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Im Test! Lost Dimension

Ein rätselhafter Turm, der mit Feinden überfüllt ist und an dessen Spitze der ultimative Kampf gegen den Hauptbösewicht wartet. Die Frist bis zum Weltuntergang beträgt 13 Tage, wobei man während der Erkundung des Turmes seine eigenen Kameraden opfern muss, die sich als Verräter in die Gruppe geschleust haben.

Mit diesen Kernsätzen wurde der Aufbau des strategischen Rollenspiels Lost Dimension beworben. Hat der Entwickler Lancarse sich mit diesem Projekt an Videospielen wie Persona 3, Lightning Returns: Final Fantasy XIII oder an der Danganronpa-Serie orientiert? Bietet diese Mischung einen individuellen Kern oder wirkt Lost Dimension wie ein billiger Abklatsch?

Hinter der Produktion steckt das Studio Lancarse, welches neben Atlus mit an der Entwicklung von Etrian Odyssey und Shin Megami Tensei: Strange Journey beteiligt war. Für die Geschichte ist Jun Kumagai zuständig, der ebenfalls die Texte für die Filme zu Persona 3 schrieb, sowie an einigen Episoden zu Persona 4: The Animation arbeitete.

Auf welches Abenteuer, das heute in Europa durch NIS America für PlayStation 3 und PlayStation Vita erscheint, könnt ihr euch also einstellen? Wir haben für euch die US-Version für PlayStation Vita des Rollenspieles getestet, wobei sich die finale Edition für Europa von dieser Fassung unterscheiden könnte.

Das Ende ist nah, fürchtet euch vor dem Untergang der Welt

Eine typische Szene aus einem Kampf mit einem sterilen Hintergrund.
Eine typische Szene aus einem Kampf mit einem sterilen Hintergrund.

Der Beginn von Lost Dimension wirft euch direkt in ein Weltuntergangsszenario. Die größeren Städte der ganzen Welt werden von einer unbekannten Macht angegriffen. Chaos verbreitet sich unter den internationalen Einheiten.

Inmitten der Zerstörung bildet sich ein gigantischer Turm, aus dem die Befehle für die verheerenden Taten kommen. Keine herkömmliche Waffe der Menschheit kann diesem Gebilde einen Schaden zufügen.

In dem Turm wartet ein geheimnisvoller Terrorist, der sich „The End“ nennt und den Staaten droht, die gesamte Welt in 13 Tagen komplett auszulöschen. Um die Menschen vor dieser Bedrohung zu bewahren, senden die Länder die Organisation SEALED aus, die mit Psi-Kräften ausgestattet ist. Diese Soldaten sollen den Turm erobern und dem Bösewicht ein Ende setzen.

Als die mutigen Kämpfer den Ort betreten, werden sie von einem Gedächtnisschwund ereilt. Verwirrt geraten sie schon in den ersten Kampf, wobei ihre Kräfte so tief in ihnen verankert sind, sodass sie ihre Techniken anwenden können. Bevor sie sich an ihre Aufgabe erinnern können, erscheint „The End“, der ihnen erzählt, dass sich Verräter unter ihnen befinden.

„Jeder Charakter besitzt nicht nur eine individuelle Gabe“

Ihr steuert den Helden Sho Kasugai, der die Gabe hat, Visionen aus der Zukunft zu erleben. Er ist sehr stark von der Amnesie betroffen, allerdings hält er den Schlüssel innerhalb der Gruppe in den Händen, die Verräter zu entlarven. Wird Sho mit seiner Fähigkeit das Team richtig leiten und mit seinen wahren Kameraden den Sieg über „The End“ erlangen oder wird die Welt in 13 Tagen untergehen?

Der Kampf mit Handwaffen und den besonderen Gaben

Mana geht in Kampfposition, leider mit vielen Wiederholungen.
Mana geht in Kampfposition, leider mit vielen Wiederholungen.

Das Kampfsystem in Lost Dimension erinnert in einigen Punkten an Valkyria Chronicles. Zuerst führt eure Gruppe die vorgegebenen Befehle aus, bevor die Feinde mit ihrer Phase beginnen.

Ist eine Figur an der Reihe, entscheidet ihr, ob sie sich in einem bestimmten Radius bewegt und die Gegner aus einer sicheren Entfernung oder aus der Nähe angreift. Jeder Charakter besitzt nicht nur eine individuelle Gabe, sondern ist auch mit einer herkömmlichen Waffe ausgestattet.

