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Im Test! Ar nosurge: Ode to an Unborn Star

Verbindet man eine dramatische Geschichte, interessante Charaktere, gefühlvolle Musik, das Eintauchen in einen anderen Verstand und ein wenig Synthese miteinander zu einem Spiel, dann ist das Ergebnis ein Teil der Ar-tonelico-Serie, für die der Entwickler Gust zuständig ist. Mit den Rollenspielen Ar tonelico: Melody of Elemia, Ar tonelico II: Melody of Metafalica und Ar tonelico Qoga: Knell of Ar Ciel hat die Firma eine spannende Handlung erschaffen, die sich mit den drei Türmen befasst, die sich auf dem Planeten Ar Ciel befinden.

Mittlerweile sind viele Jahre nach dem finalen Abschluss der Trilogie vergangen, die 2011 ihren Weg nach Europa fand. Das Ende war geschrieben, doch Gust ließ die Reihe nicht fallen. Anstatt ein ganz neues Universum aufzubauen, beschäftigte sich der Entwickler mit dem Ursprung der Serie und wagte ein ungewöhnliches Projekt.

Der erste Schritt war die Simulation Surge Concerto: Ciel nosurge für PlayStation Vita, die leider bisher nicht für den Westen lokalisiert wurde. In diesem Spiel kümmert man sich in der Rolle des Spielers um Ionasal.kkll.Preciel (Ion). Gemeinsam meistert man ihren Tagesablauf, dennoch steckt hinter diesem Titel mehr als eine Art Tamagotchi. Im Verlauf regeneriert man Ions verlorene Erinnerungen, indem man Sharl, feenähnliche Wesen, gestaltet, um ihr Gedächtnis zu reparieren.

Insgesamt besteht die Simulation aus zehn Episoden, die allerdings in der ursprünglichen Form nur als kostenpflichtige Downloads erhältlich sind. Die neuen Kapitel schalten nicht nur Kostüme für Ion, sondern auch weitere Szenarien frei und erzählen die Geschichte des sterbenden Planeten Ra Ciela. Seine Sonne, Bezel, beginnt mit einer Vergrößerung und wird diese Welt bald verschlingen und alles Leben vernichten.

Ar nosurge: Ode to an Unborn Star bildet das Verbindungsstück zwischen Surge Concerto: Ciel nosurge als Nachfolger und den Auftakt für die Ar-tonelico-Reihe. Wir haben uns auf eine Reise gewagt und haben den Ursprung der Rollenspiel-Serie angesehen. Erwartet euch ein episches Abenteuer mit atemberaubender Musikkulisse oder wiegen die Lieder euch in den Schlaf? Erfahrt die Antwort in unserem Test zu Ar nosurge: Ode to an Unborn!

Die Wanderung durch den Weltraum

Was bringt die Zukunft für Delta und Casty?
Was bringt die Zukunft für Delta und Casty?

Die Zivilisation hat ihren Planeten durch einen kosmischen Unfall verloren. Ein Rettungsversuch scheiterte kläglich und seit 5.000 Jahren befinden sich die Überlebenden auf einem Schiff mit dem Ziel, eine neue Heimat zu finden.

Im Vordergrund erzählt die Geschichte die Erlebnisse zweier Pärchen, die aus Delta Lanthanoir und Casty Riernoit sowie Earthes und Ion, bestehen. Während Delta und Casty für die Organisation PLASMA agieren und die Menschen vor Angriffen der Sharls beschützen, treffen Ion und Earthes sich an einem besonderen Ort.

Die Ziele der beiden Teams mögen zunächst sehr unterschiedlich sein, denn Ion möchte den Krieg zwischen den Sharls und den Menschen beenden. Dennoch bemerken die jungen Menschen, die sich aus ihrer Vergangenheit kennen, dass ein gemeinsamer Wunsch zwischen ihnen besteht.

