Brittany Avery von XSEED hat in ihrem privaten Twitter-Account einige Einblicke in die schwierige Europa-Veröffentlichung von Rune Factory 4 gegeben. Viele Fans beschwerten sich über die lange Lokalisierung und über eine fehlende Handelsversion, doch Rune Factory 4 nahm wahrlich nicht den einfachsten Weg.
Kurz nach der Veröffentlichung in Nordamerika meldete der japanische Entwickler Neverland im November 2013 Insolvenz an. Eine Veröffentlichung in Europa war damit im Prinzip gestorben und folgerichtig cancelte Publisher Marvelous im Januar 2014 auch den Release in Europa, denn die Entwickler von Neverland waren es, die die notwendigen Arbeiten im Quellcode für die Veröffentlichung im Westen vornahmen.
„Endlich kann ich über die Sache reden, die wir bis heute gar nicht offiziell angekündigt haben: Rune Factory 4 erscheint am 11. Dezember endlich in Europa!“, so Avery vor einigen Tagen. „Es war, als müsste ich einen Elefanten im Raum übersehen, seit der USK-Alterseinstufung, weil ich bis heute warten musste. Rune Factory 4 nach Europa zu bringen, das war das erste echte Projekt, das ich hier geleitet habe und lasst mir euch sagen, es war der schwerste Job, den ich je hatte.“, schreibt sie in darauffolgenden Tweets.
„Mein Leben war so stressig, seit ich daran arbeite, besonders wegen der einzigartigen und heiklen Umstände. Ich hoffe so sehr, dass unsere Anstrengungen das Warten wert waren, denn Rune Factory 4 ist so ein spezielles Spiel für mich und es dauerte fast ein Jahr, um das [Projekt] zu realiseren.“
„Und für alle, die meinen, es hätte viel zu lange gedauert: Denkt daran, dass der Entwickler [Neverland] nicht mehr existiert und normalerweise wäre das das Ende gewesen. Wenn die Leute weg sind, die am Quellcode gearbeitet haben, ist die Chance, dass es woanders erscheint zu 99 Prozent zunichte. Deshalb hat es länger gedauert. Es brauchte viele Gespräche, an den Quellcode zu kommen, es war ein riesiges und zeitfressendes Unterfangen.“
„Glaubt bitte nicht, dass es solange gedauert hat, weil wir faul sind.“, so Avery abschließend. In weiteren Tweets, direkt an Fans, sagte sie dann noch, nur wenige Änderungen am Spiel seien vorgenommen wurden. „Einige Bugfixes hier und da, aber größtenteils ist es identisch. Denn es arbeitete ein neues Team am Quellcode und wir wollten nicht riskieren, das Spiel zu destabilisieren, indem wir etwas ändern.“
Einen Fan, der nach anderen Übersetzungen fragte, erinnerte Avery daran, dass XSEED ein US-Publisher sei. „Wir vertreiben nur auf Englisch, andere Sprachen zu lokalisieren wäre nicht nur neu für uns, sondern würde auch Unmengen an Extra-Arbeit bedeuten und wir wären dann an einem Punkt, an dem wir einen Vertrieb nicht einmal in Betracht ziehen würden.“ Einem anderen Fan sagte sie: „Der Vertrieb in Europa ist wohl eher die Ausnahme als die Regel.“