Einige der Gaben lassen sich auch außerhalb der Gefechte nutzen, zum Beispiel verwendet Nagi Levitation. Sie fliegt über den Boden und überwindet ohne Probleme Hindernisse, wodurch ihr ein größerer Bewegungsradius zur Verfügung steht. Agito nutzt stattdessen die Teleportation und schlüpft mit seiner Macht durch verschlossene Türen. Ansonsten sind die Kräfte ähnlich wie magische Techniken anzusehen. Mit Feuer oder Eis schadet man den Feinden, erhöht die Statuswerte der Gruppe oder heilt ihre angeschlagene Energie.

Eine Besonderheit ist der Befehl „Defer“. Der Punkt überträgt den Zug des aktuell gesteuerten Mitglieds auf eine andere Einheit, die sich in der Nähe befindet, sofern diese in der Runde ihren Zug bereits getätigt hat.

Befinden sich mehrere Kameraden in der Nähe, besteht die Chance, dass sie den Angreifer mit einem herkömmlichen Schlag unterstützen (Assist Attack). Je höher das Vertrauen zwischen den Figuren ist, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit auf eine Mithilfe aus den anderen Reihen.

Allerdings können die Gegner von dieser Funktion ebenfalls Gebrauch machen, also solltet ihr euch in der aktuellen Runde immer überlegen, wo ihr eure Einheiten positioniert. Jedoch sorgt diese gegenseitige Unterstützung durch die nachfolgenden Angriffe dafür, dass ihr einen Gegner in den sogenannten „Daze“-Zustand bringen könnt. In diesem Modus erleidet er einen höheren Schaden durch die Attacken.

Sho hört die Stimmen seiner Kameraden.
Sho hört die Stimmen seiner Kameraden.

Insgesamt müssen immer sechs Leute an einem Gefecht beteiligt sein, wobei Sho immer automatisch für die Kämpfe eingetragen ist. Die Auseinandersetzungen sind in Wirklichkeit Missionen, die ihr von einer Art Basis aus einem Menü aussucht. Bevor es in den Kampf geht, erhaltet ihr Informationen über das Ziel, über den Aufbau der Karte und über die vorhandenen Feinde.

Die Missionen könnt ihr beliebig oft wiederholen (eine Ausnahme sind die Charakter-Missionen), um Erfahrungspunkte, Belohnungen und Geld zu verdienen. Je höher der Rang für den Abschluss des Auftrages ist, desto qualitativere Gegenstände gewinnt ihr am Ende.

Erst wenn alle sechs Einheiten ihre Aktion ausgeführt haben, wobei sich die Reihenfolge der Figuren an ihre Nummerierung für den Einsatz richtet und nicht nach ihrer Schnelligkeit, sind die Gegner am Zug. Jeder Feind wird einzeln eingeblendet, wenn er sich bewegt oder eine Tätigkeit vollführt. Das Geschehen kann leider nicht übersprungen werden, sodass hierbei eine Verzögerung entsteht. Wenn sie euch angreifen, verlieren eure Figuren nicht nur Lebenspunkte, sondern auch einen Teil ihres Verstandes.

Dieser wird neben den „Gift Points“ auch für die Verwendung der Gaben verbraucht. Ist der Verstand komplett in einem Kampf verbraucht, mutiert der betroffene Charakter zum Berserker und greift alles an, was sich in seiner Nähe befindet, also auch die eigenen Kameraden. Dieser Zustand sollte unbedingt vermieden werden, da ihr keine Kontrolle mehr über die Figuren erlangt, außer ihr wendet eine Fähigkeit an, die Berserker heilt.

„Die Gaben werden anhand eines Skill-Baumes erlernt“

Vielleicht überfordert euch der erste Kampf, da ihr direkt in das Gefecht geworfen werdet. Nach kurzer Zeit merkt ihr aber, dass die Steuerung sehr leicht von der Hand geht und das System ausführlich beschrieben wird. Die Daten der Gegner werden euch präsentiert, sowie die Kosten und die Leistung der Gaben. Besteht die Chance auf eine unterstützende Attacke, werden die Charaktere, die sich an dem Angriff beteiligen, markiert.