Nicht nur die Existenz der Menschen, auch die der Sharls ist gefährdet. Nur wenn die vier Kameraden aus längst vergessener Zeit ihre Kräfte vereinen, können sie eine erneute Katastrophe verhindern, denn noch immer befindet sich kein rettender Planet in Reichweite. Wird Ion ihre Freunde von ihren Idealen überzeugen können?

Ich beschütze dich

Die gesamte Handlung in Ar nosurge: Ode to an Unborn Star erlebt ihr aus zwei Perspektiven, die ihr ab einem bestimmten Punkt bei Bedarf wechseln könnt. Ihr startet mit Delta und Casty und kämpft immer als Team in den Schlachten. Zwar schließen sich temporär weitere Kameraden an, aber sie gehören zu den nicht spielbaren Charakteren.

Während Delta (oder Earthes) die beschützende Rolle in den Schlachten einnimmt, unterstützen Casty (oder Ion) ihren Partner mittels Song-Magic. Befindet ihr euch in einem bedrohten Gebiet, seht ihr die Feinde nicht auf der Karte, sondern eine Anzeige oben links zeigt euch die Anzahl der Gegner an und die Farbe verrät, ab wann ihr mit einer Begegnung rechnen könnt.

Eine Besonderheit ist, dass die Monster euch in Wellen angreifen. Habt ihr eine Gruppe bezwungen, taucht auf dem Kampfbildschirm direkt das nächste Rudel auf, bis die komplette Einheit vernichtet wurde. Jederzeit gewährt euch das Spiel den Überblick über die verbleibenden Truppen, die euch im aktuellen Geschehen noch attackieren werden.

Earthes schreitet zum Angriff.
Earthes schreitet zum Angriff.

Seid ihr am Zug, stehen den Helden abgezählte Angriffe zur Verfügung, die durch unterschiedliche Tasten aktiviert werden. Zu Beginn ist die Auswahl sehr gering, doch im weiteren Verlauf werden Spezialattacken und verbesserte Grundtechniken freigeschaltet.

Entscheidend in jeder Auseinandersetzung ist die Reihenfolge, in der ihr die Feinde anvisiert. Einige von ihnen werden in einer Runde mit einem Ausrufezeichen oder mit dem Wort „Skill“ markiert.

Gelingt es euch, jeden dieser Gegner zu vernichten, bevor die Attacken für euren Zug komplett verbraucht sind, erhaltet ihr Boni auf die Burst-Leiste, die ihr gemeinsam mit der Heldin aufbaut und alle Attacken werden für eine weitere Runde aufgeladen. Durch ein geschicktes Anvisieren ist es möglich, eure Runde zu verlängern und die gegnerischen Angriffe zu verzögern.

Ist der Feind allerdings an der Reihe, wird die Dame von ihrem Beschützer vor den Angriffen bewahrt. In diesem Fall aktiviert ihr für einige Sekunden eine Barriere, wobei euch kein Zeichen den richtigen Zeitpunkt verrät. Ihr müsst die Feinde im Auge behalten und auf ihre Bewegungen reagieren und im richtigen Moment das Schild rufen. Allerdings ist die Beschwörung der Barriere während einer Runde begrenzt.

Seid ihr zu langsam oder verbraucht die möglichen Einsätze, erreichen die Gegner mit ihren Attacken die Sängerin und ihr werden Lebenspunkte abgezogen. Eine solche Runde reduziert den Vorgang des Beschützens, der ebenfalls limitiert ist. Ist dieser komplett erschöpft oder sinkt die Energie der Heldin auf null, wartet das direkte Game Over auf euch.

Mit der Zeit stellt die Heldin allerdings ihre Lebenspunkte her und ab einer bestimmten Stufe unterstützt sie den Helden mit ihren Liedern. Vor einem Kampf entscheidet ihr euch für einen Song, der während der Schlacht quasi gesungen wird. Durch eure Treffer baut sich die Burst-Leiste auf, welche eine Verstärkung auf die magischen Fähigkeiten der Heldin ausübt.

