Noch kurz vorm Jahreswechsel gibt es von uns die zwanzigste Ausgabe der Import Issue! Da wird es doch allerhöchste Zeit als nächstes ein kleines Special mit ein paar älteren nur in Japan erschienenen Spielen zu machen, meint ihr nicht? Ein paar nette Titel sind dafür schon zusammengekommen. Für heute gibt es aber erst einmal drei Spiele aus dem Monat November, die sich allesamt mit einer etwas älteren Zeitepoche beschäftigen. Viel Spaß beim Lesen!
Elminage Ibun: Ame no Mihashira Kai
Entwickler/Publisher: Starfish-SD

Elminage ist eine japanische Dungeon-Crawler-Reihe, mit westlichem Touch. Wer sich nicht gerade hauptsächlich für das Genre interessiert, wird vielleicht durch Ghostlight schon einmal von der Spielreihe gehört haben, denn der Publisher hat Elminage Original für PlayStation Portable in den Westen gebracht und dieses Jahr einen weiteren Teil, Elminage Gothic, auf Steam veröffentlicht. Elminage Ibun: Ame no Mihashira Kai kommt dagegen etwas animehafter daher. Ursprünglich erschien das Spiel übrigens für PlayStation Portable, wurde aber für Nintendo 3DS mit ein paar neuen Inhalten und Verbesserungen neu aufgelegt.
Die Geschichte spielt an einer Oberschule, in deren Hinterhof sich ein kleiner Schrein befindet. Für wen dieser Schrein gedacht war und wer ihn errichtet hat, weiß allerdings niemand mehr so wirklich. Unter Schülern, Lehrern und Bewohnern der Stadt ist dieser unter dem Namen ‚Tokoyo-sama‘ bekannt.
Die beiden Schüler Sakuya Yagami und Miki Suseri bereiten in der Schule bis in die Nacht hinein Fotos für einen Wettbewerb des Zeitungsklubs vor und als sie sich auf den Weg nach Hause begeben wollen, ist das Schulgelände nicht nur in dichtem Nebel getaucht, sondern es taucht auch ein mysteriöses Monster auf.
Natürlich ein großer Schreck für Sakuya und Miki! Weil eine Flucht unmöglich erscheint, machen sich die beiden Schüler für einen Kampf mit dem Monster bereit – mit unschönen Folgen. Miki wird gefangen genommen und Sakuya verletzt.
In diesen Moment nimmt Sakuya eine Stimme wahr, die ihm befiehlt, ‚Tokoyo-sama‘ aufzusuchen. Sakuya befolgt genau dies und trifft auf den Weg zum Schrein eine seltsame, sprechende Katze. Sie teilt ihm mit, dass der Lauf der drei Welten – die Welt der Lebenden, die Endlose Welt und die Unterwelt – gestört sei und die Oberschule Teil der Endlosen Welt geworden ist. Zudem ist in Sakuya die Kraft eines Mitamamori (Seelenhüters) erwacht.
Um seine Mitschülerin zu retten, begibt sich der Junge zusammen mit der Katze als Wegweiser auf in die Endlose Welt.
Elminage Ibun beschäftigt sich mit der japanischen Mythologie und Folklore und bietet über 300 Kreaturen an, die der Spieler fangen kann. Auch sonst ist nicht viel von den Elementen sonstiger Elminage-Spiele aufzufinden. Hier werdet ihr eure Gruppe nicht selbst erstellen und eigene Portaits benutzen können, zudem ist die Handlung vorgegeben. Was bestehen bleibt, ist, dass ihr Gebiete in der Egoperspektive durchstreift und auch Kämpfe im einfachen rundenbasierten Stil gehalten sind.
Ihr habt übrigens die Wahl, ob ihr als Sakuya oder Miki spielen wollt. Der jeweils andere wird die Person sein, die entführt wird.
Der Entwickler hat das Erscheinungsdatum des Spieles sogar ganze zwei Mal nach hinten verschoben, so dass es letztendlich erst im November 2014 in Japan erschienen ist.
Code:Realize
Entwickler/Publisher: Otomate/Idea Factory & Design Factory
Ein weiteres Mal kommt Otomate mit einem neuen Spieltitel für die weibliche Spielerschaft daher und verzaubert mit wundervollem Artwork. Wahrscheinlich sind mittlerweile die meisten Otome Games, über die in der Import Issue geschrieben wurde, von genau diesem Entwickler, aber es sind oftmals die Titel, die am Interessantesten klingen. Auch Code:Realize für PlayStation Vita reiht sich da mit ein.
