Zur Zeit wird wegen The Order 1886 wieder viel über Pressebewertungen diskutiert. Jason Kingsley, Chef des britischen Entwicklers Rebellion (zuletzt Sniper Elite V2), hält Spielebewertungen durch die Presse für irrelevant. Stattdessen seien Nutzerbewertungen und Empfehlungsmarketing wichtig. Sniper Elite V2 habe sich beispielsweise allein auf Steam 500.000 Mal verkauft, obwohl der Metacritic-Score nur bei Mitte 60 liegt.
„Niemand schert sich hier jemals um Metacritic“, sagt Kingsley gegenüber GamesIndustry.biz. „Wir sehen es als irrelevant an, ganz offen. Wir konzentrieren uns ausschließlich darauf, was die User denken, und jeder aggregierte User-Score war bisher signifikant höher als der aggregierte professionelle Score. Wir kümmern uns um die Leute, die ihr Geld ausgeben, und ob sie glücklich sind, dass wir ein gutes Spiel gemacht haben. Die Feuerprobe ist keine abstrakte Nummer.“
„Professionelle Tester haben eine sehr schwierige Aufgabe, weil sie das Spiel nicht aus der Perspektive desjenigen betrachten, der dafür Geld gezahlt hat“, meint Jason Kingsley weiter. „Weil es ihr Job ist. Dein durchschnittlicher Spieler, der das Spiel gekauft hat, ist fast dazu verpflichtet, es auszuprobieren und zu genießen. Sie hoffen, dass das Ding, für das sie bezahlt haben, gut ist, und wenn es Mist ist, dann sind sie wirklich sehr, sehr enttäuscht und werden wahrscheinlich kein weiteres Spiel mehr von dir kaufen. Ich sage nicht, dass professionelle Tester nicht versuchen, das Spiel zu genießen, aber tun sie nicht in der Woche als Profi mit all dem Druck und den Deadlines, die reinkommen.“
Ob das die ganze Wahrheit ist? Immerhin verzeichnen viele Toptitel auch enorme Vorbestellerzahlen.
via GamesIndustry