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Im Test! Senran Kagura 2: Deep Crimson

Auf in den Kampf!
Auf in den Kampf!

Mit Senran Kagura 2: Deep Crimson bringen Tamsoft und Marvelous Entertainment einen weiteren Ableger des Ninja-Beat-‚em-Ups mit den wohlgeformten Mädchen auf Nintendo 3DS. Senran Kagura 2: Deep Crimson ist als ein direktes Sequel zum ersten 3DS-Spiel, Senran Kagura Burst, angedacht und führt die Geschichte fort.

Im Vorfeld hat sich die europäische Abteilung von Marvelous schon gehörig ins Zeug gelegt, um den Spielern das Spektakel schmackhaft zu machen. Einigen Spezialeditionen folgte nun auch vor ein paar Tagen endlich die Möglichkeit, das Spiel über Amazon zu bestellen. Wer nur Senran Kagura Burst gespielt hat, der wird in Deep Crimson ein paar nette Neuerungen vorfinden, die den Spielspaß noch weiter steigern sollen.

Lest in unserem Test zu Senran Kagura 2: Deep Crimson, was die schwer bepackten Mädels außer stramm gezogener Oberbekleidung noch so in petto haben.

Das Kernstück von Senran Kagura 2: Deep Crimson bildet ein auf fünf Kapitel ausgelegter Story-Modus. Obwohl es ein Sequel ist, wird man in den ersten paar Missionen mit kurzen Einblendungen an die Steuerung gewöhnt. Jedes Kapitel ist in einige Missionen unterteilt und setzt oft einen bestimmten Charakter voraus. Der Pool an Charakteren setzt sich hier aus den fünf Mädchen der Hanzo-Akademie sowie den Mädels der Hebijo-Ninja-Schule zusammen. Jedes der Mädchen kann hier auf einen einzigartigen Kampfstil zurückgreifen und bietet so eine gewisse Abwechslung, bei gleichbleibend simpler Steuerung.

Der Story-Modus macht nicht nur den Anschein, dass man sich am klassischen Drama in fünf Akten bedient hat, sondern auch die Geschichte richtet sich nach diesem Muster. Natürlich sollte man nun keinen Shakespeare erwarten, aber dennoch folgt Senran Kagura 2 dem dramaturgischen Rahmen und füllt die Kapitel mit einer netten, kurzweiligen Erzählung rund um die lebhaften und durchaus liebenswerten Charaktere.

Natürlich gibt es den obligatorischen Bösewicht, der die Weltherrschaft an sich reißen will und obendrein noch Dämonen beschwört und natürlich ist es an unseren gut bestückten Damen, dem einen Riegel vorzuschieben. Wer sich jetzt noch über die Ankunft eines noch größeren Übels und noch mehr Dämonen wundert, der hat wohl seiner Zeit etwas zu viel draußen auf dem Bolzplatz verbracht.

Combos, strippen, Spaß haben
Combos, strippen, Spaß haben

Die Geschichte in Senran Kagura 2: Deep Crimson erinnert an die eines typischen Shonen-Anime. Ganz nach dem Motto „wir stehen zusammen und besiegen das Böse“ geht es in den Kampf und allmählich wächst etwas zusammen, was sich vorher noch rivalisierend gegenüberstand. Die Story schafft es, kurzweilig wirklich gute Unterhaltung zu bieten, was nicht zuletzt an den witzigen Dialogen und den durchaus sympathischen Charakteren liegt.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil ist die Action an sich. Das Gameplay von Senran Kagura 2: Deep Crimson ist simpel und geht wirklich schnell ins Blut über. Mit leichten und starken Attacken lassen sich Kombos zu Boden und in der Luft ausführen – eine Kombination von beidem ist zudem das Tüpfelchen auf dem i. Die möglichen Angriffskombinationen lassen sich bequem über den unteren Bildschirm einsehen und nach erfolgreichem Level-Anstieg werden weitere Kombos hinzugefügt. Mehr Kombinationsangriffe, aber auch ein wachsender Energiebalken sowie mehr Angriffskraft und Verteidigung, sind essenzielle Dinge, die zu einem guten Level-Up gehören.

