werden die Roboter immer mit euch teleportiert, auch wenn ihr euch nicht im Cockpit befindet. Möchtet ihr die Gegend schneller erkunden, dann verwandeln sich die Skells in Fahrzeuge.

NLA – Die Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten

Diese riesige Stadt ist eure Basis. Viel Spaß bei ihrer Erkundung!
Diese riesige Stadt ist eure Basis. Viel Spaß bei ihrer Erkundung!

Eure Basis befindet sich in der Stadt New Los Angeles, kurz NLA genannt. Im BLADE-Quartier, dessen Aussehen ihr individuell verändern könnt, findet ihr einen Schalter, der euch täglich mit dem Sold ausstattet. Je besser eure Division arbeitet, desto höher fällt die Belohnung aus. Seid ihr mit eurer Einheit unzufrieden, ist ein Wechsel an diesem Terminal jederzeit möglich.

In der Stadt befindet sich eine kleine Einkaufsmeile. Verschiedene Firmen produzieren Rüstungen für euch und die Skells, die jedoch vom Level abhängig sind. Es ist somit nicht möglich, direkt zu Beginn die beste Rüstung anzulegen, selbst wenn ihr ausreichend Credits (die Währung im Spiel) besitzt. Die aktuell getragene Ausrüstung kann mit den erforderlichen Materialien aufgewertet werden. Die benötigten Zutaten erhaltet ihr von den besiegten Feinden oder tauscht Belohnungstickets ein, die ihr durch die Erledigung von Truppenmissionen verdient oder indem ein anderer Spieler euren Avatar anheuert. Besitzt eine Rüstung freie Schnittstellen, könnt ihr diese mit einer Erweiterung verbessern.

„Missionen treiben die Handlung voran“

Ihr könnt nicht mit jedem NPC sprechen, sondern nur mit den Personen, die einen Namen tragen. Sind die anderen NPCs mit Sprechblasen versehen, dann erfahrt ihr Gerüchte, wenn ihr euch in ihre Nähe begebt. Einige Gerüchte weisen euch auf neue Aufträge oder besondere Stellen in den verschiedenen Regionen hin. NLA ist eine riesige Stadt und ihr werdet Stunden damit verbringen, diese zu erkunden.

Leider ist es nicht möglich, die verschiedenen Gebäude zu betreten. Selbst die Restaurants und Geschäfte bleiben verschlossen. Man merkt deutlich die nordamerikanische Atmosphäre, wenn man das Wohnviertel erforscht. Jeder NPC, mit dem ihr sprechen könnt, landet im Harmoniediagramm, welches die Beziehungen zwischen den verschiedenen Figuren verrät.

Der Tag und die Nacht bestimmen das Leben in NLA.
Der Tag und die Nacht bestimmen das Leben in NLA.

Am Sammelpunkt der BLADE wartet eine Tafel, auf der verschiedene Missionen angegeben sind. Die Geschichte wird durch die Handlungsmissionen vorangetrieben. Um diese in jedem Kapitel anzunehmen, müssen später bestimmte Bedingungen erfüllt werden.

Die Harmoniemissionen verbessern den Zusammenhalt der Gruppe, die zusätzlichen Aufgaben belohnen euch mit Credits, Erfahrungspunkten, Gegenständen und interessanten Nebengeschichten. Natürlich fehlen in diesem Videospiel mit einer gigantischen Welt auch nicht die obligatorischen Sammelquests und die Aufträge, bestimmte Gegner zu vernichten.

Doch daneben gibt es Missionen, die durch ein Gespräch mit einem Bewohner von NLA starten und euch quer durch die Welt schicken und mit einer großen Vielfalt ausgestattet sind. Entweder müsst ihr einen Mordfall lösen, eine feindliche Basis erobern, Gefangene befreien oder ihr sucht nach verlorenen Erbgegenständen. Um euch die Suche nach dem richtigen Weg zu erleichtern, gibt es Markierungen auf der Karte und später die Möglichkeit, den Kugelblitz zu beschwören, der euch den Pfad weist.