Heldin Cardia ist so gar nicht glücklich mit ihrem Leben, muss sie doch alleingelassen in einem alten Haus in England wohnen, weil ihr Vater es so will. So hofft sie, dass ihr Leben bald ein Ende finden wird. Eines Tages bricht die königliche Wache, angeführt von Leon Hard, in ihr Haus ein und versucht, sie gefangen zu nehmen. Als ganz einfach stellt sich das allerdings nicht heraus, denn Cardia verfügt über die unheilvolle Fähigkeit, Dinge und auch Lebewesen, die sie berührt, schmelzen zu lassen, so als würden diese von Säure zersetzt werden – etwas, was man eher als Fluch bezeichnen könnte.
Ein geheimnisvoller Retter in der Not hilft der jungen Frauen schließlich, von den Wachen zu entkommen. Sein Name ist Arsene Lupin und er scheint mehr über Cardia und ihren Vater zu wissen. Der Meisterdieb erzählt ihr, dass sie einen Stein namens Horologium in ihrer Brust trägt. Schuld daran ist ihr Vater Isaac Beckford. Lupin ist auf der Suche nach Isaac und versucht gleichzeitig herauszufinden, wer an den Terrorangriffen in London Schuld ist. Da Cardia ein ähnliches Ziel verfolgt, schließt sie sich dem Meisterdieb an.
Bei Code:Realize handelt es sich um eine gewöhnliche Visual Novel ohne andere Spielelemente vermischt. Das heißt, der Fokus liegt alleine auf der Geschichte und den Charakteren. Neben Lupin wird unsere Heldin im Verlauf des Spieles auf weitere männliche Charaktere mit bekannt klingenden Namen treffen. Zum Beispiel Van Helsing, Frankenstein und der Graf von Saint Germain. Als Nebenfiguren treten unter anderem auch Jack the Ripper und Sherlock Holmes auf.
Wer sich zurückerinnert, es gab schon einmal ein Otome Game, das in London spielte und bekannten Persönlichkeiten ein neues Gewand verlieh. Die Rede ist von Karin Entertainments Eikoku Tantei Mysteria. Wahrscheinlich wird aber wohl keins von beiden je in den Westen kommen.
Oedo Blacksmith
Entwickler/Publisher: Nippon Ichi
Zum Schluss gibt es noch etwas mit drei sexy Damen, die es zu erobern gilt. Allerdings bleibt euch in Oedo Blacksmith nicht so viel Zeit dafür, denn das PlayStation-Vita-Spiel kommt mit einem Zeitlimit daher.
Ihr schlüpft in die Rolle eines jungen Mannes, der als Sotsukasa bekannt ist und an einer unheilbaren Krankheit leidet. Da er nur noch ein Jahr zu leben hat, entscheidet er sich dazu, in die große Stadt zu ziehen und dort als Schmied zu arbeiten. Zudem will er die Liebe seines Lebens finden.
Der Spieler hat die Aufgabe Sotsukasas Vorhaben in die Realität umzusetzen und dabei erfolgreich zu sein. Als Schmied werdet ihr Waffen und Schmuck herstellen, benötigt aber zuerst einmal die passenden Materialien. Dafür geht es mit Unterstützung von Kameraden auf in Minen und anderen Gegenden, um dort Monster zu bekämpfen und zum Beispiel Erze zu schürfen.
Material kommt mit unterschiedlichen Eigenschaften daher, die sich auf das Endergebnis des herzustellenden Objektes auswirken. Gute Ergebnisse bedeuten mehr Kohle und die braucht Sotsukasa dringend.
Die große Liebe versucht ihr euch mit Geld zu kaufen. Es gibt drei hübsche Damen, die eure Aufmerksamkeit benötigen und ihr könnt entscheiden, mit welcher ihr euch unterhalten wollt. Je näher ihr der ausgesuchten Schönheit kommt, umso intimer könnt ihr mit ihr werden. Dafür sorgt vor allem ein Minispiel, in dem ihr das Mädel dank Touchscreen anfassen könnt.
Ob NIS America Interesse daran zeigt, dieses etwas speziellere Spiele in den Westen zu bringen, steht allerdings noch in den Sternen.