Anders als im 3DS-Vorgänger kann man sich nun frei in einer 3D-Umgebung bewegen und fröhlich auf die Gegner, seien es Dämonen (Yoma) oder feindliche Ninja-Mädchen, eindreschen. Problematisch ist hier manchmal die Kamera, die sich auf dem Standard-3DS nicht steuern lässt. Ein kleiner Pfeil zeigt jedoch die grobe Richtung des anvisierten Gegners an.

Per Knopfdruck kann man die Ninja-Transformation durchführen, um noch an Stärke hinzuzugewinnen und damit man die Möglichkeit bekommt, starke Spezialattacken auszuführen. Die Ninja-Transformation lässt sich sogar recht geschickt in den Spielverlauf einbinden, denn hat man zu viel Schaden erlitten, so kann man sich durch die Transformation wieder einen vollen Lebensbalken beschaffen. Die Spezialattacken nach der Transformation haben vor allem das Ziel, die Gegner von ihrer Kleidung zu befreien.

Das sieht nicht nur nett aus, sondern hat den Nutzen, die Defensive zu senken. Witzigerweise hat man manchmal die Möglichkeit, den sogenannten Frantic-Modus zu aktivieren. Hier lässt die Dame der Wahl freiwillig ihre Hüllen fallen, gewinnt allerdings hier sehr stark an Kampfkraft hinzu mit stetigen Einbußen von Lebensenergie. Verliert man durch Treffer die Kleidung, so ist das natürlich nicht der Fall.

Man kann das Grundprinzip von Senran Kagura 2: Deep Crimson folgendermaßen zusammenfassen: Schlagkombinationen ausführen, Gegner die Kleidung zerreißen, Spaß haben und gewinnen. Dieses einfache, aber irgendwie ziemlich motivierende und unterhaltende Spielprinzip zieht sich durch alle Modi im Spiel durch.

Im Doppelpack kämpft sich besser
Im Doppelpack kämpft sich besser

Neben den Story-Missionen gibt es noch zwei weitere interessante Kampfmodi. Yoma’s Nest zum Beispiel versetzt die Ninja in ein übersichtliches Arenaareal, welches nach und nach mit Yoma gefüllt wird, die es zu vernichten gilt. Säubert man einen Abschnitt, kann man sich jeweils zwischen zwei Wegen entscheiden und gelangt in die nächste Arena.

Das ganze ist pyramidenförmig aufgebaut und bietet insgesamt 14 Stufen bis man die tiefsten Tiefen erreicht hat. Speziell bei diesem Modus ist, dass man zwischen den Arenen jeweils seine derzeitige Lebensenergie übernimmt. Bei immer schwerer werdenden Gegnern und nicht wiederherstellbarem Energiebalken steigt der Schwierigkeitsgrad hier natürlich schnell an, wenn man sich nicht gut mit den Ninja-Künsten auskennt. Als Belohnung erhält man, neben einer Menge an Erfahrungspunkten, auch neue Waffen für die geschickten Damen. Etwas schade ist, dass die Waffen lediglich kosmetischen Zwecken dienen und keinerlei Statusverbesserungen mit sich bringen.

Anders sind da schon die sogenannten Secret Missions, welche Kämpfe unter gewissen Voraussetzungen verlangen. Hier sollte man sich nicht aufs wahllose Gegnerverkloppen einstellen, sondern die bestimmten Bedingungen für das erfolgreiche Abschließen beherzigen. Es gilt zum Beispiel, eine gewisse Anzahl an Gegnern zu beseitigen, möglichst viele feindliche Ninjas von ihren Klamotten zu befreien oder man kann nur Schaden verursachen, wenn man Projektile reflektiert.

Diese und zahlreiche weitere Geheimmissionen belohnen mit Shinobi Orbs, von denen man bis zu drei ausrüsten kann. In den Shinobi Orbs schlummern Kräfte, die den Mädchen hier nun durchaus einen Kampfvorteil verschaffen. Erhöhte Defensive oder schnellere Angriffe sind nur zwei der vielen nützlichen Kräfte der Orbs. Schafft man genug Geheimmissionen, werden auch immer wieder neue freigeschaltet.