Normalerweise arbeitet ihr mit zwei Karten im Spiel. Auf dem TV seht ihr einen sehr kleinen Ausschnitt, den ihr nicht vergrößern könnt. Das Nintendo Wii U GamePad ist die detaillierte Karte, die euch mit vielen weiteren Informationen ausstattet. Habt ihr in NLA oder auf einem der Kontinente Miras einen wichtigen Punkt entdeckt, wird zu diesem Ort eine Schnellreise aktiviert. Es ist auch möglich, das Videospiel nur über das GamePad zu spielen, wobei euch dann die Karten nicht mehr gleichzeitig zur Verfügung stehen. Verschiedene Markierungen erleichtern euch die Übersicht, sodass ihr problemlos erkennt, an welchen Stellen ein Auftrag oder dessen Lösung wartet.

Harmoniemissionen können neue Mitglieder in die Gruppe bringen. Im Normalfall kämpfen vier Leute in der Truppe. Möchtet ihr die Mitglieder austauschen, müsst ihr in NLA mit diesen Personen sprechen und sie dann über ein Menü einfügen. Dieser Vorgang ist umständlich eingerichtet. Dennoch solltet ihr euch auf mehrere Charaktere konzentrieren, da einige Missionen bestimmte Mitglieder als Begleitung vorschreiben. Nur die aktiven Kämpfer erhalten Erfahrungspunkte. Die Begrenzung der Stufe liegt bei 60.

Ein Tag-und Nachtrhythmus bestimmt verschiedene Elemente im Spiel, wie den Auftritt der NPCs und Monster. Wie in Xenoblade Chronicles kann die Uhrzeit geändert werden. Allerdings wird diese Funktion nur an bestimmten Punkten angeboten und ist nicht im Menü integriert. Eine Sicherung des Speicherstandes ist jederzeit durchführbar.

Eure Lebensader: Das FrontierNav

Diese Karte versorgt euch mit sämtlichen Informationen, die ihr für eure Reise benötigt.
Diese Karte versorgt euch mit sämtlichen Informationen, die ihr für eure Reise benötigt.

Neben der Erfüllung der Handlungsmissionen und der Erkundung Miras gibt es ein weiteres wichtiges Element. Das Nintendo Wii U GamePad ist auch euer Comm-Gerät in Form einer Karte. Um den Überblick in Mira zu behalten, sind die Umgebungen auf der Karte in Segmente unterteilt, die zuerst noch verdeckt sind.

Auf einigen Feldern seht ihr Knotenpunkte, die auf dem Land einen Lichtstrahl erzeugen. An diesen Punkten müsst ihr Datensonden installieren, die euch mehr Informationen über die benachbarten Felder offenbaren. Außerdem ermöglicht ihr so eine Schnellreise an diesen Platz, verdient durch die Sonden in regelmäßigen Abständen Credits und fördert seltene Materialien sowie Miranium zu Tage. Miranium nutzt man, um die Skells mit Treibstoff zu befüllen oder um das Angebot der Rüstungsfirmen zu erweitern.

„Die Umgebungen bestechen mit vielen Details“

Jeder Charakter vertritt eine bestimmte Klasse. Nur eure Figur kann verschiedene Berufe erlernen. Ein Diagramm zeigt euch im Menü die verschiedenen Möglichkeiten zum Ausbau. Durch siegreiche Kämpfe erlangen alle Mitglieder Punkte, die für den Aufstieg einer Klasse notwendig sind. Die Waffen, die eine Person ausrüsten kann, sind ebenfalls von der Klasse abhängig. Mit den verdienten Trainingspunkten werden die Fähigkeiten verstärkt. Daneben gibt es noch die Talente, passive Techniken, mit denen ihr euch je nach Auswahl einen Vorteil für die Gefechte verschafft.

Miras gigantische Ausmaße

Es ist kein Geheimnis, dass die Welt in Xenoblade Chronicles X riesig ist, auch wenn ein großer Teil von Wasser eingenommen wird. In den ersten Stunden werdet ihr vielleicht sogar etwas überfordert sein. Nicht nur von den Umgebungen, sondern auch von den Gefahren, die auf dem Planeten lauern.