Fähigkeiten, die eine größere Reichweite einnehmen, solltet ihr vorsichtig anwenden, denn befindet sich ein Teammitglied in der Nähe, wird es dadurch auch Schaden nehmen. Eine kleine Karte zeigt euch die Positionen der Gegner, der Kameraden und der Schätze an. Per Knopfdruck kann man leicht den Ausschnitt vergrößern, um ein besseres Bild der kompletten Umgebung zu erhalten. Für den Spielfluss ist es daher bedauerlich, dass man die Bewegungen der Feinde nicht überspringen kann.

Der Verräter ist unter uns

Die Wahlurnen steht für das Grab des Verräters bereit.
Die Wahlurnen steht für das Grab des Verräters bereit.

Den ersten Verräter legt das Spiel euch auf den Präsentierteller, wobei diese Aussage nur für den ersten Durchlauf gilt. Anschließend legt ein Zufallsprinzip den nächsten Abtrünnigen fest.

Sobald alle Hauptmissionen auf einem Stockwerk abgeschlossen wurden, gelangt die Gruppe in das Gericht, um den Verräter zu bestimmen. Der Auserwählte wird in diesem Raum ausgelöscht und steht anschließend nicht mehr als Kämpfer zur Verfügung.

Doch wie macht ihr den Verräter in einem Stockwerk ausfindig? Sho besitzt die Fähigkeit, Visionen zu hören und zu sehen. Nach jedem Kampf hört er die Gedanken seiner Kameraden. Weiße Schriftzüge sind positiv, doch rote weisen auf einen möglichen Abtrünnigen hin.

Allerdings werden die Gedanken der Mitglieder nicht mit ihren Namen verbunden. Besteht die Möglichkeit, dass sich ein Verräter in dem Team, welches am zurückliegenden Kampf beteiligt war, befindet, weißt Sho euch auf diese Tatsache hin. Ab einer bestimmten Anzahl an Abtrünnigen in der Gruppe ist er sich sicher, dass sich ein Spion darunter befindet.

„Ihr müsst den Verräter bestimmen“

Nun müsst ihr durch verschiedene Zusammenstellungen für die nachfolgenden Schlachten probieren, wer zu den Überläufern gehören könnte. Das Spiel erstellt eine übersichtliche Liste der letzten Kämpfe, sodass ihr immer den Überblick behaltet. Die verdächtigen Kameraden könnt ihr in den Listen markieren, ebenso wie die Leute, die nicht zu den Verrätern gehören. Habt ihr euch für einen Kameraden entschlossen, kann Sho die Funktion „Deep Vision“ einsetzen. Hierbei taucht er in die Gedanken des Mitgliedes ab.

Für euch entpuppt sich dieses Element als eine Art Minispiel. In einer unwirklich scheinenden Welt verfolgt ihr die Manifestation der Figur. Sie wiederholt bestimmte Sätze, die euch die Richtung weisen, die ihr erkunden müsst. Habt ihr den Charaktere drei Mal gefunden, wird er euch sagen, ob er ein Spion ist oder nicht. Seid ihr erfolgreich, ist aber nur ein Teil der Arbeit erledigt. Nun müsst ihr die anderen aus der Gruppe von eurer Entdeckung überzeugen.

Nach jedem Kampf unterhalten sich bis zu zwei Leute mit Sho über die Identität des Verräters. Einige schlagen direkt einen Namen vor, andere wollen diesen von euch wissen. Nennt ihr den Namen des Abtrünnigen oft genug, werdet ihr sehen, dass sich die spätere Wahl im Gericht auf diese Person richtet. Je öfter die Figuren sich an den Kämpfen beteiligen, desto mehr Stimmrecht erhalten sie für die Auslöschung. Verwendet ihr eine Figur sehr selten, wird diese von den anderen schnell verdächtigt.

Für ein Mitglied ist dies der letzte Gang.
Für ein Mitglied ist dies der letzte Gang.

Die Funktion „Deep Vision“ ist in der Tat sehr hilfreich, doch sie steht nur begrenzt zur Verfügung. Spezielle Kämpfe belohnen Sho mit den Punkten für dieses Element und jede Vision verbraucht einen davon. Und kommt nicht auf die Idee, das Spiel mit mehreren Speicherständen zu überlisten.

Eine automatische Speicherung hält euch in dieser Vision gefangen. Es werden zwar mehrere Speicherstände angeboten, aber eine Datei lässt sich nicht mit einer anderen überschreiben. Jede Entscheidung von euch hat Konsequenzen, die ihr nicht rückgängig machen könnt.