Die zwei genannten Modi lassen sich zudem nicht nur alleine bestreiten, sondern auch mit einem zweiten Ninja als Partner im Kampf. Im Zusammenspiel zweier Shinobi-Damen lassen sich noch einmal längere Schlagkombinationen vollführen. Interessant und teilweise strategisch sinnvoll ist das Wechseln zwischen beiden Mädchen. Zwar kämpfen beide jeweils aktiv mit, doch wechselt man den Charakter, den man steuert, so kann man diesen kurzen Zeitraum nutzen, um gegnerischen Attacken auszuweichen oder auf der anderen Seite einen Konter zu unterbrechen, um weitere Schläge zu platzieren. Sind beide Ninja in ihrem transformierten Zustand, lässt sich zudem noch eine gemeinsame Spezialattacke ausführen, die nicht nur gut aussieht, sondern auch ziemlich viel Schaden verursacht.

Spezialattacken auch in Kombination
Spezialattacken auch in Kombination

Zwischen den Kämpfen kann man sich im Ninja Room eine kleine Pause gönnen. Hier sitzen nicht nur eure Freundinnen für einen Plausch bereit, auch lassen sich erspielte Bilder, Zwischensequenzen, Musikstücke und vieles mehr in der Bibliothek einsehen. Interessant sind auch die Gegnerinformationen und das Begriffsglossar, welches einem ein paar Ninja-spezifische Fachbegriffe näher bringt. Der eigentliche Grund, warum man die persönlichen Räume aufsucht, wird aber wohl die Umkleidekabine sein.

Im Laufe des Spiels wird man immer wieder neue Kostüme und Accessoires freischalten, die man sich in Ruhe in der Umkleidekabine zu Gemüte führen kann. Im Prinzip kann alles, was man in der Umkleide treibt, mit in die Kämpfe genommen werden. Selbst die Frisur lässt sich ändern und Accessoires separat für die Prä- und Posttransfomationsphase festlegen. Leider fehlt hier eine Art Vorschaufunktion, denn bei den vielen Kleidern kann es durchaus mühsam sein, das richtige Kleidungsstück zu finden, wenn man jedes einzeln auswählen muss, um etwas zu sehen. Auch hier nochmal die Anmerkung, dass die Kleidung keinen Einfluss auf den Status mit sich bringt – also keine Angst vor freizügigen Outfits.

Als Extra gibt es in der Umkleidekabine noch die Möglichkeit, Fotos von euren frisch umgezogenen Mädchen zu machen. Hier kann man auf einmal die Kamera frei bewegen, was in den Kämpfen auch durchaus von Vorteil gewesen wäre. Auch lassen sich Mimik und Pose wählen. Puncto Fan-Service wird hier noch einmal richtig in die Tasche gegriffen. Für ganz ausgefallene Wünsche bleibt noch die AR-Foto-Funktion, welche von jetzt auf gleich ein sich räkelndes Ninja-Mädchen in euer Bett zaubern kann.

Zu guter Letzt bietet Senran Kagura 2: Deep Crimson noch einen Online/Lokalen-Multiplayer-Modus, welchen wir hier nicht testen konnten. Allerdings kann man, während man in der Online-Lobby auf einen Partner wartet, bereits gespielte Story-Kapitel noch einmal mit einem beliebigen Charakter durchstreifen. Im Laufe der Zeit werden sicher auch noch DLC-Missionen folgen.

Ninja-Transformation!
Ninja-Transformation!

Grafisch schlägt sich Senran Kagura 2 recht gut auf dem kleinen Nintendo 3DS. Die Charakter-Modelle sind schön in Szene gesetzt und auch die leider wenigen Artworks können sich sehen lassen. Besonders erwähnenswert ist, dass man wirklich jedes Kostüm und Accessoire, welches man sich ausgesucht hat, in den Sequenzen sichtbar ist. Ein Manko sind hier nur die oft wiederkehrenden Gegner und Schauplätze. Detailliert in Szene gesetzt sind auch die kurzen Sequenzen, wenn man ein Kleidungsstück zerfetzt, oder die individuellen Szenen zum Abschluss des Kampfes.

