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Im Test! One Piece: Pirate Warriors 3

Reichtum, Macht und Ruhm. Der Mann, der sich dies alles erkämpft hatte, war Gold Roger, König der Piraten. Als er hingerichtet wurde, waren seine letzten Worte: „Ihr wollt meinen Schatz? Den könnt ihr haben! Sucht ihn doch, irgendwo habe ich den größten Schatz der Welt versteckt!“ Damit fing das große Piratenzeitalter an.

Mit diesen Worten beginnt auch die Reise von Monkey D. Ruffy, der sein Heimatdorf verlassen hat, um das legendäre One Piece zu finden und König der Piraten zu werden. Wer sich jetzt nach zwei Pirate-Warriors-Spielen fragt, wieso wieder ganz von vorne angefangen wird, der wird die Antwort im Story-Modus des beliebten Musou-Ablegers finden.

Fantasian HPU

Anders als noch beim zweiten Teil, welcher eine originale Story bot, entschied man sich beim neusten dazu, sich wieder komplett am Manga zu orientieren. Es ist wirklich beeindruckend, dass One Piece: Pirate Warriors 3 die wichtigsten Szenen von hunderten von Kapiteln der beliebten Jump-Serie vereint.

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Mehr vom Selben, aber ein tolles Komplett-Paket. Der Story-Modus ist eine Wucht.

Selbstverständlich ist es kaum möglich, jede Szene und jeden Dialog 1:1 auf die Blu-Ray zu packen. Nichtsdestotrotz werden Neulinge und Fans ihren Spaß daran haben, einmal mehr zu erleben, wie Ruffy seine Crew um sich herum schart und die mächtigsten Piraten der Welt herausfordert.

Der Umfang reicht dabei tatsächlich von der Szene, in der Ruffy seinen ikonischen Strohhut bekommt, bis zur Dressrosa-Staffel, in welcher es gegen Don Quichotte de Flamingo zu kämpfen gilt. Da dieses Spiel bereits vor dem offiziellen Ende der Staffel in Japan erschienen ist, sollte man auch hier eine andere Auflösung erwarten.

Wichtige Story-Ereignisse werden mit der Ingame-Engine in Cutscenes präsentiert, teilweise sogar mit der selben starken Regie des Anime. Andere sind wiederum in Standbildern und wieder andere in Textform umgesetzt. Es wäre großartig gewesen, wenn jede Szene eine eigene Sequenz bekommen hätte, dennoch haben die Entwickler ein sehr gutes Mischungsverhältnis gefunden, das mehr als alles andere dazu motiviert, die unzähligen Horden von Feinden niederzumähen. Wenn man einen großen Unterschied zum Vorgänger sucht, dann wird man diesen am ehesten hier finden.

„Die Story beginnt von ganz vorne“

Grafisch und soundtechnisch hat sich nämlich kaum etwas getan. Die neue Generation der Konsolen bietet zwar ein äußerst flüssiges Vergnügen, besonders im Hinblick auf die vielen Gegner, die gleichzeitig auf dem Bildschirm dargestellt werden. Doch außer ein wenig mehr Schärfe und knalligeren Farben ist kein großer Sprung zu erwarten. Wer den Stil bereits bei den ersten beiden Ablegern mochte, der wird hier ein drittes Mal auf seine Kosten kommen.

Wer jedoch nach dem zweiten Teil schon Abnutzungserscheinungen verspürte, wird hier an seine Grenzen getrieben. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass der Grafikstil der Pirate-Warriors-Reihe wunderbar zu One Piece passt. Sowohl während der vielen Sequenzen, als auch während des Gameplays holt die Engine das Beste aus den Charakteren raus. In ersteren werden Emotionen realistisch in Gestik und Mimik dargestellt und diese erwecken meist die selben starken Gefühle, die man einst im Manga oder Anime verspürte. Während der Kämpfe wirken die Charaktere ebenfalls wie aus dem Anime entsprungen.

Im Story-Modus werden die Highlights aus knapp 18 Jahren One Piece geboten.
Im Story-Modus werden die Highlights aus knapp 18 Jahren One Piece geboten.