Gestern noch in Primordia, heute schon in Noctilum.
Gestern noch in Primordia, heute schon in Noctilum.

Die Monster greifen euch nicht unbedingt an, außer es befindet sich ein rotes Zeichen über ihren Köpfen. Ansonsten leben sie friedlich, außer ihr attackiert sie zuerst. Beginnt ihr einen Kampf, solltet ihr immer vorher das Umland überprüfen. Oft mischen sich andere Kreaturen in ein Gefecht ein. Eine solche Einmischung kann dann sehr gefährlich enden, wenn ein Gegner ein viel höheres Level besitzt.

Das Spiel verrät euch immer die Stufe der Gegner, wobei Wesen mit einem gleichen Level nicht direkt miteinander vergleichbar sind. Befinden sich kleinere Monster auf einem etwas höheren Level, dann habt ihr vielleicht kein Problem, diese zu besiegen. Gepanzerte Gegner oder gigantische Feinde bleiben immer noch eine Herausforderung, selbst wenn ihr laut Stufe stärker seid.

Die Feinde durchstreifen die Ebenen, durchqueren die Lüfte und je nach Tageszeit oder Wetterlagen tummeln sich andere Monster auf den Kontinenten. Einige greifen eure Gruppe überraschend an. Sie fallen aus höher gelegenen Ebenen auf den Boden, graben sich aus dem Schnee oder tauchen plötzlich an der Wasseroberfläche auf. Die Designer haben sich mit den Animationen und dem Aussehen der Kreaturen sehr viel Mühe gegeben und eine riesige Fauna erschaffen.

Das Wetter beeinflusst die Techniken im Kampf oder auch eure Spielweise. Ein Gewitter sorgt an einem Ort für die Reduzierung von Lebensenergie, ein Schneesturm nimmt euch die Sicht und Regen lässt neue Feinde erscheinen. Vielleicht sieht die Welt in Xenoblade Chronicles X nicht so real aus, wie man es in The Witcher 3 erlebt, dafür bestechen die Umgebungen mit vielen Details.

„Das Wetter beeinflusst eure Spielweise und den Kampf“

Die Oberwelt strahlt eine atemberaubende und bunte Atmosphäre aus, die aus verschlungenen Pfaden, Gebirgen, Seen und verschiedenen Klimazonen besteht. Es gibt keine Verliese, stattdessen findet ihr in den Gebieten gut versteckte Höhlen. Überall gibt es etwas zu entdecken und in vielen Situationen könnt ihr verschiedene Wege benutzen, um einen Auftrag zu erfüllen. Entweder stürzt ihr euch in das offene Gefecht oder ihr schleicht euch an, wenn die Feinde zu gewaltig sind. Dank den Skells wird die Erforschung einfacher, doch bis ihr in einen solchen Roboter steigen dürft, vergeht viel Zeit. Die Kontinente sind miteinander verbunden, sodass ihr sie auch zu Fuß problemlos bereisen könnt. Ladezeiten ergeben sich nur, wenn man die Schnellreise verwendet oder ein besonderes Gespräch beginnt, ansonsten sind die Übergänge fließend.

Die Schönheit des Planeten

Auf geht es in das Abenteuer! Euer Team erwartet eure Ankunft auf Mira sehnsüchtig.
Auf geht es in das Abenteuer! Euer Team erwartet eure Ankunft auf Mira sehnsüchtig.

Das Intro führt euch mit bombastischen Effekten in die Geschichte ein und auch die Welt in Xenoblade Chronicles X beeindruckt mit ihrer grafischen Darstellung auf dieser Plattform. Ganz ohne Kritik kommt die Grafik nicht aus, die leider einen großen Knackpunkt eröffnet. Bekämpft ihr einen Gegner, gibt es keine Kollision mit diesem Feind.

Ihr lauft einfach in das Modell hinein. Die gleiche Situation begegnet euch in NLA. Ihr seid kein Hindernis für Autos. Wenn man bedenkt, wie bunt und lebendig die verschiedenen Kontinente wirken, ist dieser Fehler sehr bedauerlich.