Habt ihr genug gesammelt, ist es während eures Zuges jederzeit möglich, das Lied zu singen. Die Kraft greift die nachfolgenden Wellen an, die in einer Übersicht rötlich hervorgehoben werden. Allerdings wird der aktuelle Kampf beendet und die restlichen Gegner werden euch nach einigen Augenblicken erneut herausfordern.

Die Freunde der Hauptcharaktere stehen zwar nicht als spielbare Figuren in den Schlachten zur Verfügung, aber durch Gespräche bieten sie ihre Hilfe an. Habt ihr einen Kameraden gewonnen, unterstützt euch dieser mit seiner Fähigkeit, die ihr einmal während einer gesamten Schlacht aktivieren könnt. Weiterhin ist es möglich, Gegenstände zu nutzen. Der Kampfbildschirm wird euch von der Seite gezeigt, die Möglichkeiten der Bewegung sind sehr eingeschränkt. Zuerst wählt ihr die Reihe aus, die ihr angreifen möchtet und anschließend die Attacke.

Delta beschützt seine Partnerin und ihr benötigt gutes Timing.
Delta beschützt seine Partnerin und ihr benötigt gutes Timing.

Die Gesamtheit der vollzogenen Angriffe baut eine Kette auf und erreicht ihr eine bestimmte Anzahl, wird die Heldin später mittels einer Fähigkeit, die auf ihre aktuell angelegte Song-Magic basiert, den Feinden Schaden zufügen.

Die Harmonics-Leiste wird ebenfalls durch eure Techniken aufgebaut, die später bis zum vierten Abschnitt aufgefüllt werden kann. Ist das Vertrauen zwischen den Partnern hoch, ist es möglich die mächtige Technik namens Harmo-Burst zu aktivieren.

Habt ihr die komplette Welle der Gegner in einem Gebiet bekämpft, erwarten euch erst einmal keine weiteren Begegnungen. Erst durch das Betreten einer neuen Zone wird der Balken wieder aufgeladen. Schließt ihr einen Kampf erfolgreich ab, werden eure Fähigkeiten bewertet und ihr erhaltet je nach Rang eine bestimmte Anzahl an Erfahrungspunkten sowie Dive- und CT-Punkte. Den Schwierigkeitsgrad stellt ihr nach euren Fähigkeiten ein.

Ich sehe in dein Herz

Um die Gefühle zwischen den Partnern zu verstärken und neue Lieder zu erlernen, existiert das Dive-System. Die Funktion ist bereits aus der Ar-tonelico-Reihe bekannt. Der Held taucht in den Verstand der Heldin und betritt eine imaginäre Welt. Er trifft auf bekannte Gesichter, die allerdings oft andere Namen tragen und sich auch anders als in der Realität verhalten.

Jede Stadt bietet einen Laden, der Bios-Shop genannt wird. Für die Aktivierung müsst ihr CT (Währung in Ar nosurge: Ode to an Unborn Star) zahlen. Diese Welten sind nicht in Schichten aufgebaut, sondern ihr betretet die sogenannten Genometrics über eine gesamte Karte. Die Heldin offenbart ihre Gedanken und kann sich mit anderen Kameraden verbinden, sodass weitere Szenarien auf ihrer Genomap zugänglich werden.

Die Damen sind nicht ganz wehrlos.
Die Damen sind nicht ganz wehrlos.

Entscheidet ihr euch für eine Episode, öffnet sich eine neue Karte, auf der ihr Punkte anvisieren könnt. Ein Stern zeigt euch offene Bereiche, die zugänglich sind, und eine Beschreibung dient als Hinweis, welche Boni auf euch warten und die Höhe der Dive-Points, die ihr für das Gebiet zahlen müsst.

In den imaginären Welten erwarten euch keine Kämpfe, sondern kurze Nebengeschichten, die nur durch Dialoge präsentiert werden. Eure Aufgabe ist die Lösung eines Problems und in den Gesprächen trefft ihr Entscheidungen. Je nach Auswahl erhaltet ihr einen Kristall, ein Bild für die Galerie oder im schlimmsten Fall werdet ihr aus dem Verstand der Heldin befördert.