Bevor der Spion ausgelöscht wird, verrät dieser euch, ob eure Wahl die richtige war. Nach seinem Verschwinden bleibt ein Gegenstand, „Fate Materia“ übrig. Mit diesem können die anderen besondere Fähigkeiten erlernen.

In der Basis werden Freundschaften geschlossen

Zwischen den Kämpfen erholen sich die Figuren in einem Zwischengeschoss, einer Art Basis. Der Platz bietet die Möglichkeit, Gegenstände oder Ausrüstung zu kaufen, Visionen zu erleben, die Fertigkeiten der Charaktere zu verbessern oder mit diesen Gespräche zu führen.

Nach den Missionen sind viele Figuren bereit für ein Gespräch. Gewinnt ihr das Vertrauen der Kameraden, unterstützen sie euch öfter in den Kämpfen und sie geben Sho später einen besonderen Auftrag.

Die Gegner sind nicht sehr aufwendig gestaltet.
Die Gegner sind nicht sehr aufwendig gestaltet.

Die Gaben werden anhand eines Skill-Baumes erlernt. Erreichen die Figuren eine bestimmte Stufe oder nehmen an einem speziellen Kampf teil, gewinnen sie Punkte, mit denen sie neue Fähigkeiten erlernen oder diese aufwerten. Für besondere Techniken benötigt man „Fate Materia“, die von den gefallenen Kameraden stammt und sich leicht per Knopfdruck einbauen lässt.

Von diesem Platz an wird der Verlauf des Spiels einheitlich. Ihr sucht euch eine Mission aus, die auf einem festgesetzten Schlachtfeld ausgetragen wird. Eine freie Erkundung des Turms wird nicht geboten. Nach einem Kampf bekommt ihr die Belohnungen, hört die Stimmen, redet mit den Kameraden über die Verräter. Anschließend folgen die herkömmlichen Dialoge, ihr überprüft die Visionen, verteilt vielleicht Punkte für die Gaben oder tätigt Einkäufe und beginnt dann die nächste Mission, bis ihr einen Verräter findet.

Das soll jedoch nicht heißen, dass dieses Abenteuer keine Überraschungen bietet, auf die wir nicht eingehen wollen, um euch den Spaß nicht zu verderben. Die Figuren sind alle individuell gestaltet und im Laufe der Gespräche erfährt man ihre Beweggründe, wieso sie sich SEALED angeschlossen haben.

„Die Grafik ist ein großes Manko“

Dabei geht die eigentliche Geschichte leider unter. Es wird zwar Spannung erzeugt, wenn Sho auf „The End“ trifft, aber bis zum Ende tappt man im Dunkeln und am Schluss wird man von Details erschlagen. Man sollte auch erwähnen, dass ihr das wahre Ende erst ab dem zweiten Durchgang erleben könnt, falls euch der Abschluss der Geschichte enttäuschen sollte.

Die unterschiedlichen Facetten des Turmes

Jedes Stockwerk des Turmes ist anders aufgebaut. Ihr beginnt in einer verlassenen Stadt und arbeitet euch in eine Art maschinelles Herz vor. Zwar sind die Bereiche immer wieder anderes gestaltet und auch mit einigen Details versehen, jedoch ist die Grafik ein großes Manko für Lost Dimension.

Die Präsentation der Gegner wirkt schlicht und durch die Wiederholung der Sprites eintönig. Je nach Ansicht bemerkt ihr Fehler in der Grafik und auch die Animation für die Beschwörung der Gaben wird zu oft wiederholt. Dazu kommen lange Ladezeiten, die vor dem Beginn einer Schlacht oder bei Verwendung von speziellen Fähigkeiten den Spielfluss deutlich trüben.

Werdet ihr "The End" ein Ende setzen?
Werdet ihr „The End“ ein Ende setzen?

Die 2D- und 3D-Modelle der Figuren sind dagegen hübscher gestaltet, wobei die Mimik der Modelle sehr steif gehalten ist und die Form der Hände in manchen Szenen unglücklich wirkt. Die Effekte werden von sparsamen Darstellungen begleitet. Auf den Karten findet man kaum Details und die Hintergründe sind steril und leblos platziert. Die Videosequenzen werden in Form eines Anime gezeigt.

Die Musik fällt im Vergleich dazu deutlich besser aus und bietet eine vielfältige Mischung aus Pop, instrumentalen Stücken und Nervenkitzel. Für die verschiedenen Phasen in den Schlachten werden andere Stücke eingespielt, jedes Stockwerk bietet eine eigene Hintergrundmusik und die Auslöschung der Kameraden wird von einem Song begleitet, der versucht, euch jegliche Konzentration zu rauben.