Zudem seht ihr in den Zwischenszenen das Flimmern der Kanten. Modelle tauchen in der Stadt und in den Umgebungen sehr spät auf. Natürlich darf man die Grafik nicht mit Spielen vergleichen, die für Xbox One oder PlayStation 4 erscheinen, aber für dieses System ist die Darstellung wirklich hervorragend. Ein weiteres Manko ist die kleine Schrift, die man für die Gespräche und Menüs verwendet. Selbst auf dem GamePad hat man manchmal Schwierigkeiten, die Wörter zu lesen. Die Animation der Zwischenszenen und der Skells im Spiel sind eine Wonne für das Auge.

Für die Komposition der Musik ist in diesem Teil Hiroyuki Sawano verantwortlich. Der Wechsel brachte einige Neuerungen in die musikalische Unterhaltung der Serie und bietet eine vielfältige Mischung. Jedes Gebiet besitzt eine instrumentale Hintergrundmusik, die je nach Tageszeit variiert. In Primordia erklingen geheimnisvolle und bedrohliche Töne, durch den Einsatz von Trommeln und fremdartigen Gesang wird die urwaldliche Atmosphäre in Noctilum verdichtet.

Gitarren und Trommeln begleiten euch durch Oblivia und fordern euch zu einem großen Abenteuer heraus. Der Kontinent Sylvalum orientiert sich am Tag an eine ruhige Melodie. Wenn in der Nacht das Polarlicht leuchtet, gewinnt die Musik mehr Lebendigkeit.

Die normale Kampfmusik besteht aus schnellen Beats. Zieht ihr gegen einen sehr starken Gegner in das Gefecht, wird ein dynamischer Song gespielt. Schwing ihr euch mit den Skells in die Lüfte, ertönt ein Lied, das an einen Popsong erinnert. In der Stadt laufen chillige Stücke, die zum Entspannen einladen. Insgesamt ist das gebotene Paket der Lieder sehr vielfältig. Nur in einigen Situationen wird die Hintergrundmusik von Geräuschen übertönt.

„Ein episches Abenteuer von etwa 60 bis 70 Stunden Spielzeit“

Für die Lokalisierung hat man sich für eine englische Vertonung entschieden. Die Sprecher, für die man sich entschieden hat, leisten eine außerordentliche Qualität und wurden für ihre Figuren passend ausgesucht. Nur vom britischen Akzent hat man sich in diesem Fall verabschiedet. In manchen Szenen wird ein Lied mit Text eingespielt, wodurch durch die Musik die Synchronisation übertönt.

Ein Meisterwerk für Nintendo Wii U

Ihr könnt viele Berichte zu Xenoblade Chronicles X lesen oder ansehen, die epische Atmosphäre erlebt ihr nur, wenn ihr den Titel spielt und selbst euren Weg bestimmt. Einige von euch haben Bedenken, dass die Geschichte durch die Wahl der gigantischen Welt untergeht. Die Spielzeit der eigentlichen Handlung fällt im Vergleich zu Xenoblade Chronicles deutlich kürzer aus. Zudem geht die Hauptgeschichte nicht auf alle Personen ein, die ihr im Kampf steuert. Im Vordergrund stehen euer Charakter, Elma und Lin, auf die ein ganz deutlicher Fokus liegt.

Auch wenn die Geschichte mehr in Episoden und nicht in einem Zusammenhang erzählt wird, ist sie nicht weniger fesselnd und tragisch als die Handlung in Xenoblade Chronicles. Ein Punkt, der ein Störfaktor sein kann, sind die Bedingungen, die man für einige Hauptmissionen erfüllen muss, um diese zu aktivieren und somit einiges an Zeit fressen. Vor allem für Gelegenheitsspieler können sich die Schritte zwischen der Weitererzählung sehr stark ziehen. Übrigens benötigt ihr keine Vorkenntnisse aus Xenoblade Chronicles, da beide Erzählungen unabhängig voneinander sind.