Seid ihr mit euren Entschlüssen nicht zufrieden, ist es problemlos möglich, ein gespieltes Szenario zu wiederholen und andere Optionen zu probieren. Den Verlauf der Texte könnt ihr ab einem weiteren Besuch beschleunigen, nur die neuen Szenen werden von der vorher festgelegten Geschwindigkeit bestimmt.

Gelingt es euch, den bestehenden Konflikt in der aktuellen Genometrics zu lösen, erlernt die Heldin eine neue Magie. Die Antworten einer Episode solltet ihr mit Bedacht auswählen, sowie den Einsatz der Lieder. Diese Entscheidung beeinflussen die Persönlichkeit der Heldin, was sich durchaus in ihrer Tonlage bemerkbar macht.

Die verdienten Kristalle werden in die reale Spielwelt übertragen und dienen als Element für die Reinigung, die ebenfalls aus den älteren Teilen der Ar-tonelico-Reihe bekannt ist. Jedoch nehmen nicht die beiden Damen ein gemeinsames Bad, sondern werden von ihrem Partner in die heiße Quelle begleitet.

An verschiedenen Körperteilen, die zu Beginn nur beschränkt zur Verfügung stehen, können die Kristalle angebracht werden. Sie haben einen Effekt auf den Träger, der im Menü beschrieben wird. An vielen Stellen findet ihr blaue Kugeln, die Gespräche in den Quellen freischalten. Auch bestimmte Ereignisse in der Handlung sorgen für Themen, über die das Team während des Badens reden kann.

Wir zappen und synthetisieren

Eine triste Gegend in dieser Welt.
Eine triste Gegend in dieser Welt.

Sobald Delta und Casty einen bestimmten Punkt innerhalb der Handlung erreicht haben, begleitet ihr Ion und Earthes durch ihr Abenteuer. Die Steuerung sind sehr ähnlich, mit der Ausnahme, dass der Roboter andere Techniken bedingt durch seine Waffe verwendet und Ion alternative Lieder singt.

Für den Fortschritt werdet ihr später zwischen den Teams wechseln. An allen Speicherpunkten, die sich in den Dungeons oder an den heißen Quellen befinden, ist der Austausch möglich und auch nötig.

Das Spiel zeigt euch an, wenn ein Pärchen nicht mehr weiterkommt oder die aktuelle Episode für diese Seite abgeschlossen ist. Im Groben ist der Wechsel jederzeit möglich, nur an einigen Stellen verbietet die Geschichte diesen Vorgang.

Die Welt in Ar nosurge: Ode to an Unborn Star ist in verschiedene Zonen unterteilt. Ihr erreicht die Gebiete über eine Weltkarte, einige von ihnen sind jedoch auch miteinander verbunden. Die existierenden Städte sind sehr klein und werden ebenfalls über ein Menü betreten. Hier findet ihr heiße Quellen, den Bios-Shop und Geschäfte, die von euren Kameraden geführt werden. Diese Läden bieten euch die Möglichkeit, durch Synthese neue Gegenstände zu entwerfen.

Die Produktion der Objekte ist sehr simpel. Der Betreiber des Ladens verrät euch ein Rezept und sobald ihr die benötigten Materialien gesammelt habt, könnt ihr das Gebilde entwerfen. Während der Herstellung schwingen die Beteiligten das Tanzbein, was durchaus unfreiwillig komisch wirken kann – vor allem, wenn man auf die ernste Mimik von Delta achtet oder auf Earthes Körper.

Die Synthese wird immer von einem Erfolg begleitet und einem Gespräch zwischen den Herstellern, das sich mit dem Sinn des Produktes beschäftigt. Die Dialoge sind meist sehr humorvoll gestaltet. Anschließend kann man ein weiteres Gespräch mit dem Besitzer des Ladens aktivieren und nicht nur neue Rezepte erhalten, sondern auch Zeuge von berührenden Nebengeschichten werden.