Die US-Version von Lost Dimension bietet nur die englische Tonspur. Die Sprecher wurden passend für die verschiedenen Persönlichkeiten der Figuren ausgewählt und leisten eine hervorragende Arbeit, nur Freunde der originalen Besetzung wird diese Tatsache nicht trösten.

Verloren in der Dimension der Eintönigkeit

Lost Dimension bietet ganz besondere Ansätze für ein strategisches Rollenspiel mit neuen Elementen, jedoch ist das dargestellte Produkt nicht ganz ausgereift. Nicht nur die schlechte Grafik trübt den Spaß, sondern auch die langen Ladezeiten, die wiederholten Animationen und die Verzögerung der gegnerischen Phase. Die Geschichte wirkt zusammengepresst, ihr beginnt mit viel Action, danach folgen bis zum Ende nur vage Andeutungen, bis der große Knall ganz geballt kommt, den man vielleicht nicht mehr ganz aufnehmen kann.

Dennoch sollte man bei diesem Spiel auch hinter die offensichtlichen Kulissen schauen und auf das Angebot eingehen. Die Figuren besitzen eine individuelle Persönlichkeit und manche von ihnen machen eine kleine Entwicklung durch. Zudem ist das System, einen Verräter aus der Gruppe zu bestimmen und diesen zu vernichten, sehr interessant gestaltet, auch wenn dieses Element nicht die tragischen Zustände aus Danganronpa erreicht.

Für einen Durchgang benötigt man circa 15-20 Stunden, je nachdem, ob man die Missionen nur abschließt oder versucht, diese mit dem höchsten Rang zu beenden. Allerdings beruht das System auch auf mehrmaligem Durchspielen. Das wahre Ende wird man nie beim ersten Mal erreichen, zudem warten neue Missionen auf euch im weiteren Spielverlauf.

Beginnt ihr ein New Game Plus, verliert ihr alle Gegenstände, sämtliche Erfahrung und jedes Vertrauen, allerdings stehen euch dann direkt eine größere Menge an Skill-Punkten zur Verfügung, die ihr direkt verteilen könnt, um die stärkeren Fähigkeiten anzuwenden. Es gibt zwar einige Schalter für verschlossene Türen, die Daten über bestimmte Schlüsselwörter enthalten, aber viel Kopfarbeit fordert das Spiel in diesem Sinn nicht. Oft müsst ihr alle Gegner töten, manchmal nur einen bestimmten Feind.

In den Schlachten solltet ihr ein strategisches Verhalten zeigen, auf den Verstand der Mitglieder achten, sowie Defer und unterstützende Attacken verwenden, um die Gegner auszuschalten. Die letzten Kämpfe in jedem Stockwerk sind eine richtige Herausforderung für die gesamte Gruppe und werden unvorsichtige Spieler sehr schnell mit einem Game Over bestrafen. Die Kämpfe sind zum Teil so gestaltet, dass ihr verschiedene Wege benutzen könnt, um das Ziel zu erreichen.

Seid ihr geduldige Spieler und stört euch nicht an einer schlechteren Grafik, könnt ihr einen Blick auf Lost Dimension werfen. Es gibt zwei Schwierigkeitsgrade und PlayStation TV wird unterstützt.

Story: In 13 Tagen geht die Welt unter und ihr müsst dieses Ereignis verhindern. Man spürt zu Beginn, dass der Turm und der Bösewicht „The End“ von einem großen Geheimnis umgeben sind, leider muss man sich zum geballten Knoten in der Geschichte sehr gedulden.

Gameplay: Strategisches Rollenspiel mit besonderen Elementen. Die Figuren nutzen ihre Gaben und normale Angriffe. Zwischen den Kämpfen führt man Gespräche mit den Kameraden oder versucht, Verräter zu entdecken.

Grafik: Lange Ladezeiten, wiederholende Animationen und Sprites der Gegner, einige Fehler in der Darstellung, sterile Hintergründe, Karten bieten kaum Details und wirken sehr leer.

Soundtrack: Vielfältig zusammengesetzt aus Pop, Techno und instrumentalen Stücken. Die Tonspur läuft nur auf Englisch, wobei die Sprecher eine hervorragende Qualität abliefern.

Sonstiges: Deep Vision spielt sich wie ein Minispiel, PlayStation TV wird unterstützt.

getestet von Pericci