Völlig unerwartet verkündete Nintendo gestern, dass man einen Nachfolger für den plötzlich verstorbenen Satoru Iwata gefunden habe. Wie wir bereits gestern berichtet hatten, wird Tatsumi Kimishima ab dem morgigen Tag das Amt des Präsidenten und „Representative Director“ im Unternehmen innehaben.
Für viele war Kimishima – trotz seiner ehemaligen Position als Präsident von Nintendo of America – bis dato vermutlich recht unbekannt. Nikkei hatte die Gelegenheit, ein Interview mit dem neuen Mann an der Spitze von Nintendo zu führen, welches weitere Informationen zu seiner Person und seinen Plänen bereithält.
Im Artikel wird Kimishimas Persönlichkeit zunächst als sanft und freundlich beschrieben. Er habe zudem das „Scheitern“ von Nintendo Wii U vorhergesehen und gewarnt, dass die Konsole der Vorgängerkonsole Nintendo Wii zu ähnlich sei. Trotz seines starken Wirtschaftshintergrunds wird Kimishima zitiert, dass es falsch sei, ein Videospiel-Unternehmen allein anhand der Zahlen zu führen.
Nikkei behauptet in seinem Artikel weiterhin, dass Kimishima zu Iwatas Lebzeiten nicht dessen Wunschkandidat gewesen sei. Zunächst habe Nintendo sich nach einem jüngeren Nachfolger umgesehen, musste dann aber feststellen, dass das eigene Personal niemand Geeignetes bietet.
Im Artikel wird vermutet, dass die Wahl der Troika [Anm. des Redakteurs: die Führung aus Kimishima, Miyamoto und Takeda] eine hastige Entscheidung war, weil das Weihnachtsgeschäft kurz bevorsteht, welches in der Regel mehr als 50 Prozent der Absatzzahlen generiert. Laut Kimishima sei es auch eine seiner Aufgaben, die nächste Gruppenführung für Nintendo zu entwickeln.
Tatsächlich sagt er nämlich auch, dass er nur für einen Zeitraum von einem Jahr gewählt wurde und nicht weiß, was danach kommt. Er sei allerdings auch nicht dagegen, dass irgendwann eine Person außerhalb des bisherigen Unternehmens Nintendo führt.