Im Gegensatz dazu stehen bunte Animationen.
Im Gegensatz dazu stehen bunte Animationen.

Die Verliese sind sehr kurz und linear gebaut, steril eingerichtet und bieten keine Schatztruhen. Stattdessen findet ihr leuchtende Kugeln, hinter denen sich ein Gegenstand versteckt.

Die Mitglieder der aktuellen Gruppe, wozu auch der temporäre Anschluss von nicht spielbaren Figuren gehört, unterhalten sich während einer Erkundung. Ein Kreis zeigt euch an, welcher Charakter eine Unterhaltung beginnen möchte.

Durch den limitierten Aufbau der Gegenden, die wohl auf den aktuellen Zustand der Welt beruhen, besucht ihr im Laufe der Geschichte immer wieder die gleichen Orte. Eine freie Erkundung einer riesigen Umgebung steht euch nicht zur Verfügung, selbst in den kleinen Städten und Verliesen warten unsichtbare Wände oder Leitern, die ihr nicht erklimmen könnt. In dieser Hinsicht legt euch das Rollenspiel viele Beschränkungen auf und wirkt durch die ähnlich aussehenden Ortschaften repetitiv.

Auch innerhalb der Städte erwartet euch wenig Leben, denn die NPCs stehen schweigsam auf der Stelle und wirken wie leblose Statisten, die sich nur ein wenig drehen, wenn ihr sie ansprecht. Weiterhin fällt die Wiederholung der Sprites für die Figuren und Monster sehr stark auf. In einigen Szenen seht ihr mehrere Bewohner, die ein identisches Aussehen besitzen und somit für wenig Abwechslung sorgen.

Liebliche Stimmen in einer flimmernden Welt

Von den grafischen Aspekten kann Ar nosurge: Ode to an Unborn Star nicht wirklich überzeugen, sondern wirkt durch das verwendete Engine stark veraltet. Dazu kommen Texturen, die nach dem Betreten einer neuen Zone nur langsam nachgeladen werden, sowie ruckelnde Zwischenszenen und eine niedrige Bildrate, die den Spielverlauf an bestimmten Stellen verlangsamt. Unschön an der Darstellung ist das Flimmern von Kanten und der sehr bewegungslose Hintergrund, während die Figuren sich unterhalten.

Neue Waffen für die Helden produziert ihr durch Synthese.
Neue Waffen für die Helden produziert ihr durch Synthese.

In den Gesprächen verwenden die Figuren Gesten, die sich oft wiederholen, die Mimik wird unscharf präsentiert. Dagegen sind die Effekte, die durch die Lieder in den Kämpfen entstehen, aufwendiger animiert und Schlüsselszenen werden als Animation gezeigt.

Deutlich besser schneidet der Soundtrack zum Spiel ab, der mit der Handlung und dem Kampfsystem das Herzstück des Spiels bildet. Für die Werke sind die Komponisten Daisuke Achiwa und Kazuki Yanagawa verantwortlich. Die gesungenen Lieder werden in diesem Rollenspiel in zwei Kategorien eingeteilt, die sich Cielns und Hymmns nennen. Zu den Interpreten gehören Akiko Shikata, Haruka Shimotsuki, Noriko Mitose, Origa und Yoshino Nanjo.

Während die Musik für die Kämpfe nur instrumental erfolgt, ertönt ein Lied erst durch die Aktvierung der Song-Magic. Die Auseinandersetzungen gegen die Bossgegner werden oft von einem Lied begleitet, welches aktuell für die Handlung gesungen wird. Ihr dürft euch auf ein Feuerwerk freuen, welches aus klassischer Musik, japanischem Pop und kirchlichem Gesang besteht. Wichtige Szenen sind vertont und ihr habt die Auswahl zwischen einer englischen und japanischen Tonspur.