Selbst mit den beiden Karten werdet ihr manchmal Schwierigkeiten haben, zu Fuß ein Ziel zu erreichen. Dann merkt man erst, wie gigantisch diese Welt in Wirklichkeit ist. Ihr solltet euch nicht davor scheuen, etliche Stunden mit der reinen Erkundung verbringen zu müssen. Neben den Hauptmissionen erledigt ihr weitere Aufträge, um die Welt näher kennenzulernen.

Einige Aufgaben stellen euch vor gewisse Entscheidungen, die einen Einfluss auf das Leben der NPCs haben. Da nur ein Speicherstand für das Spiel existiert, könnt ihr nicht mehrere Abenteuer gleichzeitig erleben. Es gibt keine Funktion für ein New Game Plus, stattdessen hat man sich für einen größeren Inhalt entschieden, den man nach der Bezwingung des letzten Bosses angehen kann.

Ein Punkt für eine Diskussion ist die Zensur der westlichen Version. Neben der Entfernung der manuellen Einstellung des Brustumfanges wurde Badebekleidung für Lin verändert. Dazu wurden einige Begriffe der Lokalisierung angepasst. Ein großer Pluspunkt sind die deutschen Bildschirmtexte mit einer guten Übersetzung, die auch auf verschiedene Redensarten der Bewohner von Mira eingeht.

Mit Xenoblade Chronicles X haben die Entwickler einen Pflichtkauf für Nintendo Wii U produziert. Die Welt in diesen Open-World-Spiel ist nicht nur groß, sondern auch unterschiedlich eingerichtet, bietet viele Details und intelligente Gegner. Dazu erlebt ihr eine tragische Geschichte, die sich auf die wichtigen Hauptpersonen bezieht. Kleinere Nebengeschichten erzählen euch von den anderen Figuren, die ihr abseits der großen Handlung erleben könnt. Abgerundet werden diese Elemente von einem fantastischen Soundtrack. Nur einige Aspekte der Grafik vermögen das Spielerlebnis zu trüben.

Mit diesem Titel entführt euch Monolith Soft in ein episches Abenteuer von etwa 60 bis 70 Stunden Spielzeit, wenn ihr die optionalen Sachen ignoriert. Möchtet ihr jedoch das volle Programm ausschöpfen, dann warten über 10 spielbare Charaktere auf ihr Training, die Erstellung der stärksten Ausrüstung, sowie zahlreiche Missionen und Trophäen innerhalb des Spiels. Eine Enzyklopädie informiert euch über die verschiedenen Monsterarten und in einer Liste könnt ihr die Sammelgegenstände registrieren. Im Onlinemodus spielt ihr mit anderen Spielern, erledigt gemeinsam Aufträge oder besiegt die mächtigsten Monster, die auf diesem Planeten leben. Alternativ heuert ihr den Avatar eines anderen Spielers für einen begrenzten Zeitraum an, der euch tatkräftig in den Kämpfen unterstützt und in den Zwischenszenen zu sehen ist.

Story: Eine tragische Geschichte, die euch von den letzten Überlebenden der Erde erzählt, die auf einem fremden Planeten um ihre Existenz gegen eine unbekannte Bedrohung kämpfen.

Gameplay: Das Action-Rollenspiel orientiert sich mit dem Echtzeit-Kampfsystem an Xenoblade Chronicles mit neuen Funktionen wie Kampfrufen, innere Herausforderung oder Übertaktung. Ein Highlight sind die Kämpfe, die man mit den Skells austragen kann.

Grafik: Eine Meisterleistung für Nintendo Wii U mit einer gigantischen Oberwelt, die voller Details steckt. Die negativen Sachen sind Kantenflimmern, keine Kollision mit den Feinden, sowie längere Ladezeiten für 3D-Modelle.

Soundtrack: Die Musik bietet eine Mischung aus gesungenen Liedern und klassischer Hintergrundmusik. Für die Lokalisierung existiert die Vertonung nur auf Englisch.

Sonstiges: Onlinemodus, Open-World, viele Missionen öffnen sich erst im Postgame, Datenpakete stehen zum Download bereit, die Ladezeiten verringern.

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