Alljährlich lädt Nintendo zu seinem Post-E3-Event in Frankfurt, um die aktuellen Spiele, welche in Los Angeles vorgestellt wurden, für uns spielbar vor Ort zur Verfügung zu stellen. Lange von den Fans herbeigesehnt und nun mit offiziellem Name präsentiert, war auch Star Fox Zero in zwei Missionen anspielbar.
Die altbekannte Fassrolle ist natürlich wieder dabei, ebenso wie Loopings und Wendemanöver. Für Kenner ist alles an gewohnter Stelle auf dem rechten Analogstick untergebracht und spielt sich ebenso intuitiv wie sein Vorgänger. Für Wende und Looping benötigt man nun allerdings nur noch einen einzigen Tastendruck.
Mit diesem Airwing-Standardrepertoire ausgestattet, saust man dann in der ersten Mission auch direkt wie an einer Schnur gezogen zwischen Schluchten entlang, über kleine Seen hinweg, überquert Grünflächen, fliegt in den urbanen Gegenden unter Bauwerken hindurch und versucht dabei die Energieringe einzusammeln, die den Gesundheitsbalken füllen. Natürlich immer umgeben von den bekannten Kollegen zur passiven Unterstützung und umschwärmt von zahlreichen Gegnern, die man in kleinen Schubwellen aufs Korn nimmt.
Das erinnert alles sehr an Lylat Wars, beziehungsweise Star Fox 64 3D, läuft dabei auch immer super geschmeidig und flott. Allerdings war das Gegneraufkommen auch extrem gering und machte die Mission dadurch deutlich zu einfach. Eine Sache die man angehen sollte. Wären da nicht einige Neuerungen, könnte man so glatt meinen, man spiele einen HD-Port der Vorgänger, was auch an der schwachen grafischen Leistung liegt. Daran wird Nintendo hoffentlich noch arbeiten. Auch wenn es bei Star Fox nicht so sehr auf die Grafik ankommt, macht es neben anderen Wii U Spielen in seiner jetzigen Form noch nicht den besten Eindruck.

Die angesprochenen Neuerungen gibt es dank des Wii U Gamepads. Damit habt ihr nun die Möglichkeit, das Geschehen parallel aus der Egosicht zu erleben und könnt dank Bewegungssteuerung so auch die entgegenkommenden Feinde ausschalten. Das ist einerseits ziemlich cool, erfordert aber zugegebenermaßen auch etwas an Übung, denn man muss auch weiterhin auf seine Flugbahn achten. Leider ist dieses Feature nicht immer nur optional, sondern für den Bosskampf dieses Levels sogar Pflicht.
Für die Areale, in denen man dann auch völlig frei fliegen kann, empfiehlt sich zwar die Nutzung des Gamepads zur Cockpitansicht, aber man ist hierbei nicht gezwungen das Gamepad auf diese Weise zu nutzen. Leider vermisst man in jedem Fall eine Übersichtskarte und verliert schnell die Orientierung. Die wird für diese Spielabschnitte, in denen man frei fliegen kann, hoffentlich noch nachgereicht.
Eine weitere Neuerung ist, dass man während der Bodeneinsätze jederzeit seinen Airwing transformieren kann und so direkt in einen kleinen Walker wechselt, der nicht von alleine Schub gibt und man so gezielter und freier das Schlachtfeld erobern kann. Das kleine Vehikel ist auch sehr viel wendiger, es kann kleine Seitwärtsrollen vollführen und kurz schweben, ähnlich wie der Panzer in den Vorgängern. Zum präzisen Zielen kommt auch hier wieder das Gamepad mit Bewegungssteuerung zum Einsatz, ohne welches man hierbei auch nicht auskommt.

Das Hin- und Herwechseln zwischen Airwing und Walker geht dabei super schnell und so kann man immer je nach Situation das passende Gefährt wählen und wenn es als Walker brenzlig wird, ist man auch schnell wieder dank Airwing außer Reichweite der Bodengegner. Es bleibt spannend, welche Vehikel uns hier noch erwarten und wie frei man im Wechsel sein wird.
In der zweiten Mission liefert man sich einen kleinen Bosskampf im Weltall mit dem verfeindeten Schwein Pigma, der leider etwas unspektakulär verläuft. Hier wird erneut schnell deutlich, dass eine Übersichtskarte von Vorteil wäre. Ohne ist man leider gezwungen, planlos seinen Kontrahenten zu suchen oder alternativ so lange zu warten, bis er von selbst hinter unserem Airwing erscheint, um ihn nach einem erfolgten Looping endlich auch sehen und treffen zu können. Das erscheint noch zu einseitig und nicht fordernd genug.
Star-Fox-Fans scheinen aber auf alle Fälle nicht enttäuscht zu werden. Es macht weiterhin Spaß, es ist soweit das gewohnte Star-Fox-Abenteuer, es ist super flüssig und bietet einige spielerische Neuerungen, die eben keine Revolution darstellen. Ihr solltet allerdings ein Freund des Gamepads sein und euch mit Bewegungssteuerung anfreunden können, da diese hier oft zum Zielen zur Pflicht wird. An der Grafik wird Nintendo hoffentlich noch etwas schrauben und mehr Feinde dürfen die Areale auch noch vertragen, ohne, dass die Framerate in den Keller sinkt. Schade ist, dass die Crew von Fox bestehend aus Peppy, Slippy und Falco auch in den gezeigten Missionen wieder nur passiv unterstützt.
Hier werden wir hoffentlich im Endprodukt noch überrascht und kämpfen mit unseren Freunden auch wirklich Seite an Seite und erleben Missionen, in denen sie gezielt Gegner für uns erledigen und auch dem Spieler den Rücken freihalten, anstatt wie jetzt ins Leere zu schießen oder weit abseits des eigentlichen Geschehens für den Spieler unbedeutende Gegner abzuschießen. Das Potential wäre vorhanden und könnte emotional stärker an die Charaktere binden. So bleiben sie leider erneut eine Randerscheinung.