Die Musik ist zu jeder Zeit passend und untermalt die Kämpfe sehr gut. Japanische Klänge treffen hier auf rockige Gitarrenriffs. Senran Kagura 2: Deep Crimson kommt mit ausschließlich japanischer Sprachausgabe und das ist auch sehr gut so. Wie könnte man vollbusige Ninja-Mädchen, die sich gegenseitig die Kleidung vom Leib reißen, besser in Szene setzen als mit der Originaltonspur? Durchaus auch eine Wohltat für die Ohren.

Senran Kagura 2: Deep Crimson ist eines dieser Spiele, die mit einem eingängigen Gameplay und einem durchweg sympathischen Cast überzeugen können. Die Geschichte wäre nur halb so interessant, wenn sie nicht ständig durch die lockeren Dialoge der Mädchen aufgelockert werden würde. Auch könnte man wohl eher weniger über die teilweise fehlende Tiefe des Plots hinwegsehen, wenn da nicht unsere liebenswerten Ninja-Mädels wären, die nicht nur einen großen Vorbau, sondern vor allem ein großes Herz haben.

Die außergewöhnliche Inszenierung von zerfetzenden Klamotten und riesigen wackelnden Brüsten ist nach wie vor erfrischend und eher aufheiternd als in irgendeiner Weise anstößig. Die Kämpfe gehen sehr gut von der Hand und schnell ist man voll mit Kombos, Spezialattacken und Team-Attacken beschäftigt, sodass man die ewig wiederkehrenden Gegner und Schauplätze leicht aus der Wahrnehmung verlieren wird. Wer sich lieber genauer mit den Damen beschäftigen will und sich deren Kleidungsstil annehmen möchte, dem sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Eine Vielzahl an Kostümen und Accessoires lassen sich im Spiel freischalten und auch kurzum anziehen. Die Kreationen kann man sich dann entweder entspannt im Fotomodus inklusive lasziver Posen und lächerlicher Grimassen oder in den Kämpfen und Story-Sequenzen anschauen.

Senran Kagura 2: Deep Crimson überzeugt mit einer guten Inszenierung der Charaktere und sieht auf Nintendo 3DS sehr gut aus. Die japanische Sprachausgabe kann ebenfalls überzeugen. Neben kleinerer Mankos, wie der teils unübersichtlichen Kameraführung und einer fehlenden Vorschaufunktionen der verschiedenen Kleider, überzeugt Senran Kagura 2 mit viel Spielspaß und liebenswerten Protagonistinnen, die noch viel mehr als ihre moestetischen Kurven zu bieten haben.

Story: Klassische Shonen-Anime-Story. Dialoge und die Beziehung zwischen den Mädchen sind motivierend. Sehr sympathischer Cast an Charakteren.

Gameplay: Schnell, eingängig, unterhaltsam. Alleine oder mit einem Ninja-Partner sind zahlreiche Kombos ausführbar. Ninja-Transformation und Spezialattacken helfen bei der fröhlichen Kleiderentsorgung. Zwischen den Missionen freigespielte Kleider und Accessoires anziehen. Fotofunktion: Posen und Mimik festlegen. Story-Modus, Yoma’s Nest und Secret Missions belohnen mit Dekomaterial und nützlichen Items zur Charaktersteigerung.

Grafik: Hübsches Charakterdesign, schön in Szene gesetzt. Sequenzen und Kämpfe sind gut und chic animiert. Nahaufnahmen bei zerfetzender Kleidung und die Sequenzen nach beendetem Kampf zeigen besondere Liebe zum Detail.

Sound: Klassische japanische Klänge treffen auf rockige Gitarreneinlagen. Immer passend, aber auch nicht immer wirklich auffällig. Japanische Synchronisation ist qualitativ mehr als hochwertig.

Sonstiges: Online- und lokaler Multiplayer. In Zukunft werden DLC-Missionen folgen.