Die japanischen Sprecher liefern dabei wie gewohnt eine wahrhaft meisterliche Leistung ab, die besonders in den emotionalen Szenen, die bereits auf Papier zu Tränen rührten, zu beeindrucken weiß. Die Musik, obgleich effektiv, hält sich meistens dezent im Hintergrund, dafür knallen die Effekte aber ordentlich und geben den Zwischensequenzen und Angriffen die nötige Wucht und Tiefe.

Wie auch bei den beiden Vorgängern handelt es sich bei One Piece: Pirate Warriors 3 um ein Spiel des Musou-Genres, was nichts anderes bedeutet, als dass man einen übergroßen Haufen an Gegnern mit einer Vielzahl von Möglichkeiten verprügelt.

Dabei gilt es, in den verschiedenen Schauplätzen der Story diverse Missions-Ziele zu erreichen, wie zum Beispiel die Rettung eines in Not geratenen Charakters oder die Vernichtung eines besonders starken Gegners. Ganz egal wie das Missionsziel aussieht, stehen im Grunde zwischen Anfang und Ende mehrere tausend identische Fußsoldaten und einige Captains, welche ohne größere Mühe beseitigt werden können.

Die Grundlagen des Gameplays sollten jedoch dank der beiden Vorgänger und den unzähligen Genre-Kollegen bereits bekannt und sicherlich auch mehrmals erlebt worden sein. Mit ein paar kleinen Ausnahmen spielt sich One Piece: Pirate Warrios 3 genau wie der Vorgänger.

Kenner werden also aus reiner Routine die richtigen Kombos benutzen und die Arenen so schnell wie möglich erobern. Das ist natürlich für einige Spieler erfreulich, da sie sich sofort wie zuhause fühlen werden, aber das Gefühl der Repetition ist bereits ab der allerersten Mission zu spüren. Hat man sich bereits stundenlang mit dem zweiten Teil beschäftigt, so kann die Enttäuschung über die wenigen Neuerungen schon mal groß sein.

In Sachen Grafik und Sound hat sich nicht viel getan. Dennoch sieht und hört man dieses Spiel sehr gerne.
In Sachen Grafik und Sound hat sich nicht viel getan. Dennoch sieht und hört man dieses Spiel sehr gerne.

Neben der neuen, „alten“ Story gibt es mehrere Charaktere und Arenen, die noch in keinem Ableger erschienen sind. Zudem wurde die Interaktion zwischen zeitgleich kämpfenden Charakteren noch weiter ausgebaut. Mit dem sogenannten Kizuna-Angriff ist man nun in der Lage, auch nach einer starken Kombinations-Attacke den Feinden weiteren Schaden zuzufügen.

Hier kommen nun die von der KI gesteuerten Kampfteilnehmer ins Spiel. Diese können nach der Kombo einen individuellen Zusatzangriff starten, der sich besonders bei stärkeren Gegnern als überaus nützlich erweist. Zudem steigt nach jedem verteilten und erhaltenen Schaden eine besondere Leiste.

Hat man diese gefüllt, so lässt sich der Kizuna-Rush auslösen. Charaktere in diesem Modus bekommen einen starken Stat-Boost. Außerdem ist es ihnen möglich, verheerende Partner-Attacken zu vollführen, die nicht nur ausgesprochen effektiv sind, sondern ebenfalls beeindruckend aussehen.

Diese verschiedenen Kizuna-Variationen sind ein Segen für das ansonsten unveränderte Kampfsystem. Dank den individuellen Angriffen der vielen Charaktere wird man zum Experimentieren eingeladen, um das Maximum aus den Kombinationen zu holen.

Wer den Story-Modus bereits beendet hat, der kann sich sowohl im Freien Modus, als auch im sogenannten Dream Log weiter austoben. Auch wenn sich am Spielprinzip grundsätzlich nichts ändert und man weiterhin durch die Arenen zieht und Gegner plättet, so bietet dieser Modus doch ein wenig Abwechslung in Sachen Ablauf.

Man zieht von Insel zu Insel und misst sich mit immer stärker werdenden Feinden. Hinzu kommen viele Zusatz-Missionen und -Gegner, die nur unter bestimmten Bedingungen erscheinen. Hier kann man aus dem gesamten Kader wählen und so am besten mit den Kombinationen experimentieren. Außerdem sind hier weitere Boni zu holen.