Ein neuer Stern am Himmelszelt

Aller Anfang ist schwer und das gilt für Ar nosurge: Ode to an Unborn Star. Aufgrund der fehlenden Lokalisierung von Surge Concerto: Ciel nosurge fehlen uns im Westen einige Verbindungen. Es ist verwirrend für den Spieler, dass die Charaktere sich untereinander kennen und ihre Vergangenheit anreißen, die wir nicht erlebt haben. Es gibt einige Rückblenden, die aus der Simulation stammen und für uns zunächst keinen Kontext bilden.

Als Erleichterung dient eine Funktion, die farblich hervorgehobene Begriffe erklärt und insgesamt besitzt das Rollenspiel eine eigenständige Geschichte, die ab dem Treffen zwischen Ion und Earthes stark an Spannung aufbaut und ab diesem Punkt das Geschehen für uns auch verständlicher macht.

Störend sind allerdings einige Übersetzungsfehler, auch von wichtigen Personen, die in den Dialogen mit unterschiedlichen Namen erwähnt werden, wodurch ein weiteres Durcheinander entsteht. Eine weitere Trübung ist die Anzeige der Trophäen, die bei unserem Muster auf Japanisch erfolgte.

Insgesamt ist es schwierig, Ar nosurge: Ode to an Unborn Star der Allgemeinheit zu empfehlen, da es zu den spezielleren Rollenspielen zählt. Habt ihr bereits einen der ersten beiden Teil der Ar-tonelico-Reihe mit Freude gespielt, wird euch dieses Rollenspiel sicherlich gefallen, da es zwischen den Funktionen viele Parallelen gibt.

Leider gibt es Spoiler in diesem Rollenspiel, die sich auf Surge Concerto: Ciel nosurge beziehen. In diesem Fall müsst ihr abwägen, ob ihr euch dennoch in das Abenteuer stürzt oder eine Zusammenfassung der Simulation vorab lest, wobei es natürlich immer spannender ist, die Geschichte eines Spiels selbst zu erleben. Leider gibt es noch keine Informationen, ob dieser Titel seinen Weg in den Westen findet. Vielleicht werden die Verkaufszahlen von Ar nosurge: Ode to an Unborn Star etwas bewirken können, aber Fakt ist, dass man nach dem Spielen von diesem Rollenspiel schon viel über die Ereignisse weiß.

Entscheidet ihr euch allerdings zum Kauf, erwartet euch zwar kein grafischer Knaller, aber dafür eine berührende Handlung und ein musikalisches Erlebnis der anderen Art. Allerdings müsst ihr euch auf umfangreiche Texte vorbereiten, die nur auf Englisch angeboten werden. Der Kern der Erzählung ist ein packender Bogen, wobei optionale Gespräche humorvoll gehalten sind und durchaus zweideutige Ereignisse behandeln. Die Entwickler haben auch wieder Fanservice in die Geschichte gepackt, wobei dieser nicht mehr so stark wie in Ar tonelico Qoga: Knell of Ar Ciel vertreten ist.

Die Kämpfe nehmen im Vergleich einen geringen Teil im Abenteuer ein. Im Durchschnitt benötigt ihr zwischen 30 bis 40 Stunden für das Spiel, wobei die Spielzeit auch davon abhängig ist, ob ihr alle Gespräche nach einer Synthese und innerhalb der Genometrics lest oder nur überspringt. Zudem bietet der Titel verschiedene Enden.

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Story: zwei verschiedene Perspektiven, sehr berührend, interessante Charaktere, baut allerdings auf Surge Concerto: Ciel nosurge auf

Gameplay: abhängig von Taktik und Timing, rundenbasiert, Kämpfe erfolgen in Wellen, Dive-System, Synthese von neuen Objekten

Grafik: veraltet, steril, wiederholende Sprites, nachladende Texturen, aufwendig gestaltete Effekte in den Kämpfen, animierte Zwischenszenen

Musik: Mischung aus klassischen Stücken, japanischem Pop und kirchlichen Gesängen, Lieder spielen für Handlung eine wichtige Rolle, Kämpfe gegen Bossgegner werden von epischen Stücken begleitet, Texte zum Teil vertont, Auswahl zwischen englischer und japanischer Vertonung