„Wenige Neuerungen im Vergleich zu Teil 2“

Selbstverständlich sind Koop-Kämpfe wieder mit von der Partie. Sowohl lokal, als auch online kann man verschiedene Missionen mit seinen Freunden spielen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der lokale Koop-Modus im Story- und Dream-Log-Modus genutzt werden kann, online jedoch nur im Story-Modus.

Wie auch schon in den Vorgängern bietet der dritte Teil auch verschiedene Rollenspiel-Elemente, die länger an die Konsole fesseln. Jeder Charakter lässt sich im Kampf oder per Berry (Ingame-Währung) aufleveln. Letzteres hat den Sinn, dass Kämpfer, die man nicht so oft benutzt, ohne großen Aufwand mithalten können, falls diese zu einem späteren Zeitpunkt gebraucht werden sollten. Auch das Coin-System kehrt wieder zurück. Zwar in einer etwas abgewandelten Form, jedoch handelt es sich bei der Grundmechanik um die selbe.

In Sachen Grafik und Sound hat sich nicht viel getan. Dennoch sieht und hört man dieses Spiel sehr gerne.
In Sachen Grafik und Sound hat sich nicht viel getan. Dennoch sieht und hört man dieses Spiel sehr gerne.

In den Arenen lassen sich durch verschiedene Aktionen Münzen verdienen, welche dann von den Charakteren ausgerüstet werden können, um die Statuswerte zu steigern. Je mehr Münzen ausgerüstet sind, desto stärker werden die Effekte. Dabei lassen sich jedoch nur bestimmte Münzen für die unterschiedlichen Charaktere benutzen.

One Piece: Pirate Warriors 3 ist ein Spiel, das unglaublich viel Spaß bietet. Darin eingebettet eine unvergessliche Piraten-Geschichte rund um Ruffy und seine Crew, die alleine bereits über viele Stunden fesseln kann und in teilweise grandiosen Sequenzen präsentiert wird. Hinzu kommen über 30 Charaktere, die sich unterschiedlich spielen, sowie verschiedene Online- und Offline-Modi.

Mit verbesserter Kämpfer-Interaktion, wie zum Beispiel durch die Kizuna-Attacken und dem flüssigen Ablauf, unterscheidet sich der dritte Teil vom Vorgänger. Leider ist das nicht genug. Hat man den zweiten Teil zur Genüge gespielt, so kann es schnell zu Ermüdungserscheinungen und einem starken Verlust der Motivation kommen. Inhaltlich mag sich einiges getan haben, aber die wichtigen spielerischen Aspekte wurden fast 1:1 übernommen. Kenner sollten sich daher zwei Mal überlegen, ob es ihnen den Preis wert ist. Neueinsteiger jedoch können bedenkenlos zugreifen.

Story: Vom ersten Kontakt mit dem Strohhut bis zur Dressrosa-Staffel: Hier werden alle wichtigen Stationen im Leben des Monkey D. Ruffy in fantastischen Zwischensequenzen, Standbildern und Texten erzählt. Die Entwickler haben ihr Bestes gegeben, um One Piece auf die Disk zu packen.

Grafik: Gewohnt passender Stil in seiner besten Form. Besonders in den emotionalen Sequenzen und überladenen Kampfbildschirmen zeigt die Engine, was sie kann.

Sound: Einmal mehr begeistern die originalen japanischen Sprecher restlos. Sie hauchen der Geschichte und den Charakteren Leben und Tiefe ein. Bei Soundtrack und Effekten kann man ebenfalls nicht meckern.

Gameplay: Mit nur sehr wenigen Veränderungen wurde das Kampfsystem 1:1 vom Vorgänger übernommen.

Sonstiges: Rollenspiel-Elemente, die lange Story und die vielen anderen Modi unterhalten für Stunden. Wer den zweiten Teil schon zur Genüge gespielt hat, kann wegen der fehlenden spielerischen Neuerungen schnell enttäuscht werden.

Von uns getestet: PlayStation 4-Version